Der Council on Foreign Relations (abgekürzt CFR) (deutsch: "Rat für auswärtige Beziehungen (RAB)") der USA ist eine Institution in New York. GeschichteDie Gesellschaft wurde 1921 in New York City von Edward Mandell House im Auftrag von David Rockefeller gegründet. Ihr wird seit ihrer Entstehung eine herausragende Funktion im Formulierungsprozess aussenpolitischer Strategien zugesprochen. Eher im Hintergrund und ohne Kontrolle von außen agierend, lehnt der CFR eine ausführliche Publizierung seiner Aktivitäten ab. Ebenso einzigartig ist die Zusammensetzung dieses Clubs, welcher zu Beginn der 20er Jahre von Geschäftsleuten mit dem Ziel des Ausbaus internationaler Geschäftsverbindungen gegründet wurde. Rasch stellte diese kapitalkräftige Besetzung fest, dass ihre Versammlungen ohne eine Auseinandersetzung mit Akademikern und Mitarbeitern der Exekutive ins Leere laufen würden. [Bearbeiten]
MitgliederAus dieser Tradition heraus stellt die Geschäftswelt den größten Prozentsatz der Mitglieder mit etwa 30 Prozent, gefolgt zu etwa gleichen Teilen von Mitgliedern, welche für die Regierung tätig sind z. B. auch einige US-Prädidenten wie z. B. G.W. Bush der 1977 Direktor des CFR war und Akademikern der Elite-Universitäten und Colleges, mit je ca. 20 Prozent. Etwa 10 Prozent umfasst die Fraktion der Journalisten bzw. Personen mit gewichtigen Positionen im Verlags- und Rundfunkwesen aus. Die restlichen Mitglieder stehen gemeinnützigen Organisationen und Stiftungen vor oder haben Spitzenpositionen in den großen Gewerkschaften inne. [Bearbeiten]
VeranstaltungenDie interessanteren Diskussionen innerhalb des CFR liefen bislang immer vertraulich ab, d.h., entweder wurden überhaupt keine Aufzeichnungen angefertigt oder aber das Material wurde bewusst zurückgehalten. [Bearbeiten]
AufgabenDie Aufgaben des CFR sind zum einen die Arbeit in den Diskussions- und Studiengruppen, zum zweiten Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel eine pro-internationalistische Außenpolitik der USA zu fördern und schließlich die Arbeit im Formulierungsprozess US-amerikanischer Außenpolitik. Gerade hierin sehen der Historiker Laurence H. Shoup und der Soziologe William Minter den undemokratischen Prozess und die Gefahr, da das Resultat des Zusammenspiels zwischen den Regierungsverantwortlichen und den Finanzgewaltigen, nämlich die Maßnahmen der amerikanischen Außenpolitik "sich gegen das Interesse der Mehrheit des amerikanischen Volkes und der Völker dieser Welt richtete und bis heute richtet". [Bearbeiten]
Deutsche Redner vor der GesellschaftViele deutsche Spitzenpolitiker und Manager haben in den vergangenen Jahrzehnten vor dem Council on Foreign Relations gesprochen, so Helmut Kohl, Klaus Kinkel, Willy Brandt, Fritz Erler, Heinrich von Brentano, Hermann Josef Abs, Fritz Berg, Theodor Heuss, Erich Ollenhauer. [Bearbeiten]
Henry Kissinger über die GesellschaftIn dem 1960 erschienen Buch mit dem Titel Die Notwendigkeit der Auswahl schrieb der spätere Außenminister der USA, Henry Kissinger, über den Rat für Auswärtige Beziehungen, dass der CFR ihm die erste Gelegenheit bot, "systematisch über die Probleme der Aussenpolitik zu arbeiten. Meine Beziehungen zu ihm blieben eng und meine Bewunderung für ihn hat sich, wenn überhaupt, nur vergrössert. Die Kombination aus praktischer Erfahrung und dem wissenschaftlichen Niveau in seinen Studiengruppen ist, nach meiner Ansicht, einzigartig". [Bearbeiten]
BedeutungDie Gesellschaft wird sowohl von rechten wie auch von linken Kritikern mit Argwohn betrachtet. Während die rechten Kritiker den CFR als Handlanger des Kommunismus sehen, wird sein Einfluss von linksliberaler Seite zwar gleich stark bewertet, allerdings befürchten diese ganz andere Gefahrenmomente. Sie sehen den Council on Foreign Relations als die zentrale Schnittstelle zwischen der US-amerikanischen Außenpolitik und der gesellschaftlichen Elite. "Der Council ist das entscheidende Verbindungsglied zwischen den großen Konzernen und der Regierung" äußerte sich der amerikanische Politologe William Domhoff 1975 gegenüber dem deutschen Nachrichtenmagazin Der Spiegel und stellte fest, dass "die Wichtigkeit dieser Vereinigung für das Verständnis der Grundmotive und der Grundlinien amerikanischer Weltpolitik kaum hoch genug veranschlagt werden kann" obgleich "die allermeisten Bürger dieses Landes, das sich für das bestinformierte Gemeinwesen aller Zeiten hält, keine Ahnung von der Existenz eines solchen privaten Gremiums haben". Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Council_on_Foreign_Relations http://www.cfr.org/
Moderation Zeitpunkt: 23.01.07 12:48 Aktion: - Kommentar: Regelverstoß - Bitte in Zukunft die Quellenangabe nicht vergessen!
|