Der Dax dürfte heute wenig verändert in den Handel starten. Beobachter verweisen auf die Wall Street, die nahezu unverändert geschlossen hat, und uneinheitliche Vorgaben von den asiatischen Börsen.
Das Wertpapierhaus Lang & Schwarz berechnete den Dax gegen 7.15 Uhr auf 5.927 Zähler. Am Montag war der Index bei 5.926 Punkten aus dem Handel gegangen.
Am späten Vormittag wird der ZEW-Index veröffentlicht, am frühen Nachmittag wird die Aufmerksamkeit dem Erzeugerpreis-Index in den Vereinigten Staaten gelten, der Aufschluß über die weitere Inflationsentwicklung und Zinspolitik geben könnte (siehe auch: Tagestermine).
Rentenmärkte eröffnen etwas leichter
Die Rentenmärkte haben am Dienstag etwas leichter eröffnet. Der richtungsweisende Bund-Future verlor bis 8.07 Uhr sieben Basispunkte auf 117,01 Euro. Der Bobl-Future gab sechs Basispunkte auf 109,35 Euro nach.
Euro springt über Marke von 1,27 Dollar
Der Dollar zeigt sich zum Auftakt des europäisch geprägten Handels weiter etwas leichter zum Euro und wenig bewegt zum Yen. Die europäische Gemeinschaftswährung hatte es am Vorabend im amerikanischen Geschäft geschafft, die Marke von 1,27 Dollar zurückzuerobern. Unterstützung bekam er dabei Händlern zufolge von den schwach ausgefallenen Daten zu den Nettowertpapierkäufen ausländischer Investoren im Juli. Am Dienstag morgen kostet der Euro gegen 7.30 Uhr 1,2718 Dollar.
Technisch unterstützt sehen Händler den Euro bei 1,2645 und 1,2596 Dollar. Widerstand sehen Marktteilnehmer bei 1,2735 und 1,2755 Dollar. Am Dienstag nachmittag dürfte sich der Blick vor allem auf die amerikanischen Erzeugerpreise für August rechnen. Volkswirte erwarten hier im Schnitt einen Anstieg um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Bei den Daten zu den Baubeginnen und Baugenehmigungen im August rechnen Analysten hingegen mit einem Rückgang um 2,5 Prozent oder 0,7 Prozent.
Laut Beobachtern ruht das Augenmerk der Investoren auch bereits auf der Sitzung des Offenmarktausschusses der Notenbank Fed am Mittwoch. „Vor diesem Ereignis dürften Konjunkturdaten die großen Devisenpaare kaum bewegen“, sagte ein Händler. Zwar wird allenthalben nicht mit einer weiteren Zinsanhebung gerechnet. Sollte aber der Begleitkommentar der Fed auf eine ungünstigere Einschätzung der Wachstumsperspektiven schließen lassen, dürften die Erwartungen gestärkt werden, daß ein Ende des Zinserhöhungszyklus erreicht ist.
Aktien in Tokio im späten Handel freundlich
Freundlich tendieren die Aktienkurse am Dienstag im späten Tokioter Handel. Gegen 6.20 Uhr MESZ gewinnt der Nikkei-225-Index 0,7 Prozent oder 112 auf 15.979 Punkte. Der Topix-Index steigt um 0,3 Prozent oder fünf auf 1.599 Punkte. Der Markt profitiere von der Nachricht, daß die Preise für Bauland in den drei größten japanischen Städten erstmals seit 16 Jahren gestiegen sind, sagen Händler. Ferner stützten Kursgewinne in Technologiewerten. Diese vollzögen den Anstieg der taiwanesischen Wettbewerber vom Vortag und des Philadelphia Semiconductor Index nach, heißt es.
Aktien in Hongkong mittags kaum verändert
Kaum verändert tendieren die Aktienkurse am Dienstagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte gewinnt der Hang-Seng-Index acht auf 17.395 Punkte. Händler berichten von Gewinnmitnahmen. Sechs Blue Chips verhinderten jedoch, daß der Markt in negatives Terrain rutsche: CLP, Bank of East Asia, Cathay, Li & Fung, Foxconn und BOC stiegen während der Vormittagssitzung auf den höchsten Stand innerhalb von 52 Wochen. Dabei verzeichnen Li & Fung mit plus 4,0 Prozent den größten Kursgewinn. Die Umsätze seien jedoch vergleichsweise gering, heißt es weiter.
Simon Lam von Christfund Securities sieht den Hang-Seng-Index innerhalb eines Monats auf 18.000 Punkte steigen. Er glaubt, daß die amerikanische Notenbank während ihrer Sitzung am Mittwoch keine Leitzinserhöhung beschließen wird. Die begleitende Stellungnahme zum Zinsentscheid dürfte feststellen, daß die amerikanische Wirtschaft sich in guter Verfassung befinde und die Inflation unter Kontrolle sei. Das wiederum dürfte den Immobilienwerten Auftrieb geben, prognostiziert Lam.
Aktien in Singapur am Mittag etwas leichter
Etwas leichter tendieren die Aktienkurse am Dienstag mittag (Ortszeit) in Singapur. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte verliert der Straits-Times-Index 0,4 Prozent oder neun auf 2.543 Punkte. Unter Druck stehen Immobilien- und Bankenwerte, die am Vortag deutlich zugelegt hatten. Ein Händler bezeichnet die Käufe vom Montag als „Window Dressing“, die mit dem Höhepunkt der Tagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) zusammengefallen seien. Die Entwicklungsländer erhielten mehr Stimmrechte im IWF.
Die Umsätze im Vormittagshandel seien vergleichsweise dünn gewesen. Das lasse vermuten, daß sich die Anleger in Erwartung des Zinsentscheids der amerikanischen Notenbank zurückhielten. Die lebhaftesten Umsätze wurden in MDR-Aktien verzeichnet, die um 14,3 Prozent zulegen. Aktien von CityDev sinken um 1,9 Prozent und DBS-Titel um 0,5 Prozent.
Nachbörsliche Meldungen aus Amerika
Die amerikanischen Börsen haben am Montag nach Ende des offiziellen Handels kaum verändert tendiert. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator gewann 0,96 Punkte auf 1.633,13 Zähler.
Aetna-Aktien legten nachbörslich zu, nachdem das Unternehmen die Prognose für den operativen Gewinn im dritten Quartal bestätigte. Der Titel gewann bis 18.14 Uhr Ortszeit 1,5 Prozent auf 39 Dollar. Das Unternehmen rechnet weiter mit einem operativen Quartalsgewinn von 0,72 Dollar je Aktie. Aktien von Con-way verloren bis 16.45 Uhr Ortszeit 1, 9 Prozent auf 44,94 Dollar. Das Unternehmen hat die Prognose für Ergebnis aus dem fortgeführten Geschäft im dritten Quartal auf 1,10 bis 1,15 von zuvor 1,21 bis 1,29 Dollar je Aktie gesenkt.
Napster-Aktien verteuerten sich bis 18.22 Uhr Ortszeit um 12,4 Prozent auf 3,99 Dollar. Die Online-Musikbörse hat die UBS Investment Bank als Berater verpflichtet. Die Bank soll das Unternehmen bei der Prüfung strategischer Alternativen unterstützen, nachdem Dritte versucht hatten, eine strategische Partnerschaft mit Napster aufzubauen oder das Unternehmen zu übernehmen.
Wall Street schließt nahezu unverändert
Die amerikanischen Börsen haben am Montag nahezu unverändert geschlossen. Vor der Veröffentlichung neuer Inflationsdaten und der nächsten Zinsentscheidung der Notenbank verhielten sich viele Investoren abwartend. Im Plus lagen die Aktien von Unternehmen der Energiebranche, die von einer Stabilisierung des Ölpreises profitierten.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloß kaum verändert bei 11.555 Punkten, nachdem er sich im Handelsverlauf zwischen 11.528 und 11.588 Punkten bewegt hatte. Der breiter gefaßte S&P-500-Index gewann 0,1 Prozent auf 1321 Zähler. Der Technologie-Index Nasdaq lag zum Handelsschluß unverändert bei 2236 Punkten.
Die Entwicklung sei durch die bevorstehende Veröffentlichung des Erzeugerpreisindex am Dienstag und die Fed-Sitzung am Mittwoch bestimmt, sagte Peter Cardillo von SW Bach. Von den Erzeugerpreiszahlen für den August erhoffen sich die Anleger Aufschluß über das Tempo der Inflation und damit die Aussichten für die Zinsentwicklung. Bei der Fed-Sitzung wird zwar keine Anhebung des Schlüsselsatzes erwartet. Allerdings rechnen viele Investoren noch vor Jahresende mit einem Zinsschritt, der Kredite für die Unternehmen verteuern würde.
Größter Verlierer im Dow Jones war die Baumarktkette Home Depot. Ihre Aktie verlor 1,72 Prozent auf 36,58 Dollar, nachdem sie von Credit Suisse herabgestuft worden war. Im Minus lag auch das Papier des Autoherstellers Ford. Es sank ebenfalls nach einer Herabstufung um 2,49 Prozent auf 7,82 Dollar. Im vorbörslichen Handel hatte es noch Kursgewinne verzeichnet. Grund war der Bericht eines Branchenblattes, daß es Gespräche mit dem Konkurrenten General Motors über eine Fusion oder Zusammenarbeit gegeben habe.
Die Aktie von First Data stürzte um 7,61 Prozent auf 41,25 Dollar ab, nachdem die zu dem Konzern gehörende Überweisungsgesellschaft Western Union auf eine Belastung ihrer Gewinnaussichten durch die Einwanderungsdebatte in den Vereinigten Staaten hinwies.
Der Preis für leichtes amerikanisches Rohöl schloß mit einem Plus von 47 Cent bei 63,80 Dollar pro Barrel (159 Liter), nachdem er in der vergangenen Woche seinen stärksten Einbruch seit mehr als einem Jahrzehnt erlebt hatte. Die Aktie des Ölkonzerns Exxon Mobil gewann in der Folge 2,55 Prozent auf 66,30 Dollar. Das Papier des Ölfeldausrüsters Schlumberger legte 4,55 Prozent auf 58,84 Dollar zu.
Im Nasdaq gehörten Firmen der Chip-Industrie zu den Gewinnern. Die Aktie von Freescale Semiconductor lag 5,65 Prozent im Plus bei 39,26 Dollar, nachdem das Unternehmen einem Übernahmeangebot in Höhe von 17,6 Milliarden Dollar (13,9 Milliarden Euro) durch eine Gruppe von Beteiligungsfirmen zugestimmt hatte. Der Chip-Zulieferer Applied Materials wurde mit einem Kursaufschlag von 3,37 Prozent auf 17,78 Dollar für die Nachricht belohnt, er habe eigene Aktien im Wert von 2,5 Milliarden Dollar zurückgekauft.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,5 Milliarden Aktien den Besitzer. 1625 Werte legten zu, 1696 gaben nach und 158 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,94 Milliarden Aktien 1486 im Plus, 1525 im Minus und 145 unverändert.
Amerikanische Anleihen im späten Handel etwas leichter
Etwas leichter haben die amerikanischen Anleihen am Montag im späten New Yorker Handel tendiert. Zehnjährige Anleihen mit einem Kupon von 4,875 Prozent verloren 4/32 auf 100-16/32 und rentierten mit 4,81 Prozent. Der mit 4,50 Prozent verzinste 30jährige Treasury fiel um 5/32 auf 93-12/32. Seine Rendite stand bei 4,93 Prozent.
Die Teilnehmer hätten sich in einer ruhigen Sitzung weitgehend auf das am Mittwoch anstehende Ergebnis der Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) der Notenbank fokussiert, hieß es. Die Abschläge seien auf Positionsbereinigungen im Vorfeld zurückzuführen. Zwar werde weiterhin mit einer Bestätigung des derzeitigen Zinsniveaus gerechnet, doch seien die begleitenden Aussagen für den Markt wichtig und nicht zu unterschätzen. Bis dahin werden die Notierungen innerhalb ihrer Spannen erwartet.
Wenige Auswirkungen zeitigten die Konjunkturdaten des Tages. Der Septemberindex der National Association of Home Builders fiel zwar erneut schwächer aus und belegte so die weitere Abkühlung des Immobilienmarkts. Doch die Notierungen konnten davon nicht profitieren. Bereits um 14.30 Uhr MESZ war das Leistungsbilanzdefizit für das zweite Quartal mitgeteilt worden. Die Ausweitung auf 218,4 Milliarden Dollar fiel etwas stärker aus als erwartet. Auch diese Daten beeinflußten den Markt aber kaum.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters. |