Marktbericht Auslandsaktien (Börse Stuttgart)
Aktienmärkte bei ruhigem Handel behauptet – Dell und Google im Fokus
Die US-Börsen bewegten sich in dieser Woche bei dünnen Umsätzen in einer relativ engen Handelsspanne. Am Donnerstag blieben aufgrund des Feiertags "Thanksgiving" die Börsen geschlossen und am Freitag fand nur ein verkürzter Handel statt. Der Dow Jones notierte im Bereich von 12.300 Punkten auf Vorwochenniveau. Der Technologieindex Nasdaq Composite konnte hingegen ein Prozent zulegen, was unter anderem an den überraschend starken Quartalszahlen des PC-Herstellers Dell (WKN 121092) und an der guten Performance der Google-Aktie (WKN A0B7FY) lag. Die Anteilsscheine des amerikanischen Internetsuchmaschinen-Betreibers überschritten erstmals die 500 Dollar-Marke.
Außerdem überraschte bereits zu Wochenbeginn Freeport (WKN 896476) die Börsianer mit einem Übernahmeangebot für Phelps Dodge (WKN 854909) im Gegenwert von knapp 26 Milliarden Dollar. Beim Zustandekommen der Fusion würde der weltgrößte Kupferproduzent entstehen.
In Japan beruhigte sich der Markt wieder, nachdem der Nikkei-225-Index am Montag mit einem Minus von 366 Punkten den größten Tagesverlust der letzten Monate hinnehmen musste. Mit einem Stand von 15.914 Punkten und einem Rückgang von 249 Zählern beendete der japanische Leitindex diese Berichtswoche. Am Donnerstag war die Börse in Tokio wegen eines Feiertages geschlossen.
In der letzten Woche wurde bekannt, dass der Schweizer Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan (WKN 938427) von dem britischen Unternehmen ICI (WKN 860006) die Sparte Quest des gleichen Geschäfts für etwa 1,76 Milliarden Euro übernimmt. Damit bauen die Schweizer ihre Position als Nummer Eins am Weltmarkt weiter aus und stärken die Präsenz in Asien und Lateinamerika. „Durch diesen Kauf profitiert Givaudan gleich doppelt“, resümierte Sven Nemela von der Baader Wertpapierhandelsbank AG in Stuttgart. „Zum einen kann in der Aromensparte ein breiteres Publikum angesprochen werden, da die Schweizer hier die großen Nahrungsmittelunternehmen und Quest die mittleren Unternehmen beliefert. Und zum anderen kann der lukrative Markt mit der Herstellung von teuren Parfums erweitert werden.“ Besonders das letztgenannte Geschäftsfeld ist für diese Konzerne sehr interessant, da Kunden durch die aufwendige Herstellung nur schwer den Lieferanten wechseln können. Durch die Übernahme verspricht sich Givaudan in den nächsten 3 Jahren jährliche Einsparungen von jeweils 150 Millionen Schweizer Franken.
Aufmerksam studierten die Marktteilnehmer die Ergebnisse des Marktforschungsinstituts Gartner zum Thema Handy-Absatz für das 3. Quartal 2006. Bis zum Jahresende könnten laut Gartner knapp eine Milliarde Stück weltweit verkauft werden. Profiteure des anhaltenden Handybooms sind vor allem Nokia (WKN 870737), Motorola (WKN 853936) und Sony-Ericsson (WKN 850001). Die großen Drei vergrößern ihre Marktanteile zunehmend auf Kosten der kleineren Produzenten. "Nokia konnte seinen Marktanteil um 1,5 Prozent auf nun 35 Prozent weiter ausbauen. Der Aktienkurs stieg daraufhin um drei Prozent auf 16,25 Euro“, bemerkte Steffen Kircher von der Baaderbank in Stuttgart. „Ähnliche Prognosen wurden von Nokia selbst bereits im Oktober genannt und überraschten daher nicht. Man sollte allerdings nicht vergessen, dass die Steigerung des Marktanteils vor allem in den Schwellenländern erzielt wurde. Dort sind eher billigere Modelle gefragt. Deshalb wird der durchschnittlich erzielte Gewinn von bisher 93 Euro pro Gerät vermutlich weiter sinken. Die Zulieferer Nokias könnten in Zukunft mageren Zeiten entgegen sehen. Die Gewinneinbrüche bei Balda (WKN 521510) und Perlos (WKN 923043) sind wohl erst der Anfang", so Kircher. |