Vossloh nimmt in ersten Halbjahr kräftig Fahrt auf Düsseldorf (vwd) - Mit einem kräftigen Ergebnisschub hat die Vossloh AG das erste Halbjahr 2002 abgeschlossen. Wie das MDAX-Unternehmen mit Sitz in Werdohl am Montag mitteilte, stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 29 Prozent auf 22,2 Mio EUR, der Gewinn je Aktie wuchs auf 0,96 (0,83) EUR. Analysten äußerten sich zufrieden mit dem Ergebnis. Allerdings erschwere der Umbau zum Verkehrstechnologie-Konzern im zweiten Quartal einen Vergleich der Zahlen und exakte Voraussagen für die Zunkunft. Vossloh bekräftigte gleichwohl die Prognose, nach der für das Geschäftsjahr 2002 ein Ergebnis je Aktie von 3,40 EUR nach 1,20 EUR im Vorjahr erwartet wird. Bis zur Übernahme der französischen Cogifer-Gruppe vor zwei Wochen hatte Vossloh für 2002 lediglich 1,74 EUR Ergebnis je Aktie geplant. Für den vollständigen Erwerb des weltweit zweitgrößten Weichenherstellers zahlt Vossloh 296 Mio EUR. Im Gegenzug trennt sich das Unternehmen für 140,5 Mio EUR von der 45-prozentigen Beteiligung an der österreichischen VAE AG. Im Mai hatte Vossloh bereits die weniger rentable Sparte Lichttechnik für 172 Mio EUR an die japanische Matsushita Electric Works Ltd, Osaka, verkauft. Die Verhandlungen über eine weitere Akquisition würden noch in diesem Quartal zum Abschluss gebracht, teilte Vossloh weiter mit. In den Zahlen zum ersten Halbjahr ist die Cogifer-Gruppe noch nicht enthalten. Andererseits wurde die Lichttechnik nach den Regeln der US-GAAP ebenfalls nicht mehr berücksichtigt und erscheint nur noch im Konzernüberschuss. Vossloh nannte aber auch Pro-forma-Zahlen: Danach stieg der Konzernumsatz auf 305,0 (286,2) Mio EUR, zusammen mit der Lichttechnik wären es 428,8 Mio EUR gewesen. Im Einzelnen steigerte der Geschäftsbereich Gleis seinen Umsatz auf 233,3 (200,2) Mio EUR, bei Schienenbefestigungen wuchsen die Erlöse auf 59,6 (54,1) Mio EUR. Dagegen bremste der Bereich Schienenfahrzeuge & Instandhaltung abrechnungsbedingt ab und setzte nur noch 58,6 (64,3) Mio EUR um. Durch den Verkauf von Randaktivitäten ging auch im Geschäftsbereich Systemtechnik der Umsatz zurück, und zwar auf 12,8 (21,5) Mio EUR. In der gesamten Sparte Eisenbahn & Verkehr kürzte Vossloh die Investitionen auf 10,2 (16,0) Mio EUR. Mit Wohlwollen reagierten die Märkte auf die Halbjahreszahlen. In einem sehr festen Umfeld legte die Vossloh-Aktie bis 13.30 Uhr um drei Prozent auf 23 EUR zu. Auch die Analysten reagierten positiv. Hermann Reiht von der BHF-Bank und Frank Laser von der Berenberg-Bank bezeichneten die Ergebnisse als "in line" oder leicht darüber. Insgesamt sei Vossloh auf dem richtigen Weg, sagte Laser, zumal im zweiten Halbjahr ein überproportionaler Anstieg von Umsatz und Ergebnis zu erwarten sei. Unter den gegenwärtigen Annahmen seien Vosslohs Prognosen für 2002 realistisch, auch wenn eine angekündigte, aber noch nicht vollzogene Akquisition darin bereits enthalten sei. Reith ist in diesem Punkte deutlich vorsichtiger und schätzt das Ergebnis je Aktie für 2002 nur auf 2,18 EUR, also mehr als einen EUR unterhalb der Unternehmensprognose. Etwas problematisch sei, dass alle Zahlen wegen des Konzernumbaus nur schwer zu vergleichen seien. Für die Zukunft habe Vossloh aber gut vorgesorgt. In seinen Nischenmärkten könne das Unternehmen auf Dauer mit Margen in der Größenordnung von acht Prozent rechnen. Unternehmen wie Siemens, Bombardier oder ADtranz kämen in diesen Segmenten gar nicht zum Zuge, sagte Reith. +++ Christian Hartel vwd/29.7.2002/har/nas 29. Juli 2002, 13:53 Quelle: http://www.vwd.de/cms/Dispatcher/...e?messageid=507113&base=/news/tdt |