Klemm warnt vor weiteren Stellenabbau bei DaimlerChrysler
Sindelfingen (AP) DaimlerChrysler-Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm hat den designierten Konzernchef Dieter Zetsche vor einem weiteren Arbeitsplatzabbau gewarnt. Klemm sagte der Nachrichtenagentur AP in Sindelfingen: «Das Ziel muss sein, dass nicht nur die Gewinnmaximierung im Vordergrund steht, sondern die Beschäftigungssicherung.» Ausgelagerte Tätigkeiten und Aufträge müssten wieder in das Unternehmen hereingenommen werden.
Als ein erfolgreiches Beispiel nannte Klemm die zukünftige Produktion der Allrad-Version der E-Klasse im Werk Sindelfingen. Bislang war sie in Österreich gefertigt werden. Oder auch die Sitzfertigung für den CLS könnte wieder bei DaimlerChrysler angesiedelt werden.
Klemm kritisierte erneut den möglichen weiteren geplanten Stellenabbau, ohne auf konkrete Zahlen einzugehen. «Wenn mit jedem im Unternehmen Gespräche geführt werden und einem gesagt wird, man ist überflüssig, ist die Stimmung entsprechend schlecht.» Der Gesamtbetriebsrat sei auch auch schon gegen den sozialverträglichen Abbau von 8.500 Arbeitsplätzen bei der Mercedes Car Group in Deutschland gewesen. Das Unternehmen habe den Personalüberhang nicht nachgewiesen.
Bei jedem weiteren Stellenabbau müsse das Unternehmen nachweisen, dass die betroffenen Arbeitsplätze überflüssig seien. Klemm sagte, die von Zetsche angekündigte «ordentliche Gewinnsteigerung» solle auf Kosten der Beschäftigten erreicht werden. Das müsse der Vorstand verantworten. Dieser orientiere sich zu stark an Ergebniszielen.
Der Gesamtbetriebsratschef sagte weiter, Zetsche habe ihm versichert, dass die vereinbarte Beschäftigungsversicherung, die bis zum Jahr 2012 betriebsbedingte Kündigungen ausschließt, Bestand habe. Klemm berichtete von einer großen Nachfrage nach Frühpensionierungen. In diesem Bereich müsse das Unternehmen mehr Leuten die Möglichkeit geben, früher aus dem Arbeitsleben auszuscheiden.
Die Möglichkeit einer Arbeitszeitverkürzung, um weitere Stellenstreichungen zu verhindern, ist nach Auffassung von Klemm zurzeit kein Thema. Der Gesamtbetriebsrat würde keine Arbeitszeitverkürzung akzeptieren, die allein auf Kosten der Beschäftigten gehe. «Wir werden für einen Teillohnausgleich kämpfen», sagte Klemm. Gruss Ice __________________________________________________ Börsengewinne sind Schmerzengeld. Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld...(A.K.)
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