Die US-Märkte konnten am Dienstag mit deutlichen Zugewinnen aus dem Handel gehen. Da es auf Konjunkturseite nichts zu vermelden gab, konzentrierten sich die Marktteilnehmer ganz auf die Unternehmensmeldungen, bei denen es durchaus einige Überraschungen gab. Die US-Börsen profitierten heute vor allem von der überraschenden Nachricht des IT-Konzerns CSC, sich möglicherweise zum Verkauf zu stellen. Die Aktie des Unternehmens, das zudem 5.000 Stellen im Rahmen einer Restrukturierung streichen wird, gewann am Ende über 4 Prozent. Dagegen zeigten sich die Märkte von den Gewinnwarnungen der beiden Software-Firmen Check Point Software und Manhattan Associates geschockt. Beide Papiere verloren deutlich über 5 Prozent Neben CSC sorgte der Mischkonzern 3M für Aufsehen. Der Industriekonzern zieht demnach u.a. in Betracht, sich von seiner Pharmaceuticals Division zu trennen. Die Aktie gewann rund 1,7 Prozent hinzu. Als einziges nennenswerte! s Unternehmen gab heute AES seine Geschäftszahlen bekannt. Dabei konnte der Energieversorger einen Gewinnanstieg im vierten Quartal ausweisen. Die Papiere legten rund 3 Prozent zu. Darüber hinaus war - neben Transaktionen bei International Paper, Merrill Lynch, Calpine und NTL - ein Pressebericht im Zusammenhang mit den Plänen des Milliarden-Investors Carl Icahn hinsichtlich Blockbuster erwähnenswert. Demnach sei Icahn nicht mehr daran interessiert, die Mehrheit bei der größten US-Videothekenkette zu übernehmen. Blockbuster verlor bis Handelsende knapp 2 Prozent. Der Dow Jones Industrial Average schloss am Dienstag mit einem Plus von 0,53 Prozent bei 11.203,85 Zählern. Der NASDAQ Composite ging mit einem Plus von 0,37 Prozent auf 2.345,36 Punkte aus dem Handel. Der IT-Dienstleister Computer Sciences Corp. (CSC) (ISIN US2053631048/ WKN 855862) meldete heute, dass er einen potenziellen Verkauf des Unternehmens in Betracht zieht und 5.000 Arbeitsplätze im Rahmen eines Res! trukturierungsplans abbauen wird. Der Konzern, der 80.000 Mitarbeiter beschäftigt, prüft demnach zurzeit strategische Optionen, mit denen der Shareholder Value gesteigert werden kann, darunter auch eine Veräußerung des Unternehmens. In diesem Zusammenhang wurde die Goldman Sachs & Co. als Finanzberater engagiert. CSC will mit dem Restrukturierungsplan insgesamt 450 Mio. Dollar vor Steuern einsparen. Dazu sollen im Geschäftsjahr 2007 rund 4.300 Stellen und im Geschäftsjahr 2008 weitere 700 Stellen gestrichen werden. Der größte Teil der Kürzungen erfolgt dabei voraussichtlich in Europa. Zunächst fallen jedoch Sonderbelastungen in Höhe von insgesamt 375 Mio. Dollar vor Steuern an. Wie das "Wall Street Journal" heute berichtet, hat ein Buy-Out-Konsortium bestehend aus dem amerikanischen Rüstungskonzern Lockheed Martin Corp. (ISIN US5398301094/ WKN 894648) und drei Private Equity-Gesellschaften im Herbst 2005 bereits zum zweiten Mal versucht, CSC zu übernehmen. Nachdem der erste Versuch daran gescheitert war, dass Lockheed lediglich Interesse an der CSC-Sparte für Government Services gezeigt hatte, konnte man sich im zweiten Anlauf nicht auf eine Transaktionsstruktur einigen, hieß es. Der Mischkonzern 3M Co. (ISIN US88579Y1010/ WKN 851745) überprüft derzeit strategische Alternativen bezüglich seiner Konzernsparte zur Herstellung von Marken-Medikamenten. Wie der Industriekonzern heute erklärte, wurde die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs & Co. mit der Auslotung strategischer Alternativen für die zum Segment 3M Health Care gehörende 3M Pharmaceuticals Division beauftragt. Dieser Bereich beschäftigt weltweit insgesamt 1.500 Mitarbeiter und ist auf die Entwicklung und den Vertrieb von Medikamenten in den Bereichen Dermatologie, Kardiologie sowie zur Bekämpfung von Erkrankungen der Atemwege tätig. Nach Ansicht von 3M bietet sich für die 3M Pharmaceuticals Division in Zusammenarbeit mit einem anderen Partner aus der Pharmaindustrie bessere Wachstumsperspektiven. Angaben bezüglich möglicher Kaufinteressenten oder! finanzieller Details wurden nicht gemacht. Der Energieversorger AE S Corp. (ISIN US00130H1059/ WKN 882177) verbuchte im vierten Quartal einen Gewinnanstieg. Wie der Konzern heute erklärte, lag der Nettogewinn im Berichtszeitraum bei 177 Mio. Dollar bzw. 27 Cents je Aktie, nach 101 Mio. Dollar bzw. 16 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Beim Gewinn aus dem fortgeführten Geschäfts verbuchte AES im Vorjahresvergleich einen Anstieg von 19 Mio. Dollar bzw. 3 Cents je Aktie auf 179 Mio. Dollar bzw. 27 Cents je Aktie. Der Konzernumsatz verbesserte sich von 2,52 Mrd. Dollar auf 2,97 Mrd. Dollar. Analysten hatten zuvor ein EPS von 22 Cents erwartet. Wie der Energieversorger weiter erklärte, wurden im Zuge der Erstellung des Jahresabschlusses 2005 bestimmte Bilanzierungsfehler in den Abschlussberichten der Fiskaljahre 2003 und 2004 entdeckt, welche eine Berichtigung dieser Geschäftszahlen notwendig machen. Demnach wird der im Jahr 2003 ausgewiesene Gewinn um 17 Mio. Dollar bzw. 3 Cents je Aktie reduziert, während sich der ausgewiesene Gewinn für das! Geschäftsjahr 2004 um rund 6 Mio. Dollar bzw. 1 Cent je Aktie erhöht. Der Forstprodukte-Hersteller International Paper Co. (ISIN US4601461035/ WKN 851413) meldete heute, dass er 5,1 Millionen Morgen (20.640 Quadratkilometer) an Waldflächen für rund 6,1 Mrd. Dollar verkaufen wird. Demnach verkauft der Papierkonzern rund 3,8 Millionen Morgen im Süden der USA sowie 440.000 Morgen im US-Bundesstaat Michigan für 5 Mrd. Dollar an eine Investorengruppe unter der Führung der Resource Management Service LLC. Zudem trennt man sich von 900.000 Morgen an Waldflächen in den US-Bundesstaaten Louisiana, Texas und Arkansas. Käufer ist hier ein Konsortium unter der Führung von TimberStar, der Preis beläuft sich auf 1,1 Mrd. Dollar. Zusammen mit den Transaktionen der vergangenen Woche hat International Paper damit 85 Prozent seiner gesamten Waldflächen in den USA veräußert. Die Blockbuster Inc. (ISIN US0936791088/ WKN 924821), die größte Videothekenkette in den USA, sieht sich nach Ang! aben des "Wall Street Journal" nicht mit einem Versuch des Milliarden- Investors Carl Icahn konfrontiert, auf der Hauptversammlung im nächsten Monat eine Mehrheitsbeteiligung am Unternehmen zu erlangen. Wie die Zeitung heute berichtet, signalisiert die Entscheidung von Icahn, dem mit 16 Prozent größten Blockbuster-Aktionär, eine stillschweigende Unterstützung für den amtierenden CEO John Antioco. Darüber hinaus lasse sie vermuten, dass ein kurzfristiger Verkauf des Unternehmens unwahrscheinlich ist. Im vergangenen Jahr hatte Icahn noch damit gedroht, die Kontrolle über die Gesellschaft zu übernehmen, sollten sich die Zahlen nicht verbessern, so die Zeitung weiter. Die Investmentbank Merrill Lynch & Co. Inc. (ISIN US5901881087/ WKN 852935) erwartet im ersten Quartal Sonderbelastungen in Milliardenhöhe. Wie die Investmentbank am Montagabend erklärte, wird man in Zusammenhang mit dem laufenden Mitarbeiteroptionsprogramm sowie dem aktienbasierten Pensionsprogramm für Mitarbeiter im ersten Quartal eine Sonderbelastung in Höhe von 1,2 Mrd. Dollar nach Steuern ausweisen. Diese Sonderbelastung resultiert dabei im Wesentlichen aus negativen Einmaleffekten in Zusammenhang mit der Umstellung der entsprechenden Bilanzierungsstandards, teilte der Finanzkonzern weiter mit.
Gruß Moya  |