DGAP-Adhoc: Q-Cells SE erzielt grundsätzliche Einigung mit Anleiheinhabern Q-Cells SE erzielt grundsätzliche Einigung mit Anleiheinhabern
Q-Cells SE / Schlagwort(e): Anleihe/Kapitalrestrukturierung
01.02.2012 13:00
Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
Bitterfeld-Wolfen (Deutschland), 1. Februar 2012 - Die Q-Cells SE hat eine grundsätzliche Einigung zur Restrukturierung aller drei ausstehenden Wandelanleihen in einer umfassenden Gesamtlösung erzielt. Nach der Veröffentlichung der Mitteilung am 24. Januar 2012 in der Q-Cells eine zweistufige Finanzrestrukturierung angekündigt hatte, haben sich wesentliche Inhaber der 2012, 2014 und 2015 fälligen Wandelschuldverschreibungen ('wesentliche Anleiheinhaber') auf eine für beide Seiten vorteilhafte Lösung geeinigt. Durch den Verzicht auf den mit Unsicherheiten und Risiken behafteten zweistufigen Prozess ermöglicht diese Einigung den höchsten Mehrwert für alle Anleiheinhaber und das Unternehmen. Die wesentlichen Anleiheinhaber und das Unternehmen sind davon überzeugt, dass der umfassende Schuldenabbau, der mit Hilfe der Einigung in einem Schritt erreicht wird, erheblichen Mehrwert für alle Interessensgruppen schafft. Er liefert die Sicherheit und den Rückhalt für Kunden, Lieferanten, Geschäftspartner und Mitarbeiter, die im derzeitigen Branchenumfeld erforderlich sind. Im Nachgang zu der Transaktion wird Q-Cells mit einer soliden Bilanzstruktur optimal aufgestellt sein, um am erwarteten Wachstum im Photovoltaikmarkt zu partizipieren.
Die Einigung gelang nach intensiven Gesprächen mit den wesentlichen Anleiheinhabern, die mit ihren signifikanten Anteilen an den Anleihen für die umfassende Restrukturierung stimmten. Diese Gespräche hatte das Unternehmen seit Anfang Dezember 2011 geführt. Damit hat Q-Cells einen grundlegenden Meilenstein für die weitere Entwicklung des Unternehmens erreicht.
Die Einigung sieht in ihren wesentlichen Eckpunkten folgendes vor: - Die Inhaber der Ende Februar 2012 fälligen Wandelschuldverschreibung erhalten nach Abschluss der Finanzrestrukturierung eine Zahlung in Höhe von 20 Millionen Euro.
- Der nach der Zahlung von 20 Millionen Euro ausstehende Rückzahlungsbetrag und ggf. offene Zinszahlungen auf die Ende Februar 2012 fällige Wandelschuldverschreibung sowie der ausstehende Rückzahlungsbetrag und ggf. offene Zinszahlungen auf die 2014 und 2015 fälligen Wandelschuldverschreibungen unmittelbar vor dem Wandlungstermin sollen zu gleichen Teilen (sogenanntes 'pari-passu') gegen Übernahme nahezu des gesamten Eigenkapitals und im Wege eines Schulden- und Kapitalschnitts (sogenannter Debt-to-Equity-Swap) eingebracht werden. Nach Abschluss der Übernahme des Eigenkapitals werden die Inhaber der 2012, 2014 und 2015 fälligen Wandelschuldverschreibungen gemeinsam mindestens 95 Prozent aller ausgegebenen Aktien der Q-Cells SE halten.
- Nach einer erfolgreichen Umsetzung der Finanzrestrukturierung kann es weitere Auszahlungen zu gleichen Teilen ('pari-passu') an die Inhaber der 2012, 2014 und 2015 fälligen Anleihen geben, wenn Q-Cells nicht-betriebsnotwendige Unternehmensteile verkaufen und danach noch ausreichende Liquidität vorhalten kann. Auch wenn Zeitpunkt, Höhe und Abschluss dieser Verkäufe mit hoher Unsicherheit behaftet sind, schätzen die Berater des Unternehmens, dass diese Verkäufe von nicht betriebsnotwendigen Unternehmensteilen, die einen minimalen EBIT-Effekt auf die Umsetzung des Geschäftsplans haben, in den nächsten Jahren bis zu 200 Millionen Euro erzielen könnten.
Nach einer unabhängigen Überprüfung des mittelfristigen Geschäftsplans sind die Anleiheinhaber gemeinsam mit dem Unternehmen zu der Überzeugung gelangt, möglichst hohe liquide Mittel im Unternehmen zu belassen. Damit kann Q-Cells als nahezu schuldenfreies und führendes Unternehmen im wettbewerbsintensiven Photovoltaikmarkt agieren. Wie in der Veröffentlichung vom 24. Januar 2012 mitgeteilt, erwartet das Unternehmen, das zum 31. Dezember 2011 über 304 Mio. Euro liquide Mittel verfügte, im laufenden Geschäftsjahr 2012 ein negatives EBITDA und wird ausreichende liquide Mittel für wichtige Investitionsaufwendungen, verfügungsbeschränkte Barmittel, kurzfristige operative Verluste, saisonale Effekte und Restrukturierungsaufwendungen benötigen. Möglichst viel Liquidität im Unternehmen zu belassen, ermöglicht es, das Unternehmen bestmöglich aufzustellen, um die erwarteten positiven Ergebnisse in den Jahren 2013 bis 2015 zu liefern.
Die Umsetzung dieser grundsätzlichen Einigung bedarf der Zustimmung der Anleiheinhaber, der Aktionäre der Q-Cells SE sowie der involvierten Behörden. Dazu wird das Unternehmen die Zustimmung der beteiligten Akteure einholen. Insbesondere bedarf der Kapitalschnitt der Zustimmung der Aktionäre im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung. Q-Cells rechnet mit einer Umsetzung der Finanzrestrukturierung in der zweiten Hälfte dieses Jahres.
Die Finanzrestrukturierung ermöglicht es dem Unternehmen, sich weitgehend von Schulden zu befreien und eine solide Bilanzstruktur mit einer hohen Eigenkapitalquote zu schaffen. Als nahezu schuldenfreies Unternehmen wäre Q-Cells in einer einzigartigen Position, um in einem weiterhin anspruchsvollen Solarmarkt als technologisch führender Premiumanbieter wettbewerbsfähig zu sein. Das Unternehmen ist davon überzeugt, dass dies die Grundlage für eine erfolgreiche Weiterentwicklung von Q-Cells als unabhängiges, konkurrenzfähiges Unternehmen ist, in einer mittelfristig von hohem erwarteten Marktwachstum geprägten globalen Photovoltaikindustrie ist.
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