"Wenn nun ein Investor kommt geht es wohl schnell in die Höhe. Fakt ist die AG soll bestehen bleiben."
BERLIN (dpa-AFX) - Die Aktionäre des insolventen Berliner Filmunternehmens Senator Entertainment haben den Weg für die Sanierung geebnet. Die rund 250 anwesenden Anteilseigner stimmten auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am Donnerstag fast einstimmig der Kapitalherabsetzung um 90 Prozent zu. "Damit können jetzt Investoren gesucht werden", sagte Insolvenzverwalter Rolf Rattunde der dpa.
Im Juli oder August solle der Kapitalschnitt umgesetzt werden. Bis dahin soll für den Filmproduzenten und Rechteverleiher ("Good-bye Lenin", "Lola rennt") auch ein neuer Investor gefunden sein. Interessenten gebe es aus Europa und den USA. Diese seien Finanzinvestoren oder aus der Branche. Senator hatte im April nach massiven Abschreibungen auf Lizenzen und Beteiligungen Insolvenz angemeldet.
FORTFÜHRUNG DER GESELLSCHAFT
Die Senator-Aktionäre beschlossen auch eine Fortführung der Gesellschaft nach Abschluss der Sanierung. Die anwesenden Anteilseigner halten fast ein Drittel des Bestands von rund 34 Millionen Aktien. Insgesamt gibt es etwa 30.000 freie Aktionäre. Über den ebenfalls am Donnerstag vorgestellten Sanierungsplan entscheidet die Gläubigerversammlung am 30. Juni. Dieser sieht den Abbau der Schulden und den Einstieg eines Investors vor.
Für die Aktionäre sei der beschlossene Kapitalschnitt zwar ein schmerzlicher Verlust, sagte Rattunde. Der Restwert ihrer Aktien würde aber durch eine Sanierung gestärkt. Hätten die Anteilseigner dem Schritt nicht zugestimmt, wäre die Aktien voraussichtlich gänzlich entwertet worden. /ml/DP/sb |