Jetzt also doch die Komplettübernahme: Der kanadische Wolframproduzent Almonty Industries (WKN A1JSSD / TSXv AII) will sich nun doch alle ausstehenden Anteile der australischen ATC Alloys sichern. Bislang war nur der Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung von 53% geplant.
Die Übernahme von ATC ist für Almonty, an der die Deutsche Rohstoff AG (WKN A0XYG7) eine Beteiligung von 13,26% hält, ein strategischer Coup – wovon übrigens auch die Analysten von Hallgarten & Company überzeugt sind (Wir berichteten.). Denn mit diesem Deal wird Almonty in die Lage versetzt, das operative Geschäft weiter auszubauen und die nächste Wolframverarbeitungsstufe in das Unternehmen zu holen!
Denn ATC ist mit 60% an der Ferrowolframproduktionsanlage Vinh Bao in Vietnam beteiligt, der größten solchen Anlage außerhalb Chinas! Vinh Bao verfügt über eine Produktionskapazität von 4.000 Tonnen pro Jahr, wobei aus Wolframkonzentraten und Eisenerz Ferrowolfram hergestellt wird. Dabei handelt es sich um ein Material, das insbesondere in Stahllegierungen zum Einsatz kommt, da es diesen eine besonders hohe Härte und Hitzebeständigkeit verleiht.
Der Deal dürfte gute Chancen haben, zum Abschluss zu kommen, da das Management von ATC Alloys sich bereits dafür ausgesprochen und zusammen mit anderen größeren Aktionären zugesichert hat, das Angebot von Almonty anzunehmen. Damit hätten die Kanadier schon einmal 19,9% der ausstehenden ATC-Aktien sicher, hieß es.
Laut der Offerte sollen die ATC-Aktionäre eine (1) neue Almonty-Aktie pro 10,38 ATC-Aktien erhalten. Ausgehend von einem Kurs der Almonty-Aktie von 0,37 CAD entspricht das, bei dem angesetzten Wechselkurs einer Bewertung von 0,0411 AUD pro ATC-Aktie. Das wiederum wäre ein Aufschlag von 37% zum letzten Schlusskurs von ATC bei 0,03 AUD.
Im Zusammenhang mit der Übernahme von ATC wird Almonty übrigens ein Zweitlisting an der australischen Börse beantragen, wovon man sich eine höhere Liquidität in der Aktie sowie ein gesteigertes Anlegerinteresse verspricht. Zudem gehören zu der Transaktion eine kleinere Kapitalerhöhung von 1,5 Mio. CAD (zu 0,30 CAD je Aktie) sowie eine Kapitalerhöhung von 5,25 Mio. AUD für die Almonty die verbindliche Zusicherung einer namhaften Finanzinstitution erhält. Diese Finanzierung soll im Anschluss an die Transaktion und damit wahrscheinlich im dritten Quartal 2016 vorgenommen werden.
Zeitgleich mit der Übernahme von ATC meldeten die Kanadier auch Quartalszahlen sowie die Zahlen für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2015/2016. Dabei erzielte Almonty einen Umsatz von 10,4 bzw. 18,58 Mio. CAD und auf Grund des weiter niedrigen Wolframpreises einen Nettoverlust von 4,47 Mio. bzw. 9,71 Mio. CAD, was aber den Erwartungen des Konzerns entsprach.
Doch Almonty-CEO Lews Black zeigt sich zuversichtlich, dass mit dem abgelaufenen Quartal der Tiefpunkt des aktuellen Rohstoffpreiszyklus erreicht und überwunden wurde. Wie er ausführte, habe der Wolframpreis mit im Durchschnitt175 USD/MTU in den drei Monaten bis Ende März sein Tief verzeichnet und sei seitdem wieder in den Bereich von 220 USD gestiegen.
Zudem, so Herr Black weiter, sei eine Verknappung bei der Verfügbarkeit von Wolfram in den Märkten des Westens zu beobachten, was für die zukünftige Preisentwicklung vielversprechend sei. Der Almonty-CEO jedenfalls ist überzeugt, dass die fortlaufenden Maßnahmen zur Kostensenkung und -kontrolle das Unternehmen in eine gute Position gebracht haben und bringen werden, um von einem für die Zukunft erwarteten Preisanstieg bei Wolfram zu profitieren.
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