Sie haben fein säuberlich jedes nur denklich wichtige Amt in Sachen Geld und Politik eingenommen. Angefangen vom Chef der NYS bis hin zum Chef der FED. 1981 bewarb er sich bei Goldman Sachs, wurde jedoch zunächst nicht eingestellt. Er arbeitete als Fachanwalt für Steuerrecht für die Firma Donovan, Leisure, Newton & Irvine, später bei J. Aron & Co., einen Spezialisten für Gold- und Rohstoffhandel. Als Goldman Sachs seinen Arbeitgeber aufkaufte, war er automatisch in der Firma, bei der er sich zuvor erfolglos beworben hatte. Hier machte er schnell eine steile Karriere. 2004 wurde er zum Vize-Präsidenten von Goldman Sachs befördert, dem Stellvertreter des CEO Henry Paulson, der später US-Finanzminister wurde. Zu dieser Zeit beherrschte ein Trio aus Paulson und den Co-COOs und Präsidenten John A. Thain und John L. Thornton das Unternehmen. Ihre Geschäftstätigkeit umfasste allein 2003 Abschlüsse von 393,4 Milliarden Dollar (Mergers & Acquisitions). Doch Thornton trat im März 2003 zurück und wurde Professor an der Tsinghua-Universität in Beijing, Thain wurde Chef der New York Stock Exchange im Dezember desselben Jahres. Blankfeins Abteilung wurde hingegen zur erfolgreichsten im Haus und trug bald über ein Drittel der Einnahmen bei (5,6 Milliarden). Er selbst verdiente 2003 rund 20 Millionen Dollar. 2007 erhielt Blankfein mit 67,9 Millionen Dollar den größten Bonus, der bis dahin einem Wall-Street-Banker bezahlt wurde.[2] Als 2006 Paulson von US-Präsident George W. Bush zum Finanzminister berufen wurde, wurde Blankfein CEO von Goldman Sachs. 2007 unterstützte Blankfein Hillary Clinton in ihrer Bewerbung für die Nominierung als Präsidentschaftskandidatin der Demokratischen Partei, ebenso wie sein Kollege John Mack von Morgan Stanley. Clinton scheiterte jedoch gegen Barack Obama. Im Juli 2007 wurde der Öffentlichkeit klar, dass sich eine Kreditkrise anbahnte. Im Oktober 2007 schätzte Blankfein die Finanzkrise als überwunden ein.[3] Trotz der sich verstärkenden Krise stieg sein Bonus um 25 % auf 67,9 Millionen Dollar.[4] Im Juni 2008 veröffentlichte GS seine Bilanzen und überraschte die meisten Analysten mit einem Gewinn fast in Vorjahreshöhe von 2,09 Milliarden Dollar (Vorjahr 2,33 Milliarden) - trotz der Finanzkrise. In der Finanzkrise sahen sich sowohl Morgan Stanley als auch Goldman Sachs im September 2008 gezwungen, ihren Status als Investmentbanken aufzugeben. Sie sind inzwischen reine Geschäftsbanken (Bank holdings). Damit unterliegen sie der direkten Aufsicht der Notenbank Federal Reserve. Ihre Bücher werden also nicht mehr von der SEC, sondern von der Fed geprüft. „Das Geld soll verstärkt von Privatkunden und weniger über kurzfristige Anleihen kommen, wie sie zur Finanzierung der als Giftmüll bezeichneten kreditbesicherten Wertpapiere ausgegeben wurden.“ hieß es im Manager Magazin vom 22. September. Zusätzlich soll die Eigenkapitalquote der ehemaligen Finanzbanken auf das Niveau der Geschäftsbanken gehoben werden, diese wiederum erhalten Zugang zur Finanzierung durch die Fed. Dennoch agiert Goldman Sachs weiterhin als Fusionsberater, Co-Investor und Asset-Manager. Blankfein meinte: „Wir glauben, dass Goldman Sachs unter der Aufsicht der Fed als eine noch sicherere Institution mit einer außergewöhnlich sauberen Bilanz angesehen wird.“ Unter dem Dach seiner Tochter GS Bank USA will Goldman Sachs 20 Milliarden Dollar Einlagen von Kunden anziehen und wohl auch Banken kaufen. Insgesamt verfügt die Bank über 36 Milliarden Dollar Einlagen. Im September 2008 veröffentlichte die New York Times eine Liste der Finanzbankiers mit ihren Aktienanteilen an den eigenen Unternehmen, und verglich dabei deren Wert im Januar 2007 mit dem zu dieser Zeit aktuellen. Blankfeins Anteil an Goldman Sachs hatte demnach seinen Wert von 405,6 Millionen auf 291 Millionen Dollar vermindert. Offenbar nahm Blankfein bei der kleinen Runde teil, an der sich auch sein ehemaliger Vorgesetzter Paulson beteiligte, die für die Rettung des größten amerikanischen Versicherungsunternehmens American International Group verantwortlich war, und bei der Goldman Sachs wohl rund 20 Milliarden investiert hat.[5] Mit 85 Milliarden wollte man AIG aus der Krise helfen. Auch bei einem Treffen am 14. Oktober bei dem der Finanzminister sich mit Lloyd Blankfein, John Mack (Morgan Stanley), Vikram Pandit (Citigroup), Jamie Dimon (JP Morgan) und Ken Lewis (Bank of America) beriet, und in dem staatliche und private Maßnahmen zur Lösung der Krise beraten wurden, zeigte sich das Übergewicht der GS. Im November 2009 meinte Blankfein, er verrichte "Gottes Arbeit", nahm diese Äusserung aber später wieder zurück.[6] |