Mit dem FC Barcelona konnte der erste Verfolger von Real Madrid auf Mallorca mit einem 2:0 dreifach punkten. Am späten Abend konnte Espanyol gegen Villarreal überzeugen und feierte einen lockeren Sieg mit 3:0. Real ist erst am Sonntagabend gegen Saragossa gefordert. In Valencia und Sevilla steigen Städtederbys – wobei vor allem in Andalusien Explosionsgefahr besteht.
Nach einem mäßigen 2:2 im Pokalspiel im Camp Nou gegen den Drittligisten CD Alcoyano und dem knappen 0:1 beim "El Clásico" gegen Real Madrid kurz vor dem Jahreswechsel war der FC Barcelona reif für die Insel - und passend dazu ging es nach Mallorca. Superstar Ronaldinho musste wegen seiner Sehnenentzündung im linken Knie pausieren. Die erste Halbzeit blieb torlos, in der 63. Minute brachte Marquez den FC Barcelona nach einem Eckball von Xavi und einem Blackout der gegnerischen Abwehr per Kopfball in Führung. Den 2:0-Sieg der Rijkaard-Elf machte in der Nachspielzeit schließlich Eto'o mit einem strammen Schuss aus 20 Metern perfekt. Auch Villarreal kann Espanyol nicht stoppen
Vor der Saison hätten dies wohl die wenigsten erwartet: Espanyol Barcelona und Villarreal spielen zwei Partien vor Ende der Hinrunde immer noch um die Tabellenspitze mit. Die Katalanen zeigten sich unaufhaltsam und lagen schon nach einer Viertelstunde nach Treffern von Tamudo (9.) und Valdo (14.) mit 2:0 vorn. Noch vor der Pause erhöhte erneut Tamudo zum 3:0-Endstand. Somit festigte Espanyol Rang Drei und bleibt nach 19 Spielen ohne Niederlage dem Spitzenduo weiterhin auf den Fersen.
Am Mittwoch stand er bei Valencia wieder zwischen den Pfosten. Timo Hildebrand hatte seine Rückenschmerzen vor dem Jahreswechsel auskuriert und hielt seinen Kasten im Pokalspiel gegen den Drittligisten Irun (3:0) sauber. Auch diesmal steht eine lösbare Aufgabe für die Ostspanier auf dem Programm. Denn im Estadio Mestalla ist am Sonntag Levante im Stadtderby zu Gast. Die Auswärtsbilanz der "Granotes" (dt.: Frösche) liest sich grauenhaft: Null Punkte, 2:18 Tore. Es kann nur besser werden. Real: Casillas ist der große Rückhalt
In mancherlei Bilanz gilt dies auch für den Spitzenreiter - trotz eines satten Sieben-Punkte-Vorsprungs zu Jahresbeginn. Denn Real Madrid wäre wohl kaum ganz oben ohne Iker Casillas. 71 Paraden musste er in 17 Ligaspielen zeigen. Kein Keeper wurde häufiger beschäftigt. Überraschend ist das nicht. Schließlich durften Reals Gegner insgesamt 255 Mal auf das Tor der "Königlichen" schießen. Nur die Abwehr von Betis Sevilla, das auf einem Abstiegsplatz rangiert, war genauso unaufmerksam. Gegen Saragossa sollte Reals Defensive kompakter stehen. Denn die Aragonier haben mit Diego Milito (neun Tore) einen echten Torjäger in ihren Reihen. Verzichten muss Bernd Schuster wohl auf die Dienste von Christoph Metzelder, der beim alles andere als überzeugenden 2:1-Sieg über den Drittligisten FC Alicante mit einer Fußverletzung passen musste.
Am Sonntagabend ist auch in der andalusischen Metropole ein Stadtderby angesagt. FC Sevilla gegen Betis - ein Duell zweier verhasster Fangruppen, die sich nicht das Schwarze unter den Fingernägeln gönnen. Vor allem FC-Präsident Del Nido ist bei den Grün-Weißen unten durch, seit er ein Geschenk des Rivalen zum 100-jährigen Vereinsjubiläum von Betis ablehnte. Unglaublich, aber wahr: Der Stadionsprecher verkündete diese "Ungeheuerlichkeit" prompt über die Lautsprecher, so dass es beinahe zur Eskalation gekommen wäre. Beim Pokalspiel im März 2007 im Estadio "Manuel Ruiz de Lopera" von Betis war es dann soweit: Die Partie musste abgebrochen werden. Juande Ramos, Ex-Trainer von FC Sevilla, brach am Spielfeldrand bewusstlos zusammen. Ein Betis-Anhänger hatte den aktuellen Coach von Tottenham Hotspur mit einer Flasche am Kopf getroffen. Es war nur einer von vielen Versuchen.
http://www.kicker.de/news/fussball/intligen/startseite/artikel/373668/ ----------- Die Welt scheint nur noch voller Mißverständnisse zu sein ... |