15. Dezember 2007 15:34 Dax-Vorschau Jahresendrallye fällt aus
Die letzte Handelswoche vor Weihnachten wird den Anlegern nach Einschätzung von Experten keine vorzeitigen Geschenke bescheren. "Eine Jahresendrallye ist kaum zu erwarten", sagt Stratege Dennis Nacken von Allianz Global Investors am Freitag und trifft damit den Tenor auch anderer Analysten. "Wir erwarten vielmehr eine volatile Woche." Mit einer Seitwärtsbewegung des Dax in einem schwierigen Umfeld rechnet Michael Köhler von der LBBW. Die 8000er-Marke könnte zwar noch in diesem Jahr wieder geknackt werden. Mit einer starken Aufwärtsbewegung sei jedoch in den kommenden Tagen nicht zu rechnen. Die Vorgaben aus der abgelaufenen Woche geben für solche Erwartungen auch keinen Anlass: Der Dax verlor unter dem Strich ein knappes Prozent. Die Krise am US-Hypothekenmarkt bereitet Anlegern nach wie vor Sorgen. Die Liquiditätsspritzen großer Notenbanken seien nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, sagte Nacken. Von besonderem Interesse sei weiter die Entwicklung in den USA. Hier legten einige Banken ihre Quartalszahlen vor, etwa am Dienstag Goldman Sachs. "Da wird mit Sicherheit genau hingeschaut werden", sagt Köhler. Carsten Klude von MM Warburg erhofft sich Aufschluss über die Konjunkturaussichten von den Daten über die Baubeginne in den USA, die ebenfalls Dienstag vorgelegt werden. Wie seine beiden Kollegen ist auch Klude mit Blick auf die Hypothekenkrise eher pessimistisch gestimmt: "Ich gehe davon aus, dass noch kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist." In Deutschland stehen der Ifo-Geschäftsklimaindex und das Konsum-Barometer der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Zentrum der Aufmerksamkeit. Dabei dürfte nach Nackens Ansicht keine Entspannung signalisiert werden. Köhler ist gespannt auf die Ifo-Zahlen, da der Index zuletzt entgegen den Erwartungen gestiegen sei. Klude erwartet einen leichten Rückgang, der sich nicht im Marktgeschehen niederschlagen werde. Kurz vor Jahresende wollen Arcandor und Norddeutsche Affinerie vorläufige Zahlen vorlegen. In Übersee interessieren unter anderem gleich zu Wochenbeginn die US-Leistungsbilanz im dritten Quartal, die Lage am US-Arbeitsmarkt zur Wochenmitte und die US-Konsumausgaben im November am Ende der Arbeitswoche. |