An alle mit Verstand,Hoffnung und Wissen

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neuester Beitrag: 23.05.02 22:33
eröffnet am: 12.12.00 19:11 von: RainMan Anzahl Beiträge: 54
neuester Beitrag: 23.05.02 22:33 von: Attack Leser gesamt: 11495
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13.12.00 17:07
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231 Postings, 9018 Tage RosebudDemokratie als Selbstbedienungsladen

Ich kann einen amerikanischen Präsidenten nicht ernst nehmen, dessen Ernennung der Ruch von Wahlmanipulation und Cliquenwirtschaft anhaftet. Warum wehren sich die Republikaner gegen eine gewissenhafte Nachprüfung des Wahlergebnisses in Florida? Es scheint, dass sie definitiv wissen, dass sie im Falle einer korrekten Nachzählung den Kürzeren ziehen würden. Was aber ist von einem Wahlergebnis zu halten, bei dem die Stimme der einzelnen Wähler nicht gleichwertig ist? Als Vorzeigeland für eine funktionierende Demokratie eignen sich die USA schon lange nicht mehr. Es fehlt als Grundvoraussetzung eine funktionierende, unabhängige Judikative: Selbst bei so immens wichtigen, demokratierelevanten Entscheidungen zählt nur der Parteien- und Gesinnungsproporz – je nach ideologischer Mehrheit werden Gesetze parteikonform ausgelegt und entsprechende Urteile verfasst – Demokratie ade, wir verteilen Pfründe. Was mit der Verweigerungs- und Hinhaltetaktik der Staatsregierung Floridas anfing, findet jetzt vor dem Supreme Court seine unrühmliche Fortsetzung. Aber das scheint fast schon selbstverständlich in einem Land, dessen Einwohner mehrheitlich „Freiheit“ mit dem Recht auf uneingeschränkten Waffenbesitz gleichsetzen.
Bei einer ähnlichen Wahl auf dem Balkan würde die westliche Welt „Betrug!“ schreien, die Wahlsieger nicht anerkennen und mir Truppen drohen. Bleibt mir als überzeugtem Europäer nur die Hoffnung, dass ein sich mehr und mehr einigendes Europa ein gesundes und regulierendes Gegengewicht zu den egozentrischen und chauvinistischen Amerikanern bilden wird (ich weiß, ich weiß, nicht alle Amis sind gleich...) – auch wenn, zugegebenermaßen, die schlimmsten Genozide des letzten Jahrhunderts von der „Alten Welt“ ausgingen (unsere Väter und Großväter größtenteils ganz vorne weg). Aber Europa hat gelernt – und aus „God´s own country“ wird auf absehbare Zeit kein vernünftiger Gedanke zu erwarten sein.

Slainte
Rosebud.
 

13.12.00 17:30

2385 Postings, 9037 Tage BroncoDaß Europa was gelernt hätte, dürfte durch

die Kampfhandlungen im ehemaligen Jugoslawien sowie in "Restjugoslawien" endgültig widerlegt sein. Was den größten Genozid betrifft, waren die Nazis den übrigen Verbrechern des 19. und 20. Jahrhunderts an Anzahl ihrer Opfer überlegen. An Grausamkeit konnte der Umgang der Einwanderer mit den Natives in Amerika durchaus mithalten, was den "Erfolg" betrifft, die Nazis sogar übertreffen. Rassismus ist leider sowohl in Europa als auch in USA immer noch alltägliche Realität. Er findet sich auch immer noch im Sozialdarwinismus der ökonomischen "Wissenschaften", nämlich da, wo immer noch ethnische Zugehörigkeiten mit Ausbildungsgrad, Kriminalitätsrate und materiellem Standard in der Weise korreliert werden, daß die Autoren eine geringere "Leistungsfähigkeit" oder "Leistungswilligkeit" daraus ableiten.  

13.12.00 17:43

2316 Postings, 9156 Tage furbySehr gute Beiträge Rosebud und Bronco o.T.

13.12.00 18:13
1

36 Postings, 8853 Tage catmemmemurder for president...

und das gleich über 30 fach. So eine Flachpfeife wird Us Chef. Also mich macht sowas agressiv.

Das es viele Faschisten in Europa gibt weis ich auch. Aber in Amerika... Und dann wird so einer auch noch Präsident dort.

Vielleicht sollte man Gore fragen, ob er nicht nach Deutschland kommen will. Wir hätten da noch einen passenden Posten neu zu besetzten. Der derzeitige Platzhalter hats irgendwie nicht so drauf.
 

13.12.00 18:32

384 Postings, 9108 Tage nobody"Wahl"

I once had a dream ....

daß republikanisch Wahlmänner die Beule mit oder ohne Absicht falsch setzen. Es ist doch bald Weihnachten, und da darf man ja wohl noch an Wunder glauben - oder ?  

13.12.00 18:48

1737 Postings, 9050 Tage Hans DampfNun lasst die Kirch doch mal im Dorf.

Nachdem schon ein Erdnussfarmer und ein abgehalfterter Hollywoodschauspieler keinen größeren Schaden anrichten konnten - warum soll gerade Dabbeljuh die Katastrophe für Amerika sein?
Wegen des knappen Wahlausgangs und seinen unschönen Begleiterscheinungen, gehen viele sogar davon aus, dass er einige Kabinettsposten mit Demokraten besetzt. Mehrheitsentscheidungen kann und muss er jedenfalls im Stile einer großen Koalition in Abstimmung mit den Demokraten abstimmen.

Bush als Kriegstreiber? Dagegen spricht, dass er die Truppen aus Europa abziehen will und sein Schwerpunkt in der Innenpolitik liegen wird.

Gore als Hoffnungsträger? Was wisst Ihr denn von diesem Mann? Er hat den Wahlkampf verloren, trotz der tollen Bilanz, die die Demokraten unter Clinton vorlegen konnten. U.a. weil er als blutleerer Technokrat gilt.

Wahlbetrug? Es waren zuerst die Demokraten, die sich den Vorwurf der Manipulation gefallen lassen mussten, da sie von Anfang an nicht alle Wahlkreise neu auszählen lassen wollten, sondern nur die, in denen Gore am weitesten vorne lag. Ein großer taktischer Fehler der Goreanwälte!

Als immer schön sachlich bleiben!

Gruß Dampf  

13.12.00 19:07

3839 Postings, 9266 Tage HAHAHAre

Ich hätte auch für Gore gestimmt. Bush ist für mich ein Prolet aus Texas.

Dennoch bin ich der Meinung, dass die Handzählungen unrechtens waren, denn wenn man mit Handzählungen zu anderen Ergebnissen kommt, wie mit der mschinellen Auszählung, dann wäre dies eine Ungleichbehandlung (verfassungswidrig).

In anderen Bezirken Floridas und in allen anderen Staaten hätte man dann per Hand auszählen müssen.


Ich habe aber keine Angst, dass Bush der Wirtschaft schaden kann, zu stark sind da die wirtschaftlichen Interessen - auch untert den Republikanern, die jetzt sicher auch zeigen wollen, dass sie eine hohe Konjunktur erhalten können. Zu stark auch der Einfluss der Demokraten im Kongress, die dort ein Veto haben.

Die USA und die Welt haben auch Ronald Reagan überlebt !

Die Todesstrafe ist sicher ein unrühmliches Kapitel - nicht nur seitens Bush sondern vieler US-Bundestaaten und den USA insgesamt.


Naja - hoffen wir das beste, aber Bush ist auf jeden Fall "irgendwie peinlich für dieses Land". Andererseits - irgendwann sagte mal ein kluger Kopf, dass jedes Land von dem regiert wird, den es verdient. Umso mehr sollte das für eine Demokratie gelten.

Gruss
haha

 

13.12.00 19:28

49 Postings, 8792 Tage bogartsinnlos...

die menschen lernen nie aus der geschichte.

...und was viel schlimmer ist. der wahlkampf wird immer mehr eine show und kein informieren der waehler ueber polit. ziele. - das ist lange vorbei.

uebrigens war das gesamte schroeder-wahlkampfteam beim letzten clinton-wahlkampf in den usa - und hat dort den kollegen ueber die schulter geschaut....

 

13.12.00 19:51

1737 Postings, 9050 Tage Hans DampfWahlkampf war schon immer so.

Um die Darstellung politischer Ziele ging es immer nur am Rand. Wichtiger waren Personen und Emotionen (besonders Ängste) - siehe Hessen mit der Asyldebatte etc. Durch die zunehmende Komplexität der heutigen Welt werden politische Inhalte immer mehr auf einprägsame Slogans verkürzt. Die Möglichkeiten der schönen bunten neuen Medien vermitteln natürlich immer mehr den Eindruck einer gigantischen Politshow. Selbst bei Bundestagsdebatten scheinen die Redner inzwischen mehr auf die Tagesschaukameras zu achten, als dass sie zu einer Meinungsbildung des Parlaments beitragen wollen.

Aber wie gesagt, es war noch nie grossartig anders. Entweder wurde ein Personenwahlkampf geführt oder Ängste vor dem bösen Iwan oder ähnlichem geschürt. Schau Dir mal die Wahlplakate aus den Fünfzigern daraufhin an.

Gruß Dampf  

13.12.00 20:23

79 Postings, 8917 Tage greedyBush oder Gore????

interessiert mich eine scheissdreck, hauptsache alan greenspan bleibt!!  

14.12.00 10:42

2316 Postings, 9156 Tage furbyHans Dampf/ HAHAHA: Fehler der Goreanwälte?

Hans Dampf: Ich habe mich schon sehr geärgert als nun dieser Tage US Rechtsprofessoren mokierten, daß sich Gore's Anwälte selbst die Schuld zuzuschreiben hätten, da sie nur für bestimmte Bundesstaaten die Handnachzählung beantragten. Nun lese ich es auch hier im Board. Deshalb:

Solche im Nachhinein Betrachtungen, die zudem das Ergebnis langwieriger Verhandlungen vor dem Supreme Court Floridas sind, halte ich für sehr gewagt, da diese Leute die nun mit den klugen Ratschlägen kommen nachdem eine Lösung auf dem Tisch liegt, doch anzeigen es schon immer und noch viel besser gewußt zu haben. Nur in den Tagen als dieser vermeintliche Fehler begangen wurde waren auch diese Leute zu dieser Frage ganz Still. Zudem gibt es genausoviele Gründe, die dafür sprechen, daß es angemessen war nur in bestimmten Wahlbezirken Floridas nachzählen zu lassen, denen nur von den zuständigen Richtern geringeres Gewicht beigemessen wurde. Es geht hier also sehr um Gesetzesauslegungen und Ermessensfragen, die garantiert weder diese nun so klugen US Rechtsprofessoren noch hier im Board vor 2 bis 3 Wochen korrekt beantwortet worden wären. Zumindest hat sich damals keiner hervorgewagt Stellung zu beziehen...

HAHAHA: Dein Statement, daß es einer verfassungswidrigen Ungleichbehandlung gleichkommt, wenn man bei Handauszählungen zu anderen Ergebnissen kommt als bei maschineller Auszählung habe ich weder vom Supreme Court Washingtons noch durch die Wiederholung hier im Board verstanden. Ist es nicht eine viel schwerwiegendere Ungleichbehandlung nur die Stimmen zu werten, bei denen die Stanzmaschinenen wirklich ein Loch und nicht nur eine Ausbeulung erzeugten. Das Wahlgesetz Floridas stellt auf den Wählerwillen ab und der wäre auch noch mit Ausbeulungen festellbar gewesen. M.E. hat der Supreme Court Washingtons seine Kompetenzen mit der Einmischung in die Auslegung von Floridas Wahlgesetz klar überschritten, aber für die Beantwortung vermeintlicher US Verfassungsfragen sind wir hier im Board wohl alle nicht die richtigen Ansprechpartner.

Mit der Anmerkung des Supreme Courts Washingtons es sei ja nun ohnehin auch zu spät noch per Hand auszuzählen, nachdem gerade dieses Gericht eine rechtzeitige Handnachzählung zweimal verhindert/gestoppt hatte ist das Urteil an Lächerlichkeit und Obskurität nicht mehr zu überbieten. Ich habe daher vor keinem Gericht dieser Welt eine geringere Achtung als vor dem US Supreme Court Washingtons. Mir ist klar, daß die Juristerei nichts mit Gerechtigkeit sondern mit der Anwendung von hoffentlich mehr oder minder gerechten Gesetzen zu tun hat (hat man mir in meiner ersten Vorlesungstunde zu diesem Thema gesagt), aber das man sich nicht mal bemüht eine plausible Urteilsbegründung, wenn sie schon parteipolitisch motiviert ist, zu verfassen, ist der Gipfel der Unverfrorenheit.

Gruß furby  

14.12.00 11:20

13 Postings, 8880 Tage jastergleich und noch gleicher

wie ist das eigentlich mit den Handauszählungskriterien - ob einheitlich oder nicht , aber doch gleich für den jeweiligen Bezirk und auch für den einzelnen Stimmzettel darin oder? Bisher war dort Bush vorne -seh ich doch richtig ? wenn dann mehr Stimmen  bei der Handzählung heraus kommen ,dann heißt das, dass Gore Wähler -sagen wir mal "blöder" sind oder was ?
Und das ist es was der Supreme Court verschleiern will !! :=)  

14.12.00 11:28

1361 Postings, 8863 Tage avantgardeWer hat überhaupt die Macht in einem Staat

und da muß ich ganz klar Furby zustimmen, denn die MAcht liegt nicht in der Hand eines Repräsentanten, sie liegt in den Lobbyisten der mächtigen Verbände.

Natürlich versteht sich der eine oder andere Präsident für die einen oder anderen Lobbyisten zuständig, aber betrachtet man das ganze, dann ist es anscheinend so, daß in Amerika noch immer so viele Menschen wohnen, die die zeichen der Zeit nicht erkannt haben. Das ist so ähnlich wie einzelne Japaner, die immernoch auf ihren Inseln sitzen und denken, daß der Krieg noch nicht vorbei ist.

Am Abend der Wahl habe ich mir im fernsehen die Verteilung der gewonnenen Staaten angesehen, und wenn man die betrachtet, dann wird schnell deutlich, daß Gore lediglich in den Großstädten einen Sieg einfahren konnte, jedoch keine Chance im ländlichen Bereich der USA hatte. Und da kommt ein falsches Bild der Europäer zum tragen, denn die Amis wohnen nicht in der Mehrzahl in riesigen Städten, sie wohnen auf dem Land, und da herrscht eben noch die Meinung, daß jeder Mann eine Waffe brauche und sich immer und überall Verteidigen müsse.

Und die Landbevölkerung hat daraus folgend auch weniger interesse an Politik, und deshalb mehr Angst. Daher sind sie dann schneller von einem Menschen angetan, der Stärke und Agressivität ausstrahlt.

Eine ähnliche Situation ergibt sich in Rußland.

Es werden daher immer kleine Staaten sein, die im Liberalisierungsprozeß eine Führungsrolle einnehmen.

Und das noch zum Schluß: Amerika wird immer aus einer Europäischen Sichtweise konservativ und hartnäckig wirken, da die Amis in dieser Entwicklung Europa einfach nachstehen. Daran ändert auch der name des Präsidenten nichts.

Ich selbst hätte jedoch auch für Gore gestimmt.
 

14.12.00 11:29

2385 Postings, 9037 Tage Bronco@HansDampf: Was hattest Du denn gegen den Erdnuß-

14.12.00 11:33

2385 Postings, 9037 Tage Bronco@avantgarde:

K. Tucholsky hat das kürzer formuliert:
"Als sie sich nun endlich an der Macht wähnten, stellten sie fest, daß sie nur an der Regierung waren." - Er hat das natürlich mit Blick auf die Reformisten formuliert.  

14.12.00 11:36

1737 Postings, 9050 Tage Hans Dampf@furby

Gore ist mit dem Argument "Jede Stimme zählt" angetreten. Wenn er jetzt aber nur die Neuauszählung in den Wahlkreisen beantragt, in denen er für sich zusätzliche Stimmen erhofft, dann macht er sich doch wohl völlig unglaubwürdig. Oder sehe ich das falsch?
Entweder die maschinelle Zählung ist g e n e r e l l fehlerhaft, dann müssen alle Wahlkreise neu ausgezählt werden, oder man lässt es ganz - sich nur die Rosinen rauspicken und scheinheilig mit obigen Slogan zu argumentieren ist ja wohl völlig daneben.

Gruß Dampf  

14.12.00 11:37

34698 Postings, 8868 Tage DarkKnightWas Amerika künftig nicht mehr kann:

(ob es das jemals konnte oder nur so tat, egal)

Sich irgendwo einmischen mit dem Argument, es gehe um den Willen des Volkes

Sich einmischen mit dem Argument, das menschliche Leben sei ein Grundrecht

Sich einmischen mit dem Argument, es gehe um gemeinsame, internationale Interessen

Kriegführen, ohne daß Ölinteressen vermutet werden

Handelskonferenzen beeinflussen, ohne daß Lobbyismus unterstellt wird


Leider interessiert kaum einen Amerikaner den Rest der Welt.

PS: Wußtet ihr, daß es dort die "The Earth is flat Society" gibt mit mehreren hunderttausend Mitgliedern?
 

14.12.00 11:40

4312 Postings, 9230 Tage Idefix1Die Katatrophe wird sich erst langsam in die Köpfe

einnisten - Gore hat mit seiner charmanten Abschiedsrede wohl einigen Idioten schon die Augen geöffnet. Laut Aussagen von Reportern war die Rede Gores die wichtigere gegenüber dem Blabla von Bush. Und das in Amerika, dem Land der "Winner takes it all" - schon wieder ein Schlag gegen das Establishment.

Kicky hat es eigentlich treffend formuliert - Bush ist das Ergebnis einer Wahl in einer Bananen- äh sorry Ölrepublik.

Die Börse feiert nur Bush-Aktien - es wird nicht einmal kurzfristig einen Hype geben - das Einzige was uns jetzt retten kann, ist die Politik von Alan. Aber für mich wird auch der alt, er hat für meinen Geschmack viel zu lange gewartet und kann im Prinzip nächste Woche nicht das Ruder um 180 herumreißen, weil die Märkte sofort wittern würden, daß es nicht nur mehr glimmt sondern voll brennt. Und wenn Alan nur "auf neutral geht", dann vergeht wieder zu viel Zeit, um die Investitionsbereitschaft und die Stimmung schlechthin zu stimulieren.

Also die Jahresendrallye ist tot - es lebe der (volatile) Seitwärtstrend - und da hoffe ich nur, daß der nicht bricht - 6300 im DAX und dann geht es los - ich habe gestern mein Bärenfell herausgeholt, leider habe ich meine Calls und ein paar Aktien erst gestern abend verkauft (hatte dummerweise den ganzen Tag Besprechungen, Vorträge etx.) - das hat mir mehr als einen Tausender gekostet und mich richtig zornig gemacht. Für den Nicht-Day-Trader ist die Börse wohl out, überlege mir weiter zu verkaufen.

Gruß Idefix  

14.12.00 11:54

2316 Postings, 9156 Tage furbyHans Dampf, Bronco, idefix

Hans Dampf: Man kann das halt so und anders sehen. Ich halte es durchaus für legitim nur dort nachzählen zu lassen, wo man die größten Irrtümer zu eigenen Lasten vermutet. Würde man der anderen Logik in letzter Konsequenz folgen, so hätte nicht nur für Florida sondern für die gesamte USA per Hand nachgezählt werden müssen, man tat dies jedoch nicht, weil man sich von diesem Aufwand keinen ausreichenden Nutzen erwartete. Und im kleineren Maßstab sehe ich das auch innerhalb Floridas so.

Bronco: Tucholsky paßt sogar auf Bush, sehr schön.

Idefix: Es sieht wirklich so aus, wie Du es darstellst. Die großen Impulse aus der Befriedung und Beedigung der US Wahl gehen nicht mehr aus bzw. wurden offenbar schon vor einer Woche zusammen mit der Greenspan Meldung vorweggenommen. Der nächste entscheidende Impuls könnte von Greenspan am 19. Dez. ausgehen, - nur realistisch erwarten kann man von ihm einen Zinsschritt wohl erst für nächstes Jahr. Ergo siehts eher nach toter Hose aus für dieses Jahr. Das einzig positive daran ist für mich, daß es meist anders kam, als man es sich zuvor zusammenreimte...

Gruß furby  

14.12.00 12:02

79561 Postings, 9176 Tage KickyDas Procedere jetzt und politische Folgen

-States must have their presidential electors certified by Tuesday. The Florida Legislature had been poised to name electors itself if the election contest had remained unresolved-Bush already has begun discussions with several top advisers about possible appointments to his Cabinet and other offices under the authority of the White House. Appointments are expected to be announced quickly.

--On Dec. 18, the electors convene in their state capitals to cast ballots for president and vice president as the Electoral College.

-- On Jan. 3, 2001, the 107th Congress convenes. Once its organizational business is conducted, it is likely to hold confirmation hearings for the first of Bush's appointees.

-- By Jan. 6, 2001, under the U.S. Constitution, Congress must certify the Electoral College results.

-- On Jan. 20, the new president takes office.
Es soll ja schon vorgekommen sein,dass es unter den Wahlmännern einige Abweicher gab,aber ich halte das jetzt für eher unwahrscheinlich.Zu den in Europa befürchteten Folgen:
http://www.cnn.com/2000/WORLD/europe/12/13/bush.europe/index.htmlThe second reason for alarm in European capitals is that Condoleeza Rice, Bush’s foreign affairs guru who is expected to become his national security adviser, suggested during the campaign that a Bush administration would pull back U.S. troops from worldwide peace-keeping duties.

Specifically, she suggested U.S. troops might be pulled back from Bosnia and Kosovo, leaving Europe to take over more of their duties in the Balkans.

The Bush team has sought to moderate worries, saying that no troops would be taken out of the Balkans without the allies being consulted.

'Star Wars' revisited
But any such pull-back could lead to a dilution of America’s dominant role in NATO and an uneasy relationship with a European Union already developing its own defence dimension with a rapid reaction force of 60,000 troops.

There were early spats between the Clinton administration and Europe over Bosnia, and a repeat of those tensions is feared.

Thirdly, European leaders will be worried by Bush’s allegedly robust views on such issues such as global warming and climate change following the rows between the United States and the Europeans at the recent Hague conference, which broke up in acrimony.

Al Gore had a reputation to defend as an environmental enthusiast, and although American politicians tangle with the gas-guzzling U.S. lifestyle at their peril, Europeans would have expected him to be more co-operative than Bush in seeking a compromise on greenhouse gases.

A fourth cause of worry will be Bush’s expressed enthusiasm for the development of a new anti-missile shield for America, the so-called National Missile Defence (NMD) or "Son of Star Wars" plan.

There has been sharp criticism of such a plan by Russia’s Putin. Chancellor Gerhard Schroeder of Germany and President Jacques Chirac of France have backed his objections.

They argue that NMD would lead to America abandoning the 1972 Anti-Ballistic Missile Treaty and to the danger of an escalating, and expensive, nuclear arms race as others felt impelled to follow.

Das sind auch meine Befürchtungen:                                          dass die Umweltprobleme hintangestellt werden,dass die USA sich aus den Folgen des von Ihnen massgeblich zu werantwortenden Desasters im Kosovo zurückziehen ,und dass dieser sowohl in seiner Effektivität als auch wegen der enorm hohen Kosten stark umstrittene Raketenabwehrschild das politische Klima wieder vergiften wird und Bush uns ganz schnell in irgendeinen Krieg hineinzieht
 

14.12.00 12:38

2385 Postings, 9037 Tage Bronco@Kicky: * 1 x gut analysiert. o.T.

14.12.00 13:32

15 Postings, 9036 Tage StrangerProbleme...

Gestern auf n-tv kam, wie ihr wahrscheinlich alle gesehen habt, ein Portrait von Bush. Dort wurden alle die Probleme angesprochen, die ihr auch schon diskutiert: Lobbyismus, starre Haltung in Umweltschutz und Todesstrafe, peinlich große Wissenslücken usw.

ein schlauer kopf da gestern abend sagte noch, das Problem mit Bush sei nicht unbedingt seine Dummheit oder fehlendes politisches Gespür, denn er hat ja auch viele (relativ) qualifizierte Berater, notfalls auch seinen Dad, der zumindest erfahrung hat.

die Frage war dann: was passiert nun aber, wenn der ewige Halbstarke mal einen schlechten Rat seiner Berater auf den Tisch bekommt und gar nicht merkt dass dies ein schlechter Rat ist?... (worst-case scenario)

oops we're running into trouble here

so einem menschen ist es natürlich auch zuzutrauen, sich in Zeiten fehlender politischer Unterstützung über einen Krieg zu produzieren und definieren (wie oben schon angesprochen), vielleicht auch unter "Anraten" seiner Lobbyisten (Experten sprechen hier vom militärisch-industriellen Komplex - sorry). natürlich ist das abwegig, dennoch kommt bei mir, und ich glaube auch bei euch, ein unwohles gefühl auf, wenn man so einen mann an der spitze der weltmacht wähnt, egal wer nun wirklich regiert. so ein mann ist ein absoluter unsicherheitsfaktor, und das wird schon intuitiv gesehen unserem lieblingsbetätigungsfeld keine freude bereiten.

es kann also teuer werden, und im übrigen ist es auch bitter wenn man sieht wie sich so ein volk zurück in die steinzeit wählen kann.

gruß stranger  

14.12.00 15:23

2385 Postings, 9037 Tage BroncoFür den Begriff "militärisch industrieller

Komplex" brauchst Du Dich nicht entschuldigen, der stammt nämlich nicht von der RAF (die haben ihn nur sehr häufig benutzt), sondern von Präsident Eisenhower - also für sich alleine ein völlig "unverdächtiger" Begriff.  

14.12.00 16:02

17 Postings, 8855 Tage lenchenbullshit

es sollte unserem europäischen Superboard doch endlich einmal scheißegal sein was für ne AmiNase gerade am Runde ist. Ständig wird die Unabhängigkeit unserer europäischen Börsenplätze proklamiert und wenn es darum geht sich abzunabeln und die entsprechenden richtungsweisenden Anlageentscheidungen zu treffen machen sich die Banken und Institutionellen hier in Europa doch immer noch die Hosen voll. Und zwar unbegründet. Die fundamentalen Daten in Europa ist klasse also was rennen die den US-Boards hinterher. Der ein oder andere sollte sich einfach mal Gedanken machen wie sinnig es ist ständig den Drecks-Märkte aus USA nachzueifern.

Das ist meine bescheidene Sicht der Ding. Kümmert Euch um Euren Laden stellt Europa gescheit auf die Beine und laßt die an der Nasdaq und am Dow machen was sie wollen.  

17.12.00 22:01

999 Postings, 8889 Tage redcrxPerson of the Year 2000 - Time-Magazine ...

And the Winner Finally Is...

http://www.time.com/time/poy2000/

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... da schau' 'mal einer guck, haben die Amis ihren neuen Oberhäuptling doch schnell liebgewonnen. Zumindest ein Teil der Presse ;-).
 

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