Derzeit machen alternative Energiequellen eine erhebliche Entwicklung durch. Die Effizienz von Solarzellen (sowohl im experimentellen, als auch im wirtschaftlich verwertbaren Stadium) hat sich in den letzten 10 Jahren mehr als vervierfacht. Ähnliches, wenn auch nicht in dem Ausmaß, findet man bei den Windkraftwerken. Da es heute bereits einige Länder in Europa gibt, die nahezu ihren gesamten Strombedarf aus alternativen Energiequellen decken, besteht also Hoffnung in diese Richtung, vorausgesetzt die Bestrebungen zur Einsparung von Energie werden konsequent durchgezogen.
Der Aufbau einer Infrastruktur beispielsweise für Stromtankstellen geht sicher nicht in einem Jahr. Ich habe ja nicht umsonst von einem Horizont von 20-30 Jahren geredet.
Kernkraftwerke sind sicher keine Alternative. Da verlagert man das globale Risiko von Kohle oder Öl- oder Gaskraftwerken nur auf lokale Risiken. Und warum sollte eine Gegend das freiwillig übernehmen? Dazu kommt, dass auch Kernenergie subventioniert wird, mehr sogar noch als alternative Energiequellen. Oder glaubt in D wirklich noch jemand, dass die Firmen genug Geld für Rückbau und Endlagerung zurückgelegt haben? Angesichts der durch den Ausstieg aus der Kernenergie ausgelösten Krise bei den Energieversorgern habe ich da meine Zweifel.
Unabhängig davon, ob die Energie in Zukunft durch alternative Energiequellen oder durch fossile Brennstoffe erzeugt wird - der Preis wird auch weiterhin überproportional steigen (früher oder später). Dies dürfte wiederum Bestrebungen für Energieeinsparungen ankurbeln.
Was den Anstieg der Energiepreise der letzten Jahre angeht: obwohl die Energieeffizienz sich ständig verbessert hat (aktuelles Beispiel sind bessere Wärmedämmung von Häusern und die Lichterzeugung durch LED-Leuchtmittel), ist der Energieverbrauch um Welten schneller gestiegen, als die Energie eingespart werden konnte. Und aus Angebot und Nachfrage ergibt sich die Steigerung eben. Ich sehe darin nicht prinzipiell ein Problem. Es gibt andere Bereiche, in denen die Preissteigerungen noch größer waren. Ob die vom Verbraucher gezahlten Preise fair sind, ist ein anderes Thema.
Öl wird, wenn nachgefragt, in den nächsten 30 Jahren nicht ausgehen. Die Frage lautet halt, ob es gewünscht ist, dass Öl in dem derzeitigen Maße weiter nachgefragt wird. Angesichts des Klimawandels und der Umweltverschmutzung in den Erzeugerländern halte ich persönlich ein Umdenken durchaus für wünschenswert.
Bei (niedrig angenommer) Inflationsrate von 2% wäre Öl (1080 bei 33$) heute nicht 90$ wert, sondern ziemlich genau 66$. Ist leicht nachzurechnen...
Was die Einführung neuer Technologien mit dem Ziel des Erhalts eines Technologievorsprungs angeht, so stimme ich dir zu. Allerdings sehe ich die Motivation dahinter ein wenig anders. Neue Technologien ohne einen solchen Vorsprung bringen der Wirtschaft in Europa nämlich nicht viel und damit auch nicht den Leuten, die dann ja nicht angestellt werden können. Bestes Beispiel hierbei ist die Solarindustrie in Ostdeutschland. Hier hat man geglaubt, durch Aufbau moderner Werke Produktion wieder nach D zurückholen zu können. Ansich ja ein wirklich guter Gedanke. Man hat jedoch sträflich versäumt, in die entsprechende Forschungsinfrastruktur zu investieren mit der Konsequenz, dass die Chinesen die Werke kopiert haben und wegen geringerer Sozial- und Umweltstandards billiger produzieren. Ohne einen Technologievorsprung passiert dann genau das, was in Ostdeutschland geschehen ist: die Werke machen reihenweise dicht. Einen Vorsprung zu sichern, sichert also auch unser aller Wohlstand in der Zukunft ab... |