Du bringst da einiges durcheinander. Wenn ein Hedge Fonds bei Solon rein will, der kauft nicht die Aktien sondern die Wandelanleihe. Ist wesentlich effektiver und auch billger. Also vergiss lieber mal deine These über Solon und die Hedge Fonds.
Bei Q-Cells muss man mal abwarten, aber dass es da richtig abgehen wird glaube ich nicht, denn als Zellproduzent mit einer Jahreskapazität von 1,1 GW steht Q-Cells mitten in der Wertschöpfungskette bei PV. Somit ist die Gewinnseite von Q-Cells abhängig von den Rohstoffkosten (Polysilzium bzw. Wafer) und von den Zell-Verkaufspreisen an die Modulbauer. Bin mal gespannt ob ein solches Geschäftsmodell wirklich überlebens- bzw. zukunfsfähig ist. Ich glaube es nicht. Aber Q-Cells hat ja ihr Geschäftsmodell ausgeweitet und lässt über Auftragsfertigung Module bauen (da kann man die Zellproduktion in Malaysia besser auslasten) und ist auch als Projektierer unterwegs um so ihre Dünnschichtmodule verkaufen zu können.
Bei PV muss schon sehr differenzieren Jonzweit und man muss sich die Geschäftsmodelle schon sehr genau anschauen. Wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht kommt man nicht allzu weit.
Das Geschäftsmodell von Renesola unterscheidet sich erheblich von Solon (Modulbauer und Projektierer) wie auch von Q-Cells (mit den Zellen wird das Geld verdient). Renesola entwickelt sich recht schnell zu einem großen vertikal integrierten PV-Unternehmen und hat so entlang der kompletten Wertschöpfungkette ihre Kosten ibeeinflussen. Der Großteil der Renesolagewinne wird aber nach wie vor mit der Polysilzium- und Waferproduktion generiert.
Die Q4-Zahlen sind mir im Prinzip egal, denn die werden richtig gut ausfallen, da die Nachfrage in Q4 sehr hoch war und die Polysilzium- wie auch die Waferpreise waren auch auf einem ähnlichen Niveau wie in Q3. Somit geht wohl jeder von einem klasse Q4-Ergebnis von Renesola aus.
Die Q4-Zahlen werden wohl ganz ähnlich aussehen wie die Q3-Zahlen. Ich gehe in Q4 von einem Umsatz von 370 Mio. $ aus (Q3: 359 Mio. $), einer Bruttomarge von 32% (Q3: 32,5%), einem EBIT von 88 Mio. $ (Q3: 86 Mio. $) mit einer EBIT-Marge von 23,7% (Q3: 24,1%) und einem Nettogewinn von 61,5 Mio. $. was dann ein EPS von 0,71 $ ergeben würde. Somit würde Renesola auf einen Jahresnettogewinn von 169,5 Mio. $ bzw. einem EPS von 1,97 $ kommen. Denke so ganz ähnlich sind auch die Markterwartungen. Wichtiger als die Q4-Zahlen wird aber wohl der Vorausblick sein, denn Q1 wird sicherlich umsatz- wie gewinnseitig schwächer ausfallen wie Q3 bzw. Q4 schon alleine wegen der wenigeren Arbeitstagen aufgrund des chinesischen Neujahrfestes und der saisonal rückläufigen Nachfrage. Jedoch wird das Q1-Ergebnis von 2011 erheblich besser ausfallen wie das Ergebnis von Q1 2010, denn da hat Renesola gerade mal einen Umsatz 207 Mio. $, eine Bruttomarge von 17%, ein EBIT von 21 Mio. $ mit einer EBIT-Marge von 10% und einen Nettogewinn von 11,8 Mio. $ bzw. ein EPS von 0,14 $ erzielt. Interessant wird sein wie weit Renesola ihre Produktionkosten bei der Polysilzium- und Waferherstellung senken konnte in Q4 und von welchen Kostensenkungspotential Renesola für 2011 ausgeht. Eines ist schon auch klar, dass die Polysilizium- wie auch die Waferpreise im Laufe des Jahres weiter fallen werden. Die Modulpreise eh. Sollte es bei Polysilizium und den Wafern so zwischen 10 bis 15% sein, sollte das für Renesola null Problem sein, denn so hoch dürfte auch das Kostensenkungspotential bei Polysilzium und bei den Wafern schon sein. Bei den Modulen dürften Preisrückgänge von um die 15% schon etwas problematischer werden, denn da ist dann halt die Kostensenkungspotential schon sehr eingeschränkt. Aber die Module sind derzeit für Renesola noch nicht so sehr wichtig für die Gewinnseite. Auch wird hoch interessant werden welchen Kapazitätsausbau Renesola genau plant. Wird man sich eher vorne an der PV-Wertschöpfungskette konzentrieren, davon gehe ich aus, oder baut Renesola ihre Modulproduktion für ihre OEM-Kunden weiter aus. Wobei die bis dato geplante Modul-Jahreskapazität bis Ende 2011 von 600 MW nach meinem dafürhalten groß genug ist. |