Mir ist unklar, wie man solche Gegenbewegungen mit einiger Wahrscheinlichkeit vorhersehen kann. Wovon wird der Kurs bestimmt?
Ich verstehe grundsätzlich, dass es technische Gegenreaktionen geben kann, beziehe das aber vor allem auf Aktien, die langfristig attraktiv sind und wo dann zu einem bestimmten Kurs Kauforders vorliegen. Wird dieser erreicht, wird automatisch gekauft und der Kurs geht hoch.
Bei Wirecard sind die langfristig orientierten Investoren ganz überwiegend raus. Das Papier ist nun eine Sache für die Zocker. Geht es hier dann nicht grundsätzlich darum, eine Dummheit zu machen und darauf zu hoffen, dass jemand anderes noch eine größere Dummheit macht? Das langfristige Kursziel liegt ja bei Null.
Mir wäre die Gefahr viel zu groß. Manchmal kommt es zu Gegenbewegungen, aber manchmal geht es eben auch eine Etage tiefer, was die Gefahr birgt, dass der Kaufkurs nie wieder erreicht wird. Woher soll man vorher wissen, an welchen Tagen eine Gegenbewegung stattfindet und an welchen es eine Etage tiefer geht? Für letzteres wäre ja auch Insiderwissen notwendig; letzten Donnnerstag ging es ja eine Etage tiefer (von ca. 10 Euro auf 2 Euro), weil der Insolvenzantrag kam.
Da die Gefahr sehr groß ist, sich zu verschätzen, muss man doch eigentlich mit sehr kleinen Beträgen zocken, denn sonst ist das Risiko zu groß. Die Frage ist dann, ob sich das überhaupt lohnt. Auch stellt sich mir die Frage, ob man nicht langfristig verliert: Man gewinnt ein paar Mal, ähnlich wie im Casino, wird mutiger - und verliert dann auf einmal einen sehr großen Betrag, weil man zu kühn gesetzt hat.
Ich frage nur aus Interesse, ich würde hier selbst nie mitzocken. |