... für unsinnig halten:
https://www.manager-magazin.de/unternehmen/banken/...e-a-1299455.html
Der Aktienkurs der Unicredit konnte seit dem Bekanntwerden der Umbaupläne (und vor der KE!) um 25% gesteigert werden, während die Aktienkurse der Commerzbank (-25%) und der Deutschen Bank (-50%) im gleichen Zeitraum nachgaben. Ich selbst habe persönliche Erfahrungen aus 2 Sanierungsfällen, die ohne eine KE auskommen mussten. Im ersten Fall haben die Kapitalkosten (Fremdfinanzierung) den Umfang und das Tempo derart beeinflusst, dass das Unternehmen in einer permanenten Sanierungsspirale gefangen blieb. Nach insgesamt 7 Jahren des Siechtums wurde es schließlich für den Preis der angehäuften Schulden von einem Mitbewerber übernommen. Im anderen Fall hat die US-Mutter kurzen Prozess gemacht und das deutsche Tochterunternehmen direkt in die Insolvenz geschickt. Diese "Cowboy-Mentalität" passte dann auch sehr gut zum Bild, dass ich von diesem Unternehmen meiner kurzen Zeit dort gewinnen konnte. Die Entscheidung war aber insgesamt nachvollziehbar gemäß dem Motto "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende". Immerhin konnten etwa 1.500 der ca. 3.000 Arbeitsplätze durch die schrittweise Veräußerung von Unternehmensteilen durch den Insolvenzverwalter erhalten werden, aber der Steuerzahler musste in diesem Zusammenhang auch tief in die Tasche greifen, um entsprechende Anreize für die Käufer zu schaffen. Die Minderheitsbeteiligungen einiger Gesellschafter, aus denen das Unternehmen seinerzeit größtenteils hervorgegangen war, verfielen wertlos.
Wenn die Deutsche Bank in Ihrer jetzigen Situation auf diese Möglichkeit der Reduzierung Ihrer Finanzierungskosten verzichtet, wird sie gegenüber ihren Mitbewerbern nicht nur weiter an Boden verlieren, sondern operativ auch weiter schrumpfen, was sich deutlich negativ auf ihre Erträge auswirken wird. Weiterhin denke ich, dass der Großteil einer zukünftigen Kapitalerhöhung bereits jetzt im Kurs eingepreist ist, auch wenn das einige hier nicht wahrhaben wollen. Das Problem wird aber sein, dass je länger das Geldverbrennen bis zur notwendigen KE andauert, desto schlimmere Auswirkungen wird es auch für den Aktienkurs geben. Eine angemessene KE wird die Berechnungsgrundlagen der Analysten grundlegend verändern, sofern man in den Hochhäusern auch bereit ist, das Geld sinnvoll einzusetzen (also nicht für Boni oder Strafzahlungen) und selbst den Gürtel etwas enger zu schnallen. Wenn nicht, sind sowohl die "schöne 5" als auch die "schöne 4" Themen, über die wir uns hier bereits im Frühjahr 2020 "schön" streiten können. Die "schöne 5" ist ja nicht mehr allzu weit entfernt und je nachdem, was wir am kommenden Dienstag zu hören bekommen, womöglich noch in diesem Jahr (erneut) ein Thema ... |