ElektroautosToyota lechzt nach neuen Batterien
Der Prius ist in Japan so beliebt, dass Kunden teils Monate auf das Hybrid-Modell warten müssen. Daher sucht Hersteller Toyota nach einem Lieferanten für neue, leistungsstarke Batterien. Sanyo-Aktien legen massiv zu.
Der weltgrößte Autobauer
Toyota schaut sich offenbar nach neuen Batterien für seine immer beliebteren Hybrid-Modelle um: Der japanische Branchenprimus wolle vom heimischen Elektronikkonzern
Sanyo künftig Lithium-Ionen-Batterien beziehen, berichteten japanische Medien am Mittwoch. Die Nachricht trieb Sanyo-Aktien an der Börse in Tokio um 14 Prozent in die Höhe.
Lithium-Ionen-Batterien sind leistungsstärker und leichter als Nickel-Hydrid-Batterien, wie sie Toyota derzeit unter anderem für sein erfolgreiches Hybrid-Modell Prius verwendet. Sanyo wird bald zu Panasonic gehören, ist der weltgrößte Hersteller wiederaufladbarer Batterien und beliefert etwa Toyotas Konkurrenten Honda mit Nickel-Hydrid-Batterien.
Toyota werde zunächst rund 10.000 der Akkus pro Jahr von Sanyo kaufen und diese etwa ab dem Jahr 2011 einsetzen, berichtete Reuters und berief sich dabei auf eine mit den Plänen vertraute Person.
Offiziell hieß es von Toyota-Sprechern, sie prüften die Angaben. Ein Sanyo-Sprecher wollte sich nicht äußern.
Beliebt, aber nicht schnell genug beim Kunden: der Prius
Die Nachfrage nach Hybrid-Autos zog in Japan zuletzt kräftig an: Toyotas Prius war im Juli den zweiten Monat in Folge das bestverkaufte Fahrzeug des Landes. Unter anderem wegen Lieferproblemen bei den Akkus müssen die Kunden jedoch teils Monate auf ihre bestellten Wagen warten.
Japaner führen bei Umwelttechnik im Auto
Weitweit liegen die japanischen Hersteller bei der Entwicklung umweltfreundlicher Autos klar vorn. Die am Dienstag veröffentlichte Umweltliste des Verkehrsclubs Deutschland wird wie im vergangenen Jahr von Toyotas Prius angeführt. Die dritte Generation des Hybrid-Autos ist der erste mit Benzin betriebene Pkw, der weniger als vier Liter auf 100 Kilometern verbraucht.
Dahinter folgen in der Rangliste fünf weitere japanische Modelle: Toyotas iQ 1.0 VVT-i, Der Honda-Insight-Hybrid, der Nissan-Pixo, der Suzuki-Alto und Hondas Civic-Hybrid. Mit zwei Smart-Fortwo-Coupés und einem VW-Polo schafften es immerhin drei deutsche Autos in die Top Ten. Im vergangenen Jahr war nur einer unter den ersten zehn.
Das Ranking bewertet die Umweltbelastungen durch CO2, Rußpartikel, Stickoxide und Lärm. Seit 20 Jahren erstellt der VCD die Umweltliste.