KenFM im Gespräch mit: Günter Grzega (Gemeinwohl-Ökonomie)
Der Mensch ist die einzige Spezies, die es geschafft hat, die Evolution dahingehend zu nutzen, sich zurück zu entwickeln.
Während es für sämtliche Urvölker noch keiner Erklärung bedurfte, um zu erkennen, dass ein Leben nie gegen, sondern nur mit der Natur eine Zukunft hat, muss der moderne Mensch, der zivilisierte Staatsbürger, der belesene Intellektuelle, Nachhaltigkeit und das Leben im Einklang mit der Natur erst mühsame erlernen. Die meisten scheitern.
Von außen betrachtet wirkt es fast so, als wäre eine Lebensweise, die nicht nur zerstört und verbrannte Erde hinterlässt, die Sprache einer seit langem ausgestorbenen Kultur.
Unser Fortschritt handelt nach dem Konzept „Mach dir die Erde untertan“ und tut so, als hätten wir noch eine zweite Erde im Kofferraum.
Lange geht dieser Lifestyle nicht mehr gut, dafür sind wir inzwischen zu viele Menschen, die immer rücksichtsloser die Ressourcen des Planeten ausbeuten und verschwenden.
Wenn kommende Generationen nur noch auf Sondermüll, denn intakte Natur stoßen, ist es zu spät. Unsere Zeit läuft ab, denn die natürlichen Prozesse und Kreisläufe des Planeten, die der Mensch immer massiver behindert und lahmlegt, entwickeln bereits eine Abwehr-Dynamik, die den Menschen, wo immer er sich ihr entgegenstellt, hinwegfegt und vernichtet.
Wann erkennt unsere Spezies endlich, dass sie sich selber das Wasser abgräbt? Dass man Geld nicht essen kann?
Wie kommen wir endlich zu einer Ökonomie, die enkeltauglich ist? Wie gelingt es uns, vor allem die Profit-Gier und das über Leichen gehen unseres Wirtschaftssystems zu überwinden?
Die Gemeinwohl-Ökonomie misst den Erfolg eines Geschäftszweiges, einer Firma oder eines Unternehmens nicht, indem es sich die reine Finanzbilanz kommen lässt. Unternehmen, die sich der Idee der Gemeinwohl-Ökonomie verpflichtet haben, verstehen sich als Teil eines Organismus und übernehmen Verantwortung für alle Bereiche ihres Handelns. Die Zeit einer Share-Holder-Value-Ökonomie ist vorbei, denn diese Form zu wirtschaften ist asozial. Sie zerstört und tötet, denn sie kommt nicht ohne Krieg aus.
KenFM traf Günter Grzega, um sich von ihm das Prinzip der Gemeinwohl-Ökonomie erklären zu lassen. Grzega hat einen Großteil seines Lebens als Genossenschafts-Banker gearbeitet. Er sieht vor allem die eigene Branche in der Pflicht, sich dem neoliberalen Konzept der grenzenlosen Ausbeutung aller Lebensbereiche entgegenzustellen. Egoismus ist heilbar.
https://www.youtube.com/watch?v=dIEp3zk_OZ0 |