Der Delisting-Antrag einer Aktiengesellschaft muss von ihrer Hauptversammlung, also von der Gesamtheit der betroffenen Aktionäre, mit einfacher Mehrheit gebilligt werden. ußerdem sollte ein öffentliches Kaufangebot der Gesellschaft selbst oder des Großaktionärs an die übrigen Aktionäre erforderlich sein, wobei die Angemessenheit der angebotenen Abfindung auf Antrag von Aktionären in einem sog. Spruchverfahren gerichtlich überprüfbar sein sollte.
Aktuell haben wir einen Freefloat von 75,83%. Herr Geske hält 11,87%, der Verein 7,24% und der Hedgefonds Odey Asset Management LLP 5,06%. Sowohl Herr Geske, der Verein und der Hedgefonds würden sofort einem Delisting zustimmen, da sie wissen, dass ihr Anteil am BVB deutlich höher bewertet wäre, wenn der BVB wie Hertha und Bayern Anteile nicht über die Börse sondern außerhalb der Börse an große Unternehmen verkaufen würde. Zusammen halten diese 3 Aktionäre 24,17 %. Es müssten demnach nur noch 25,84% aller anderen Aktionäre einem Delsiting zustimmen, was ca. 33% entspricht. Das halte ich nicht für sehr unwahrscheinlich, wenn zudem das Kaufangebot einen Aufschlag von ca. 20% auf dem aktuellen Börsenkurs beinhaltet. Bei den vielen Tradern und Möchtegern-Aktionären, die in diese Aktie investiert sind, ist das ein verlockendes Angebot.
Daher schätze sich die Wahrscheinlichkeit eines Delisting in naher Zukunft mit ca. 50% ein. Warum? Herr Watzke sagt zwar, dass er nie wieder Schulden machen will. Die Aussage war vor 3 Jahren auch vernünftig, als der BVB die Meisterschaft gewonnen hat. Keiner konnte damals einschätzen, ob der sportliche Höhenflug eine Eintagsfliege war oder nicht. Mittlerweile hat sich der BVB als 2. Fussballkraft in der Bundesliga etabliert und auf europäischer Ebene ist man in den TOP 20. Die Umsätze sind seit der Meisterschaft 2010/2011 von 110 Mio. € auf 305 Mio. € letzte Saison gestiegen. Das Ergebnis nach Steuern von -6,1 Mio. € auf 51,2 Mio. €. Das heißt, der BVB hat komplett andere wirtschaftliche Möglichkeiten als noch vor 3 Jahren. Dazu kommen weiter steigende Einnamhen bei Fernshegelder, Merchadising und Werbung. Zu glauben, dass sich Herr Watzke mit den 2. Platz dauerhaft zufrieden geben wird, kann ich mir nicht vorstellen. Außerdem sind Mit Wolfsburg und mittelfristig mit RB Leipzig 2 Konkurrenten in der Bundesliga, die scheinbar unbegrenzte finanzielle Möglichkeiten haben. Die Gefahr ist als vorhanden, dass man nicht immer mit dem 2. Platz spekulieren kann. Und jeder weiß, dass mit der Anzahl der Titel auch der Markenwert steigt. Das lässt sich an der Forbes Liste 2013 erkennen, wo der BVB mit 394 Mio. $, die Bayern mit 1,2 Mrd. $ und Manu auf Platz 1 mit 2,2 Mrd. $ bewertet wird. Aufgrund der sportlichen Erfolge in der letzten und dieser Saison wird der BVB sicher einen großen Sprung anch oben machen. Das wird sich warum auch immer nicht kurzfristig im Aktienkurs wiederspiegeln. |