Börsen im Karussell der Angst Die Angst vor einer Rezession in den USA hat die Börsen in der Nacht und am Morgen weltweit auf Talfahrt geschickt. In Asien erlebten die Börsen in Japan und Hong Kong einen regelrechten Ausverkauf. Ausverkauf an Asiens Börsen: Die Rezessionsangst geht um Auslöser waren besorgniserregende US-Konjunkturdaten. Negative Daten zur Lage der Dienstleistungsbranche in den USA sorgten bereits am Abend für einen heftigen Kursrutsch an der Wall Street. Der Dow Jones-Index verlor bis zum Handelsschluss 370 Punkte oder knapp drei Prozent und beendete damit jäh die Erholungsphase der vergangenen Tage. In Tokio taten enttäuschende Daten aus dem Dienstleistungssektor der Eurozone und unerwartet schlechte Unternehmensergebnisse ihr Übriges: Der 225 Werte zählende Nikkei-Index verlor 4,7 Prozent auf 13.099 Punkte. Vor allem Exportwerte und Finanztitel gerieten in Tokio stark unter Druck.
Ähnlich die Entwicklung in Singapur, Indien und Hong Kong: Auch dort ging in der Nacht die Angst um. Gesprächsthema sei längst nicht mehr die Frage, ob die USA in die USA schlittere, hieß es bei Händlern in Hong Kong. Die spannende Frage sei inzwischen allein, welches Ausmaß die Rezession annehmen könnte.
"Die Serie der schlechten Daten aus den USA scheint endlos", sagte Francis Lynn, Generalmanager beim Hong Konger Handelshaus Fulbright Securities. "Es wird eine Weile dauern, bis sich die Märkte davon wieder erholen."
Ausverkauf vorm Neujahrsfest In Hong Kong verlor der Hang Seng-Index 5,4 Prozent auf 23.469 Punkte. Im Oktober hatte er noch bei 32.000 Zählern notiert. "Die Verluste sind etwas übertrieben im Vergleich zu den anderen asiatischen Märkten", sagte der Analyst Sun Hung von Kai Financial. "Doch vor dem langen Wochenende ist der Verkaufsdruck eben entsprechend hoch."
Am Montag feiern die Chinesen Neujahr. Das Jahr der Ratte beginnt. Wegen des mehrtägigen Neujahrsfests blieben bereits am Mittwoch die asiatischen Börsen in Südkorea, China, Taiwan und Vietnam geschlossen. In Hong Kong, Singapur, Malaysia und Indonesien wurde noch ein Tag länger gehandelt.
In Singapur verlor der Straits Times Index 3,5 Prozent, der indische Sensex fiel um 3,1 Prozent. In Australien büßte der S&P/ASX 200 knapp drei Prozent ein.
Tapfer hielt sich am Morgen nach dem Ausverkauf der deutsche Aktienindex Dax. Trotz der rundum schlechten Vorgaben tendierte das Kursbarometer kurz nach Handelsstart nur ein knappes halbes Prozent im Minus. Der Dax hatte die schlechten Nachrichten aus den USA bereits am Vortag verarbeitet: Der Index hatte am Dienstag gut drei Prozent verloren.
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