Du hast sicherlich recht mit Deinen Argumenten. Da ist sehr viel dran. Was mich aber stört, ist die Aussage, dass es ALLE treffen wird.
Das sehe ich anders, denn wenn man davon ausgeht, dass die Großen die Kleinen nicht großwerden lassen, dann müsste dies für alle Branchen gelten - denn überall, wo kleine Unternehmen aktiv sind, sind bereits Konzerne am Markt.
Die Sache ist komplizierter: Biotechs, die Medikamente gegen bisher nicht heilbare Krankheiten entwickeln, stehen nur teilweise in Konkurrenz mit großen Pharmaunternehmen. Warum sollten die großen Unternehmen diese Biotechs plattmachen? Viel eher dürften sie daran interessiert sein, solche Firmen zu übernehmen, um ihre leeren Produkt-Pipelines zu füllen.
Sicherlich werden einige Biotechs zu Spottpreisen übernommen werden. Aber andere werden bei erfolgreicher Arbeit im Kurs explodieren - vor allem dann, wenn der Markt bereits "gerochen" hat, dass Big Pharma an den Biotechs interessiert ist. Da gehe ich eher davon aus, dass der Kapitalmarkt der Sieger sein wird. Soll heißen: Mit Übernahmen kann man sehr viel Geld verdienen - das werden sich die Spekulanten nicht entgehen lassen. Und: Nicht alle Big-Pharma-Companies werden so geschickt sein, Aufkäufe im stillen zu tätigen, vor allem, wenn viele Übernahmen bereits gelaufen sind.
Außerdem ist es sicherlich interessant für Big Pharma, die kleinen innovativen Biotechs selbständig weiterarbeiten zu lassen. Da sind Beteiligungen sinnvoll und vollständige Übernahmen nicht nötig. Z.B. kann eine 50%-Beteiligung bestehen, wobei der Pharmakonzern Marketing und Vertrieb übernimmt.
@Gekko, Ecki: Ich mache mir keinen Kopf mehr über den Unternehmenswert, denn die Materie ist viel zu komplex - vor allem, weil man nicht weiß, wie zuverlässig die zur Verfügung stehenden Informationen sind.
Ich selbst mache es so: Ich kaufe - möglichst antiyzklisch - Biotechs und verkaufe 50% der Position nach Verdoppelung des Kurses (die restliche Position hat sich dann quasi "selbst" finanziert). Anschließend schaue ich weg (wie Kostolany). Morphosys ist ein solches Unternehmen, bei dem mir dieses Vorgehen gelungen ist. Wenn Kurse zu stark steigen (wie in 2000) verkaufe ich einen weiteren Teil, um die Position später billiger wieder aufzustocken. Das mache ich seit sechs Jahren so. Auf diese Weise habe ich ca. 20 Biotechs, die ich einfach laufenlasse. Weitere ca. 20 Biotechs haben die Kursverdopplung noch nicht erlebt, sondern sind jetzt größtenteils im Minus. Meine Biotech-Watchlist ist jetzt seit ein paar Wochen leer. Weitere Investitionen in diesem Sektor werde ich nur in Ausnahmefällen tätigen.
Gruß Kalle |