Jedenfalls scheint es so zu sein, dass die Aktie wieder angesprungen ist. Der Börsengang von Sevion wird ja in den nächsten 3 Monaten kommen und schon alleine das sollte wieder Schwung in die Aktie bringen, nachdem die 13%ige Kapitalerhöhung via Debt Equity Swap zu spottbilligen 16,50 Rupien der Aktie doch deutlich geschadet hat. Hoffen wir mal, dass das die Aktie jetzt abgearbeitet hat und jetzt wieder Fantasie rein kommt.
Operativ ist Suzlon wieder gut unterwegs. So wird man im Geschäftsjahr 2014/2015 den Umsatz deutlich steigern können um ca. 725 Mio. $ bzw. um 23% auf um die 3,9 Mrd. $. Dort liegen jedenfalls die Analystenschätzungen. Jedoch wird Suzlon im laufenden Geschäftsjahr weiter tief rote Zahlen bringen mit etwa 290 bis 300 Mio. $. Mit einem Auftragsbestand Ende September von 4,6 GW hat Suzlon ein recht dickes Auftragspolster und es ist ja kein Geheimnis, dass der indische Heimatmarkt in den nächsten Jahren gute Wachstumsraten verzeichnen wird, denn der neue indische Permierminister Modi ist ein bekennender Freund der Erneuerbaren.
Suzlon gehört mit einer Bruttomarge von 32% zum Besten was Windmühlenbauer zu bieten haben (Nordex z.B. 21%), aber die sehr hohen operativen Kosten mit 31% zum Umsatz (Nordex z.B. 15%) mit 485 Mio. $ im 1. Halbjahr machen diese sehr gute Bruttomarge völlig zunichte.
Suzlon hat zwei ganz große Baustellen:
1. Die sehr hohen operativen Kosten. Da Suzlon im letzten Quartal 2014/2015 einen Nettogewinn ausweisen möchte wird man sehen wie Suzlon diese sehr hohen operativen Kosten in den Griff bekommt.
2. Die sehr hohe Nettofinanzverschuldung von 2,34 Mrd. $ (Gesamtfinanzverbindlichkeiten von 2,71 Mrd. $) werden auch durch den Senvion-Börsengang nicht allzu deutlich gesenkt werden können und selbst wenn die hochverzinslichen inländischen Finanzverbindlichkeiten von umgerechnet 1,4 Mrd. $ komplett neu umstrukturiert werden können im Zuge des Senvion-Börsenganges werden die Zinsaufwendungen wohl immer noch so bei 200 Mio. $ im Jahr liegen. Im 1. Halbjahr lagen die Zinsaufwendungen bei riesigen 167 Mio. $.
Durch die doch recht großen Probleme ist Suzlon wirklich eine sehr spekulative Turn Around-Wette, aber wenn man deutlich erkennen kann, dass Suzlon ihre zwei Baustellen (sehr hohe operative Kosten, sehr hohe Zinsaufwendungen) einigermaßen in den Griff bekommen kann, dann sind die aktuellen Kurse ein Witz. |