Ein Sieg der Freiheit

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neuester Beitrag: 18.05.03 11:35
eröffnet am: 09.04.03 11:50 von: 54reab Anzahl Beiträge: 59
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11.04.03 11:53

7336 Postings, 8252 Tage 54reabFreudenfeiern in Amman

10. April 2003, 21:32, NZZ Online

Freudenfeiern der Exiliraker in Amman


Hoffnung auf faire Wahlen

Der Einmarsch der Amerikaner in Bagdad wird von zahlreichen Jordaniern als Schmach für die arabische Welt empfunden. Die Freude unter vielen der 300 000 Iraker in Jordanien stösst deswegen auf Unverständnis und Ablehnung.

 

pla. Amman, 10. April

Als im Fernsehen die Schleifung eines Saddam-Monuments in Bagdad gezeigt wurde, gab es für den in Amman lebenden Exiliraker Sahar Laith kein Halten mehr. «Eigentlich rühre ich ja keinen Alkohol an, aber am Mittwoch habe ich mich gemeinsam mit einigen der frömmsten Muslime aus dem Irak vor Freude betrunken», erzählt er. Oft klingelt sein Handy. Freunde rufen an, um zum Sturz des Diktators zu gratulieren. Drei Tage lange wolle er jetzt tanzen und fröhlich sein, meint Laith und schnippt mit den Daumen, als tanze er bereits.

Alles soll besser werden

Jetzt, da Saddam Hussein gestürzt sei, könne nur alles besser werden, und sein Emigrantenleben werde bald ein Ende nehmen, meint Laith, der im Irak dreimal ins Gefängnis geworfen worden war und beim letzten Mal fliehen konnte, nachdem er Wärter bestochen hatte. Der Exiliraker berichtet, wie es fast zu einer Schlägerei mit seinen Nachbarn, palästinensischen Jordaniern, gekommen sei, als er und seine Freunde am Mittwochabend den Sturz Saddams ausgelassen gefeiert hätten. D

ie Nachbarn hätten sich über den Lärm beschwert und den Jubel über den Sturz Saddams als Schande bezeichnet. Im Übrigen habe ihm kein einziger Jordanier zum Sturz Saddams gratuliert.

Tatsächlich wurde der Sturz des irakischen Regimes in Amman mit Schweigen oder ungläubigem Erstaunen quittiert. Abschätzige Äusserungen über die Iraker wurden laut. Ein Händler bei der Husseini-Moschee meinte, die Iraker hätten kein Rückgrat und würden sich noch jedem Herrscher unterwerfen. Die einzigen Araber, die noch das Zeug zum Kämpfen und zum Widerstehen hätten, seien die Palästinenser. Und ein Kleiderhändler einige Strassen weiter sagt, der Anblick der amerikanischen Panzer und des irakischen Jubels habe ihm das Herz gebrochen. Dass Bagdad ohne nennenswerten Widerstand gefallen sei, finde er deprimierend.

Die Party muss weitergehen

Dass es mit dem Regime Saddams zu Ende ging, spürten die Exiliraker in Amman in den letzten Tagen ganz direkt. Die Spitzel, welche Exiliraker belauscht und nach oppositionellen Umtrieben oder Saddam-kritischen Äusserungen geforscht hatten, verschwanden plötzlich. Laut Sahar Laith waren die Spitzel von der irakischen Botschaft aufgeboten und bezahlt worden; sie würden nun vermutlich in Jordanien politisches Asyl beantragen. Die einzigen, die jetzt im Irak noch gegen die Briten und Amerikaner kämpften, seien verrückte arabische Freiwillige. Kein Iraker wolle einen solchen Krieg führen, erklärt Laith. Wer sein Land regiere, sei ihm erst einmal egal; wichtig sei, dass es bald zu fairen Wahlen komme. Dann schnippt Laith wieder mit den Daumen, strahlt und sagt, die Party zum Sturz des Diktators müsse weitergehen.

 

11.04.03 12:46

7336 Postings, 8252 Tage 54reabAraber: al-Jazira = Propagandasender

11. April 2003, 12:23, NZZ Online

Geschockt und fassungslos


Araber sehen sich von ihren eigenen Medien über den Irak-Krieg getäuscht

Der schnelle Fall von Bagdad hat in der arabischen Welt einen Schock ausgelöst, da die dortigen Medien bis zuletzt vom Erfolg des irakischen Widerstands berichtet hatten. Jetzt hat selbst der TV-Sender al-Jazira mit einem Glaubwürdigkeitsproblem zu kämpfen.


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Arabische Medien hingen an seinen Lippen: al-Sahhaf (Bild ap)

bbu. Auf den Sturz von Saddam und den schnellen Fall von Bagdad haben viele Menschen in der arabischen Welt mit einer Mischung aus Zorn, Schock und Fassungslosigkeit reagiert. Noch kurz zuvor hatten die arabischen TV-Sender und Zeitungen die aus westlicher Sicht surreal anmutenden Statements des irakischen Informationsministers al-Sahhaf zum Teil ohne jeden Kommentar wiedergeben. Dieser hatte die unmittelbar bevorstehende Niederlage der amerikanisch-britischen Invasionsarmee noch vorhergesagt, als die amerikanischen Panzer bereits bis ans Tigrisufer in Bagdad vorgestossen waren. Selbst am Donnerstag wollte eine arabische Zeitung den Machtwechsel in der irakischen Hauptstadt noch nicht wahrhaben und berichtete stattdessen von «schweren Kämpfen».

Kritik an al-Jazira

Umso schlimmer war es deswegen für die an solche Medienberichte gewöhnten Araber, als die Realität nicht mehr länger zu verdrängen war. «Warum ging alles so schnell?» fragten sich nun die Zuschauer des Satellitenfernsehen al-Jazira, der zuvor ständig das Hohelied auf die unüberwindlichen irakischen Verteidiger Bagdads angestimmt und Saddam zu einem Symbol des arabischen Widerstandes hochstilisiert hatte. «Wir müssen erkennen, dass der irakische Informationsminister nur Lügen verbreitet hat», sagte ein Beamter in Ägypten. «Niemand wird al-Jazira jemals wieder glauben».

Rückfall ins Jahr 1967

Die in London - und deswegen ohne Zensur - erscheinende arabischsprachige Zeitung Asharq al-Awsat widmete am Donnerstag die gesamte Titelseite dem inzwischen weltweit bekannten Foto vom Sturz der grossen Saddam-Statue im Zentrum Bagdads. Chefredaktor Abdel Al-Rahman al-Rashid kritisierte in einem Leitartikel die Berichterstattung der arabischen Medien in harten Worten und verglich sie mit derjenigen im Sechstagekrieg von 1967: Damals hatten arabische Zeitungen in Schlagzeilen gemeldet, dass 100 israelische Kampfflugzeuge abgeschossen worden seien, als die totale Niederlage der Araber längst feststand. Al-Rashid sieht darin neben reinem Wunschdenken den fehlgeleiteten Versuch, das eigene Selbstbewusstsein zu stärken.

Unangenehme Vergleiche

«Ich weiss, dass eine unparteiische Haltung in der arabischen Presse einem Selbstmord gleichkommt, weil eine solche als Verrat angesehen wird. Es wird behauptet, dass Lügen für eine gute Sache ein ehrenwertes Verhalten sei. Die arabische Medien werden deshalb langsam wieder zu dem, was sie schon 1967 waren: das Publikum wird gefüttert mit Meldungen, die nichts mit der Realität zu tun haben» schreibt Chefredaktor al-Rashid weiter. Das Fernsehen sende anders als 1967 zwar in Farbe, dies sei aber auch der einzige Unterschied. Die irakische Opposition sei mit Absicht totgeschwiegen worden. Al-Jazira habe aus Bagdad als reines Sprachrohr des Regimes gesendet. Kein Journalist habe den Mut gehabt, dem irakischen Informationsminister kritische Fragen zu stellen. Man solle dies etwa mit den Pressekonferenzen der amerikanisch-britischen Koalition in Dauha vergleichen: Dort wurden die offiziellen Sprecher mit den bohrenden Fragen der Journalisten konfrontiert und müssten ständig zu unangenehmen Tatsachen Stellung nehmen.

Viele arabische Medien hätten sich nach Ansicht Rashids Saddams Informationsministerium nicht einfach aus Überzeugung unterworfen, sondern um auf einer emotionalen Welle der proirakischen Stimmung in der Bevölkerung zu reiten und von ihr auch kommerziell zu profitieren. «Es war wie ein Schönheitswettbewerb um Einschaltquoten». Die Realität war dabei zweitrangig.

Erste Anpassungsversuche

Die Kommentare in arabischen Zeitungen vom Freitag lassen teilweise bereits erkennen, wie man versucht, die Akzente zu verschieben und die neuen Realitäten deuten möchte. Die saudiarabische «Arab News» erklärte ihren Lesern beispielsweise, dass es im aktuellen Krieg eben gerade nicht um einen Konflikt zwischen Amerikanern und Arabern gehe, sondern um einen Kampf zwischen den USA und einem brutalen Diktator. Libanesische Zeitungen betonten, die USA schuldeten den Arabern nun vor allem eine Kraftanstrengung zur Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts.


 

11.04.03 13:44

7336 Postings, 8252 Tage 54reabEine Chance für Arabien

Kommentar

Eine Chance für Arabien


Von Wolfgang Günter Lerch

Der rasche Zusammenbruch des Regimes in Bagdad versetzt der arabischen Welt einen neuerlichen Schock. Wie 1798 im Kampf gegen Napoleon Bonaparte unterlag eine orientalische Armee in kurzer Zeit überlegener westlicher (Waffen-)Technik. Damals waren es die Beys der Mamelucken, die mit ihren Säbeln und Lanzen den moderner bewaffneten Franzosen nicht gewachsen waren; nun hat sich die relativ schwache irakische Armee der Übermacht in drei Wochen beugen müssen.

Am Tigris wird vorübergehend ein christlicher "Kalif" residieren. Natürlich lehnen die Muslime das ab, trotz mancher Freudenszenen besonders unter den Schiiten des Iraks. Der amerikanisch-britische Sieg wird einerseits als weitere Demütigung der islamischen Welt empfunden. Doch zur Ambivalenz der Gefühle gehört auch, daß viele Saddam Hussein kaum eine Träne nachweinen werden; in den Cafés der ägyptischen Hauptstadt Kairo haben manche sich schon gefragt, ob dies der ganze so vollmundig angekündigte Widerstand gegen die fremden Invasoren gewesen sei. Die Araber weisen Amerikas Politik im Nahen Osten weitgehend zurück, doch seine Stärke bewundern sie in jenem Maße, in dem sie ob der eigenen Schwäche Minderwertigkeitsgefühle entwickeln. Diese wiederum versucht man durch die Beschwörung vergangenen Glanzes zu kompensieren. Doch der Ruhm Saladins ist Geschichte geworden.

In Arabien mehren sich die Stimmen derjenigen, die sagen, so wie bisher könne es nicht weitergehen. Die meisten Regime, autokratisch bis despotisch, leben in der Furcht vor der eigenen, gewaltsam niedergehaltenen Bevölkerung, die nur den Islamismus als wirksames Mittel des politischen Widerspruchs kennt. Eine andere Opposition existiert in den vielen, bisweilen geschickt verschleierten Varianten der orientalischen Despotie meistens nicht.

Die geplante Neuordnung des Iraks wird zeigen, ob diese arabische Niederlage nur eine weitere in einer Kette vieler Katastrophen war oder ob es gelingt, in Richtung Pluralismus aufzubrechen. Der Irak, ein multikonfessioneller Vielvölkerstaat, bietet seit Jahrtausenden geradezu das Inbild der orientalischen Despotie. Auch der moderne Irak wurde seit seiner Entstehung 1921 zentralistisch-despotisch zusammengehalten. Das in Bagdad gestürzte Standbild Saddam Husseins erinnert an ähnliche Ikonoklasmen der jüngsten Geschichte in anderen Teilen der Welt. Kann man sie miteinander vergleichen?

Im Irak wird sich manches ändern. Daß dort eine Demokratie westlichen Zuschnitts entstehen wird, ist unwahrscheinlich. Visionen dieser Art stehen die Beharrungskräfte von Geschichte, Kultur und Religion entgegen. Dennoch wird nichts mehr so sein wie zuvor. Die Kurden, die von Beginn an zu den wenigen gehörten, die diesen Krieg kompromißlos wollten, werden mehr Einfluß verlangen, ebenso die Schiiten. Für sie, die noch mehr unterdrückt wurden und sich seltener wehrten, entsteht eine ganz neue Situation. Sie fügt sich in eine Renaissance des Schiitentums ein, die schon drei Jahrzehnte andauert und besonders Iran sowie den Libanon erfaßt hat.

Der künftige Irak wird, sollte er als Einheitsstaat erhalten bleiben, nach einer Übergangszeit und -verwaltung nicht leicht zu regieren sein. Bahnt sich da ein überdimensionaler Libanon an? Das könnte, wenn die Entwicklung in die falsche Richtung läuft, heißen: weitere Auseinandersetzungen bürgerkriegsartiger Natur, ethnische oder konfessionelle Gewalt. Ins Positive gewendet, könnte aber im Irak auch eine dem Libanon ähnliche Proporz- und Konkordanzdemokratie mit föderaler Struktur entstehen. Trotz der Mängel eines solchen Systems wäre das nicht das schlechteste. Manche Hoffnungen stützen sich auch darauf, daß im Irak, wie im Libanon, die Verweltlichung weiter fortgeschritten ist als anderswo in der Region. Säkularisiert ist die irakische Gesellschaft jedoch nicht.

Weitere Veränderungen in der Nachbarschaft werden nur eine Chance haben, wenn im Irak das Experiment eines offeneren Systems in nicht allzu ferner Zukunft gelingt. Maßgeblich wird das vom Verhalten der Sieger abhängen. Ihr Engagement ist, zusammen mit den Vereinten Nationen, einstweilen unerläßlich. Doch sie dürfen nicht der Versuchung erliegen, wie zu Zeiten des Kolonialismus allzusehr in ihrem Sinne ordnend einzugreifen. Der britische Premierminister Blair mit der reichen Irak- und Mandatserfahrung seines Landes im Rücken scheint das erkannt zu haben. Angesichts der westlichen Wirtschaftsinteressen ist solche Zurückhaltung nicht leicht.

Die gegenwärtige Konfrontation von Orient und Okzident wurzelt zu einem Teil in einer westlichen Politik, die von den Muslimen als Fremdsteuerung und Fernlenkung empfunden worden ist. Die Völker selbst wurden bisher nur gefragt, wenn es galt, den im Sinne des Westens (früher auch der Sowjetunion) und des eigenen Clans herrschenden Despoten oder Autokraten mit Neunzig-Prozent-Ergebnissen zu bestätigen. So war es lange auch mit Saddam Hussein, der vielen anfangs politisch und ökonomisch durchaus in den Kram paßte.

Die Anwendung eines Doppelstandards und den Versuch der Fremdbestimmung machen viele Araber auch in der Palästina-Politik der Amerikaner aus. Nach dem Sturz des irakischen Diktators soll auch dieser Konflikt, wie schon einmal vor zwölf Jahren, neu angegangen werden. Ob das erfolgreich sein kann, wird unter anderem davon abhängen, ob der amerikanische Präsident Bush nach seiner für ihn auch international teuren Vorleistung des Irak-Krieges genügend Druck auf den israelischen Ministerpräsidenten Scharon ausüben kann, der nicht gerade als Friedensfürst gilt. Und die Palästinenser müssen erkennen, daß Gewalt sie weiter schwächt. Sie hat auch Saddam Hussein am Ende nichts genutzt.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.04.2003, Nr. 86 / Seite 1
 

11.04.03 13:58

21799 Postings, 9385 Tage Karlchen_IMal weg vom Schreibtisch...

11.04.03 14:01

9123 Postings, 9080 Tage ReilaKarlchen, hier haben nur wenige Sinn für

schwarzen Humor.

R.  

11.04.03 14:16

Clubmitglied, 51226 Postings, 9100 Tage vega2000Über den Jungen gab es gestern einen ausführlichen

Bericht im TV. Der hat nicht nur seine beiden Arme verloren & 60% seiner Haut verbrannt, sondern auch seine Eltern & alle sieben Geschwister bei einem Bombeneinschlag verloren. In England wurde bereits ein Spendenkonto eingericht (am 1.Tag gingen 75.000€ ein). Mit dem Geld erhält er zwei Armprothesen, die bis zum Ende der Wachstumsphase jährlich ausgewechselt werden. Danke England.  

11.04.03 14:18

376 Postings, 8195 Tage godotschlimme opfer

bei der arbeit und im strassenverkehr
sehe ich als ....
wir sollten die arbeit und das auto abschaffen.  

11.04.03 14:34

7336 Postings, 8252 Tage 54reabalte, kinder, frauen,

männer, iraker, us-amerikaner ..... alle sind menschen. im irakkrieg sind die größten verluste und die größte anzahl an schwerverletzten unter den irakischen wehrpflichtigen zu beklagen, die von der mörderbanden des regime zu einem krieg gezwungen worden, den sie nicht wollten. nicht zu vergessen, die in saddams kerkern unter großer qual, für immer verschwundenen menschen. kuweit wartet heute immer noch auf die heimkehr von 600 geiseln. wo bleiben die bilder?

 

11.04.03 15:03

7336 Postings, 8252 Tage 54reabSaddam war nur eine Illusion





"Saddam war nur eine Illusion"



Von  Carola Richter und  Daniel Kinitz


Es ist eine gewisse Erleichterung in der arabischen Presse zu spüren, dass Saddam Hussein als "Unruhestifter" in der gesamten Region weg ist. Schon scheint die Ära des irakischen Diktators vielen unwirklich.



"Die einen sagen, Saddam sei in al-Mansur umgekommen, die anderen meinen, er sei nach Tikrit entkommen, dritte behaupten, Saddam sei von Offizieren seiner Streitkräfte hingerichtet worden, um das Blutvergießen zu stoppen und wieder andere vermuten, er sei mit seinen Angehörigen heimlich nach Moskau geflohen", fasst die libysche Zeitung "al-Jamahiriya" das Rätselraten um Saddams Verschwinden zusammen. "Doch ob er nun tot ist oder nicht - ein arabisches Regime, dessen Politik auf Heuchelei, Unruhestiftung und Aggression nach innen, Undurchsichtigkeit und Volksverdummung beruhte, musste einfach untergehen."


Für die ägyptische Zeitung "al-Ahram" sind die Tage der Herrschaft Saddam Husseins schon fast unwirklich geworden: "Man reibt sich die Augen. Hat die Baath-Partei existiert oder war alles nur eine Ära des Unfugs, in der eine Partei eines der reichsten arabischen Länder von Krieg zu Krieg geführt hat? Kennt eine ganze Generation, die jetzt 30 oder 40 Jahre alt ist, wirklich nichts anderes als Krieg? Sie haben eine fiktionale Armee aufgebaut mit imaginären Siegen. Sie haben nichts gemerkt von diesen vermeintlichen Siegen in ihrem täglichen Leben, nur dass plötzlich massenhaft Götzenbilder die Plätze von Bagdad, Basra und jeder kleinen Stadt überschwemmten."


"Die Amerikaner, die in den Achtzigern dieses System produzierten, haben ihren Augen nicht getraut, als sie jetzt nach Bagdad kamen", schreibt "al-Ahram" weiter. "Da stand ein Phantasiegebilde. Hinter der Fassade war gar nichts. Nur die arabischen Medien haben die Illusion aufgebaut, dass ein neuer Saladin die Tore des Ostens beschützt. Aber Saddam war eben nur eine Illusion. Die Amerikaner werden ihn nicht finden und verhaften oder töten können, denn er existiert nur in fiktionalen Aufführungen und flammenden Reden." Und zum Schluss kanzelt der Kommentator noch all jene ab, die "Ägypten aufgefordert hatten, den Suez-Kanal zu schließen, genauso wie diejenigen, die die Ägypter zum Dschihad im Irak aufriefen oder die, die die ägyptische Regierung mit Demonstrationen und Streiks treffen wollten. Sie alle saßen der Illusion Saddams auf". Ägypten habe mit seiner verhaltenen Politik richtig gehandelt, "denn Ägypten ist keine Fiktion, Ägypten ist real."


Im Zusammenhang mit der Realpolitik zitiert das Blatt auch Präsident Mubarak, der von den USA und Großbritannien fordert "die Lage im Irak schnellstmöglich wieder stabil und sicher zu machen und die chaotischen Zustände einzudämmen, die derzeit im Irak herrschen. Zwischen Bush und Blair kam aber in Belfast auch der Palästina-Konflikt zur Sprache und ich sage, dass dies immer noch das Hauptproblem im Nahen Osten ist. Seine Lösung würde zur Stabilität für die Region und für alle anderen Staaten auf dieser Welt führen." Hat die arabische Welt sich nach diesem Krieg verändert? "Ich will nicht von einer veränderten Region sprechen, aber was passiert ist, hat uns viele Lehren erteilt. Die arabische Welt muss sich selbst entwickeln."


Doch ein Kommentator der Tageszeitung "al-Hayat" sieht bereits den "Bürgerkrieg unter den irakischen Intellektuellen" kommen anstatt einer eigenständigen Entwicklung. "Werden sich die irakischen Intellektuellen über ihre persönliche Geschichte hinwegsetzen können und ihren Hass und Groll vergessen - sie, die von einem demokratischen und modernen Irak geträumt haben? Oder werden sie in die Rolle des Friedensopfers verfallen, die ihnen das amerikanisch-britische Militär aufzwingt und ihr Schicksal wird einer griechischen Tragödie gleichen?"


Nach der Ermordung des schiitischen Geistlichen al-Choei erwartet die kuweitische Tageszeitung "al-Watan" eine weitere Auseinandersetzung und fragt: "Hat der Kampf der schiitischen Geistlichen um Nadschaf begonnen?"


Der Ausgang des medialen Kampfes von Bush und Blair um die Herzen der Iraker ist indes ungewiss. "Die Reden der beiden Präsidenten haben die Iraker gar nicht hören können", berichtet die in Dubai erscheinende Zeitung "al-Bayan". "Es gab ja keine Fernsehübertragung und immer noch keinen Strom. Nach der Bombardierungswelle durch die Amerikaner und Briten auf Bagdad hat die Hauptstadt schon seit mehreren Tagen kein Fernsehen mehr."  


 

11.04.03 15:06

5937 Postings, 8475 Tage BRAD PITTitel eigentlich: "Ein Sieg der Feigheit" ? o. T.

11.04.03 15:19

5634 Postings, 8371 Tage Dingvon 34

"... ein arabisches Regime, dessen Politik auf
Heuchelei, Unruhestiftung und Aggression nach innen, Undurchsichtigkeit und Volksverdummung beruhte, musste einfach untergehen."

So selbstverständlich ist das nicht.
Immerhin hat es Jahrzehnte gedauert. Und wenn es nach einem
bekannten Friedenspreisträger des Verbands Deutscher Schriftsteller
(Stichwort "Friedenspolitik aus dem weltpolitischen Abseits")
http://www.ariva.de/board/157433/thread.m?a=&jump=980675&#jump980675
gegangen wäre, dann wäre der Untergang noch in weiter Ferne.

 

15.04.03 13:42

7336 Postings, 8252 Tage 54reabLeere Zellen, Säcke mit Knochen

Irak-Krieg

Leere Zellen, Säcke mit Knochen


Von Rainer Hermann

Für den arabischen Sender Abu Dhabi TV waren es "breaking news": In Bagdad sind 18 kuweitische Kriegsgefangene entdeckt worden. Sie haben Terror und Folter überlebt. Eingesperrt waren sie in unterirdischen Kammern, ganz in der Nähe eines militärischen Komplexes. Die irakischen Besatzungssoldaten hatten sie 1990 und 1991 aus Kuweit verschleppt. Es ist nicht auszuschließen, daß die Koalitionssoldaten auf weitere Kuweiter stoßen werden. Denn Kuweit vermißt 605 Kriegsgefangene, die sich in irakischen Kerkern befinden sollen.

Auch in Basra haben sie die unterirdischen Verliese gesucht. Nachdem die zweitgrößte Stadt des Iraks erobert war, sind die Menschen aus der Umgebung zu den Gefängnissen geströmt. Sie haben gehofft, ihre Familienangehörigen vielleicht doch noch lebend zu finden. Von vielen hatten sie seit Jahren nichts mehr gehört. Keinen haben sie aber gefunden, alle Zellen waren leer. Die im Komplex und die darunter. Wahrscheinlich sind sie alle umgebracht worden, bevor die britischen Soldaten die Stadt erobert haben, und wurden irgendwo in Massengräber geworfen.

Grauenhafte Funde

Auf einem militärischen Stützpunkt der Iraker nahe Basra machen die britischen Soldaten grauenhafte Funde. In Säcken finden sie Knochen und andere menschliche Überreste, manchmal weist der Personalausweis auf die Identität des Toten hin. Neben die Paßbilder der Lebenden sind manchmal noch Fotos in Hefte geklebt, die fürchterlich entstellte und aufgequollene Gesichter der Getöteten zeigen, mit zertrümmerten Nasen, mit eingeschlagenen Augen. Wer diese Menschen waren, die offenbar bestialischer Brutalität ausgesetzt waren, ist noch unklar. Es könnten Iraker sein, aber auch iranische Soldaten oder Kriegsgefangene aus dem Krieg der beiden Nachbarländer in den achtziger Jahren.

Abu Hanief lebt noch. Ein Jahr war er aber auch in einer unterirdischen Zelle des Gefängnisses eingesperrt gewesen. Denn der schiitische Araber war verdächtigt worden, Sympathien für Iran zu haben. In einem kahlen Raum erklärt Abu Hanief, wie er mit den zwei Stromkabeln gefoltert worden ist. Eines hält er an sein Ohr, das andere an die Leiste. Der Verwaltungstrakt des Gefängnisses ist geräumt. Keine Spur führt zu den Gefangenen, die meisten Dokumente wurden verbrannt.

Geheime Verliese

Bereits 1991 waren Gefängnisse entdeckt worden, die geheim waren und die niemand gekannt hat. Damals hatten sich im Süden die Schiiten und im Norden die Kurden gegen die Diktatur Saddams erhoben. Aus völlig überfüllten Zellen hätten sie damals Gefangene befreit, die unter diesen Bedingungen zehn Jahre überlebt hätten, berichten die Menschen heute in Basra. Wie grauenhaft die Foltermethoden von Saddams Geheimdiensten waren, konnten ausländische Journalisten bereits sehen, als sie im März 1991 während des kurdischen Aufstands in die Gefängnisse der befreiten Stadt Erbil geführt worden sind.

Mit verbundenen Augen waren bis zu vier Gefangene in quadratischen Zellen untergebracht gewesen, die gerade einundeinhalb Quadratmeter maßen, sagten damals die kurdischen Begleiter. Nackt wurden sie an den Füßen aufgehängt und mit kaltem Wasser begossen, geschlagen und Elektroschocks ausgesetzt. Für die sadistischen Verfeinerungen der Foltermethoden und für die Ausbildung der Foltermethoden sollen Fachleute des KGB und der Stasi verantwortlich gewesen sein. Wer ein Geständnis abgelegt hat, sei vor geladenen Gästen im großen Saal erhängt worden. Mehrere Opfer seien mit der Schlinge um den Hals gleichzeitig von den Laufstegen gestoßen worden.

Über 200 000 Menschen verschwunden

Erbil ist dank der Flugverbotszone befreit geblieben. Kirkuk geriet aber wieder unter die Herrschaft Saddams. Heute liegen vor einem der Gefängnisse von Kirkuk drei erschossene Iraker, die für die Greueltaten in dem Gefängnis verantwortlich waren. Kurden verteilen eine Liste mit den Namen, die allein einer von ihnen umgebracht haben soll. Auch in anderen Städten haben die Menschen diejenigen exekutiert, die sie für den Mord und Folter in den Gefängnissen verantwortlich gemacht haben.

Vielleicht waren es 200 000 Menschen, die in den Gefängnissen Saddams verschwunden und nie mehr aufgetaucht sind, zitiert die "Washington Post" irakische Exilgruppen. Mit Gewalt die Menschen in Furcht und Schrecken zu versetzen war fester Bestandteil der Politik des Regimes von Saddam. Die Gefängnisse sind ein wichtiger Teil dieses Terrorregimes gewesen. Offiziell hatten sie dem Ministerium für Soziale Angelegenheiten unterstanden. Das Sagen hatten aber die gefürchteten Geheimdienste.

Kriegsinvaliden hingerichtet

Nach dem Ende des Kriegs, den Saddam gegen Iran angezettelt hatte, war in den Straßen von Bagdad aufgefallen, daß keine Kriegsinvaliden zu sehen waren, anders als in den Straßen von Teheran. Die seien alle in eine Stadt südlich von Bagdad gebracht worden, die eigens für die Invaliden gebaut worden sei, hieß die offizielle Sprachregelung. Diese Geschichte hat aber niemand geglaubt. Denn jeder wußte, daß die Kriegsinvaliden, die nicht ins Bild Saddams gepaßt haben, irgendwo draußen vor der Stadt exekutiert worden sind. Ein Synonym des Horrors war für die Iraker der Name Abu Ghraib. Von diesem berüchtigsten Gefängnis Saddams erzählten sich die Bewohner Bagdads viele Schauergeschichten. Unter anderem die vom Säurebad in der Größe eines Schwimmbeckens, in das Dissidenten geworfen wurden, so daß von ihnen nichts mehr übrigblieb. Chemische und biologische Waffen sollen an den Insassen ausprobiert worden sein. Wenn das Gefängnis zu voll war, gab es nicht Amnestien, sondern Massenexekutionen. Bewußt hat das Regime aber auch immer wieder Gefangene entlassen. Sie sollten draußen erzählen, was den erwartet, der das Regime herausfordert.

Ein Bild des Schreckens hat sich den amerikanischen Soldaten nicht mehr geboten, als sie in Abu Ghraib einmarschiert sind. Bereits vor einigen Tagen sollen die Gefängniswärter alle Insassen freigelassen haben, die Kriminellen und die politischen Gefangenen, berichten die Nachbarn den Fernsehreportern. Wie bei anderen Gefängnissen haben die Soldaten auch in Abu Ghraib nach unterirdischen Zellen und Tunnels gesucht. Sie graben, und sie rufen. Denn überall besteht zumindest theoretisch die Chance, doch noch auf Inhaftierte zu stoßen. Sie ist aber gering. Denn die meisten Gefängnisse, die die Soldaten betreten, sind leer. Und niemand weiß gewiß, wo die Insassen sind. Da viele immer wieder nach ihren Angehörigen suchen, sind mutmaßlich die wenigsten von ihnen freigelassen worden.

Her. / Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.04.2003, Nr. 89 / Seite 3
 

15.04.03 14:20

7336 Postings, 8252 Tage 54reabEnzensberger nennt Kriegsgegner Heuchler

Enzensberger nennt Kriegsgegner «Heuchler»


nz: 15. Apr 14:12

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Hans Magnus Enzensberger   Foto: ddp

Der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger begrüßt den Angriff auf den Irak und wirft vielen Kriegsgegnern einen «Realitätsverlust» vor.

Immer wenn ein Gewaltherrscher stürzt oder stirbt, empfindet der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger eine «triumphale Freude». So auch bei Saddam Hussein. Das schrieb Enzensberger am Dienstag in einem Beitrag für die «Frankfurter Allgemeine Zeitung».

Darin verurteilt der Schriftsteller auch die «Heuchelei» vieler Kriegsgegner, die laut «Kein Blut für Öl!» riefen, zugleich aber nicht auf ihr Auto, ihre Heizung und ihre Ferienreise verzichten wollen. Er sei irritiert, heißt es weiter, dass «so viele Deutsche der Rhetorik des 'Appeasement' anhängen, ganz so, als hätten sie nie unter einem totalitären Regime gelebt».

Allgemein herrsche bei der Friedensbewegung die merkwürdige Vorstellung, dass es bei einem Krieg, den sie verhindern wollten, wenn er dennoch stattfinde, auf keinen Fall Tote geben dürfe. Diese Auffassung beschreibt Enzensberger als «Realitätsverlust» und stellt fest: «Noch nie hat ein Krieg von solcher Dimension so wenige Opfer gefordert wie dieser». (nz)



 

15.04.03 14:24

179550 Postings, 8714 Tage GrinchMeine Grossmutter fand auch den Überfall

auf Polen ganz klasse. Und was sagt uns das? Finde nur irgendeinen grenzdebilen Kerl sag erzähl ihm was von Freiheit und gleichheit... ja und möglichst sollte es einer sein von dem die breite Masse noch nie was gehört hat... klingt dann gleich viel intelligenter.  

15.04.03 14:35

7336 Postings, 8252 Tage 54reabzum kennenlernen

15.04.03 14:36

242 Postings, 8955 Tage webeagle54reab ?

Ein bezahlter Propagandaverkünder des Bush-Regimes ?
Kommt einem fast so vor.  

15.04.03 14:38

7336 Postings, 8252 Tage 54reabwenn wir keine schubladen hätten,

wäre das leben so kompliziert!  

15.04.03 14:38

2101 Postings, 8615 Tage ribaldLieber Grinch,

bitte beschäftige Dich doch mal mit der
Geschichte des sog. deutschen Reiches von
1933 bis 1945, bevor Du hier so einen Müll
ablädst.
Gute Besserung
ri bald
 

15.04.03 15:33

1564 Postings, 9280 Tage stiller teilhaberauch herr enzensberger hat natürlich

ein recht auf seine eigene meinung und es freut mich, wenn er sich freut, wenn ein gewaltherrscher stürzt oder stirbt (dann munter auf, in die nächsten kriege, es gibt noch viel zu stürzen und zu sterben...)

den 'realitätsverlust' sollte sich herr enzensberger jedoch besser noch mal im spiegel anschauen.
a) es ging den kriegsgegnern (meines wissens) nie um 'beschwichtigung', sondern lediglich um die art der 'absetzung'bzw. abrüstung des regimes (= krieg oder nicht krieg)
b)'kein blut für öl', aber nicht auf auto, heizung oder fernreisen verzichten wollen ???
(kein wunder, daß solche simpel falschen zusammenhänge kleingeister in begeisterung verfallen lassen) welch ein schwachsinn ! herr enzensberger tut gerade so, als wäre dieser krieg notwendig gewesen, weil anderenfalls unsere ölquellen versiegt wären ???
oder sollte der vorwurf 'aber nicht auf auto, heizung oder fernreisen verzichten zu wollen' gegen die kriegsbefürworter in den usa gemeint gewesen sein ? (denn dort hätte er hingehört. denn während unsere autos inzwischen im schnitt ca. 40m per gallon nehmen, liegen die amerikanischen schlitten im schnitt bei 20 mpg und darunter und es sind keine anzeichen in sicht, daß sich daran in absehbarer zeit etwas ändern sollte. um so mehr, da man jetzt neue sprudelnde ölquellen hat.)
und c) Allgemein herrsche bei der Friedensbewegung die merkwürdige Vorstellung, dass es bei einem Krieg, den sie verhindern wollten, wenn er dennoch stattfinde, auf keinen Fall Tote geben dürfe ?????
ich weiß nicht, aus welchen fingern sich herr enzensberger diese 'allgemeine' behauptung gezogen hat (daß es auf keinen fall tote geben dürfe ???); denn auch das 'versprechen', den krieg (zumindest) so 'schonend' und mit möglichst wenigen verlusten führen zu wollen, hat er eher von der kriegsbefürworter seite (wobei damit hauptsächlich die verluste in den eigenen reihen gemeint waren).

und woher weiß herr enzensberger eigentlich, wie viele opfer dieser krieg tatsächlich gefordert hat ? oder meint er auch nur die, der angreifenden parteien ????  

15.04.03 16:05

9123 Postings, 9080 Tage ReilaTja st,

und wenn die Heizung mit Erdgas läuft, dann eben Krieg gegen Rußland oder Norwegen. Da haben wir mehr Erfahrung als die Amis. Die Enzensberger-Logik ist phantastisch. Und da muß es dann auch Tote geben. Das gehört zum Krieg - juchu. Habe ich Enzensberger richtig verstanden und Saddam hatte das Öl für meinen Audi blockiert?

R.  

15.04.03 16:16

1943 Postings, 9274 Tage dutchyWelch eine gequälten Mist wird hier verzapft

Im Grunde genommen habe ich kein Zeit auf diese, von den meist hier anwesende Halbwüchsigen  zu reagieren.

Eines ist mir aber aufgefallen und möchte es nur kurz darstellen:
Seriöse Antworten unsere Friedensapostel sind bist jetzt nicht gekommen.
Und wenn ich sag Antworten, dann meine ich nicht immer wieder die gleiche Leier abdrehen.
Es sei denen wahrscheinlich nicht zu verübeln den ihre Vorturner machen es nicht anders.
Beispiel: bei Cristiansen wurde diesen Grünen Pazifist wovon ich den Namen nicht kenne, mehrmals nach Konzepten und alternative gefragt. Kein Antwort außer der bekannte Leier „Blut für Öl“ und wie grausam all ist usw....
Auch auf die Tausende Toten unter dem Regime wurde NICHT reagiert. Und das es mit Sicherheit nicht die letzte gewesen wären. KEINE REAKTION.

Dieses opportunistisches/demagogisches  Geschwafel ist wirklich überflüssig wie ein Kropf.
So mein Rat lass dieses Gelaber sein, und reagiere mal auf das was geschrieben wird.
Auf den Posting von Ribald ist bis jetzt auch nichts gekommen.


IdS

Dutchy
 

15.04.03 16:21

179550 Postings, 8714 Tage GrinchAuf den Deutsch von das Duschie brauch er sich

auch wen auszubilden.

Mein Lieber Herr ribald. Ich habe von den 15 Jahren die ich das deutsche Schulsystem geniessen durfte, immerhin 10 Jahre lang Geschichtsuntericht gehabt. Dieser beschränkt sich zumeist auf das dritte Reich, Holocaust und Karl den Grossen.

Laut dem Lehrplan heisst es über Hitler und Polen, dass Wermachtsangehörige verkleidet als polnische Soldaten einige Deutsche erschossen haben. Das hat der Super-Ösi dann als Vorwandt genommen in Polen einzumaschieren.

Bin mal gespannt was jetzt kommt, vielleicht ein Artikel aus der Nationalzeitung oder der Wahrheitszeitung???

 

15.04.03 16:54

1564 Postings, 9280 Tage stiller teilhaberyepp, reila

scheinst du wohl richtig verstanden zu haben ;-)
ohne niederschlagung des saddam regimes (inkl. der unausweichlichen toten, natürlich, no more gas for your audi *g* :-(

@dutchy
Seriöse Antworten unsere Friedensapostel sind bist jetzt nicht gekommen.
(btw. danke, daß du mich (wie offensichtlich alle ??? 'friedensapostel' ???) als 'halbwüchsig' bezeichnest. warum auch immer. scheint in deinem kopf wohl nicht anders möglich zu sein, als daß nur 'halbwüchsige' so'n mist denken können ???)
also... ICH meine (auch ohne 'vorturner' - wen immer du darunter verstehen magst), daß es (auch hier in diesem forum) genügend erklärungen, AUCH zu den toten unter dem regime husseins gegeben hat und auch ausschweifendste erklärungen, wie 'kein blut für öl' gemeint ist, bzw. was darunter zu verstehen ist.
kann es sein, daß du das nur nicht verstanden hast ?
oder nicht verstehen möchtest ? weil in deinem kopf eine andere ideologie vorherrscht ?

opportunistisch / demagogisches ??? geschwafel (für wen oder was eigentlich, nach deiner meinung ???) ... mag für DICH vielleicht überflüssig sein, für andere aber vielleicht nicht ???? hast du schon mitbekommen, daß wir (gottseidank) (immer noch !) in einem freien land leben, in dem jeder sagen kann, was er denkt und möchte ?
und wer zwingt dich, es zu lesen oder gar darauf zu reagieren ?

und, auf den posting von ribald wird (von mir jedenfalls) auch nichts kommen, weil für mich die geschichte des 3. reiches mit den geschehnissen heute (= um das es hier im moment geht), nicht sooo wahnsinnig viel zu tun hat.  

15.04.03 17:25

1943 Postings, 9274 Tage dutchyOK ST, Erklärung:


Halbwüchsig nicht wegen eine andere Meinung sondern wegen der Art der Reaktion.

Das sind Szenarien die mir aus der Zeit wie ich noch zur Schule ging einfielen.
Man hatte immer recht wenn man laut geredet hat, die Lacher aktivieren konnte
Argumenten zählten nicht.
Typisches Beispiel für dieses Verhalten was Grinsch mit seine lustige Bemerkung
über meine Grammatik.

Vorturner in diesem Fall den von mir genannten grünen Pazifist. Ansonsten gibt es hier
Ein sehr ausgeprägte Rudel denken. Da gibt es sicher einige Vorturner, Der Rest quatscht nach.

Freiheit von denken:
Natürlich ST aber das gilt für alle Seiten. Das Problem hier ist, das von euch diese Freiheit dann ignoriert wird wenn man andere Meinung ist.
 

Schließlich posting von ribald:
Das magst Du recht haben das es nicht Thema war, es war auch eingebracht  von G. wahrscheinlich um sich zu profilieren (siehe oben) und wenn ihm den Lehrer zurechtweißt kommt keine Reaktion. Oder wie jetzt eine Ablenkungsschreiben.

IdS

Dutchy

 

15.04.03 19:10

1564 Postings, 9280 Tage stiller teilhaberlieber dutchy

danke für deine antwort. findest du nicht, daß du mit mindestens eben so vielen pauschalen vorwürfen und behauptungen 'argumentierst', wie du sie der 'anderen seite' vorwirfst ?

warum schließt du z.b. von den aktivitäten / postings einzelner (die du dir offensichtlich, weil sie in deine vorstellungen von der 'gegenseite' passen - in diesem falle der von grinch bspw.) pauschal auf das denken und verhalten ALLER kriegs-gegner ?
läßt dich das überhaupt, die durchaus extrem unterschiedlichen (von tatsächlich reinem 'blabla' bis zu wirklich guten, sachlichen kommentaren und begründungen) überhaupt (einigermaßen) 'objektiv' / sachlich bewerten ?

was ist mit der - sorry das so auszudrücken - wirklich 'dumpfen' verallgemeinerung / behauptung: Vorturner in diesem Fall den von mir genannten grünen Pazifist. Ansonsten gibt es hier
Ein sehr ausgeprägte Rudel denken. Da gibt es sicher einige Vorturner, Der Rest quatscht nach ?????????
du meinst, weil alle (kriegsgegner) in mehr oder weniger ähnliche richtung denken (liegt in der natur der sache, denke ich), 'quatschen sie alle nach' ??? d.h. du wirfst auch hier pauschal und ohne es wirklich überprüfen zu können, allen kriegsgegnern eigene denkunfähigkeit, bzw. stumpfsinnigkeit vor ?
und... könnten das dann kriegsgegner nicht genau so gut kriegsbefürworten vorwerfen ?
bzw. wenn nein, warum nicht ? nur, weil DU glaubst (oder andere kriegsbefürworter), daß allein euere argumente richtig sind / sein können ? nur weil das für viele kriegsbefürworter so ist ?

und gleich noch ein weiter pauschal angriff:
Freiheit von denken:
Natürlich ST aber das gilt für alle Seiten. Das Problem hier ist, das von EUCH ??? (wem ist 'euch' ???) diese Freiheit dann ignoriert wird wenn man andere Meinung ist.
ICH kann mich nicht entsinnen, die freiheit der meinungsäußerungen von kriegsbefürwortern irgendwo angegriffen oder in frage gestellt zu haben (im gegensatz zu dir, der du 'kriegsgegner 'geschafel' ??? für überflüssig hälst) (und pauschalisiere bitte nicht wieder, die (paar wenigen) die das tun).
oder verwechselst du evtl. schon eine andere meinung zu haben und zu äußern und darüber zu argumentieren mit 'ignorieren' ?
oder fühlst du dich / deine meinung alleine deshalb 'ignoriert', wenn sie ein anderer nicht teilt = eine andere meinung hat und vertritt als du ?

oder warum machst du einen pauschalvorwurf an alle, wenn du grinch meinst ?
mir ist es z.b. völlig egal, was oder wie grinch denkt oder warum er das sagt oder so denkt (denn im gegensatz zu deinem vorurteil, finde ich zum beispiel nicht, daß alle kriegsgegner (oder kriegsbefürworter) 'im rudel denken'). d.h. es ist seine meinung und die darf und kann er genau so haben (und äußern) wie du deine oder ich meine. egal ob du sie 'richtig' oder böd findest. oder ob ich sie richtig oder blöd finde.
= wenn dich etwas stört, was ein einzelner sagt, dann richte das bitte an denjenigen DER das sagt und nicht pauschal an alle.  

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