Belgua Shipping
--button_text--
interessant
|
witzig
|
gut analysiert
|
informativ
|
1
In der Vergangenheit hat er unkonventionelle Entscheidungen getroffen, der Erfolg gab ihm damals Recht.
Allerdings hat er versucht sich in der Krise gegen den Markt zu stemmen ( was vielleicht mit entsprechendem Eigenkapital auch langfristig Früchte getragen hätte).
Gewundert ( bewundert ) haben wir uns in Bremen doch alle über seinen rasanten Aufstieg.
Von krimineller Energie zu sprechen halte ich noch für zu früh, dazu sollten erst noch echte Fakten auf den Tisch kommen und es wäre auch angebracht, seinen Standpunkt der Dinge anzuhören.
Wie in Deinem posting #20 zitiert:
"...Hat da wirklich nur Stolberg Oaktree über den Tisch gezogen? Oder ist der Unternehmer womöglich Täter und Opfer zugleich? Schließlich sind Investoren wie Oaktree dafür bekannt, die Geschäftszahlen vor einem Einstieg ganz besonders genau zu prüfen. Erst recht bei Familienunternehmen, deren Bilanzen mit börsennotierten Firmen kaum zu vergleichen sind..."
Wie Du schon schreibst:..wenn es nur in eine Richtung geht, verliert man leicht den Sinn für die Realität, zu menschlich....deswegen wäre es schön gewesen, wenn er Berater zur Seite gehabt hätte die ihm die Stirn geboten hätten...aber nun liegt das Kind im Brunnen, nur sehr traurig das es von Oaktree geborgen wird.
-----------
"born free"
"born free"
Optionen
1
Investoren sollen auf Forderungen verzichten
Das Unternehmen steht unterdessen möglicherweise vor der Insolvenz. Beobachter gehen davon aus, dass der geschäftsführende US-Großinvestor Oaktree am Montag einen Insolvenz-Antrag stellen könnte. Nach Informationen von Radio Bremen droht der Finanzinvestor mit diesem Schritt, sollten seine Forderungen nicht erfüllt werden. Am Mittwochabend hatten sich Investoren getroffen, um über die Lage des Unternehmens zu beraten. Bei dem Treffen in Hamburg hatte Oaktree von anderen Investoren erneut verlangt, auf Forderungen zu verzichten, wie NDR 1 Niedersachsen berichtete. Die Anteilseigner von Schiffsfonds und Emissionshäusern verständigten sich bei der Sitzung aber offenbar auf eine harte Linie gegenüber Oaktree. Weitere Gespräche sind für heute Abend vorgesehen, Oaktree soll Schiffseigner nach Hamburg gerufen haben. Insgesamt sollen 15.000 Anleger über Schiffsfonds gut 300 Millionen Euro bei Beluga investiert haben.
Gegen die leitenden Beluga-Angestellten ermittelt die Staatsanwaltschaft eigenen Angaben zufolge wegen des Verdachts, seit 2009 Umsatzerlöse im dreistelligen Millionenbereich falsch ausgewiesen und so Investoren getäuscht zu haben. In einem möglichen Verfahren drohen lange Haftstrafen.
Stolberg will Anschuldigungen aufklären
Stolberg meldete sich in der Zwischenzeit erstmals seit seinem Abgang als Geschäftsführer vor einer Woche selbst zu Wort: "Ich werde mich dem Verfahren und den mir gegenüber erhobenen Vorwürfen stellen", sagte er dem "Weser-Kurier" (Mittwochsausgabe). Der Reeder wollte sich "mit Blick auf das laufende Verfahren" zu den Vorwürfen nicht weiter äußern.
Investor fühlt sich betrogen
Die Anzeige hatte der US-Investor Oaktree erstattet. Das Unternehmen hält 49,5 Prozent an der Reederei Beluga, dem angeschlagenen Weltmarktführer für Schwergut-Transporte. Oaktree soll laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" inzwischen mit Insolvenz der Beluga gedroht haben. Bei einem Treffen in Hamburg habe der US-Investor Emissionshäuser und Banken aufgefordert, Charterraten zu verringern und die Forderungen aus Krediten zu reduzieren, berichtete das Blatt am Montag. Sonst müsse Beluga Insolvenz anmelden.
Der Frankfurter Anwalt Hanns Feigen, der Stolberg vertritt, sagte am Dienstag: "Das Hauptziel von Stolberg neben dem Ausräumen der Vorwürfe ist Beluga und sind die Arbeitsplätze. Das ist das A und O." Zu den Vorwürfen gegen seinen Mandanten wollte auch er sich nicht äußern. Zunächst sei für die kommende Woche mit Stolberg zusammen ein Gespräch bei der Staatsanwaltschaft geplant.
Aus dem Nichts zum Weltmarktführer
Der in der Wesermarsch geborene Stolberg hatte seit Gründung seiner Beluga-Reederei im Jahr 1995 einen kometenhaften Aufstieg genommen. Innerhalb weniger Jahre war die Reederei zum Weltmarktführer im Schwerguttransport mit rund 1.300 Beschäftigten aufgestiegen. Die Reederei hat heute 72 Schiffe und war zuletzt wegen Überfällen von Piraten immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Noch immer ist ein Schiff mit sieben Besatzungsmitgliedern in der Hand von Piraten.
Förderer der Region
Stolberg ist in Bremen, Oldenburg, Elsfleth, Brake und auf seiner Lieblingsinsel Spiekeroog als Investor, Mäzen und Förderer von Sportvereinen und Kultureinrichtungen aufgetreten. Der Handball-Bundesligist VfL Oldenburg, dessen Hauptsponsor die Beluga ist, hat Konsequenzen aus der Anzeige gezogen und will keine neuen Verträge mit Spielerinnen der Frauen-Bundesligamannschaft unterzeichnen.
http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/oldenburg/beluga129.html
Optionen
1
Von Krischan Förster und Tobias Langenbach
Bremen. Zu den Anlegern, die von der Krise der Bremer Reederei Beluga betroffen sind, gehören nach WESER-KURIER-Informationen auch ehemalige Fußball-Nationalspieler und aktive Bundesliga-Profis. Mehrere Top-Fußballer haben sich mit sechsstelligen Beträgen an Beluga-Schiffen beteiligt.
http://www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen/...nter+den+Investoren.html
Thomas Schaaf verjubelt sein Geld mit einem Autohaus
und die Fußballer bei Beluga Shipping. Aber es ist ja auch allgemein
bekannt, dass die meisten Fußballer wenig Grips in der
Birne haben.
Optionen
2
Die Bremer Reederei Beluga schuldet für ein Schiff der Hamburger Vega-Reederei Kosten in Höhe von 240.000 €. Trotz mehrfacher Mahnungen seien weitere Zahlungen ausgeblieben. In den kommenden 12 Wochen will Beluga Ratenzahlungen nach dem Willen des Investors Oaktree (amerikanischer Hedgefonds) nur in Höhe der Schiffsbetriebskosten tätigen (ohne Zins und Tilgung). Im Falle des fehlenden Einverständnisses der Gläubiger werde sonst Insolvenz angemeldet. An Ausschüttungen an die Anleger sei ebenfalls nicht zu denken.
Das Hamburger Emissionshaus HCI Capital hat alleine 20 Schiffe an Beluga verchartert und ist damit der größte Gläubiger. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG ist von der HCI mit der Prüfung der Bücher bei Beluga beauftragt worden (nach Weserkurier vom 11.03.2011).
Für die Kleinanleger der Beluga-Fonds ist die Kanzlei der Rechtsanwälte Robert, Kempas, Segelken, Bremen, in zahlreichen Fällen beratend tätig. Es geht um die Bestimmung der wirtschaftlichen und rechtlichen Werthaltigkeit der Beteiligungen.
Zu diesem Zweck wird für die Beluga-Anleger eine nichtöffentliche Informationsveranstaltung am 17. März in Bremen um 17.00 Uhr durchgeführt. Die Betroffenen wurden schriftlich eingeladen.
http://www.anwalt.de/rechtstipps/...chriftlich-eingeladen_017077.html
Optionen
2
Bremen. Wie geht es weiter mit der Bremer Reederei Beluga und dem Unternehmer Niels Stolberg? Auf der Baustelle des Handballleistungszentrums des VfL Oldenburg wird vorsichtshalber nicht mehr gearbeitet, hieß es dieser Tage. Die Bauunternehmer fürchten um ihr Geld, weil der große Sponsor weggefallen ist. Menschen stornieren ihre Veranstaltungen im Restaurant des Firmensitzes auf dem Teerhof und wenden sich an andere Lokale. Ist das einstige Erfolgsunternehmen in Kürze insolvent? Was ist mit dem Vorwurf des schweren Betrugs gegen Niels Stolberg?
Auch in Politik und Wirtschaft machen sich Menschen Gedanken zur Zukunft von Beluga und den Auswirkungen der negativen Meldungen auf Bremen nicht zuletzt als Wirtschaftstandort. "Die Entwicklung ist mit Sicherheit nicht förderlich für den Standort", sagt Robert Völkl, Geschäftsführer des Bremer Rhedervereins. Beluga Shipping als größte Bremer Reederei ist dort Mitglied, Niels Stolberg allen bekannt. Beim Blick auf die jüngste Entwicklung stellt sich bei Völkl "Unbehagen" ein: "Man darf nicht vergessen, dass Niels Stolberg auch viel Gutes für den Standort getan hat. Seine Lebensleistung ist nicht plötzlich dahin. Die Schiffe fahren weiter, sein Firmengebäude steht, viele Einrichtungen hat er unterstützt. Das ist doch nicht plötzlich weg." Dem Verband stehe kein Urteil zu, betont Völkl. Natürlich sähen Vorstand, Geschäftsführung und Mitglieder die Entwicklung "nicht mit Freude". Doch der Geschäftsführer plädiert für einen fairen Umgang mit Stolberg und dessen Konzern.
"Jetzt wird er von allen Seiten verurteilt"
"Haltung und Sichtweise ihm gegenüber ändern sich offenbar schnell. Eben war Niels Stolberg noch der gefragteste Redner als Unterstützer von Veranstaltungen. Und jetzt wird er von allen Seiten verurteilt." Mit Blick auf das Unternehmen Beluga verbreitet Völkl gar vage Zuversicht: "Die Reederei ist deshalb so groß geworden, weil die Nachfrage da ist. Der Markt existiert weiter, deshalb wird es eine Basis für die Weiterführung des Unternehmens geben. Das ist doch schon die wichtigste Grundlage für ein Konzept."
In die Unternehmenspolitik eines Mitglieds, sagt Handelskammersprecher Stefan Offenhäuser, mische man sich nicht ein. "Generell kann man aber - bezogen auf den Wirtschaftsstandort - zur aktuellen Situation mit Beluga sagen, dass dies für Bremen und die bremische Wirtschaft eine schwierige Situation darstellt und dass negative Folgen für den Wirtschaftsstandort zu befürchten sind."
Als Kaufmännisches Mitglied gehört Niels Stolberg auch der Stiftung Haus Seefahrt an. 2008 richtete er mit den Bremer Unternehmern Christoph Weiss und Harald Emigholz die Schaffermahlzeit aus und lenkte damit überregionale Aufmerksamkeit auf eine so traditionsreiche wie schillernde Benefizveranstaltung.
"Wir maßen uns kein Urteil an"
Mit Blick auf die derzeitige Schieflage von Stolbergs Unternehmen und die Vorwürfe gegen den Reeder äußert sich der Verwaltende Vorsteher von Haus Seefahrt, Andreas Bunnemann, vorsichtig. "Die Haltung von Haus Seefahrt ist im Augenblick neutral. Herr Stolberg hat auch - wie jeder Bürger in unserem Land - die Unschuldsvermutung auf seiner Seite. Daher wollen und dürfen wir nicht vorgreifen. Solange ein Verfahren nicht rechtskräftig beendet ist, maßen wir uns kein Urteil an", betont der Unternehmer. Und: "Die Auswirkungen auf das Image Bremens kann gegenwärtig nicht abschließend beurteilt werden. Die Tatsache, dass Bremen unter anderem als Hafen- und Schifffahrtsstandort in - durch noch auf Spekulation basierende - negative Schlagzeilen gerät, ist sehr bedauerlich."
Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) hofft nicht nur "auf eine privatwirtschaftliche Lösung" für den weiteren Betrieb der Reederei, sondern auch, "dass das Engagement im kulturellen und sozialen Bereich fortgesetzt werden kann."
In den Bürgerschaftsfraktionen macht man sich nun in erster Linie Gedanken, ob und wie die Beluga-Arbeitsplätze in Bremen zu halten sind. SPD-Fraktionschef Björn Tschöpe formuliert das so: "Ganz gleich, ob hier Management-Fehler vorliegen oder etwas ganz anderes im Raum steht: Das Ganze darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. Es wäre mehr als tragisch, wenn jetzt die Leute ihren Job verlieren." Bremen müsse ein Interesse daran haben, Stellen für gut qualifizierte Arbeitskräfte im Land zu halten. Wie realistisch das letztlich bei Beluga ist, lasse sich derzeit aber noch nicht einschätzen. "Dazu ist die Informationslage noch zu dünn." Zu vieles sei noch ungeklärt: Die Interessen des US-amerikanischen Investors Oaktree, die tatsächliche Finanzlage bei Beluga, die wirtschaftlichen Perspektiven für die Reederei und der Einigungsprozess mit den Gläubigern. "Näheres werden die kommenden Wochen zeigen", sagte Tschöpe.
CDU-Spitzenkandidatin Rita Mohr-Lüllmann empfindet "die Situation rund um Beluga bedrückend". Auch sie hat in erster Linie die "Ungewissheit über die Sicherheit der Arbeitsplätze" im Blick sowie "die Zukunftsfähigkeit der Reederei". Mohr-Lüllmann: "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen an der Situation des Unternehmens keine Schuld, ihnen gilt unsere Solidarität."
Angesichts der nach wie vor unübersichtlichen Lage sei aber "nicht die Zeit, um durch Versprechungen falsche Hoffnungen zu wecken". Dabei hofft Mohr-Lüllmann auf baldige Klarheit für die "zahlreichen von Beluga gesponserten sozialen, kulturellen und wissenschaftlichen Projekte". Der Einfluss der Politik auf die "unternehmerischen Entscheidungen der Eigentümer und Geldgeber der Reederei" sei jedoch begrenzt.
Das sieht Klaus-Rainer Rupp (Linke) anders. Er regt an, dass Bremen notfalls auch über eine wirtschaftliche Beteiligung an Beluga nachdenken müsse. "Meiner Ansicht nach muss man prüfen, wieweit Bremen zum Erhalt der Reederei und zur Fortführung ihrer Geschäfte beitragen kann." Das Land müsse dabei aber die Interessen des Steuerzahlers wahren und sicherstellen, dass es nicht nur die Kosten trägt, sondern auch beteiligt wird, wenn Beluga später wieder Gewinne abwerfen sollte. Rupp: "Bremen darf nicht einsteigen, um damit letztlich die Gewinne des Hedge-Fonds Oaktree zu sichern oder zu steigern." Es sei aber im öffentlichen Interesse, die Jobs und das Know-How der größten Schwerlastreederei der Welt im Land zu halten.
"Ein hoch spezialisiertes Geschäft"
Ein unmittelbares Engagement Bremens an der Reederei - FDP-Landeschef Oliver Möllenstädt kann sich das eher nicht vorstellen. "Bremen hat sich nicht immer einen Gefallen getan, in Branchen zu gehen, in denen es sich nicht so gut auskennt." Beluga betreibe "ein hoch spezialisiertes Geschäft". Zudem gebe es von Oaktree keine Signale, dass die Firma um finanzielle Hilfe ersuche. "Oaktree ist ja spezialisiert auf Krisenfälle." Eventuelle Finanzhilfen müsste Bremen jedoch an strenge Kriterien knüpfen.
Ute Golasowski, Vertreterin der Grünen in der Deputation für Wirtschaft und Häfen, fürchtet, dass Bremen am Ende "nicht ungeschoren davonkommen könnte". So könnte es die Stadt am Ende viel Geld kosten, falls sie sich gezwungen sehen sollte, das Abwandern "von 500 qualifizierten Arbeitsplätzen in die USA" zu verhindern. Noch habe sie aber die Hoffung nicht aufgegeben, dass sich alle Vorwürfe gegen den Reeder Niels Stolberg als haltlos erweisen: "Die Hoffnung stirbt zuletzt." Ein positiver Ausgang sei auch im Interesse des Reederei-Standortes Bremen, für den Beluga bislang eine zentrale Rolle gespielt habe.
http://www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen/...ch+Sorgen+um+Beluga.html
Optionen
2
Hamburg - Das Emissionshaus Bluewater bekommt derzeit zahlreiche besorgte Anfragen. Schließlich wurde der Finanzdienstleister von Niels Stolberg gegründet - dem Gründer der Bremer Reederei Beluga, gegen den wegen Betrugsverdachts ermittelt wird.
"Viele Anleger fragen bei uns nach, was mit ihrem Geld passiert", zitiert das "Handelsblatt" den Bluewater-Geschäftsführer Carsten Dujesiefken. Mittlerweile hat er dem Bericht zufolge für fünf weitere Schiffe einen neuen Reeder gefunden. Damit fahre nur noch ein Schiff von Bluewater unter der Flagge von Beluga.
Am Dienstag hatte bereits der Schiffsfinanzierer HCI Capital mitgeteilt, er habe alle Charterverträge mit Beluga gekündigt. Ziel sei es, den fortlaufenden Betrieb der 20 betroffenen Schiffe unabhängig von der weiteren Entwicklung der angeschlagenen Reederei abzusichern.
Beluga ist eigenen Angaben zufolge Weltmarktführer in der Projekt- und Schwergutschifffahrt. Seit kurzem hat im Unternehmen der US- Finanzinvestor Oaktree das Sagen. Dieser erstattete Anzeige gegen Stolberg, nachdem bei der Prüfung von Unterlagen angeblich "finanzielle Unregelmäßigkeiten" festgestellt wurden.
Stolberg und weitere leitende Angestellte sollen seit 2009 Umsatzerlöse in dreistelliger Millionenhöhe falsch ausgewiesen und so Investoren getäuscht haben. In der vergangenen Woche hatten Ermittler bereits Unterlagen in Stolbergs Privathaus beschlagnahmt.
dab/Reuters
Optionen
1
Bremen - Die angeschlagene Bremer Reederei Beluga hat für ihr Kerngeschäft Insolvenz beantragt. Der Antrag sei am Mittwoch eingegangen, teilte das Amtsgericht Bremen mit. Der Schritt betreffe die Tochtergesellschaft Beluga Chartering, bestätigte ein Sprecher. Grund seien erhebliche Unregelmäßigkeiten bei Umsatz und Liquidität.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,751326,00.html
Optionen
1
Er kann Niels Stolberg nicht böse sein - selbst wenn sich die Vorwürfe gegen den Beluga-Gründer bewahrheiten sollten. "Wenn er es gemacht hat, um die Firma zu retten, hätte ich Verständnis", sagt der Mitarbeiter. "Was tut man nicht alles um sein Lebenswerk zu retten?"
Umsatzerlöse falsch ausgewiesen?
Diese Frage stellt sich nun in der Tat: Was hat Stolberg, Reeder, Selfmade-Millionär und Hoffnungsträger der Stadt Bremen, möglicherweise getan, um sein Unternehmen Beluga durch die Wirtschaftskrise zu bringen? Hat er Umsatzerlöse in dreistelliger Millionenhöhe falsch ausgewiesen, wie die Staatsanwaltschaft vermutet? Oder ist er zum Opfer des Finanzinvestors und Beluga-Miteigentümers Oaktree geworden, der die Ermittlungen gegen Stolberg angestoßen hatte? Sicher ist an diesem Mittwoch nur eins: Stolberg steht vor einem Scherbenhaufen. Denn Beluga hat Insolvenz für das Chartering beantragt - ihr Kerngeschäft.
Den Beluga-Mitarbeiter trifft die Nachricht nicht unvorbereitet. "Ich wusste, dass es der Firma schlecht geht", sagt er. "Ich habe die Zahlen gesehen." Der Umsatz, den die Beluga-Schiffe gemacht hätten, sei durch die Wirtschaftskrise um bis zu zwei Drittel zurückgegangen.
http://wirtschaft.t-online.de/...uss-abwracken/id_45045092/index?news
Optionen
0
Bei der großen Pleite gehen offenbar auch Bundesliga-Profis baden...
Gleich fünf Spieler haben laut Eintrag im Handelsregister insgesamt 530 000 Euro als Anteilseigner in die „Beluga Shipping GmbH & Co. KG, MS ,Beluga Enterprise’“ investiert: Schalkes Christoph Metzelder, Bremens Tim Borowski (beide 150 000 Euro) und Frankfurts Maik Franz (50 000).
Dazu haben sich auch Bochums Christoph Dabrowski (50 000) und Gladbachs Thorben Marx (130 000) an der Finanzierung des Frachters (kostet 15,892 Mio Euro) beteiligt.
Marx: „Ja, ich habe dort investiert. Nicht schön, von der Entwicklung zu hören. Aber ich habe einen Finanzberater, der das für mich regelt.“
Frankfurts Franz hat sich nach eigenen Angaben bereits vor einem Jahr von seiner Anlage getrennt. Tim Borowski möchte sich nicht äußern.
Anlegerschutzanwalt Jan-Henning Ahrens (KWAG): „Die Anlage ist sehr gefährdet. Bei einer außerordentlichen Kündigung besteht kein Anspruch auf die Rückzahlung der Einlage im Krisen-Fall.“
Es gibt aber das Recht des Anlegers auf einen „Kassensturz“. Daneben sollten Anleger Schadensersatzansprüche prüfen.
Auffällig: Alle betroffenen Spieler haben den gleichen Berater: Jörg Neubauer. Der will mit der ganzen Geschichte nichts zu tun haben: „Ich bin Karriereberater, kein Anlageberater!”
http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/bundesliga/...i-sein-geld.html
Optionen
2
http://www.bild.de/BILD/regional/bremen/aktuell/...-bitterer-tag.html
Optionen
1
http://www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen/...rgs+Insel.html?id=342734
Optionen
Angehängte Grafik:
doc5tafguxnh8i1fpbondb.jpg

doc5tafguxnh8i1fpbondb.jpg
1
Die von der Ownership Emissionshaus GmbH emittierten elf Beluga-Schiffsgesellschaften haben sämtliche Charterverträge mit der Beluga Chartering GmbH in der vergangenen Woche gekündigt. Diese Kündigungen wurden seitens Beluga bestätigt. Damit folgten die betroffenen Schiffsgesellschaften der Empfehlung der erst kürzlich unter Mitwirkung von OwnerShip gegründeten Interessengemeinschaft (IG) Charterschiffe Beluga, die die Eigner vertritt, die Verträge vor einem möglichen und jetzt vollzogenen Insolvenzantrag der Beluga Chartering zu beenden. OwnerShip ist Mitglied dieser IG und im Vorstand durch Herrn Thomas Wenzel vertreten. „Wir sehen uns in der Verpflichtung, die Interessen unser Anleger zu wahren“, erklärt OwnerShip-Geschäftsführer Thomas Wenzel. „Wir wollten das Eigentum unserer Anleger damit dem Zugriff durch den Insolvenzverwalter entziehen.“ Die Mehrzweckfrachtschiffe, die die OwnerShip-Schiffsgesellschaften an die Beluga Chartering verchartert hatten, sind sämtlich innerhalb von Einschiffsgesellschaften
finanziert, die rechtlich und wirtschaftlich unabhängig sind. Alle Schiffe wurden bisher planmäßig entschuldet. Neun der betroffenen elf Mehrzweckfrachtschiffe werden seit ihrer Infahrtsetzung von externen Berederungsgesellschaften bereedert. Lediglich zwei Schiffe wurden unmittelbar durch die Beluga Group bereedert. „Wir bereiten derzeit die geordnete Übergabe dieser zwei Schiffe an eine von der Beluga Group unabhängige Bereederungsgesellschaft vor. Hierfür stehen erfahrene Bereederungsgesellschaften
aus dem Umfeld von OwnerShip zur Verfügung. Die Übergabe der Schiffe soll bei Anlaufen der nächsten Häfen vollzogen werden“, so OwnerShip-Geschäftsführer Olaf Pankow.
Derzeit wird unter Mitwirkung aller beteiligten Parteien ein nachhaltiges Beschäftigungskonzept erarbeitet. Für zwei der von OwnerShip emittierten Beluga- Schiffsgesellschaften konnten bereits Charterverträge auf einem auskömmlichen Niveau abgeschlossen werden. Es ist beabsichtigt, für die Beluga- Schiffsgesellschaften einen Einnahmenpool zu gründen, um für eine Verstetigung der Erlöse zu sorgen. Der Mitgesellschafter und Kreditgeber der Bremer Beluga Group, der amerikanische Investor Oaktree, hat am 3. März 2011 Banken, Reedereien und Emissionshäuser darüber informiert, dass die Beluga Chartering wirtschaftlich nicht mehr in der Lage sei, die vereinbarten Charterraten zu zahlen. Im Nachgang war Oaktree nicht bereit, die Forderungen der betroffenen Schiffsgesellschaften, die in enger Abstimmung mit den finanzierenden Banken gestellt wurden, zu erfüllen.
http://www.rohmert-medien.de/fondsbrief/...t-beluga-group,111235.html
Optionen
0
330 Mitarbeiter sind nun von Zahlungsunfähigkeit betroffen. Noch 20 Frachter im Einsatz
Bremen. Die finanziellen Schwierigkeiten der Bremer Beluga-Reederei weiten sich aus. Nach der Chartering GmbH hat gestern auch die Führungsgesellschaft für die Schifffahrt, Beluga Shipping, Insolvenz angemeldet. "Auch sie ist zahlungsunfähig", sagte Ellen Best, die Sprecherin des Bremer Amtsgerichts. Nachdem das Gericht gestern den Bremer Anwalt Edgar Grönda zum vorläufigen Insolvenzverwalter für die Chartering bestellt hatte, übernimmt er diese Aufgabe jetzt auch für die mit 228 Mitarbeitern größere Beluga-Tochter. Mit dem zweiten Insolvenzantrag sind nun knapp 330 der 598 Mitarbeiter der Reederei in Bremen von der Insolvenz betroffen. Ihre Gehälter hat Beluga bisher rechtzeitig überwiesen.
Genau wie bei der Chartering hatten juristische Berater der Shipping empfohlen, den Insolvenzantrag zu stellen. Nach Auffassung des Hamburger Schifffahrtsexperten Jürgen Dobert ist Beluga "Opfer seines eigenen Geschäftsmodells" geworden. "Lange Zeit waren günstig eingekaufte Schiffe bei steigenden Märkten mit Gewinn an Fondsgesellschaften verkauft worden. Im Gegenzug wurden langfristige Charterverträge gewährt, die den Kapitalanlegern jährliche Ausschüttungen von acht oder neun Prozent in Aussicht stellten", sagt Dobert. Als die Märkte einbrachen und die Einnahmen nicht mehr reichten, sei aus dem Erfolgs- ein Verlustmodell geworden. "Beluga musste Millionenbeträge zuschießen."
Nachdem Fonds und Emissionshäuser Schiffe abgezogen hatten, kann die Reederei noch 20 Frachter einsetzen. "Wir haben aber Aufträge und Ladung für mehr als diese 20 Schiffe", sagte Beluga-Sprecher Klaus-Karl Becker. Sowohl Becker als auch Christian Berg, der Sprecher von Grönda, setzen auf das bei Beluga vorhandene Know-how der Mitarbeiter. "Die Ingenieure sind Experten für das Verladen schwerer Anlagen", sagte Berg. "Wir gehen davon aus, dass nach dem Abschluss der notwendigen Verfahren die Kunden wieder mit Beluga zusammenarbeiten können."
Unterdessen hat das Hamburger Elbe Emissionshaus die Charterverträge für zwei Mehrzweckfrachter von der Beluga Chartering an die BBC Chartering&Logistik in Leer vergeben. "Die neue Tagescharter von 7900 Euro ermöglicht es, Betriebskosten, Zinsen und Tilgung für die Schiffsdarlehen zu zahlen", so Elbe-Geschäftsführer Christian Büttner. Die Banken hätten aber Tilgungsraten zurückgestellt, um die Liquiditätslage zu entspannen.(rz
http://www.abendblatt.de/wirtschaft/...a-steht-vor-der-Insolvenz.html
Optionen
1
Jetzt spricht der Insolvenz- VerwalterInsolvenzverwalter
Edgar Grönda informierte gestern die Beluga-Beschäftigten über die Firmenpleite
Mitte – Die Beluga-Krise wird immer schlimmer. Gestern musste auch die Beluga Shipping GmbH vor dem Bremer Amtsgericht Insolvenzantrag stellen. Einen Tag nach Beluga Chartering GmbH. Jetzt zittern schon 328 Mitarbeiter um ihre Jobs.
Insolvenzverwalter Edgar Grönda informierte gestern die insgesamt 500 Beluga Beschäftigten auf einer Betriebsversammlung über die prekäre Situation.
Der Konferenzraum im vierten Stock der Beluga Zentrale auf dem Teerhof ist überfüllt. Die Atmosphäre ist angespannt. Die Beluga Beschäftigten können es nicht fassen, manche verlassen weinend die Sitzung. Doch Grönda will ihnen Mut machen. „Es ist meine rechtliche Pflicht, die Betriebsfortführung zu gestalten.“
Nach drei Stunden verlässt der renommierte Rechtsanwalt die Beluga-Zentrale. Zu BILD sagt er: „Wir versuchen als erstes wieder Schiffe zu bekommen. Denn das ist das Kerngeschäft einer Reederei. Es gibt bei den Unternehmen bereits Signale, Beluga einzusetzen.“
Wie viele Mitarbeiter werden entlassen? Der Insolvenzverwalter: „Wir prüfen, in welchem Umfang Beschäftigung da ist. Je mehr Schiffe bei Beluga fahren, desto mehr Arbeit ist vorhanden.“ Doch Experten rechnen damit, dass ein Großteil der Beschäftigten gehen muss.
Auch die Weiterführung der restlichen Beluga-Firmen ist noch unklar. Grönda: „Die Geschäftsführung und ich schauen uns die Finanzströme an. Danach entscheiden wir, ob weitere Insolvenzen nötig sind.“
Die Mitarbeiter sind verunsichert. Marcus Mbiwe (42): „Es wird eine Verschlankung des Personals geben. Man weiß nicht, was passiert.“ Dr. Michael Beckhusen sorgt sich um die Zukunft des Beluga Colleges: „Ich hoffe, dass die Schule zumindest bis zum Schuljahresende weiterbesteht. Das kostet 85 000 Euro pro Monat. Wir benötigen dringend Unterstützung.“
http://www.bild.de/BILD/regional/bremen/aktuell/...enz-verwalter.html
Optionen
1
Anstatt sich darüber zu freuen, dass es Investoren, wie Oaktree
gibt, die Unternehmen ihr Geld zur Verfügung stellen, prügelt
man jetzt auf dieses Unternehmen ein und tituliert es als üble
Heuschrecke. Festzuhalten ist, dass Beluga diesen Finanzinvestor
hinters Licht geführt hat.
Optionen
2
Mit dem Fremdkapital sollte der Kauf einer ganzen Reihe von Schiffen finanziert werden, die Stolberg bestellt hatte, im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise aber aus Mangel an Eigenkapital nicht mehr finanzieren konnte. Ein Teil dieses Geldes soll allerdings nicht bei den beauftragten chinesischen Werften angekommen sein. Angeblich sollen große Summen auf Bankkonten in der Schweiz, Panama und auf den British-Virgin-Islands transferiert und anschließend wieder in die Beluga-Gruppe geschleust worden sein, um Verlustlöcher zu stopfen. Stolberg wollte sich auf Anfrage nicht zu diesen Informationen äußern.
http://www.faz.net/s/...FABF205106B5953D31~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Optionen
0
http://www.faz.net/s/...FABF205106B5953D31~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Optionen
0
(1) Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen
rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen
eines anderen dadurch beschädigt, daß er durch Vorspielung
falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer
Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit
Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(3) In besonders schweren Fällen ist die Freiheitsstrafe von 6 Monaten
bis zu 10 Jahren.
$331 HGB lautet
Mit Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren oder mit Geldstrafe
wird bestraft wer
1. als Mitglied des vertretungsberechtigten Organs oder des
Aufsichtsrats einer Kapitalgesellschaft die Verhältnisse der
Kapitalgesellschaft in der Eröffnungsbilanz, im Jahresabschluß,
im Lagebericht oder im Zwischenabschluß nach §340a Abs. 3
unrichtig wiedergibt oder verschleiert
Optionen
0
dem u.a. Bericht entnehmen kann
http://de.wikipedia.org/wiki/...ational_Financial_Reporting_Standards
Zitat:
Ziele der IFRS [Bearbeiten]
Abschlüsse, die nach den IFRS aufgestellt werden, sollen primär Informationen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens liefern. Das mag auf den ersten Blick erstaunlich selbstverständlich klingen. Die herkömmliche deutsche Rechnungslegung nach dem 3. Buch des HGB bezweckt allerdings für Jahresabschlüsse vornehmlich den Gläubigerschutz und erst zweitrangig die Informationen zu Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens. Oberste Grundsätze der IFRS-Rechnungslegung sind der Grundsatz der Periodenabgrenzung und das Fortführungsprinzip. Verständlichkeit, Entscheidungsrelevanz, Wesentlichkeit, Zuverlässigkeit und Vergleichbarkeit sind die qualitativen Anforderungen, denen der Abschluss genügen muss.
Die IFRS sollen
* die Vergleichbarkeit der Abschlüsse kapitalmarktorientierter Unternehmen weltweit erleichtern und damit
* den Aufbau eines integrierten Kapitalmarkts gewährleisten, der wirksam, reibungslos und effizient funktioniert,
* den Schutz der Anleger verbessern,
* das Vertrauen in die Finanzmärkte und den freien Kapitalverkehr im Binnenmarkt stärken,
* für grenzüberschreitende Geschäfte oder für die Zulassung an allen Börsen der Welt nutzbar machen.
Nach einem Bericht der Computer-Zeitung vom 29. August 2005 unterstützen die zu den HGB-Abschlüssen parallel erstellten IFRS-Abschlüsse die Kreditverhandlungen mit den Banken aufgrund der erhöhten Transparenz bezüglich einiger Kennzahlen wie Liquidität, Eigenkapitalquote und Lagerumschlag... Zitat Ende
1
http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/oldenburg/beluga159.html
Optionen
3
Der Bremer Reeder Niels Stolberg soll bei seiner staatsanwaltschaftlichen Vernehmung ein Teil-Geständnis abgelegt haben. Nach Radio-Bremen-Informationen soll es dabei um den Vorwurf der "unrichtigen Darstellung" in den Bilanzen gegangen sein. Stolbergs Anwalt wollte das nicht kommentieren.
http://www.radiobremen.de/politik/nachrichten/...rwurfdetails100.html
Optionen
0
0
Von Krischan Förster
Bremen. Es gibt etliche Schiffe, die in den vergangenen Tagen für Schlagzeilen gut waren. Dass aber sieben Seeleute auf der ebenfalls gekaperten "Beluga Nomination" weiter um ihr Leben bangen, droht in den Wirren um die finanziell angeschlagene Bremer Beluga-Reederei in Vergessenheit zu geraten.
Mehr als zwei Monate ist der Überfall inzwischen her. Am 22. Januar hatten Piraten den Schwergutfrachter auf seinem Weg von Malta zu den Seychellen angegriffen. Die Besatzung wurde in Geiselhaft genommen, nachdem sie sich zunächst erfolgreich in einem Schutzraum hatte verschanzen können. Einen Tag später eskalierte die Situation nach einem missglückten Befreiungsversuch durch zwei Kriegsschiffe. Ein Pirat und drei Crewmitglieder starben, zwei weiteren Seeleuten gelang die Flucht. Mit dem Rest der Besatzung steuerten die Piraten die somalische Küste an, vor Harardere liegt der Frachter nun vor Anker.
Seither wurde wenig über das Schicksal der verbliebenen sieben Seeleute bekannt. Zuletzt beschrieb der damalige Beluga-Chef Niels Stolberg Ende Februar die schwierigen Verhandlungen und die wirtschaftlichen Folgen der Piraterie für seine Reederei. Die folgenden dramatischen Ereignisse sind inzwischen bekannt: Stolberg wurde entmachtet, der US-Investor und Mitgesellschafter Oaktree übernahm das Management, in der vergangenen Woche wurde für die beiden operativen Kernsparten "Shipping" und "Chartering" Insolvenz angemeldet.
Der gleich nach der Piratenattacke bei Beluga installierte Krisenstab ist bislang von allen Turbulenzen und Machtwechseln im Haus verschont geblieben. Seit Anfang Februar, als sich die Piraten erstmals telefonisch meldeten, ist er auch personell unverändert. Ihm gehört neben dem Sicherheitschef der Reederei die Führungsspitze der Abteilung Fleet Management an, zuständig für Seepersonal und Schiffsbetrieb. Im Zwei-Tage-Rhythmus, immer morgens um neun Uhr, telefonieren sie mit den Entführern, meist auch mit einem Besatzungsmitglied wie dem polnischen Kapitän des Frachters. Demnach sind alle an Bord noch wohlauf, den Umständen entsprechend. Zuletzt gab es gestern Kontakt nach Somalia. "Es sind Forderungen erhoben worden", bestätigte ein Firmensprecher, "über Details können und wollen wir nicht sprechen."
Piratenfall für Bremer Polizei
Auch Bremer Polizei und Staatsanwaltschaft müssen erstmals in ihrer Geschichte wegen eines Piratenaktes ermitteln. Kriminalbeamte hatten seinerzeit die beiden Seeleute vernommen, denen im Getümmel nach dem gescheiterten Befreiungsversuch die Flucht in einem Rettungsboot der "Beluga Nomination" gelungen war. Die eingehenden Anrufe aus Somalia machen auch Bremen zum Tatort. In dem eher unwahrscheinlichen Fall, dass die Kidnapper je gefasst und an Deutschland ausgeliefert werden, könnten sie in Bremen angeklagt und vor Gericht gestellt werden, wie es gerade in einem vergleichbaren Fall in Hamburg geschieht.
Das Beluga-Krisenteam wird von Spezialisten der gleichen britischen Sicherheitsfirma beraten, die vor zweieinhalb Jahren bei der Entführung der "BBC Trinidad" beratend zur Seite stand und die abenteuerliche Lösegeld-Übergabe organisierte - damals ging es um 1,1 Millionen US-Dollar, die von einem Schlepper überbracht wurden. Auch von Flugzeugen wurden die Säcke voller Banknoten schon abgeworfen.
Inzwischen fordern die Piraten jedoch weit mehr Geld. Vor sechs Jahren reichten noch 150000 Dollar, heute müssen im Schnitt mehr als fünf Millionen gezahlt werden, die "Emsriver" kam für drei Millionen Euro frei. Die Freilassung des koreanischen Öltankers "Samho Dream" kostete sogar den Rekordbetrag von 9,5 Millionen Dollar. Auch die Dauer der Verhandlungen hat sich spürbar verlängert. Die "BBC Trinidad" kam nach drei Wochen wieder frei, inzwischen werden die Schiffe dagegen im Schnitt vier Monate, oft noch erheblich länger festgehalten. Um den Druck auf die Reedereien zu erhöhen, so berichten Seeleute nach ihrer Heimkehr, häufen sich zudem massive Misshandlungen von Besatzungsmitgliedern.
30 gekaperte Schiffe vor Somalia
Die internationale Seestreitmacht hat dem zu wenig entgegenzusetzen. Zwar werden immer wieder Angriffe vereitelt und Piraten festgenommen. Jüngst konnte die indische Marine erstmals ein ganzes Piratengeschwader, bestehend aus Mutterschiff und mehreren Skiffs (Angriffsbooten) vor ihrer Küste aufbringen und zerstören. Doch haben Somalias Freibeuter inzwischen ihren Aktionsradius auf ein Seegebiet ausgedehnt, das von der afrikanischen Küste bis nach Indien im Osten und bis zu den Seychellen im Süden reicht. Bei so großen Distanzen verlieren sich selbst 30 Kriegeschiffe wie die berühmte Nadel im Heuhaufen. Auch die "Beluga Nomination" wurde mehr als 2000 Kilometer von der Küste entfernt angegriffen. Seither lässt die Reederei ihre Schiffe, derzeit sind drei im Risikogebiet unterwegs, weite Umwege fahren oder heuert, wie damals von Stolberg angekündigt, bewaffnete Begleitteams einer privaten Sicherheitsfirma an.
Nur eines lässt derzeit ein wenig Hoffnung keimen, dass die "Nomination" möglichst schnell freikommt. Derzeit halten die Piraten vor ihren Hochburgen Harardere, Eyl und Hobyo gut 30 Schiffe mit mehr als 700 Seeleuten gefangen. Alle Geiseln zu bewachen und zu versorgen, werde zunehmend ein logistisches Problem, heißt es bei den Sicherheitsbehörden. Angeblich seien die Piraten daher eher zu Verhandlungslösungen bereit und mit weniger Lösegeld zufrieden. Der "Beluga Nomination" hat das bislang noch nicht geholfen.
http://www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen/...ung+der+Entfuehrten.html
Optionen
0
Die Insolvenz der Beluga-Reederei hat weitreichende Konsequenzen. Niels Stolberg hatte nämlich nicht nur wirtschaftliche Interessen, sondern engagierte sich zudem sozial und kulturell. Was in Zukunft aus diesen Engagements wird, ist vorerst ungewiss. Eine Zusammenfassung.
Niels Stolberg hat sich in den verschiedensten Bereichen sowohl sozial als auch kulturell engagiert. Die Liste der von ihm unterstützen Projekten ist lang. So engagierte er sich im Bereich Bildung, Soziales und Kultur. Zu den gesponserten Projekten gehören unter anderen die Hochschule "Beluga Sea Academy", die Privatschule "Beluga College", die Forschungseinrichtung "Maritimes Zentrum" in Elsfleth (Kreis Wesermarsch), Werder Bremen, der VfL Oldenburg, die thailändische "Beluga School for Life", das Künstlerhaus auf Spiekeroog und die Kammerphilharmonie Bremen. Wie wirkt sich die Insolvenz auf die finanziell geförderten Projekte aus?
http://www.radiobremen.de/politik/dossiers/beluga/belugakultur100.html