Es sieht ganz so aus,als ob uns im Vorgriff auf eine mögliche Grosse Koalition nun der nächste Etikettenschwindel in`s Haus steht: Die Reform der gesetlichen Krankenversicherung.
Schon der Begriff ist bewusst irreführend,weil die gesetzliche Krankenversicherung keine Versicherung ist.Zum Verständnis-eine Versicherung bezieht sich auf den Eintritt eines Risikos und dessen Absicherung,wobei Leistung und Gegenleistung in einem Äquivalenzverhältnis stehen müssen.Bei der gesetzlichen Krankenversicherung ist dies nicht der Fall!
Zum Beispiel zahlt jemand, der 1.500,-- EURO brutto mtl. verdient nur die Hälfte des Beitrages,den jemand mit 3.000,-- EURO brutto mtl. bezahlt.Und das bei identischen Leistungen. Da es keine erhöhtes Risiko für den "Besserverdiener"gibt,ist sein Beitrag also zu hoch,er entspricht nicht dem Äquivalenzprinzip.Nach dem aktiven Arbeitsleben verschlimmert sich die Situation dramatisch.Rentner zahlen i,d.R."nur"den halben Beitrag eines Berufstätigen.Dafür verursachen die über 65-Jährigen nahezu 80% der Krankenversicherungskosten.
Dieser Zustand soll jetzt also weiter perpetuiert werden,bei Absenkung der Leistungen.Das alles wird fachmännisch garniert mit dem Hinweis auf verstärkten Wettbewerb bei den Krankenkassen.Eine Schimäre! Alle Kassen liegen in etwa bei einem Beitragssatz zwischen 13%und 14%.Das liegt daran,dass Kassen,die an sich 6% nehmen könnten,etwa 7.5%in den Risikostrukturausgleich zahlen müssen.Also eigentlich kein Wettbewerb und nur eine scheinbare Wahlfreiheit.Das macht man,um die über 400 Krankenkassen in Deutschland samt Geschäftsführung,Verwaltung und IT zu legitimieren.Eigentlich benötigt man die nicht.
Korrekt wäre es,eine Basisversicherung--steuerfinanziert--einzuführen.Für alle Bürger.Diese Versicherung müsste einen Basisschutz,der gesetlich im Sozialgesetzbuch niedergelegt werden kann,beinhalten.Die Abrechnung könnte über eine Zentralstelle erfolgen.Alle zusätlichen Leistungen könnte jeder einzelne dann privat versichern--im eigentlichen Sinne.
Darum geht es aber nicht,weil die gesetzliche Krankenversicherung ihrem Wesen nach genauso ein Umlageverfahren darstellt,wie die gesetzliche Rentenversicherung. Der Letzte macht dann das Licht aus!
Aufpassen,verarscht werden wir sowieso. |