SPIEGEL ONLINE - 12. März 2007, 14:17 URL: http://www.spiegel.de/sport/formel1/0,1518,471212,00.html REGELÄNDERUNGEN IN DER FORMEL 1Gleiche Reifen, gedrosselte MotorenAm kommenden Wochenende beginnt die neue Formel-1-Saison mit dem Großen Preis von Australien. Auch in diesem Jahr sollen zahlreiche Regeländerungen für mehr Spannung sorgen. SPIEGEL ONLINE stellt die wichtigsten Neuerungen für die Saison 2007 vor. Melbourne - Wenn die Formel 1 am kommenden Sonntag beim Großen Preis von Australien in Melbourne (4 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) in die neue Saison startet, rollen erstmals nach sechs Jahren wieder alle Autos auf Reifen desselben Herstellers. Zwar ist der Einheitsreifen vom Automobil-Weltverband Fia erst für 2008 vorgeschrieben, durch den freiwilligen Rückzug von Michelin hat der japanische Bridgestone-Konzern aber schon in diesem Jahr das Reifen-Monopol. Rennwagenanlieferung in Melbourne: Neue Regeln für eine spannende Saison Zudem wurden für die Saison 2007 die Motoren auf dem Stand des Vorjahres "eingefroren". Das Freie Training erlebte eine kleine Revolution. Der Freitag wurde umgebaut, die Sessions deutlich verlängert. Bei den Testfahrten gab es dagegen erhebliche Einschränkungen. REIFEN Ab sofort kommen alle Reifen von Bridgestone, die zuletzt in der Saison 2000 alleiniger Ausrüster waren. Die Japaner stellen den elf Teams bei jedem Grand Prix zwei unterschiedliche Spezifikationen zur Auswahl bereit. Jedem Fahrer stehen insgesamt 14 Sätze Trockenreifen zur Verfügung, jeweils sieben pro Spezifikation. Maximal vier Sätze darf ein Pilot am ersten Trainingstag verwenden, die restlichen zehn am Samstag und Sonntag. Neu ist, dass bei trockener Piste im Rennen beide Spezifikationen verwendet werden müssen. Bei nasser Strecke kann der Fahrer auf insgesamt sieben Sätze Regenreifen zurückgreifen, vier für normalen und drei für extremen Regen. FREIES TRAINING Im Gegensatz zu den bisherigen zwei 60-minütigen freien Trainingssitzungen wird es am Freitag ab sofort zwei jeweils 90 Minuten lange Einheiten geben. Dabei dürfen die Teams maximal zwei Autos pro Einheit einsetzen, die entweder von den zwei Stammfahrern oder von einem Stammfahrer und einem nominierten Testpiloten gefahren werden. Die Cockpit-Besetzung muss am Tag vor dem ersten Training bis 16 Uhr bekannt gegeben werden. Das freie Training am Samstag wurde von zweimal 45 Minuten auf einmal 60 Minuten reduziert. Unverändert bleibt die dreiteilige Qualifikation am Samstagnachmittag. MOTOREN Die Motoren müssen nach wie vor zwei Wochenenden hintereinander überstehen, allerdings nur noch am Samstag und am Sonntag. Um den Zuschauern am Freitag mehr Aktivität auf der Strecke zu bieten, dürfen an diesem Tag beliebige Triebwerke eingesetzt werden. Die Drehzahl der Motoren ist auf 19.000 Umdrehungen pro Minute limitiert, zudem ist die Weiterentwicklung stark eingeschränkt. Bis zum 1. März 2007 mussten die Teams der Fia einen Homologationsmotor abgeben, der auf einem Triebwerk basiert, das in der Saison 2006 zwei Rennen absolviert hat. Dieser Motor gilt als technische Basis für die Jahre 2007 bis 2010. Es dürfen dann nur noch Modifikationen im Motorumfeld beispielsweise an den Ansaugtrichtern oder dem Abgastrakt vorgenommen werden. Der gesamte Kurbel- und Ventiltrieb muss unverändert bleiben und dem Homologationsmotor entsprechen. TESTFAHRTEN Die Testfahrten wurden erheblich beschnitten. Ein Team darf außerhalb der Rennwochenenden nicht mehr als 30.000 Kilometer pro Jahr testen und erhält dafür maximal 300 Reifensätze. Vor der Saison gab es fünf definierte Tests von je drei Tagen, an denen die Teams beliebig viele Autos einsetzen durften. Zusätzlich hatte jedes Team das Recht auf einen exklusiven Dreitagetest, beispielsweise für das Roll Out oder für Filmaufnahmen. Während der Saison wird es acht jeweils dreitägige Testtermine auf vorgegebenen Strecken geben, bei denen die Rennställe nur ein Auto einsetzen dürfen. Die Teams dürfen aber zwei Heimstrecken nominieren, auf denen sie zeitgleich zu den offiziellen Tests fahren können. Zudem haben sie Anrecht auf maximal zwölf so genannte "Straightline"-Tests, bei denen Aerodynamik getestet wird, sowie auf zwölf "Shakedowns" mit jeweils maximal 50 Kilometern pro Team. SAFETY CAR Sobald das Safety Car auf die Strecke fährt, wird ab dieser Saison die Boxengasse geschlossen und erst wieder geöffnet, wenn alle Autos hinter dem Safety Car aufgeschlossen haben. Überrundete Piloten müssen die Fahrer, die in der Führungsrunde sind, und das Safety Car überholen und sich hinten am Feld wieder anschließen. Damit soll verhindert werden, dass überrundete Autos die Spitzenpiloten bei der Freigabe des Rennens behindern. mig/sid @MOD:
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Quelle: JP |