Wall Street Update: Märkte bleiben im Minus, Quartalszahlen im Fokus
Die US-Märkte notieren am Donnerstagmittag New Yorker Zeit weiterhin mit leichten Abschlägen in den vorletzten Handelstag in dieser Woche. Neben den stärker als erwartet gesunkenen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe steht auf der Wirtschaftsseite vor allem die Abkehr der chinesischen Notenbank von der alleinigen Dollarbindung des Yuan auf der Agenda. Die chinesische Währung wird künftig an einen Währungskorb gekoppelt. Der Philli-Fed-Index erfreut die Anleger ebenso. Dennoch belastet weiterhin der Terroralarm in London. Die genauen Hintergründe der Explosionen in der U-Bahn sind noch immer unklar.
Auf Unternehmensseite stehen erneut die Quartalszahlen im Fokus. Gestern nach Börsenschluss erfreute das Online-Auktionshaus eBay die Anleger. In der Folge legt die Aktie deutlich zu. Weitere Zahlen kamen heute von SBC Communications, die einen Gewinnrückgang hinnehmen mussten. McDonald´s meldete ebenfalls schwächere Gewinne. UPS konnte dagegen mit steigenden Umsätzen und Gewinnen erfreuen. Coca-Cola profitierte von einem starken Nordamerikageschäft. Auch aus dem Pharmabereich wurden heute Zahlen gemeldet. Nachdem diese Woche bereits Pfizer über das abgelaufene Quartal berichtet hatte, folgten heute Merck & Co., Schering-Plough und Eli Lilly. Mit Spannung warten die Börsianer noch auf die Zahlen von Microsoft und Google heute nach Börsenschluss..
Der Dow Jones notiert im New Yorker Mittagshandel mit einem Minus von 0,21 Prozent bei 10.666,3 Punkten. Der Technologieindex NASDAQ Composite notiert ebenfalls leichter und verliert 0,07 Prozent auf 2.186,9 Zähler.
Der US-Online-Auktionsanbieter eBay Inc. (ISIN US2786421030/ WKN 916529) meldete am heutigen Mittwoch seine Zahlen für das zweite Quartal 2005. Das Unternehmen konnte mit diesen die Analystenerwartungen übertreffen und erhöhte zugleich die Umsatzprognosen für das dritte Quartal. Im vergangenen Dreimonatszeitraum konnte eBay einen Erlös von 1,09 Mrd. Dollar, nach 773,2 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum erwirtschaften. Analysten hatten mit Umsätzen in Höhe von 1,04 Mrd. Dollar gerechnet. Der Überschuss stieg derweil auf 291,6 Mio. Dollar oder 21 Cents je Aktie. Im Vorjahreszeitraum verdiente das Unternehmen nur 190,4 Mio. Dollar oder 14 Cents je Aktie. Exklusive Sondereffekte verdiente das Unternehmen jedoch 22 Cents je Aktie. Analysten waren zuvor nur von einem EPS von 18 Cents ausgegangen. Für das laufende Quartal rechnen die Analysten wiederum mit einem EPS von 19 Cents bei 1,06 Mrd. Dollar an Umsatz. eBay selbst geht nun von einem Umsatz von 1,05 bis 1,07 Mrd. Dollar aus.
Die SBC Communications Inc. (ISIN US78387G1031/ WKN 868406), die zweitgrößte US-Telefongesellschaft für Nahverbindungen, verbuchte im zweiten Quartal 2005 einen Gewinnrückgang. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, erhöhten sich die Umsatzerlöse um 1,3 Prozent auf 10,3 Mrd. Dollar. Gleichzeitig sank der Nettogewinn von 1,2 Mrd. Dollar oder 35 Cents je Aktie auf nun 1,0 Mrd. Dollar bzw. 30 Cents pro Aktie. Analysten hatten ein EPS von 37 Cents geschätzt. Für das Gesamtjahr 2005 gehen Analysten von einem EPS von 1,46 Dollar bei Umsatzerlösen in Höhe von 61,8 Mrd. Dollar aus.
Die amerikanische Fast Food-Kette McDonald´s Corp. (ISIN US5801351017/ WKN 856958) verzeichnete im zweiten Quartal aufgrund von Sondereffekten einen Gewinnrückgang, konnte aber beim Erlös infolge der anhaltend stabilen internationalen Nachfrage beim Erlös zulegen. Wie die weltweit größte Schnellrestaurantkette am Donnerstag bekannt gab, lag der Nettogewinn im Berichtszeitraum bei 530,4 Mio. Dollar bzw. 42 Cents je Aktie, nach 590,7 Mio. Dollar bzw. 47 Cents je Aktie im Vorjahresquartal. Das Ergebnis wurde jedoch durch Sonderaufwendungen für Steuern in Zusammenhang mit der Reinivestition von Gewinnen, welche im Ausland generiert wurden, belastet. Ohne die Berücksichtigung dieser Sonderbelastungen lag der Nettogewinn bei 51 Cents je Aktie, womit die Analystenschätzung von 42 Cents je Anteilsschein deutlich übertroffen werden konnte. Der Konzernumsatz kletterte von 4,73 Mrd. Dollar auf 5,1 Mrd. Dollar, womit die Analystenschätzung von 5,03 Mrd. Dollar ebenfalls geschlagen werden konnte. Für das laufende Quartal erwarten Marktbeobachter ein EPS von 55 Cents sowie einen Erlös von 5,22 Mrd. Dollar.
Der weltgrößte Paketdienst United Parcel Service Inc. (UPS) (ISIN US9113121068/ WKN 929198) konnte Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal 2005 zweistellig steigern. Wie das Unternehmen am Donnerstag verkündete, kletterten die Umsatzerlöse auf 10,20 Mrd. Dollar, nach 8,87 Mrd. Dollar im Vorjahresquartal. Dies entspricht einem Plus von 14,9 Prozent. Ferner stieg der Nettogewinn um 20,5 Prozent von 818 Mio. Dollar oder 72 Cents je Aktie auf nun 986 Mio. Dollar bzw. 88 Cents pro Aktie. Analysten hatten ein EPS von 86 Cents erwartet. Für das Gesamtjahr 2005 rechnen Analysten mit einem EPS von 3,43 Dollar, sowie Umsatzerlösen in Höhe von 41,16 Mrd. Dollar.
Der weltgrößte Softdrink-Hersteller Coca-Cola Co. (ISIN US1912161007/ WKN 850663) veröffentlichte am Donnerstag die Zahlen für das zweite Quartal 2005. Demnach profitierte der Konzern in den letzten drei Monaten von einem unerwartet starken Geschäft in Nordamerika. Der Nettogewinn belief sich auf 1,72 Mrd. Dollar bzw. 72 Cents pro Aktie, nach einem Überschuss von 1,58 Mrd. Dollar bzw. 65 Cents pro Aktie im Vorjahr. Analysten hatten mit einem Gewinn von 64 Cents pro Aktie gerechnet. Der Umsatz erreichte im Berichtszeitraum 6,31 Mrd. Dollar, was einem Anstieg von 7 Prozent entspricht. Analysten waren im Vorfeld von Erlösen von 6,34 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal prognostizieren Analysten ein EPS-Ergebnis von 54 Cents bei Umsätzen von 6,06 Mrd. Dollar.
Die Merck & Co. Inc. (ISIN US5893311077/ WKN 851719) hat am Donnerstag die Zahlen für zweite Quartal bekannt gegeben. Dabei musste der US-Pharmakonzern einen Ergebniseinbruch hinnehmen, welcher besonders auf Steuereffekte und auf die Probleme mit dem Schmerzmittel Vioxx zurückzuführen ist. Das Nettoergebnis ging demnach im zweiten Quartal von 1,77 Mrd. Dollar bzw. 79 Cents je Aktie auf 721 Mio. Dollar bzw. 33 Cents je Aktie zurück. Um Sondereffekte bereinigt belief sich das EPS auf 62 Cents, was den Analystenerwartungen entspricht. Die Umsatzerlöse gingen im zweiten Quartal um 9 Prozent auf 5,47 Mrd. Dollar zurück. Im Vorjahreszeitraum hatte der Umsatz bei 6,02 Mrd. Dollar gelegen. Analysten hatten Umsätze von 5,49 Mrd. Dollar erwartet. Für das dritte Quartal erwarten die Analysten ein EPS von 63 Cents bei Umsätzen von 5,49 Mrd. Dollar.
Der US-Pharmakonzern Schering-Plough Corp. (ISIN US8066051017/ WKN 850469) veröffentlichte am Donnerstag die Ergebnisse für das abgelaufene Quartal. Der amerikanische Pharmakonzern konnte im zweiten Quartal nur einen Verlust von 5 Cents je Aktie bzw. 70 Mio. Dollar erwirtschaften. Das Ergebnis beinhaltet jedoch eine einmalige Sonderbelastung von 18 Cents je Aktie. Im Vorjahresquartal hatte man nur einen Verlust von 65 Mio. Dollar erzielt. Der Erlös für die letzten drei Monate wurde derweil mit 2,5 Mrd. Dollar beziffert, was einem Zuwachs von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 5 Cents je Aktie und einem Umsatz von 2,40 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal gehen sie von einem EPS von 5 Cents und Erlösen in Höhe von 2,27 Mrd. Dollar aus.
Der US-Pharmakonzern Eli Lilly & Co. (ISIN US5324571083/ WKN 858560) musste im zweiten Quartal 2005 einen Verlust ausweisen. Wie das Unternehmen am Donnerstag bekannt gab, wuchsen die Umsätze um 3 Prozent auf 3,67 Mrd. Dollar. Hierzu trugen Wechselkurseffekte 2 Prozentpunkte bei. Ferner belief sich der Nettoverlust auf 252 Mio. Dollar oder 23 Cents je Aktie, nachdem im Vorjahresquartal ein Überschuss von 657 Mio. Dollar bzw. 60 Cents pro Aktie verzeichnet worden war. Bereinigt um Sondereffekte belief sich das EPS wie von Analysten erwartet auf 67 Cents. Für das Gesamtjahr 2005 gehen Analysten von einem EPS von 2,82 Dollar bei Umsatzerlösen in Höhe von 14,77 Mrd. Dollar aus.
Gruß Moya  |