. Es gibt noch eine Steigerung.. die größte Giftschleuder der Welt, der Nyiragongo ist nicht träge, es gibt Jahre da stößt dieses 3500 Meter hohe Monster von Vulkan täglich 70-80.000 Tonnen Schwefeldioxid in unsere Atmosphäre aus. Das ist etwa so viel wie alle anderen Vulkane unserer Welt insgesamt ausstoßen oder alle Fabriken in Europa freisetzen (täglich). Der Nyiragongo schafft das ganz alleine.
Das aktive Lavabecken im inneren des Vulkankegels ist das größte jemals entdeckte auf der Erde. Und bedeutet eine direkte Verbindung zum Erdinneren. Temperaturen von 1000-1200 Grad sind völlig normal. Auch der Nachbar-Vulkan Nyamuragira ist einer der aktivsten Vulkane Afrikas mit mehr als 30 verzeichneten Ausbrüchen seit 1880. Der letzte erfolgte am 6. November 2011.
Der Nyiragongo ist wie alle seine Virunga-Brüder unberechenbar, im Wechsel von wenigen Sekunden kann sich eine scheinbar harmlose Situation in eine extrem gefährliche verwandeln (siehe Bilder). Seine Lava ist mit über 100 Km/h die schnellste der Welt (dünnflüssig). Wenn man vor ihr weglaufen wollte, hätte man keine Chance dem sicheren Tod zu entkommen. Beim letzten Ausbruch im Januar 2002 schossen 22 Millionen Kubikmeter Lava aus den Spalten seiner Berg-Flanken, ergossen sich blitzschnell ins Zentrum der Millionenstadt Goma (Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu). Dabei kamen weit über 100 Menschen ums Leben, trieben 500.0000 in die Flucht.
Jeder Vulkan ist einzigartig und birgt somit auch einzigartige Gefahren. Die Nyiragongo Todes-Schneise von damals ist längst wieder bebaut, obwohl der Vulkan jeder Zeit wieder ausbrechen kann, der Lavastrom wahrscheinlich den gleichen Weg nehmen würde, leben trotzdem an gleicher Stelle wieder tausende Menschen.
Da der Bürgerkrieg praktisch beendet ist, stehen in der jetzigen Demokratischen Republik Kongo Wissenschaftlern/Forschern auch wieder die Tore offen. Obwohl ein Wiedertaufflammen von Unruhen, Kämpfen nicht völlig auszuschließen ist. Die Liste der Gesundheits-Risiken für den Kongo ist lang, an erster Stelle steht Ebola (nach Ausbruch im Osten vom Kongo, erster Ebola Fall im Juli 2019 in Goma), es folgen Chikungunya Cholera und Gelbfieber usw. Die Gefahren sich zu infizieren sind extrem hoch.
Das Interesse der Forscher am einzigartigen Nyiragongo hat nicht nachgelassen. Viele internationale Gruppen sind wieder unterwegs oder planen eine erneute Exploration zur Virunga-Vulkankette. (Wir auch) S F |
Angehängte Grafik:
nyiragongo.jpg (verkleinert auf 49%)