Das Wort Leitkultur im Zusammenhang mit dem Wort deutsch zu bringen, ist natürlich ein unverzeihlicher Fehler des Herrn Merz gewesen. Erstmal muß man wissen, das die Deutschen 1945 beim Entnazifizierungsprogramm, gewissenhaft wie sie nun mal sind, ihre Kultur auf irgendeiner Amtsstube abgegeben haben. Daseinsberechtigung fand deutsche Kultur allenfalls noch in Objekten wie der Beuyschen Fettecke oder in sozialkritischen Werken diverser deutscher Autoren.
Natürlich hätte man sich bei der Rede von Herrn Merz durchaus auch die Mühe machen können, das Wort Leitkultur im Zusammenhang mit den noch zahlreich vorhandenen anderen Worten bringen zu können, um somit eine Definition oder sagen wir lieber eine Sinnhaftigkeit abzuleiten, aber dies entspricht immer weniger den deutschen Nachkriegsgepflogenheiten.
Immerhin müssen wir berücksichtigen, daß die Aussage des Herrn Merz schon um anno 2000 stattfand, also zu einer Zeit, als der deutsche Michel keinesfalls ahnen konnte, daß in der Republik etwas mit der Integration nicht so richtig laufen könnte.
Zu dieser Zeit schaute der deutsche Michel noch jeden morgen gewissenhaft in den Spiegel, um festzustellen, ob nicht irgendetwas nazihaftes an ihm wächst. Und damit dies auch in der breiten Öffentlichkeit geschieht, hat die deutsche Obrigkeit auch einen allgemeingültigen Spiegel, mit Vornamen Paul, ehrenamtlich eingestellt. Dieser Oberzensor und der Minderheitenvertreter Cem Özdemir sorgen nun dafür, daß das deutsche Ansehen auch außenpolitisch gewahrt und die deutsche Seele rein bleibt.
Beachten wir hierbei, daß diese Aufgabe nicht an Deutsche im eigentlichen Sinne delegiert werden kann, denn erstens kann man einem Deutschen nie so wirklich trauen und zweitens hat er ja nach Abgabe seiner Kultur jegliche Objektivität verloren.
Natürlich könnte man kritisch fragen, warum Herr Spiegel und seine Kumpane in Israel auf der einen Seite vor der unberechenbaren Gefahr warnen, die von der islamischen Kultur aus eigener leidvoller Erfahrung hervorgeht und auf der anderen Seite hier den Versuch des Herrn Merz etwas dagegen zu tun, so energisch mit Nazionalsozialismus gleichstellen. Ich denke da muß sich der Zentralrat der Juden in Deutschland noch entscheiden, welcher Weg denn nun der segensreichere wird. Ich denke aber im Jahr 2004 ist diese Entscheidung wohl endgültig gefallen.
Die Interessenlage des Herrn Özdemir dürfte auch wohl ohne weitere Erklärungen klar sein, zumal für die Partei, die er vertritt, die Union wohl die Nachfolgepartei der NSDAP zu scheinen ist. Vielleicht wollte er sich aber auch nur an der Partei des Herrn Hunzingers rächen.
Ich hab dies jetzt alles nur geschrieben, weil ich vor einigen Tagen ein Buch von Herrn Moore gelesen habe, und ich denke, wenn ich noch ein bißchen an meiner Grammatik- und Rechtschreibschwäche feile, ich vielleicht die Möglichkeit haben könnte, mein Glück auch als kritischer Autor zu versuchen. |