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New York City, 16.Dezember 1999
Auf des Messers Schneide
Die amerikanische Wirtschaft befindet sich nunmehr in einem fast neunjährigen Aufschwung, der sich auch jenseits der Jahrtausendwende fortsetzt. Damit wird er als längste Expansionsphase in die amerikanische Geschichte eingehen. Für das kommende Jahr rechnet die OECD erstmals seit mehreren Jahren mit zunehmenden Wachstumsraten in allen wichtigen Mitgliedstaaten, einschließlich Japan. Sollte diese Prognose zutreffen und nicht durch weitere Leitzinserhöhungen der U.S. Notenbank zunichte gemacht werden, so würde dies die Möglichkeit auf ein ausgeglicheneres Wachstum der Weltwirtschaft eröffnen; eine zunehmende Exportnachfrage würde Amerika helfen, sein Leistungsbilanzdefizit zu reduzieren.
Als Lokomotive der Neuzeit entpuppten sich der rasant wachsende Technologie- und Internetbereich, die der amerikanischen Wirtschaft kräftige Produktivitätsfortschritte bescherten und zugleich das Inflationsgespenst in Schach hielten. Die Produktivität stieg im dritten Quartal um bemerkenswerte 4,9%, während der am Dienstag veröffentlichte Konsumentenpreisindex für November lediglich einen Anstieg von 0,1% zeigte, die geringste Zuwachsrate seit Juni dieses Jahres. Auf Jahresbasis liegt die Kerninflationsrate ohne die stark schwankenden Energiekosten und Nahrungsmittelpreise nur bei 2,1%, verglichen mit 2,4% im Vorjahr. Der Rentenmarkt nahm jedoch von diesen guten Inflationsdaten keine Notiz. Stattdessen prägten stärker als erwartete Einzelhandelsumsätze (+0,9% im November) die Erwartung auf steigende Leitzinsen zu Beginn des nächsten Jahres. Die Rendite für 30-jährige Staatsanleihen stieg am Dienstag auf 6,30%.
Die gute wirtschaftliche Entwicklung Amerikas spiegelt sich in der Kursentwicklung des Dow Jones und des Nasdaq wider. Wer sein Geld zu Beginn der 90er Jahre in Aktien investierte, darf sich heute über eine Kurssteigerung von 300% im Dow Jones-Index und sage und schreibe 700% im Nasdaq-Index freuen. Auch für das kommende Jahr schaut das Börsenumfeld gut aus. Man kann natürlich nicht jedes Jahr eine Performance von über 65% erwarten, wie sie im bisherigen Jahresverlauf der Nasdaq auf das Parkett legte. Nach dieser rasanten Kursrallye sind einige der im Nasdaq notierten Unternehmen keineswegs niedrig bewertet und damit anfällig für eine Kurskorrektur.
Trotz allem, das Interesse der Anleger konzentriert sich zur Zeit fast ausschließlich auf den Technologie- und Internetbereich. Letzte Woche Donnerstag explodierte der Kurs der VA Linux Systems, Inc. (NASDAQ: LNUX), ein Anbieter von Hard- und Software für das Linux Betriebssystem. Wer die Aktie zum Emissionspreis von $30 zugeteilt bekam, hatte kurz nach Börseneröffnung Gelegenheit seinen Anteilsschein für $300 zu verkaufen, das entspricht einem Kursgewinn von sagenhaften 900% (!). Augenblicklich bewertet die Börse dieses Unternehmen, bei einem Kurs von $180, mit einem Marktwert von $7 Milliarden und das obwohl starke Konkurrenz vorhanden ist (z.B. IBM, Dell Computer). Außerdem erzielt Linux einen geringen Umsatz und wird auf absehbare Zeit rote Zahlen schreiben.
Dem Langfristanleger, der sich von derlei spekulativen Übertreibungen fernhalten und dennoch an der großen Zukunft des Internet partizipieren möchte, empfiehlt sich ein Blick auf ein paar der etablierten Unternehmen.
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