Das Milliarden-Desaster - Steuer-Panne

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25196 Postings, 8818 Tage modDas Milliarden-Desaster - Steuer-Panne

DER SPIEGEL 4/2002 - 21. Januar 2002

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,178036,00.html

Steuer-Panne

Das Milliarden-Desaster

Panik in den Finanzämtern: Die rot-grüne Steuerreform sorgt dafür, dass viele Großkonzerne fast keine Steuern mehr zahlen und teils Milliarden rückerstattet bekommen. Finanzminister Hans Eichel und seine Länderkollegen müssen unterm Strich mehr auszahlen, als sie einnehmen.

 Vodafone-Gebäude in Düsseldorf: Kein Schmerz beim Steuerzahlen, nur ein Wehwehchen

Steuern zahlen tut weh. Verdammt weh. Manchmal, sagt Michael Rogowski, erinnere ihn diese Prozedur an den Besuch beim Zahnarzt: "Jeder macht es ungern, jeder fürchtet sich davor, aber jeder weiß auch: Es muss sein."

Deutschlands Unternehmen, versichert der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), ergehe es dabei nicht anders als jedem normalen Bürger.


Die rund 200 Teilnehmer, die sich am Donnerstag vergangener Woche zum steuerpolitischen Kongress des BDI in Berlin eingefunden hatten, quittierten den hübschen Vergleich mit einem Schmunzeln. Nur Bundesfinanzminister Hans Eichel lächelte - gequält.

Er weiß, was auch die Finanzchefs vieler Konzerne wissen: Der Schmerz beim Steuerzahlen erreicht zur Zeit allenfalls das Niveau eines Wehwehchens. Die Bereitschaft namhafter deutscher Unternehmen, Geld an den Fiskus zu überweisen, tendiert gegen null. Viele Firmen melden zwar nach wie vor recht ordentliche Gewinne, doch einer wird davon fast gar nicht profitieren: der Finanzminister.


Dramatischer als je zuvor in einem Konjunkturabschwung reduzieren die großen Aktiengesellschaften der Deutschland AG ihre Steuerlast. Etliche Firmen verlangen sogar hohe Millionen- oder bisweilen Milliardenbeträge zurück, die sie längst an den Staat überwiesen hatten.

Verkehrte Steuerwelt: Nicht die Finanzämter kassieren, sondern die Konzerne. Auch deswegen wird die Gefahr immer größer, dass Deutschland wegen zu hoher Staatsschulden aus Brüssel getadelt wird.

 

Da erhält die Deutsche Telekom etwa 1,4 Milliarden Euro vom Fiskus erstattet, die ihr Haupteigentümer, der Bundesfinanzminister, bereits fest als Einnahme verbucht hatte. Auch der Energieriese RWE, der Chemiekonzern Bayer und der Mannesmann-Aufkäufer Vodafone dürfen sich, so berichtet der "Stern", auf dreistellige Millionenbeträge freuen. Kurz vor Jahresende lagen den zuständigen Finanzämtern die Forderungen der Konzerne vor.

Alles in allem rund 3,6 Milliarden Euro musste allein Bayerns Finanzminister Kurt Faltlhauser an die Unternehmen seines Landes zurücküberweisen, davon etwa 450 Millionen an einen einzigen Konzern. Firmennamen mag niemand in der bayerischen Staatsregierung nennen; das verbietet das Steuergeheimnis.

Brechen die Einnahmen des Fiskus weg, weil die miese Konjunktur auf die Gewinne drückt? Teilweise, meinen die Experten. Aber längst haben sie eine andere Ursache geortet: die Steuerreform, deren viele kleine und großen Folgen offenbar keiner in Berlin so recht im Auge hatte.

Das Ergebnis versetzt die deutschen Finanzämter und die dafür politisch Verantwortlichen in Panikstimmung:

 
Aufkommen aus der Körperschaftsteuer


So ist die Körperschaftsteuer als staatliche Einnahmequelle binnen weniger Monate praktisch versiegt. Noch im Jahr 2000 kassierten Eichel und seine Kollegen in den Landeshauptstädten aus diesem Topf über 23 Milliarden Euro - mittlerweile sind die Milliarden alle futsch. In den ersten elf Monaten des vorigen Jahres verbuchten sie unter dem Strich ein Minus von 1,9 Milliarden Euro.

Und auch die Gewerbesteuer (SPIEGEL 35/2001), die zweite wichtige Firmensteuer, ist dramatisch eingebrochen; in Städten wie Frankfurt, Münster oder Halle ging das Aufkommen um 25, 40, teils sogar um 50 Prozent zurück - ein doppeltes Desaster, das vor allem die Länder und Kommunen trifft.


"Nun erleben wir genau das, was wir immer befürchtet haben", schimpft der bayerische Finanzminister Faltlhauser. Die Steuerreform entpuppe sich als eine "gewaltige Fehlkonstruktion".

Auch sozialdemokratische Kassenwarte wie Peer Steinbrück, zuständig für den Haushalt von Nordrhein-Westfalen, sind entsetzt: "Wir zahlen unter dem Strich mehr, als wir einnehmen", klagt der Finanzminister des größten und wirtschaftsstärksten Bundeslandes.

 

So meldete die Düsseldorfer Landesregierung für das Jahr 2001 einen Rückgang ihrer Körperschaftsteuereinnahmen um stattliche fünf Milliarden Euro. Allein an die vier Großkunden RWE, Bayer, Telekom und Vodafone muss SPD-Mann Steinbrück 1,6 Milliarden Euro zurückzahlen; weitere hohe Millionenbeträge fließen an zahllose andere Unternehmen. Innerhalb weniger Monate hat sich die Neuverschuldung des Landes beinahe verdoppelt.

Einen Rückgang "in ähnlicher Größenordnung wie Nordrhein-Westfalen" meldet auch das hessische Finanzministerium. Rund 1,4 Milliarden Euro fehlen in Baden-Württemberg, einen Einbruch der Körperschaftsteuer von immerhin fast 400 Millionen Euro verzeichnet Rheinland-Pfalz - die Steuerreform droht zum Milliarden-Desaster zu werden.

Dabei hatte die rot-grüne Regierung mit großem taktischem Geschick am 14. Juli 2000 ihr wichtigstes Reformprojekt im Bundesrat durchgesetzt - gegen den erbitterten Widerstand der Unionsspitze. Vor allem CSU-Chef Edmund Stoiber hatte, ebenso wie Unionsfraktionschef Friedrich Merz, bis zuletzt versucht, den politischen Triumph des Bundeskanzlers zu verhindern. Am Ende ließen die eigenen Truppen sie im Stich.

Mit seiner Steuerreform wollte Gerhard Schröder etwas verwirklichen, von dem die Regierung seines Vorgängers Helmut Kohl jahrelang nur geredet hatte: Bürger und Unternehmen deutlich zu entlasten. Endlich sollte die Schere zwischen Brutto und Netto wieder etwas geschlossen, das Wachstum angekurbelt und neue Jobs geschaffen werden. 18 Monate später wird offenbar, dass des Kanzlers Großreform gravierende Mängel aufweist.

Ausgerechnet in einem Wahljahr, in dem er gegen seinen damaligen Gegenspieler Stoiber antreten muss, zeigt sich, dass Schröder und seine Regierung die finanziellen Folgen des eigenen Prestigeobjekts völlig falsch eingeschätzt haben. Kaum denkbar, dass der Herausforderer aus München diese Vorlage nicht verwandeln wird.

Gewieft, geschickt - und vor allem: ganz legal - nutzen die Firmen das neue, komplexe Paragrafenwerk, um sich dem Zugriff der Finanzbehörden zu entziehen. Bestehende Gesetzesvorschriften, die den Rechenkünstlern der Unternehmen ebenfalls manche Spielräume verschaffen, erleichtern zusätzlich das Geschäft.

 

Da meldet die Allianz im Frühjahr 2001 einen Rekordüberschuss von mehr als drei Milliarden Euro; ein "steuerbedingter Sondergewinn" von rund einer Milliarde Euro macht's möglich. Und da gelingt der Dresdner Bank das ungewöhnliche Kunststück, nach "Abzug" der Steuern einen höheren Gewinn auszuweisen als vorher: 129 Millionen Euro musste der Fiskus beisteuern.

Dass die rot-grüne Steuerreform derart aus dem Ruder laufen würde, war absehbar. Immer wieder hatten Experten wie der Wiesbadener Finanzwissenschaftler Lorenz Jarass davor gewarnt, dass in dem voluminösen Gesetzeswerk ungeahnte und ungeplante Vergünstigungen für Unternehmen versteckt seien - ein gewaltiges Risiko für die öffentlichen Haushalte.

Doch davon wollte die Bundesregierung lange nichts wissen. Kritische Berichte (SPIEGEL 7/2000 und 10/2001) ließ der Finanzminister stets dementieren: alles kein Problem, alles im Griff. Tatsächlich jedoch werden der Kanzler und sein Eichel nun zum Opfer ihres eigenen Konzepts. Einen "Systemwechsel" hatten sie angekündigt, eine Revolution, die ein völlig neues Steuerrecht für Firmen schaffen sollte.

Bereits Oskar Lafontaine hatte zu diesem Zweck eine Expertenkommission einberufen, besetzt mit Vertretern aus Industrie, Wissenschaft und Verbänden, die Vorschläge machen sollten. Eichel nahm die Empfehlungen der Runde dankbar an. Und sein Staatssekretär Heribert Zitzelsberger, bis dahin Steuerabteilungsleiter bei Bayer, setzte sie um.

Die Regierung, so lautete die Philosophie, die auch der Kanzler in jeder Rede verkündete, wolle "die Unternehmen entlasten, nicht die Unternehmer".

Doch der Systemwechsel verlief nach Regeln, deren Dynamik von der Regierung unterschätzt wurde. Allzu blauäugig vertrauten Eichels Beamte darauf, dass die Firmen sich so verhalten würden, wie sie es in ihren Rechenmodellen annahmen. Mittlerweile mussten sie einsehen, was Philosophen seit langem wissen: Theorie und Praxis stimmen selten überein.

Nur durch das Zusammenspiel von zahlreichen Faktoren, so wissen inzwischen die Steuerexperten aus den Länderfinanzministerien in Düsseldorf und Stuttgart, lässt sich erklären, warum die Steuereinnahmen im Jahr 2001 so heftig weggebrochen sind:


Anders als früher können die Konzerne nun auch Mindereinnahmen aus eher peripheren Tochterfirmen mit dem Gewinn der Muttergesellschaft verrechnen. Selbst eher unbedeutende Beteiligungen mindern dadurch die Steuerlast des Firmenverbundes.

Anders als ursprünglich von der SPD geplant, können die Konzerne zudem Milliardenverluste, die sie in der Vergangenheit gemacht haben, nicht nur wenige Jahre, sondern unbegrenzt vor sich herschieben - und dadurch Steuern sparen. Schon Oskar Lafontaine ließ sich auf diese Regel ein, und sein Nachfolger Eichel behielt sie unbeirrt bei.

Zudem durften die Konzerne im vorigen Jahr letztmals den Wertverfall beim Wiederverkauf von Firmenbeteiligungen abschreiben. Etliche Firmen machten deshalb 2001 noch schnell ihre Verluste beim Finanzamt geltend; schließlich hatten viele Tochterfirmen durch den Börsencrash rapide an Wert verloren.
 

So forderte allein die Deutsche Telekom rund 1,4 Milliarden Euro vom Finanzamt zurück, weil sie sich bei der Beteiligung am amerikanischen Telefonkonzern Sprint verspekuliert hatte. Vor zwei Jahren standen die Anteile an dem US-Unternehmen noch mit 9,8 Milliarden Euro in der Bilanz. Als Telekom-Chef Ron Sommer sich im letzten Jahr wieder von den Anteilen trennte, erhielt er gerade 3,4 Milliarden Euro.

Vor allem aber unterschätzten die Berliner Ministerialen, mit welcher Macht viele Aktiengesellschaften einen Schatz heben würden, der sich ganz tief in den Paragrafen der Steuergesetzgebung versteckt hatte. Danach können sich die Firmen etwa 37 Milliarden Euro vom Fiskus zurückholen, wenn sie alte, längst verbuchte Gewinne wieder heben und jetzt an ihre Aktionäre ausschütten.

Der Mechanismus, der das ermöglicht, ist simpel: Für jeden sechsten Euro, den die Konzerne als Dividende an ihre Anteilseigner überweisen, schießt der Fiskus einen Euro zu. Diese scheinbar wundersame Geldvermehrung ist eine logische Folge der komplizierten Steuergesetze.

Letztlich geht es darum, dass die Aktiengesellschaften ihre Gewinne bis zur rotgrünen Reform zwei unterschiedlichen Steuersätzen unterwerfen mussten. Blieb der Überschuss als Rücklage im Konzern, waren in der Vergangenheit 45 Prozent fällig. Schütteten die Firmen das Geld hingegen an ihre Aktionäre aus, mussten sie nur 30 Prozent zahlen. Entschied sich ein Unternehmen nun, die Gewinne erst zu bunkern, um sie Jahre später dann doch noch auszuschütten, gab es die zu viel bezahlten Abgaben vom Fiskus zurück.

Damit soll künftig Schluss sein.

Seit Januar letzten Jahres gilt ein Einheitstarif von 25 Prozent, egal ob nun ausgeschüttet wird oder nicht. Neue Steuerpolster können deshalb nicht mehr angelegt werden, alte Rücklagen müssen spätestens in 15 Jahren aufgelöst werden.

Doch anders, als es Eichels Beamte erwartet haben, lassen sich die Konzerne bei weitem nicht so viel Zeit: Die Reserven von einst, die ihnen zustehen, werden nun mit Macht "ausgekehrt", wie die Experten dieses Procedere nennen.

Und so spendieren die Firmen ihren Aktionären nun Extra-Dividenden zuhauf. Natürlich inklusive Steuerbonus von Eichel. "Die Bundesregierung", urteilt Winfried Fuest, Steuerexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft, "hat dieses Phänomen völlig unterschätzt."

Allen voran Pharma- und Chemiekonzerne wie Schering, BASF oder Altana sitzen auf dicken Schätzen, ebenso Versicherungskonzerne.

Viel Geld vom Fiskus zurückholen dürften sich aber auch die meisten Stromversorger. Allein RWE hatte über zwei Milliarden Mark an "Erstattungsguthaben" gebunkert - ein Grund, warum der Energiekonzern nun Geld von NRW-Finanzminister Steinbrück zurückbekommt.

Aber auch etliche kleinere Firmen nutzen die rot-grüne "Payback-Card". Der Bekleidungshersteller Hugo Boss greift ebenso darauf zurück wie der Lebensmittelkonzern Südzucker oder der Topfspezialist WMF. Kein Wunder, dass die "Börsen-Zeitung" längst eine "Labsal für Aktionäre" ausgemacht hat, während Haushaltspolitiker in tiefe Depression verfallen.

Nur Eichel macht unverbrüchlich auf Optimismus. Schließlich gehe es darum, die Deutschland AG wachzurütteln, lautet sein Ziel. Und seine Mitarbeiter versichern, die Kassenlage werde sich schon wieder verbessern. Irgendwann. Irgendwie.

Probleme im Wahlkampf? Keineswegs, sagen die Regierungstrategen.

Eine Fehlkalkulation. Denn pünktlich zum Beginn des Wahljahres greift ein weiteres Geschenk von Rot-Grün: Seit dem 1. Januar 2002 dürfen Kapitalgesellschaften ihren Beteiligungsbesitz steuerfrei verkaufen.

 

Die ersten Vorboten des Verkaufsfiebers ließen sich in den vergangenen Tagen schon ausmachen. Da verkaufte Vodafone seine Atecs-Anteile endgültig an Siemens, Siemens wiederum trennte sich von Infineon-Aktien.

Und die Münchener Rück übertrug ihre Anteile an der Dresdner Bank an die Allianz. Diese wiederum trennte sich dafür, quasi im Tausch, von ihrem Besitz an der HypoVereinsbank.

Für Edmund Stoiber, den Unionskandidaten, ist deshalb seit langem klar, dass die Steuerreform "die Großkonzerne bevorzugt und den Mittelstand vergessen hat". In den nächsten Monaten wird er die Gerechtigkeitsfrage zum Thema machen.

Auch in der SPD und bei den Gewerkschaften macht sich Unmut breit. Die Bosse seien "Ganoven", die bloß in die eigene Tasche und die ihrer Aktionäre wirtschaften, aber keine Jobs schaffen, schimpfte DGB-Chef Dieter Schulte. Dem Finanzminister empfehle er: "Ende, Schluss, aus und vorbei, jetzt gibt es keinen Pfennig mehr vom Staat."

Industriepräsident Rogowski brachte der Vorwurf noch Tage später in Rage: "Das finde ich einfach nur mies", schimpfte er auf dem BDI-Steuerkongress - zurückhaltend noch, weil ihm in Wahrheit ganz andere Begriffe durch den Kopf gingen: "Aber dann bekomme ich einen roten Kopf."

ULRICH SCHÄFER






 

21.01.02 13:16

1229 Postings, 8531 Tage ElendVielleicht ...

sollte die PISA-Studie mal auf Politiker angewandt werden ... Dann käme endlich heraus, dass Mathematik nicht deren Sache ist:

1 (Steuer) + (-1) (Entlastung) = 0 und nicht 1+(-1)=2

Ach ja: BITTE 1* für mod  

21.01.02 13:29

25196 Postings, 8818 Tage modGrosse Steuerreform

"Gut gemeint und doch daneben!"

da nicht richtig durchdacht  

21.01.02 13:38

9123 Postings, 8841 Tage ReilaZitzelsberger hat einen echten Coup gelandet.

Und Ministerialbürokratie und Bundestagsabgeordnete haben nichts gemerkt. Die sollten mal nach Singapur fahren und schauen, wie ein einfaches System progressiver Steuern ohne tausende Ausnahmetatbestände aussieht. Naja, nach Singapur reisen werden sie vielleicht... Sie reisen ja gern.

R.  

21.01.02 19:33

25196 Postings, 8818 Tage mod@Levke, Hiob

Lest Ihr ausnahmsweise auch einmal derartige Threads?

Ich glaube kaum.

Aber ich kann mich natürlich irren!

Viele Grüsse  

21.01.02 19:41

7149 Postings, 9011 Tage LevkeIrren ist menschlich,

aber dieser Bericht ist wirklich interessant;
danke für's "up".....

Ich bin heute nachmittag erst aus Dänemark zurückgekommen,
sonst hätte ich sicher noch etwas dazugesetzt.

Nicht nur, da ich als Kleinunternehmer selbst betroffen bin,
dieses ist von Rot-Grün ein Schlag ins Gesicht der "Kleinen",
aber als "guter" Freund von Herrn Piech kann man schon mal
machen Herr Schröder !  

21.01.02 21:37

16 Postings, 8875 Tage Onkel EbiWarum kann ich das nicht ausdrucken????????

Bitte helft mir. Ich habe nur Gewurschtel in der Seitenansicht.  

21.01.02 21:51

1502 Postings, 8788 Tage MaxCohenAber die Union weiß schon wie man's besser macht

Schulden als Konjunkturmotor

Bis an die Grenze des Erlaubten will Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber bei einem Wahlsieg neue Schulden anhäufen, um die lahmende Konjunktur anzukurbeln. Die SPD warnt vor einer Steuersenkung auf Pump.

Berlin - Die Unionsspitze sprach sich geschlossen für eine Neuverschuldung aus, um die Konjunktur in Deutschland zu beleben. Stoiber hatte angekündigt, im Falle eines Wahlsieges der Union Teile der bereits beschlossenen Steuerreform von 2005 auf 2003 vorzuziehen. In der jetzigen wirtschaftlichen Lage sei er dafür, für die Finanzierung bis an die im EU-Vertrag von Maastricht festgelegte Grenze für die Neuverschuldung heranzugehen, sagte Stoiber in der ARD. Dies würde der öffentlichen Hand einen zusätzlichen Spielraum von 7,7 bis 8,2 Milliarden Euro einräumen.
"Ich meine, dass wir jedenfalls einen Teil dieses Spielraumes hernehmen müssen, um Wachstum anzustreben", forderte der bayerische Ministerpräsident Stoiber. Der Maastrichter Vertrag sieht eine Höchstgrenze für die Neuverschuldung von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes vor.
   
Vor Stoiber hatte schon CDU-Chefin Angela Merkel angedeutet, dass sie für eine höhere Neuverschuldung plädiert, um die Wirtschaftsentwicklung zu beleben. Zwar habe die Union wie Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) das Ziel, bis 2006 einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen, sagte Merkel der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Innerhalb dieses Zeitrahmens kann man eine gewisse Unsicherheit in Kauf nehmen. Denn wir brauchen dringend eindeutige Impulse für mehr Wachstum und Beschäftigung".

Unions-Fraktionschef Friedrich Merz präzisierte Stoibers Pläne: Angesichts der konjunkturellen Ausnahmesituation wäre es gerechtfertigt, den Drei-Prozent-Spielraum voll auszuschöpfen. Kein Unionspolitiker wolle hingegen darüber hinaus gehen. Die zusätzliche Verschuldung könnte genutzt werden, um mittelständische Betriebe bei Steuern zu entlasten. Dies könne nicht bis 2005 warten, weil bis dahin viele Unternehmen pleite wären. Beziffern wollte Merz die "Mittelstandskomponente" allerdings nicht.

Der CDU-Politiker kündigte an, dass die Union die von Rot-Grün vorgenommene Steuerentlastung zu Gunsten großer Unternehmen korrigieren werde. Die Steuerlast könne nicht nur von Mittelstand und Arbeitnehmern getragen werden. "So kann das nicht bleiben", meinte Merz.

SPD-Kritik: "Unsolide" und "abenteuerlich"

Die SPD-Spitze kritisierte die vorgeschlagene Steuersenkung auf Pump als unsolide und abenteuerlich. Eine Steuersenkung auf Basis einer höheren Neuverschuldung wäre "das Unsolideste, was es je gegeben" habe, sagte Generalsekretär Franz Müntefering. Fraktionschef Peter Struck nannte den Vorstoß "abenteuerlich". Die Schulden müssten abgebaut und nicht erhöht werden.

Bundeskanzler Gerhard Schröder erklärte, die Union müsse auf diesem Feld erst einmal sehen, wie sie mit sich selber zurecht komme. Dann zitierte der Kanzler den Dichter Wilhelm Busch: "Wenn einer, der gekrochen kaum, mit großer Müh' auf einen Baum, schon glaubt, dass er ein Vogel wär', der irrt sich sehr."


FDP-Generalsekretärin Cornelia Pieper unterstützte das Vorhaben, den Mittelstand zu entlasten und dafür Steuersätze zu senken. Sie griff den Kanzlerkandidaten Stoiber aber dafür an, dass er nicht mehr die Abschaffung der Ökosteuer will, sondern nur noch die Aussetzung der für 2003 geplante nächste Stufe. Die FDP bleibe dabei, dass diese Steuer abgeschafft werden müsse. Das damit entstehende Loch von 60 Milliarden Euro in der Rentenkasse müsse durch eine Rentenreform ausgeglichen werden.

Kein "Blauer Brief" aus Brüssel

Deutschland muss nach Angaben aus EU-Kreisen trotz des hohen Defizits nicht mit einem Mahnschreiben aus Brüssel rechnen. Auch eine Frühwarnung wegen der hohen Neuverschuldung sei nicht geplant, berichtete ein EU-Diplomat.

Nach dem deutschen Stabilitätsprogramm werde im laufenden Jahr ein Defizit von zwei Prozent erwartet, im schlimmsten Fall von 2,5 Prozent, hieß es in Brüssel. Ein so genannter "blauer Brief" an Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) sei aber erst fällig, wenn erwartet wird, dass die Neuverschuldung die Marke von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts überschreite. "Dies ist für Deutschland nicht der Fall", sagte der EU-Diplomat.

Die Defizit-Grenze ist im Vertrag von Maastricht festgeschrieben, der eine stabile wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung der Länder mit der Euro-Gemeinschaftswährung garantieren soll.

www.spiegel.de


Und da behaupten tatsächlich manche, die CDU/CSU wäre in Wirtschaftsfragen kompetenter. Da wurde endlich mal eine einigermaßen seriöse Finanzpolitik eingeschlagen und der Union fällt nix anderes ein, außer möglichst viele Schulden zu machen, als ob man nicht schon unter Waigel gesehen hätte, wohin das führt. Das schlimme ist, daß die Regierung höchstwahrscheinlich ebenfalls anfängt Geschenke zu verteilen, wenn sie den Wahlsieg ernsthaft in Gefahr sieht. Wie sinnvoll das ist, hat man schon bei der Änderung der Entfernungspauschale im Zuge der Benzinpreis-Diskussion gesehen: viel Geld rausgehauen und letztendlich hätte sich das ganze von selbst wieder beruhigt. Es wäre viel wichtiger, den Wählern die Vorzüge des Sparkurses klarzmachen.

Grüße Max  

21.01.02 21:54

2101 Postings, 8376 Tage ribaldOnkel Ebi , rein in word 2000, alles rotscher o.T.

21.01.02 21:57

2101 Postings, 8376 Tage ribaldMaxCohen, die ca. 60 Milliarden, die man

durch die Steuerreform den Konzernen schenkt, müssen erst wieder rein, verstanden?  

21.01.02 22:06

1502 Postings, 8788 Tage MaxCohenUnd das erreicht man durch mehr Schulden?

Das wage ich dann zu bezweifeln. Die getätigte Steuereform ist mit Hinblick auf die Bevorzugung der Großkonzerne durchaus kritisch zu sehen. Aber die Steuerfreiheit für Veräußerungsgewinne änderte meiner Meinung nach wenig an den Gesamtsteuer-einnahmen, da halt früher Beteiligungen einfach nicht verkauft wurden. Außerdem zahlen doch so Großkonzerne wie Siemens eh kaum Steuern, was sollen die da noch groß sparen.

Grüße Max  

21.01.02 22:53

14014 Postings, 9053 Tage TimchenDie Bevorzugung der Großkonzerne und der Banken

und damit die Benachteiligung des Mittelstandes
durch die SPD-Steuerreform ist kein Versehen
sondern Absicht.

Eichel ist ein Vertreter der Grossbanken.
Auch wenn er ein SPD-Parteibuch hat.
Er wusste, was er macht.

Timchen  

21.01.02 22:57

9161 Postings, 9186 Tage hjw2Nicht Eichel...der Gerhard wars... o.T.

06.02.02 11:43
1

25196 Postings, 8818 Tage modKörperschaftssteuereinnahmen: von ... auf

2000:      46,1 Milliarden DM

2001:      - 0,8 Milliarden DM  


Ursache:
Grosse Steuerreform


Quelle: Bundesministerium der Finanzen


Mein Kommentar: Wem ist damit gedient?

Der Allgemeinheit oder den internationalen Konzernen?
 

06.02.02 11:46

9161 Postings, 9186 Tage hjw2Irgendwer sagte mal die SPD sei ein

Arbeiterverräter.....??  

06.02.02 11:51

9161 Postings, 9186 Tage hjw2Nachdem nun der Reformstauindikator

der Jagodatruppe nachweislich gefälscht wurde, gehe ich davon aus dass
die Zahlen des Bundesamtes für Statistik (Inflationsrate) ähnlichen Manipulationen unterworfen werden....
Halt amerikanische Verhältnisse bei uns...bin völlig überrascht..*g*  

06.02.02 11:59

25196 Postings, 8818 Tage modMit den ca. 50 Milliarden DM an Steuergeschenken

konnte man viele Abfindungen an entlassene Arbeitnehmer bezahlen.

... sehr sozial!

Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren  

06.02.02 12:01

9161 Postings, 9186 Tage hjw2ist ja fast wie im Kapitalismus..*g* o.T.

06.02.02 12:04

9161 Postings, 9186 Tage hjw2Über Ungereimtheiten bei Sozialempfängern aufregen

(sind peanuts) aber Milliardenverluste mit der BfA einfahren...hehe
Herr Koch und Konsorten???  

06.02.02 12:06

25196 Postings, 8818 Tage mod@hjw, das Traurige ist, das interessiert die

deutsche Öffentlichkeit nicht.

Solche unbegründeten, unsinnigen Schäden hat selbst Kohl in seiner gesamten Regierungszeit nicht verursacht.

Viele Grüsse  

06.02.02 12:14

9161 Postings, 9186 Tage hjw2@mod, ist doch klar mit den 50 Mia. werden

neue Arbeitsplätze geschaffen und nicht als vagabundierende Kohle um den Globus gejagt...das würde ja Arbeitsplätze vernichten....

Mit seinem Bündnis für Arbeit scheiterte schon Kohl, Gerhard glaubt noch an das Christkind.....hahaha  

06.02.02 12:45

162 Postings, 8544 Tage Nokiacrash@Alle, bezüglich Steuerreform

Die beiden unfähigen Politiker Schröder und Eichel sollten am besten gleich zurücktreten. Aber es liegt auch an der Macht der Wähler, ob und wie sich das Debakel im September fortsetzt. Der Regierungswechsel von CDU zu SPD hat gerade dem Arbeitnehmer nur geschadet. Die Steuerreform mit den tröpfchenweise dosierten Steuererhöhungen (Öko, Versicherung und Tabak) zeigt eigentlich nur: Was der Staat in die linke Hand hineingibt, holt er sich gleich aus der rechten Hand wieder raus, und zwar mehr.
 
Die einzige Bevölkerungsgruppe dieses Staates, die von dieser Regierung profitiert, sind Asylbewerber, Asylanten und Spätaussiedler.

Die Rechnung bezahlt wie immer die arbeitende Bevölkerung, aber auch die deutschen Arbeitslosen und deutschen Sozialhilfeempfänger werden die Folgen bald zu spüren bekommen, da an der Sozialreform bereits gearbeitet wird und diese zum Ende der Legislaturperiode in Kraft gesetzt werden soll.  

Wer im September wieder die SPD und Grünen wählt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Schlechter als diese Regierung kann es Stoiber und die CDU nicht machen.

Gruß
NC


P.s.

Mein Beitrag stellt nur meine persönliche Meinung dar, ist weder als Wahlreklame noch als Volksverhetzung gedacht.  

06.02.02 12:53

9161 Postings, 9186 Tage hjw2macht er es besser???????denke dieseTypen

sind beliebig austauschbar  

06.02.02 13:09
1

2421 Postings, 8627 Tage modesteNach meiner Erfahrung waren die

Rotangehauchten schon in der Schule keine Mathe-Leuchten....

..Warum sollte sich das geändert haben...?

Vielmehr gilt bei denen doch nach bester 68er Lehre (und leider Pädagogik an den heutigen Schulen/siehe PISA-Studie):

"2 + 2 sind..?...sagen wir mal...ungefähr...irgendwas...so zwischen 3 und ich glaub' 10.... mit Tendenz Richtgung 7..."

*lol*
modeste  

11.03.02 13:30

25196 Postings, 8818 Tage modaktuell, deshalb up! o.T.

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