Märklin - Der große Eisenbahnraub!

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neuester Beitrag: 19.02.09 16:11
eröffnet am: 18.02.09 11:34 von: hotstocktrad. Anzahl Beiträge: 39
neuester Beitrag: 19.02.09 16:11 von: Rigomax Leser gesamt: 3907
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18.02.09 11:34
15

342 Postings, 6112 Tage hotstocktrader2007Märklin - Der große Eisenbahnraub!

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13 Postings ausgeblendet.

18.02.09 13:37
3

129861 Postings, 7436 Tage kiiwii...so isses. Anderes Beispiel: Die Bundesdruckerei

...wer hat die gekauft ?


Apax


Wer hat die verkauft?


Hans Eichel (SPD)
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"Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle Unrecht haben" (B. Russell)

MfG
kiiwii

18.02.09 13:42
1

6255 Postings, 6066 Tage aktienbärund nun das

"Acht Jahre nach der Privatisierung

Bund kauft Bundesdruckerei zurück"

(...)

"Missglückte Privatisierung
 Die Bundesdruckerei gilt als Beispiel einer misslungenen Privatisierung.
2000 hatte der damalige Bundesfinanzminister Hans Eichel
das Unternehmen mit Sitz in Berlin-Kreuzberg für gut eine Milliarde Euro an den Finanzinvestor Apax verkauft.
Dieser bürdete dem Unternehmen wie in der Branche üblich hohe Schulden auf, führte es damit aber an den Rand der Pleite. 2002 stieg Apax wieder aus, seither gehört der frühere Staatsbetrieb dem Treuhänder. "

aus:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/bundesdruckerei100.html  

18.02.09 13:51
3

129861 Postings, 7436 Tage kiiwiiEichel war damals so scharf auf die Milliarde,

daß er alle Warnungen Dritter und natürlich alle konkurrierenden Angebote in den Wind geschlagen hat.

Finanziert wurde die Geschichte weitgehend von der Helaba, die in der Folge heftige Abschreibungen machen mußte...

So bleibt am Ende alles in Staatshand, Gewinne wie Verluste, aber per saldo war es vermutlich ein dickes Verlustgeschäft.

Nur für zwei Gruppen nicht - die haben gigantisch profitiert:

- die Wirtschaftsprüfer
- die Anwälte...
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MfG
kiiwii

18.02.09 13:54

4566 Postings, 6134 Tage Jon Gameübrigens "Brio" Holzeisenbahnen soll auch das Geld

ausgehen, weiss nicht ob aus ähnlichen Gründen, die sollen anscheinend schon seit 10 Jahren Schwierigkeiten haben  (kann ich mir eigentlich bei den Endpreisen kaum vorstellen)
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18.02.09 13:55

19524 Postings, 8463 Tage gurkenfred....und die banken nicht zu vergessen.

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mfg
GF

Eimer her!

18.02.09 14:06
1

129861 Postings, 7436 Tage kiiwiina ja, die Helaba hat dick verloren

...die einzige Bank, die verdient hat, dürfte die Investmentbank gewesen sein, die seinerzeit die Privatisierung organisisert hat (verm. Goldman, bin aber nicht sicher )
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MfG
kiiwii

18.02.09 14:11
2

129861 Postings, 7436 Tage kiiwiiStaatsanwaltschaft ermittelt wegen Märklin-Pleite

Dubiose Honorare


Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Märklin-Pleite


18. Februar 2009, 10:55 Uhr

Über Jahre bekamen seltsame "Berater", darunter der Finanzinvestor selbst, Millionenhonoare aus der Kasse des Modellbahn-Herstellers Märklin. Der hat nun pleite gemeldet. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft. Und die Mitarbeiter warten immer noch auf ihr letztes Monatsgehalt.

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http://www.welt.de/wirtschaft/article3225652/...-Maerklin-Pleite.html
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"Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle Unrecht haben" (B. Russell)

MfG
kiiwii

18.02.09 14:13

10637 Postings, 8694 Tage Ramses IIhmmm, wo kam die liquidität denn her?

da werden doch banken involviert gewesen sein.

wenn ich überlege wie die banken im kleinen die konzepte und zahlen von mir und meinen mandanten auseinander nehmen / prüfen, dann kann ich das eigentlich gar nicht glauben.

die banken müssen doch locker die liquiditätsflüsse geschnallt haben und den daumen drauf haben bei der auszahlung exorbitanter honorare und vergütungen. die gucken sich doch bei jedem kleinen geschäft die kapitalkonten aber gaaanz genau an.
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Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe.
(René Descartes, frz. Mathematiker u. Philosoph, 1596-1650)

18.02.09 14:15
2

8051 Postings, 7685 Tage RigomaxGurke: Goldmann-Sachs hat bei ihrem Märklin-

Abenteuer so etwa 50 Mio in den Sand gesetzt. Lies den FTD-Artikel mal genau durch.

Banken haben auch sonst bei diesen Firmenübernahmen oft kräftig Geld verloren. Der von kiiwii genannte Bundesdruckerei-Fall ist ein weiteres Beispiel. Die Finanzierung der Conti-Übernahme durch Schaeffler könnte auch noch so ein Fall werden.

In den Bankbilanzen schlummern noch viele Kredite, mit denen Firmenübernahmen finanziert wurden. Auch von diesen Krediten haben viele an Wert verloren. Nach den berühmten Hauskreditverbriefungen dürfte das der zweite dicke Brocken an faulen Krediten in den Bankbilanzen sein.

Man kann sich natürlich fragen welcher Teufel die Banken geritten hat, dafür so leichtfertig Kredite zu vergeben. Aber daß die Banken sich daran eine goldenen Nase verdient hätten, geht voll an der Sache vorbei. Hätten sie so gut daran verdient, hätten wir jetzt keine Finanzkrise.  

18.02.09 14:19
1

15018 Postings, 5648 Tage Karlchen_VSagen wir mal so...

Die Banken haben vielleicht nicht davon profitiert, wohl aber die Typen in den Banken, die wegen der Einfädelung solcher Geschäfte Wahnsinnsprovisionen kassiert haben.  

18.02.09 14:25

8051 Postings, 7685 Tage RigomaxKarlchen: Das wird wohl richtig sein.

Und das war auch eine Menge Geld, aber in Relation zum Umfang des Problems war es fast nichts.  

18.02.09 14:35
4

15018 Postings, 5648 Tage Karlchen_VRigo - sehe ich ganz anders.

Eines der grundlegenden Probleme, die zu der gegenwärtigen Krise geführt haben, waren völlig falsche Anreize. Da konnte Hazardeure in jungen Jahren innerhalb ziemlich kurzer Zeit soviel Kohle scheffeln, dass es für die nächsten 50 Jahre für sie gereicht hat. Das Anreizsystem war voll auf Risiko programmiert. Großes Risiko = maximaler Gewinn. Und wenn die Blase platzt: Wir sind fein raus, soll sich doch der doofe Rest der Gesellschaft darum kümmern, den Schrott wegzuräumen.  

18.02.09 14:38

129861 Postings, 7436 Tage kiiwiiKarlchen, das ändert nichts daran, daß es im Ver-

hältnis zu den Gesamtvolumina und damit zur Größe des Problems insgesamt noch nicht mal peanuts waren...
(...auch wenn eine kleine Gruppe von Investmentbankern und M&A-Spezialisten sich dumm verdient haben...)
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MfG
kiiwii

18.02.09 14:48
1

15018 Postings, 5648 Tage Karlchen_VWas für Peanuts?

Wenn ich in einem System völlig falsche Anreize setze, läuft das einfach aus dem Ruder. Das hat sich doch durchgezogen. Weil Provisionen winkten, hat man auch noch den letzten Stall in Arizona so bewertet, als ob es sich um eine Villa handelt - und entsprechend Kredite rausgerückt. Die faulen Kredite wurden gebündelt. Die Rating-Agenturen, die an dem Verpackspiel beteiligt waren - und sich ne goldene Nase verdient haben - haben dann die verpackte Scheiße zu Gold erklärt. Und irgendwelche Investmantbanker, die auch wieder auf Boni und Provisionen aus waren, haben die vergoldete Scheiße über den Erdball verteilt.  

18.02.09 14:50

129861 Postings, 7436 Tage kiiwii...die Provisionen waren,gemessen an der Menge der

"vergoldeten Scheiße" (treffend formuliert!) wirklich peanuts, ja weniger als das ...
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MfG
kiiwii

18.02.09 14:54
1

8051 Postings, 7685 Tage RigomaxKarlchen(26): #25 bezog sich auf die Beträge.

Das habe ich, glaube ich, ganz klar gesagt.
Das Anreizsystem war natürlich vollkommen falsch gestrickt. Es verführte zu sehr kurzfristiger Sicht (und das kann in der Tat bis zur Kriminalität gehen). Da hast Du Recht, aber das habe ich nie bestritten. Im Gegenteil: Das habe ich hier bei Ariva auch schon geschrieben.

Andererseits: Jedwedes Anreizsystem abzuschaffen, wie das heute so bei manchen Kommentaren durchklingt, wäre natürlich auch falsch.  

18.02.09 15:06

8051 Postings, 7685 Tage RigomaxKarlchen (28) Reg Dich ab. Das bestreitet doch

niemand. Aber Du mußt zwischen den gezahlten Provisionen und den Anreizsystemen, auf Grund derer sie gezahlt wurden, unterscheiden.

Letztere waren das Problem, oder zumindest ein guter Teil davon.  

18.02.09 15:12

51345 Postings, 8681 Tage eckiEine Frage der Definition von Peanuts.

Die UBS will wenn ich das richtig erinnere ungefähr ein drittel der Staatshilfe als Boni an eine kleine Gruppe Investmentbänker auszahlen.

Und das nachdem die bereits in den Vorjahren erhebliche Teile des Jahresgewinnes vor Steuer an privat abgezweigt haben. Im Prinzip geht es da eher um Untreue und Schadenersatz als Bonuszahlungen, aber bei Nadelstreifen kommt irgendwie Respekt dazu, im Gegensatz zu Schäden durch einen Zigarettenautomatknacker.
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18.02.09 15:16

19524 Postings, 8463 Tage gurkenfred@karlchen: danke für die präzisierung

ich meinte auch nicht "banken" sonder "banker".

daß die ergebnisse der banken in den letzten jahren nur luftnummern waren, sehen wir ja jetzt....
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mfg
GF

Eimer her!

18.02.09 15:16

129861 Postings, 7436 Tage kiiwii...aus Ameisensicht haben Peanuts natürlich das

Ausmaß eines Bergsturzes...
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MfG
kiiwii

18.02.09 15:22

15018 Postings, 5648 Tage Karlchen_V@Rigomax: Ich habe mich doch garnicht

aufgeregt. Dazu bin ich zu abgeklärt.

Wie schon mal sagte, bin ich nen oller Marxist - und habe mich nur daran erinnert, was Marx im 3. Band von Das Kapital geschrieben hat, dass es nämlich möglich wäre, dass sich Kapital einfach so in der Welt vermehren kann, ohne irgendwie produktiv zu sein. An die Zocker in den Wettstuben mit angehängtem Geldverleih (= heutige Banken) konnte damals natürlich noch niemand denken.

Wobei allerdings die Probleme damals schon ziemlich ähnlich denen von heute waren. In der ab 1873 einsetzenden Krise, die so dreißig Jahre die Wirtschaftsleistung gedämpft hat, ging es ziemlich hoch her. Damals platzte auch ne Blase - und der Staat hat massiv eingegriffen. Nicht nur bei den Banken. Die früher weitgehend privat betriebenen Eisenbahnen wurden komplett verstaatlich, weil die privaten Gesellschaften pleite waren.  

18.02.09 17:26

8051 Postings, 7685 Tage RigomaxMit dem diffusen Begriff "Kapital" ist das

so eine nebelhafte Sache. Da hilft auch die ganze Mystik von Karl Marx nicht weiter.

Unsere derzeitige Krise beruht auf einer ungeheuren Kreditausweitung in nicht kreditwürdige Bereiche. Schuld daran ist unter anderem das besagte Anreizsystem, das wegen seines kurzfristigen Horizontes und der schönen Boni viele Banker zum Eingehen hoher Risiken verführt hat. Aber nicht nur das.

Schuld haben auch das IFRS-Bewertungssystem, das  große Beträge an zweifelhaften, "non-tangible" Aktiva in die Bilanzen gepumpt hat, wodurch die Kreditnehmer kreditwürdiger aussahen, als sie waren. Bei einer Bewertung nach dem Niederstwertprinzip oder gar zu Liquidationswerten wäre das nicht passiert.

Schuld haben auch die Zentralbanken, die die Zinssätze stets niedrig gehalten haben, weil sie meinten, damit das Wachstum zu fördern. Aber wer so die Kreditvergabe forciert, darf sich nicht wundern, wenn Kredite auch vergeben werden. Und daß die Kapitaleigner durch niedrige Zinsen in riskantere Geschäfte gedrängt werden, ist ja auch naheliegend.  

18.02.09 17:37
1

8051 Postings, 7685 Tage RigomaxNochmal zur Bewertungsproblematik und den Folgen.

Vor ein paar Tagen wurde darüber diskutiert, daß Hertie wegen der hohen Mietforderungen in Schwierigkeiten wäre.

Warum werden diese Mieten verlangt?
Die klassische Ariva-Antwort ist natürlich "Weil die Immobilieneigentümer so gierig sind und immer mehr wollen". Da ist zwar was dran, aber es ist nur ein Teil des Problems und zwar (leider) der kleinere.

Hauptgrund ist nämlich die Zuschreibungsmöglichkeit, die das IFRS-Bewertungssystem bietet. Der Wert des Immobilienbesitzes richtet sich naturgemäß nach dem Mietertrag. Wer also die Mieten hochsetzt, hat - schwuppdiwupp - gleich die Aktivseite seiner Bilanz wunderschön aufgehübscht. Denn bei IFRS kann er den jetzt höheren Wert der Immobilien in die Bilanz stellen. Bei Anwendung des Niederstwertprinzips könnte er das nicht.

Und schon ist er wegen der neuen, hübschen Bilanz ganz ungeheuer kreditwürdig.
Und dann wundern wir uns über die Kreditblase.  

19.02.09 09:55

19524 Postings, 8463 Tage gurkenfrednach deiner theorie, rigomax

haben mieten den charakter von nicht verhandelbaren gebühren. in unserer (noch bestehenden) wirtschaftsordnung gehören da aber immer zwei zu.  hertie sollte eigentlich sagen: ich zahl jetzt 100, du willst 150 ich will aber nur 75 zahlen. wenn deren standort- und immo-management nicht in der lage ist, vernünftig zu verhandeln, sind sie selber schuld.
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mfg
GF

Eimer her!

19.02.09 16:11

8051 Postings, 7685 Tage RigomaxGurke: Es geht hier nicht um Schuld,

oder um das Bejammern des Mieters, sondern um die Darlegung der Motivation des Vermieters. Die liegt zum guten Teil in der beschriebenen Bilanzpflege, durch die der Vermieter an weitere Kredite kommt.  

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