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Alle Altlasten beseitigt WCM vor dem Comeback Die im November 2006 in die Insolvenz gegangene Beteiligungsholding WCM steht vor einem Neustart. "Der Gläubiger-Ausschuss hat den Insolvenzplan einstimmig genehmigt", sagte Aufsichtsrat Karl Ehlerding.
Es sei beschlossen worden, dass keine weiteren Vermögenswerte von WCM verkauft würden. Stattdessen sollen nach einer bis zu 28 Mio. Euro schweren Kapitalerhöhung neue Beteiligungen im Bereich Immobilien und Industrieunternehmen erworben werden.
Zudem rechnet Ehlerding damit, dass Investoren ihre Firmen bei WCM einbringen, um die Verlustvorträge von 320 Mio. Euro zu nutzen. "Die Verlustvorträge von WCM sind frei von jeglichen Verbindlichkeiten und Altlasten", sagte Ehlerding. In Verhandlungen mit Finanzämtern hatte das Unternehmen allerdings auf zwei Drittel der Vorträge von ursprünglich einer Mrd. Euro verzichten müssen. Unternehmen können Verluste aus Vorjahren mit aktuellen Gewinnen verrechnen und so ihre Steuerlast senken.
Die Familie Ehlerding hält zusammen mit den beiden Investoren Hans-Werner Maas und Christoph Kroschke rund zehn Prozent der WCM-Anteile. Die drei Parteien wollen die neuen WCM-Aktien wenn nötig alleine kaufen. "Allerdings gehen wir davon aus, dass das Interesse an der Kapitalerhöhung groß sein wird", sagte Ehlerding. Das Beteiligungsvolumen von WCM könnte innerhalb der kommenden zwei bis drei Jahre auf 300 bis 500 Mio. Euro anwachsen, sagte er. "Sonst lassen sich die Verlustvorträge nicht vollständig ausnutzen." Bei Coba-Einstieg verhoben
Dem Neustart des Unternehmens steht aus Ehlerdings Sicht nichts mehr entgegen. "WCM hat heute keine Bankschulden, Steuerverbindlichkeiten oder Pensionsrückstellungen mehr. Alle Altlasten sind beseitigt", sagte der Investor, der unter anderem auch beim Stahlkonzern Salzgitter investiert ist.
Die zu Glanzzeiten im Nebenwerte-Index MDax gehandelte WCM war einmal sieben Mrd. Euro Wert. Sie hatte sich unter anderem am Einstieg bei der Commerzbank verhoben und bis zu 3,4 Mrd. Euro an Schulden angehäuft. Diese trug der Konzern dann unter anderem durch Verkäufe seiner Unternehmensbeteiligungen ab. Heute gehören einige kleinere Immobilienfirmen zum WCM-Portfolio. "Diese Firmen sind alle schuldenfrei und haben Bargeld in der Kasse", sagte Ehlerding.
Vor dem Neustart müssen die WCM-Aktionäre allerdings der Fortsetzung des Unternehmens zustimmen. "Das soll auf einer Hauptversammlung geschehen, die Ende des Jahres oder Anfang 2010 stattfinden wird", sagte Ehlerding. Rund 90 Prozent der WCM-Aktien befinden sich in Streubesitz. |