Brasilia (vwd) - Die Senator Entertainment AG, Berlin, ist nach den Worten ihres Vorstandsvorsitzenden Hanno Huth "sehr zufrieden mit dem Jahresanfang". Deshalb sei der Berliner Filmproduzent und Rechtehändler auch "äußerst optimistisch für 2002", sagte Huth am Donnerstag in einem Gespräch mit vwd* in Brasilia am Rande der Lateinamerikareise von Bundeskanzler Gerhard Schröder. Huth kündigte an, dass das Unternehmen die im November 2001 deutlich gesenkte Ergebnisprognose im tatsächlichen Jahresergebnis nicht noch einmal unterschreiten werde. "Die damals genannten korrigierten Prognosen werden wir einhalten", sagte Huth.
Das Ergebnis bewege sich "auf Höhe der jüngsten Prognose". Senator sieht laut der genannten Prognose für 2001 einen Umsatz von 125 Mio bis 135 (Vj: 107,88) Mio EUR, ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von zwei Mio bis fünf (17,74) Mio EUR und einen Vorsteuerverlust von fünf Mio bis acht Mio EUR. Ziel für 2002 ist laut Huth in jedem Fall, ein positives Vorsteuerergebnis zu erreichen. Das Jahr habe im Kinogeschäft hervorragend begonnen. Die Zahlen für Januar lägen über denen der Vergleichsmonate aus 2001 und 2000. Der Film "The Others" laufe sehr gut, und "Heaven" als Eröffnungsfilm der diesjährigen Berlinale habe einen großartigen Anklang gefunden.
Dieses Jahr wolle Senator auch einige internationale Filme produzieren, die in den weltweiten Vertrieb gehen sollen. Darunter befinden sich laut Huth zwei Projekte mit lateinamerikanischen Regisseuren. Auch deshalb hat Huth nach eigenen Angaben an der Lateinamerikareise des Bundeskanzlers ein besonderes Interesse. Er kündigte an, dass sich das Film-Unternehmen künftig "wieder auf die eigenen Stärken besinnen" wolle, namentlich die Vermarktung von Filmen und die Produktion von deutschen Filmen sowie "Manpower und Expertise" in Los Angeles bei Senator International.
Damit werde sich das Unternehmen in einem Markt mit völlig veränderten Wettbewerbsbedingungen viel leichter positionieren und profitabel arbeiten können. Huth sieht hier die Entstehung einer "Sog- und Magnetwirkung". Indem Senator in der Vergangenheit eine ganze Reihe von Kooperationen geschlossen und sich damit "prinzipiell auf den Instinkt anderer Leute verlassen" habe, sei das Unternehmen vielleicht unnötigerweise einen Schritt zu weit gegangen. Senator habe aber bereits bewiesen, dass man "eigenen Instinkt" habe und selbsttätig Filme generieren könne.
"Wir werden künftig mehr aus eigener Kraft produzieren und entwickeln und uns weniger auf andere verlassen," kündigte Huth an. Die meisten der eingegangenen Kooperationen würden daher umstrukturiert. Solche Umwandlungen von Kooperationen und Beteiligungen seien bereits geschehen und würden auch weiterhin stattfinden. Dies gelte aber ausdrücklich nicht für die Beteiligung an der CinemaxX AG, Hamburg. "CinemaxX steht nicht zur Disposition", betonte der Senator-Vorstandsvorsitzende.
Der Kinomarkt werde sich sukzessive bereinigen, und er sei "fest überzeugt, dass CinemaxX als Gewinner aus dem Bereinigungsprozess hervorgeht". Er hoffe für CinemaxX in diesem Jahr auf ein "mindestens ausgeglichenes Ergebnis". Im Jahr 2002 würden hier die Einsparungseffekte voll durchschlagen.
*Das Gespräch führte vwd Korrespondent Andreas Kißler
vwd/14.2.2002/ak/bb
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