Ich habe in den letzten Tagen mit nicht wenigen darüber gesprochen, was sie meinen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit dafür ist, dass sich 2008 wiederholt.
Alle waren einhellig der Meinung es würde sich niemals wiederholen können und schon gar nicht in der selben Aktie, da Piech keinen "Dummen" finden würde, NIEMALS NIEMALS NIEMALS, der nochmals Short in der marktengen Aktie in größerem Umfang geht oder auch gar covered Calls oder vergleichbare Produkte für ihn emittiert.
Tja, wie wir sehen, die eine Seite der Medaille hat sich against all odds bewahrheitet... es wurde definitv ein dummer Shortseller für 10% des Freefloats gefunden.
Wieso sollte nicht auch ein anderer Vertragspartner so dumm gewesen sein, covered Calls an Piech zu verkaufen? Bzw. andersherum gesprochen... Piech hat einen dummen für die Shorts gefunden, wieso sollte er nicht auch einen oder mehrere Dumme für die Calls gefunden haben?
Es sagt ja niemand, dass er die Calls zu jetzigen Kursen gezeichnet haben muss! Veilleicht hat er sie ja bereits im Sommer gezeichnet als, VW noch bei über 200 Euro stand? Für viele Stillhalter ist es ein extrem lukratives Geschäft und ganz normaler Stand der Geschäftsführung bei Höchstkursen Calls auszugeben. In bankenintern sind im Frühling / Sommer viele davon ausgegangen, dass wir im Herbst deutlich tiefere Kurse sehen werden. Keiner hatte auf dem Radar, dass Piech zu solchen Kursen von damals deutlich über 200 Euro planen könnte einen nennswerten Anteil der Stammaktien zu übernehmen.
Und für Piech ist es ebenfalls egal, ob die Calls inzwischen kaum noch etwas wert sind, wenn er genau weiß, dass der Kurs der Stämme bis Jahresende wieder bei 1000 Euro stehen wird.
Fazit, es gab einen Dummen für die Short, Piech arbeitet sich voran. Stück für Stück. Die Porsche SE besitzt offiziell nach dem Suzukideal 52,2% der Stammaktien.
Das 1% der shortgesellten Aktien von BG kann man m.E. getrost als komplett aufgekauft bezeichnen. 1% weiteres Prozent könnte er dem Freefloat in dem Absturz zusätzlich entzogen haben. Zusätzlich gehen wir von einem weiteren Prozent aus, dass er sich im Laufe der Jahre klammheimlich angekauft hat und womöglich über Strohmänner und Firmen hält.
Die Kataris sind sehr kooperative Vertragspartner von Piech und lassen der Familie weitgehend freie Hand. Die Jungs haben auch bereits mehrfach sehr satt abgesahnt durch Deals mit der Familie.
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es bereits einen fertig unterschriebenen Verkaufsvertrag-Vertrag mit dem Kataris gibt, auf dem ein Termin in der Zukunft steht.
Klar ist das reine Spekulation, aber es ist absolut logisch die Vorgänge aus der Vergangenheit weitergedacht: Auch die Anteile aus der SE haben die Kataris willfährig an die Familie verkauft.
SE 52,5% BG 1% Aktueller Einkauf aus dem Freefloat 1% Angesammelt offshore 1% Kataris 17%
Summe 72,2%
Somit fehlen ihm noch lächerliche 2,8% (8Mio Aktien) in der Rechnung für die angestrebten 75%.
Es wäre nicht undenkbar, dass er für diese geringe Menge einige Calls im Sommer erwerben konnte.
Selbst, wenn Piech diese 8 Mio fehlenden Aktien in einem Jahr direkt von der Börse kaufen würde mit einem Übernahmeangebot von sagen wir 1000 Euro pro Stück, würde der Deal lediglich 8 Mrd für ihn kosten. Das bringen die Familien locker auf.
Realistischer scheint mir jedoch, dass er jetzt eine Mischstrategie fährt, um seinen Einstiegskurs so niedrig wie möglich zu halten, sprich, so viel wie er kriegen kann zu den aktuell niedrigen Kursen zukauft, sich einige Covered Calls bereits gesichert hat und die Shortseller hat er ja bereits in der Tasche.
Nächstes Jahr könnte er dann, sofern er nicht eh bis dahin alles eingesammelt hat, was er braucht, als letzte Option ein Übernahmeangebot für sämtliche verbliebenen Aktien abgeben, die er noch aus dem Freefloat benötigt und es werden sicherlich wenige Aktien sein und der Preis wird sicher entsprechend gut sein. |