discounted cashflow analysis ist ein Verfahren, bei dem man den freien Cashflow diskontiert. D.h. z.b. 100 Euro heute sind mehr wert als 100 Euro in einem Jahr, da man theoretisch die 100 Euro risikolos anlegen kann und sie somit in einem Jahr mehr Wert sein werden. Ich verwende hier den Equity Ansatz wie es auch Wall-Street Analysten machen. Mit der Prämisse nichts zu schönen. Für die DCF wird es zunehmend mathematisch. Man braucht dazu erstmal das WACC weighted average cost of capital und die FCF free cash flows von Mc Donalds. Dazu müssen erst einige Daten empirisch gewonnen werden. Ich habe dazu die FCF von Mc Donalds ab dem Jahre 2007 berechnet. Dazu geht man in den Geschäftsbericht Seite 11. Um den FCF p.a. zu erhalten vermindert man die "cash provided by operations" um die Position "cash used for investing activities". Darin ist auch die capex = capital expenditure enthalten. Man erhält: FCF (year Mio $): 2007 (3726) ; 2008 (4292) ; 2009 ; (4096) ; 2010 (4286) ; 2011 (4579) ; 2012 (3917) Die DCF funktioniert am besten bei Unternehmen, die einen stabilen Cashflow aufweisen. Das ist z.b. bei Firmen der Fall die stets das selbe verdienen (natürlich mit kleinen Ausnahmen). Z.b. Nestle, Procter, Danone and so on oder aber hier Mc Donalds. Beim Gordon growth model benutzt man folgenden Ansatz: terminal value = FCF / (WACC - cashflow growth). Wir benötigen also einen Wert für den weighted average cost of capital von Mc Donalds bzw. das Wachstum der Cashflows. Ich setze für den Wachstum konservativ 2 % an. Wenngleich man auch in manchen Jahren 5 % hatte. Jedoch war es 2012 weniger. Aber das soll uns erstmal nicht interessieren. Es geht hier um eine Langzeitaufnahme. Der FCF soll mit 3917 Mio $ starten und jedes Jahr um 2 % steigen. D.h. wir sind 2014 bei 4000 Mio $ 2015 dann bei 4080 Mio $ usw. Ich denke es ist konservativ genug, da wir 2011 schon mal 4579 Mio $ hatten. Nun zum WACC und hier wirds ein wenig komplexer. Es fließen etliche Zahlen ein. Ich versuche aber alle sehr genau zu bestimmen, denn der WACC hat einen hohen Einfluss auf das terminal value. Deshalb werde ich jede Position mit Quellen belegen. Vorerst die Formel: WACC = [risikoloser Zins + beta ( gewünschte Rendite - risikoloser Zins) ]*Eigenkapital/(Eigenkapital + Gesamtschulden)+ mittlerer Zinssatz für die Kapitalbeschaffung * (1 - Steuersatz des Unternehmens)*Gesamtschulden/(Eigenkapital + Gesamtschulden) Diese Formel kann man auch erklären und herleiten (ist nicht mal schwierig und sogar verständlich, aber sprengt hier den Rahmen).Nun vorerst die Frage, welche Zahlen fest und unveränderbar sind (somit sicher richtig) und welche geschätzt sind und wie stark die Abweichungen sein können. risikolose Zahlen: Eigenkapital, Gesamtschulden, Steuersatz des Unternehmens risikobehaftete Zahlen: beta, risikoloser Zins (ich weiß hier werden einige denken ich meine damit Sparbuch, so darf man aber nicht rechnen. Man muss den Durchschnittszinssatz für US Anleihen mit 10 jähriger Laufzeit nehmen. Steigen diese fällt auch der Unternehmenswert, da anderweitig risikoloser, z.b. in Anliehen, investiert werden kann), mittlerer Zinssatz für die Kapitalbeschaffung Für den Steuersatz des Unternehmens berechne ich aus dem Geschäftsbericht rund 32 %. Internetquellen über den Steuersatz von Mc Donalds belegen diese Zahl. Das Eigenkapital liegt bei 15293,6 Mio $ die Gesamtschulden bei 20092,9 Mio $. Den Wert für das Beta (eine Volatilitätskennzahl, die in der modernen Finanztheorie geschaffen wurde), entnimmt man einfach einer Finanzseite. Das ganze wird über die Entwicklung des Aktienkurs im Verhältnis zu Indizes berechnet. Also auch keine Zauberei. Das beta (von Reuters entnommen) beträgt: beta = 0,36. Für den risikolosen Zinssatz nimmt man stets den Zinssatz von 10 jährigen US Staatsanleihen. Der liegt aktuell im Mittel bei 3 % (auch Internetquelle US Regierung bzw. Finanzdienstleister Reuters). Der mittlere Zinssatz für die Kapitalbeschaffung liegt bei ungefähr 5 % (aus Anleihezinsen von Mc Donalds berechnet). Eine Schwankung von +- 3% fällt hier nur wenig ins Gewicht. Also keine Sorge :). Die gewünschte Rendite soll 10 % p.a. betragen. Nun zum WACC. Man muss nun noch die ganzen Zahlen einsetzen und kommt dann auf ein WACC von: WACC (Risikoloser Zins 3 %) = 0,043 WACC (Risikoloser Zins 6 %) = 0.051 Damit kommt man auf ein terminal value von: TV = 170,2 Mrd $ (3 % risikoloser Zins) TV = 126,3 Mrd $ (6 % risikoloser Zins) Vom terminal value muss man noch die Gesamtschulden tilgen. Sie belaufen sich auf 20,1 Mrd $. Mann kommt dann auf ein fair value von: 150,1 Mrd. $ (3 % risikoloser Zins) bzw. 106,2 Mrd $ (6 % risikoloser Zins). Wenn man dies noch durch die Anzahl der ausstehenden Aktien (1,02 Mrd shares) teilt, erhält man den fairen oder intrinsischen Wert der Aktie zum derzeitigen Zeitpunkt. Er liegt bei 147,05 $ (risikoloser Zins 3 Prozent) bzw. 104,11 $ (risikoloser Zins 6 Prozent), bei entsprechender Haltedauer. Das Modell kann nur aufgehen, wenn die Haltedauer ungefähr 10 Jahre betragen soll. Auf kurzfristige Spekulationen kann man damit gar nicht bauen, da langfristige Prognosen getroffen worden sind. Wie man sieht, hängt der Unternehmenswert auch stark davon ab wie stark der Zinssatz der z.b. US Staatsanleihen steigen wird. Da man in dem Modell davon ausgeht, dass diese sicher sind. Im Moment kann man da auch anderer Meinung sein :). |