Hallo Zusammen,
da ich ja mit meinem Post in @28 ein wenig Staub und evt. Verwirrung aufgewirbelt habe ein Update zu den mir nun bekannten Hintergründen (und für mich leider zwangsweiser finaler Ausstieg aus diesem Wert mit Totalschaden).
Vorweg: Ich denke für all jene, die bei einem ordentlicher Broker mit einer ordentlichen Depotbank sind gibt es auch zukünftig keine Probleme. Die Steuerpflicht ist ja schon behandelt worden in diesem Thread.
- Problem ist, dass ich bei einem "Billigbroker" - Scalable Capital - mit der Baader Bank als depotführende Bank bin (wie sich jetzt durch meinen Verlust herausgestellt hat, gibt es sowas wie billig nicht.). Info: Bei Scalable kann man nur über Gettex oder XETRA Wertpapiere handeln.
- Die depotführende Bank des Wertpapiers ist aufgrund neuerer Regeln in den US gefordert ihre Dokumentation/Verwahrung des Wertpapiers anzupassen. Die Baader Bank hat sich gegen diese Arbeit entschieden und schmeisst daher diesen Wert raus. Warum ist das problematisch? -->
- Die Baader Bank ist der für Deutschland zuständige "Experte", der dieses ausländische Wertpapier in Deutschland betreut. Das heißt, sie stellen daher auch die Betreuung dieses Wertpapiers in DE ein - auf GETTEX ist der Wert schon mal nicht mehr handelbar und lt. Auskunft Bank wird das auch in Frankfurt bald soweit sein. Laut meiner Recherche gibt es derzeit 8 "Experten", die das Handeln von ausländischen Wertpapieren in Deutschland ermöglichen.
- Da mein Broker nur deutsche Handelsplätze zur Verfügung stellt, ist dieses Wertpapier für Scalable Kunden somit nicht mehr handelbar, daher der Zwangsverkauf.
Ob das ganze alles so Rechtens ist mag ich meine schwerwiegenden Zweifel haben, allerdings spricht bei mir die zur Verfügung stehende Zeit einer Ausjudizierung entgegen. Weiters fehlen mir dahingegend die grundlegenden Kenntnisse über das Bank- und Kapitalmarkrecht.
Was interessant ist: Ich habe auch ein zweites Depot - flatex. Interessanterweise folgt dieses Unternehmen auch dem Beispiel von Baader/Scalable. Obwohl bei flatex grundsätzlich auch an der NYSE gehandelt werden kann, werden diesbzgl. Orders abgelehnt - habe ich heute Nachmittag probiert. Meine Vermutung: Billig und Billig arbeiten im Hintergrund alle zusammen (ist auch irgendwie logisch, die Kosten müssen ja runter).
Fazit für mich und evt. auch für andere die hier mitlesen:
- Ich muss in Hinkunft bei der Auswahl meiner Wertpapiere nicht nur das Unternehmen an sich im Auge haben und beurteilen sondern ich muss mir bei der Risikofreude auch ansehen, wie dieser Wert in Deutschland handelbar ist bzw. von wem dieser ausländische Wert betreut wird.
- Abwarten und Rückfragen halten ist bei der Kommunikation mit Banken in Deutschland keine Option, weil dies keine fristaufschiebende Wirkung hat.
- Mein Depot bei Scalable Capital wird jetzt Schritt für Schritt aufgelöst (zumindest die Wertpapierübertragung ist derzeit noch kostenlos laut Email-Auskunft).
- Sämtliche Erträge aus dem Index-Trading des Jahres 2022 sind kurz vor Weihnachten eliminiert worden.
Ich wünsche euch jedenfalls noch alles Gute mit euren Wertpapieren und langfristig weiter sprudelnde Dividenden mit diesem Wert. Ich bin leider draußen, obwohl ich von dem Unternehmen und seinem Kundenstamm (ENI mal ausgenommen) grundsätzlich, und wegen fachspezifischen Wissen der Notwendigkeit und Wichtigkeit von shuttle tankern, überzeugt bin.
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