Fall BenQ "eine große Sauerei

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neuester Beitrag: 04.10.06 10:52
eröffnet am: 29.09.06 14:42 von: geo1 Anzahl Beiträge: 42
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29.09.06 14:42
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268 Postings, 6934 Tage geo1Fall BenQ "eine große Sauerei

Rüttgers nennt Fall BenQ "eine große Sauerei"

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers hat den Mitarbeitern der BenQ-Werke seine Unterstützung zugesichert. Er sieht aber nicht allein den taiwanesischen Mutterkonzern in der Pflicht, sondern auch Siemens.

Kamp-Lintfort - "Ich habe nicht vergessen, dass dies einmal ein Werk der Siemens AG war. Siemens hat noch Verantwortung für Kamp-Lintfort", sagte der CDU-Politiker heute vor Hunderten Beschäftigten in Kamp-Lintfort, die gegen BenQ und Siemens protestierten. "Ich bin wütend, weil man so mit ihnen umgegangen ist", rief er den Beschäftigten zu. Nun müsse zusammen mit einem Insolvenzverwalter eine Lösung gefunden werden: "Wir werden kämpfen."

Der taiwanesische Mutterkonzern BenQ hatte seiner deutschen Tochter gestern den Geldhahn zugedreht. BenQ Mobile, die Siemens vor knapp einem Jahr an die Asiaten abgegeben hatte, ist damit finanziell am Ende. Durch die Pleite sind in Deutschland 3000 Arbeitsplätze gefährdet, 1600 davon in Kamp-Lintfort.

Rüttgers sagte, die Belegschaft habe noch unter Siemens auf Lohn verzichtet und dafür sichere Arbeitsplätze in Aussicht gestellt bekommen. Es sei "eine große Sauerei", wenn diejenigen, die den Beschäftigten eine Zukunft versprochen hätten, nun das Werk schlössen. "Diese Sache ist mit Management-Ankündigungen in Taiwan nicht erledigt", sagte Rüttgers. Der Betriebsrat habe die Frage aufgeworfen, ob der Betrieb in Deutschland "systematisch kannibalisiert" worden und ob gezielt eine Insolvenz herbeigeführt worden sei, berichtete Rüttgers: "Wenn das stimmt, muss das gerichtliche Konsequenzen haben."

Kritik kommt auch aus Bayern

Rüttgers und Thoben kamen danach zu einer Krisensitzung mit der Unternehmensleitung, dem Betriebsrat, der IG Metall sowie Kommunalpolitikern zusammen. Als Teil der Proteste verteilte der Betriebsrat ein vorgefertigtes Schreiben an die Beschäftigten, mit dem sie individuellen Schadenersatz bei Siemens anfordern sollen. Wie "manager- magazin.de" berichtet, wirft der Betriebsrat dem Konzern darin vor, bei Abgabe der Handysparte die Mitarbeiter "arglistig getäuscht" zu haben. Von vorherein hätten Siemens und BenQ die "Entsorgung" der deutschen Mitarbeiter geplant, statt sich um die Sanierung der Sparte zu kümmern.

Auch in Bayern regt sich Widerstand gegen das Vorgehen von BenQ. Der bayerische SPD-Vorsitzende Ludwig Stiegler erklärte: "Die Bayern-SPD sieht die Siemens AG in einer nachwirkenden Verantwortung." Wenn nationale Tochtergesellschaften durch Kappung der finanziellen Zusammenarbeit in den Konkurs getrieben werden könnten, müssten Verkäufer von Unternehmensteilen künftig in eine "gesamtschuldnerische nachwirkende Haftung" genommen werden können.

"Riesengroßes Unrecht"

"Es kann nicht sein, dass getarnt über Verkaufsaktivitäten die Risiken der Restrukturierung und der Sozialpläne ausgelagert und durch einen willkürlichen Konkurs auf Gläubiger und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verlagert werden", sagte Stiegler weiter. Hier sei auch Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) gefordert. Der Bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber kündigte eine Erklärung an.

Der nordrhein-westfälische IG Metall-Chef Detlef Wetzel sagte, die Vorgänge um BenQ Deutschland seien ein "riesengroßes Unrecht". Siemens und BenQ hätten sich auf Kosten der Beschäftigten saniert. Siemens habe immer wieder Zugeständnisse der Belegschaft und der IG Metall für einen Lohnverzicht in der Handyproduktion erreicht. "Wir haben gedacht, das sind ehrbare Kaufleute und nicht skrupellose Manager, denen das Schicksal der Menschen völlig am Arsch vorbeigeht", rief Wetzel. Der nordrhein-westfälische SPD-Vorsitzende Jochen Dieckmann sagte, für die Politik stehe die Glaubwürdigkeit der Wirtschaft auf dem Spiel.

BenQ will Mobiltelefone der Marke "BenQ Siemens" in Zukunft in Asien produzieren. Um BenQ die Übernahme zu versüßen, hatte Siemens vor dem Verkauf vor einem Jahr noch 250 Millionen Euro in die damalige Siemens Mobile investiert und 100 Millionen Euro an Abschreibungen übernommen. Eine Siemens-Sprecherin hatte das Vorgehen der Taiwaner kritisiert: "Wir haben bei der Veräußerung unserer Handysparte an BenQ 2005 ein Weltgeschäft abgegeben und sind sehr überrascht über die Haltung von BenQ, nun das regionale Geschäft in Deutschland nicht länger finanziell zu unterstützen und damit offensichtlich in die Insolvenz zu steuern."  
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16 Postings ausgeblendet.

30.09.06 11:14
1

3440 Postings, 6713 Tage Matzelbubdas Know-How ist trotzdem in Taiwan

und somit eigentlich bei den Chinesen, denn Taiwan ist China, auch wenn manche noch träumen.

Bald bin ich wieder in China und werde staunen, was sich dort in den letzten 4 Monaten getan hat, werde wieder einige tolle neue technische Gerätschaften bestaunen können, natürlich nicht nachgebaut sonder "Developed and Made in China", Ähnlichkeiten mit Produkten anderer Hersteller rein zufällig.  

30.09.06 11:17

129861 Postings, 7458 Tage kiiwiiso isses...und faktisch "geschenkt" !

01.10.06 14:13

129861 Postings, 7458 Tage kiiwii"Das Versagen des Klaus Kleinfeld"

...besser: Der Versager Klaus Kleinfeld


Das Versagen des Klaus Kleinfeld


Von Georg Meck


Im Gegenwind: Siemens-Vorstandschef Klaus Kleinfeld

01. Oktober 2006

Nicht alles, was ein Wirtschaftsminister sagt, muß falsch sein. „Was Nokia schafft, hätte Siemens auch schaffen müssen“, urteilt Michael Glos (CSU). Unzufrieden sei er mit der Leistung des dortigen Managements. „Ich kann die Wut und die Enttäuschung der Mitarbeiter gut verstehen.“ Ein Jahr nachdem Benq die Handy-Sparte von Siemens übernommen hat, meldeten die Asiaten am Freitag für das Geschäft in Deutschland Insolvenz an. Von der Pleite sind mehr als 3000 Arbeitsplätze betroffen. Deren Wut richtet sich nun gegen die zeitweiligen neuen Herren, noch mehr aber gegen Siemens.


„Eine Sauerei“ vermutet Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und verlangt eine förmliche Untersuchung der Schuldfrage. Ausnahmsweise können sich die Manager nicht mit den Mängeln am Standort Deutschland herausreden. Nicht das Gemurkse der großen Koalition, nicht die hohen Steuersätze sind haftbar zu machen für das Handy-Debakel. Nicht mal die hohen deutschen Löhne: deren Anteil an den Produktionkosten liegt bei Mobiltelefonen unter zehn Prozent. Motorola führt in Flensburg vor, wie in Deutschland profitabel Handys gebaut werden. Wenn sich ein Unternehmen unter diesen Umständen nicht behaupten kann auf einem Markt, der weltweit wächst, dann muß es an den Köpfen liegen. Dann drängt sich der Verdacht auf: menschliches Versagen. Managerversagen. Klaus Kleinfelds Versagen.


Ein paar Probleme zuviel


Der Siemens-Chef persönlich führte das Telefongeschäft im Konzern, ehe er auf den Vorstandsvorsitz befördert wurde und die Mobiltelefone nach Taiwan verkaufte. Die Verbindung mit Benq pries er vor einem Jahr als „ideal“, als „beste Lösung für Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre“. Diese Sprüche fallen nun auf ihn zurück. Das ist dumm, schließlich hat der Konzernchef ein paar Probleme zuviel im Moment.


Die größte Konzernsparte, angetreten, den Telekom-Weltmarkt zu dominieren, löst Kleinfeld auf und bringt sie zum Jahreswechsel in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Nokia an. Die IT-Sparte SBS bleibt ein Trauerspiel, der Abbau Tausender Stellen inklusive. Dazu kommen Schwierigkeiten bei den Straßenbahnen sowie beim Transrapid.


Das Gehalt zu stark erhöht


Und dann hängt dem Vorstand noch der Ärger mit der Gehaltserhöhung nach. Dreißig Prozent Aufschlag wurde ihm vom Aufsichtsrat gewährt. Weil es drei Jahre keine Erhöhung gab und weil die Siemens-Gehälter im internationalen Vergleich nicht mithalten können, wie Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer zur Begründung anführte.


Die Empörung darüber, in- un außerhalb des Konzerns, mochte Pierer nicht verstehen. In einer Sitzung des Aufsichtsrates hat er sich regelrecht echauffiert über die Raffke-Schlagzeilen in der Boulevardpresse. Die Berichte über ein Zerwürfnis mit dem Nachfolger, den er mit der Gehaltserhöhung der öffentlichen Erregung ausgeliefert hat, weist er als „Unsinn“ zurück. Es gebe keinen Konflikt, behauptet er.


Er will von „Abwrackprämie“ nichts wissen


Nicht zu leugnen sind die wachsenden Zweifel an der Eignung Kleinfelds. Daß sich die Gewerkschafter auf den Siemens-Boss eingeschossen haben, mag der verkraften. Bedrohlicher ist die Unzufriedenheit unter Spitzenmanagern im Konzern sowie bei den Investoren. Nicht nur der Betriebsrat, auch der Kapitalmarkt hadert mit Kleinfelds „Performance“. Die Siemens-Aktie hinkt dem Dax hinterher. „Das personifizierte Imageproblem von Siemens heißt Klaus Kleinfeld“, schreibt die „Börsen-Zeitung“. Im Aufsichtsrat grummelt es, und der hat über Kleinfelds Vertragsverlängerung zu entscheiden.


Der Konzernchef wälzt die Schuld für die Handy-Pleite deshalb schnell auf die Asiaten ab. Er sei „betroffen“ von deren „unverständlicher“ Entscheidung, teilte Kleinfeld mit und setzte seine Juristen in Bewegung. Die prüfen nun, wie zu verhindern ist, daß Benq den Namen Siemens weiter nutzt. Im übrigen wehrt Kleinfeld sich mit allen Mitteln gegen den Verdacht, er habe Benq bei der Handy-Sparte eiskalt die Drecksarbeit erledigen lassen. Mit einer Mitgift als „Abwrackprämie“, um so den Laden zu schließen, ohne dafür mit Sozialplan und Imageverlust bezahlen zu müssen, wie Gewerkschafter vermuten. Dagegen spricht der bloße Augenschein, schließlich fällt die Pleite auf den Münchner Konzern und seine Führung zurück. „Ich weiß, daß Siemens damals befürchtet hat, daß das passiert, was jetzt passiert ist - und das war nicht gewünscht“, sagt Clemens Joos, Chef von Benq, dem der Mutterkonzern jetzt den Geldhahn zugedreht hat.


Pünktliche Pleite


Richtig ist, daß Pierer als Vorstandschef stets vor einer Schließung der Werke in Kamp-Lintfort und Bocholt zurückschreckte, nicht zuletzt aus Furcht vor dem zu erwartenden öffentlichen Protest. Eine Garantie für die Standorte war deshalb Bedingung in den Verhandlungen über den Verkauf der Handy-Sparte. Nur war kein Interessent bereit, dieses Versprechen zu geben - bis auf eine bis dahin völlig unbekannte Firma namens Benq. Und die ließ sich das teuer bezahlen. Von einer 350-Millionen-Euro-Mitgift spricht Aufsichtsratschef Pierer bis heute. In Wirklichkeit lag die Gabe bedeutend höher.


Die Asiaten haben Siemens regelrecht über den Tisch gezogen (...meine Worte!), die Misere des deutschen Vorzeigekonzerns nutzend. Die Mobiltelefone produzierten unter Siemens-Regie zuletzt eine Million Euro Verlust pro Tag. Öffentlichkeit wie Analysten forderten vom neuen Konzernchef Kleinfeld daher eine schnelle Lösung. In dieser für ihn brenzligen Situation präsentierte er im Juni vorigen Jahres den neuen Partner Benq. Dummerweise war zu dem Zeitpunkt nicht alles endgültig unterschrieben.


Ein Anfängerfehler. Die Asiaten hätten Siemens daraufhin förmlich erpreßt, berichten Manager aus dem Unternehmen. Plötzlich verlangte Benq das Doppelte der zugesagten Hilfe. Kleinfeld mußte Geld nachschießen, wie im Konzernabschluß 2005 im Kleingedruckten nachzulesen ist. Den Verlust auf dem Verkauf der Handy-Sparte beziffert Siemens dort auf 546 Millionen Euro, „hiervon sind 413 Millionen Euro direkt Benq zuzuordnen“. Obendrauf sei im Jahr 2006 mit weiteren „Nettozahlungsmittelabflüssen von etwa 500 Millionen Euro“ zu rechnen.


Diese Zahlungen enden zum 1. Oktober. Pünktlich zu dem Termin hat Benq die Pleite bekanntgegeben. Bis zum Jahresende will Insolvenzverwalter Martin Prager die Handyproduktion noch aufrechterhalten. „Wir haben drei Monate Insolvenzgeld. Ab dem 1. Januar muß das Unternehmen profitabel sein.“


Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 01.10.2006, Nr. 39 / Seite 41


MfG
kiiwii  

01.10.06 14:26
2

129861 Postings, 7458 Tage kiiwiiWas Siemens wirklich zahlt - und das nach Taiwan!!

...statt an BenQ hierzulande


Also wenn irgendwo das Wort von den "Management-Versagern" angebracht ist, dann hier !!


Und dafür noch 30 % Gehaltserhöhung für die Vorstände. Und wir ärgern uns über Ärzte in Krankenhäusern, die malochen wie die Ochsen und wochenlang um mehr Geld streiken müssen.
Und sich aufregen über das Medienecho, der feine Herr Pierer. Wollte der nicht kürzlich noch Bundespräsident werden, der Idiot ??


Soll doch Kleinfeld streiken, vielleicht gibts dann irgendwo was für ihn.

HartzIY vielleicht - aber bitte am Ende der Schlange der BenQ-Mitarbeiter anstehen und nicht drängeln!


Klar ist:

Kleinfeld muß gehen, von Pierer auch. Und zwar schnellstens. These bloody idiots.



manager-magazin.de, 01. Oktober 2006, 11:29 Uhr
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/...8,440212,00.html

BENQ-MOBILE-INSOLVENZ


Was Siemens wirklich zahlt


Siemens hat BenQ offensichtlich wesentlich mehr Geld für die insolvente Handysparte gezahlt als bisher bekannt. Der Konzern habe beim Verkauf aber an eine langfristige Perspektive geglaubt, beteuert Finanzvorstand Joe Kaeser. Siemens erwägt nun, ausstehende Millionen direkt an die deutschen BenQ-Gesellschaften zu überweisen.


München - Einem Zeitungsbericht zufolge hat Siemens-Chef Klaus Kleinfeld BenQ bei der Übernahme der Handy-Sparte deutlich mehr Geld bezahlt als bisher bekannt. Als der Siemens-Chef im Juni vorigen Jahres BenQ öffentlich als Partner präsentiert habe, seien noch nicht alle vertraglichen Einzelheiten unterschrieben gewesen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) unter Berufung auf Unternehmenskreise.


Teurer Partner: BenQ erhält von Siemens wesentlich mehr Geld als bisher bekannt.


Daraufhin hätten die Taiwaner Siemens förmlich erpresst und einen kräftigen Aufschlag gefordert. Um sein Gesicht zu wahren und das Geschäft nicht platzen zu lassen, habe Kleinfeld "Geld nachschießen" müssen.


Im Konzernabschluss 2005 ist dies dem Blatt zufolge im Kleingedruckten nachzulesen. Den Verlust aus dem Verkauf der Handy-Sparte beziffere Siemens dort auf 546 Millionen Euro; "hiervon sind 413 Millionen Euro direkt BenQ zuzuordnen", zitiert die "FAS". Zudem sei im Jahr 2006 mit weiteren "Nettozahlungsmittelabflüssen von etwa 500 Millionen Euro" zu rechnen. Bisher war stets von einer Mitgift von etwa 300 Millionen Euro an BenQ die Rede. Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer hatte den Betrag zuletzt auf 350 Millionen Euro beziffert.


Siemens will nach der Pleite von BenQ Mobile in Deutschland gekündigte Mitarbeiter seiner früheren Handysparte nicht im Regen stehen lassen und weitere Zahlungen an den taiwanesischen BenQ-Konzern genau prüfen. "Wir sind wirklich betroffen von der Entwicklung und wollen uns jetzt darauf konzentrieren, wie wir die deutschen BenQ-Mobile-Beschäftigten unterstützen können", sagte Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser. Der Konzern habe beim Verkauf vor einem Jahr an BenQ an eine langfristige Perspektive geglaubt. "Dass BenQ bei dem ersten stärkeren Gegenwind gleich umfällt, ist sehr bedauerlich." Die scharfe öffentliche Kritik an Siemens wies Kaeser zurück.


BenQ hatte vor einem Jahr das Siemens-Handygeschäft weltweit übernommen und dabei eine Mitgift in dreistelliger Millionenhöhe bekommen. Am Donnerstag drehte der taiwanesische Konzern seiner deutschen Tochter den Geldhahn zu. BenQ Mobile mit 3000 Beschäftigten in Deutschland musste daraufhin Insolvenzantrag stellen.


"Wir sind überrascht, dass uns BenQ vorher nicht rechtzeitig konsultiert hat", sagte Kaeser. Vor einer Woche habe BenQ darum gebeten, dass Siemens zwei noch anstehende Raten in Höhe von insgesamt rund 150 Millionen Euro sofort zahlt. Zudem sollte Siemens das Geld entgegen den Absprachen komplett nach Taiwan überweisen und nicht teilweise an die deutsche OHG. "Das hat uns schon etwas verwundert", sagte Kaeser.


Siemens will die Zahlungen, die im Oktober und Dezember ausstehen, zwar nicht auf Eis legen. "Wir halten uns an die Vereinbarungen", sagte Kaeser. Man werde aber genau prüfen, ob das Geld nach Taiwan überwiesen werden muss oder dem insolventen deutschen Tochterunternehmen ausgezahlt werden kann.


Die BenQ-Beschäftigten sollten, soweit dies arbeitsrechtlich möglich ist, bei der Vergabe von offenen Stellen bevorzugt - wie interne Mitarbeiter bei einer Versetzung - behandelt werden. Derzeit gibt es bei Siemens in Deutschland mehr als 2000 offene Stellen.


Den Verdacht, die Schließung nach nur einem Jahr sei ein abgekartetes Spiel zwischen Siemens und BenQ, wies Kaeser entschieden zurück. "Aus rein wirtschaftlicher Sicht hätte es damals attraktivere Wege gegeben als den Verkauf an BenQ." So hätte Siemens an andere Interessenten verkaufen können, die weniger Geld mitbekommen, aber im Anschluss zahlreiche Arbeitsplätze abgebaut hätten. Auch eine Schließung der deutschen Standorte wäre den Konzern nach Angaben des Finanzvorstands deutlich billiger gekommen. "Die Schließungskosten einschließlich Abfindungen hätten grob geschätzt 250 bis 300 Millionen Euro betragen."  (---und jetzt kostet es sicherlich mehr als 1 Milliarde !!)


Der Verkauf an BenQ kam wesentlich teurer. Zwar zahlten die Taiwanesen einen Kaufpreis von 285 Millionen Euro an Siemens für Gebäude und andere Vermögenswerte. Gleichzeitig sagte Siemens aber die Zahlung von fast 700 Millionen Euro zu. Damit sollten unter anderem der Wechsel der Produktplattformen, die notwendige Werbeoffensive für den neuen Namen Siemens-BenQ, Abfindungen und sowie die Absicherung gegen Patentstreitigkeiten finanziert werden.


Siemens-Finanzvorstand Kaeser: "Es ist absurd zu sagen, wir seien nicht patriotisch."


Bei Siemens wundert man sich, dass BenQ trotz der Mitgift die deutsche Tochter nach nur einem Jahr in die Pleite schickt. Siemens habe neben dem Geld auch über 1750, zum Teil weltweit bedeutende Patente gegeben, betonte Kaeser. Auch zeige die Tatsache, dass Siemens für fünf Jahre seine Marke zur Verfügung stellte, dass man von der langfristigen Perspektive überzeugt war. Das Vorgehen BenQs sei nicht absehbar gewesen. "Wenn das vorhersehbar gewesen wäre, hätte man sich mit anderen Lösungen befassen können."


Die öffentliche Kritik an Siemens kann Kaeser nur teilweise nachvollziehen. "Ich verstehe zwar die Betroffenheit der Mitarbeiter", sagte er. "Polemik und Trillerpfeifen alleine lösen aber die Probleme nicht." Siemens sei der drittgrößte Steuerzahler unter den DAX-Werten in Deutschland und fühle sich dem Land verpflichtet. "Es ist absurd zu sagen, wir seien nicht patriotisch." Allein im vergangenen Jahr sei die Zahl der Arbeitsplätze im Inland um 4000 Stellen gestiegen, weltweit seien es 37.000 gewesen.


"Von einem Rekord zum nächsten"


80 Prozent des Geschäfts von Siemens eilten derzeit "von einem Rekord zum nächsten". Das Management müsse sich bei der Entwicklung des Unternehmens auf die Dinge konzentrieren, die am Erfolg versprechendsten seien. "Nur der nachhaltige Erfolg eines Unternehmens sichert langfristig die Arbeitsplätze."


Nach der Pleite der deutschen BenQ-Werke appellierte BenQ-Mobile-Chef Clemens Joos an Politiker und Verbraucher, zur Rettung der bedrohten Arbeitsplätze beizutragen. Jeder Kauf eines BenQ-Handys helfe den 3000 Mitarbeitern, behauptete er. Es gehe darum, die 3000 Mitarbeiter zu schützen, die im vergangenen Jahr "Ungeheures geleistet" hätten, betonte der Manager bei einer Pressekonferenz in München. Dazu könnten die Bundes- und Landesregierungen beitragen, aber auch die Konsumenten. Jeder Verkauf eines Handys komme "unmittelbar" BenQ mobile und seinen Mitarbeitern zugute. Es gebe noch sehr viel Know-how in dem Unternehmen, das in den nächsten Monaten gesichert werden müsse.


Joos sagte, seiner Meinung nach sei die Restrukturierung von BenQ mobile zu 70 Prozent abgeschlossen gewesen. Das Unternehmen habe mittlerweile "sehr wettbewerbsfähige" in Deutschland hergestellte Geräte auf dem Markt. Die gesamte Belegschaft habe sich darauf gefreut, im Weihnachtsgeschäft auch die Früchte der Arbeit der vergangenen Monate zu ernten. BenQ mobile sei "sehr davon überrascht" worden, dass die Muttergesellschaft "trotz vorheriger Zusagen" die Restrukturierungsaufwendungen nicht mehr aufbringen wolle.



Patentstreit vorprogrammiert


Der vorläufige Insolvenzverwalter Martin Prager betonte auf derselben Pressekonferenz, eine Insolvenz müsse nicht das Ende eines Unternehmens bedeuten. Die Voraussetzungen, zunächst bis Ende Dezember weiter produzieren zu können, seien gut.


© REUTERS
Benq-mobile-Chef Joos: "Ich weiß, dass Siemens damals befürchtet hat, dass das passiert, was jetzt passiert ist - und das war nicht gewünscht!"


Zu den Aussichten, das Unternehmen über das Jahresende hinaus zu retten, lasse sich derzeit noch nichts sagen. "Das Unternehmen muss ab 1. Januar profitabel sein, sonst kann es der Insolvenzverwalter nicht fortführen." Nötig sei dafür ein Käufer, der sich zutraue, das Geschäft weiterzuführen. "Ob wir den kriegen, wird die Zukunft zeigen", sagte Prager. Er sei aber bereits "von Leuten angesprochen worden, die mit uns Gespräche führen wollen".


Joos sagte, bei einem Verkauf zwecks Fortführung könne er sich auch Teillösungen vorstellen. Die Servicegesellschaften und andere Teile seien sehr stark. Prager will allerdings zunächst versuchen, das Unternehmen als Paket zu verkaufen: "Für den Insolvenzverwalter ist eine Gesamtlösung ideal. Wir brauchen einen Käufer, der sich zutraut, das weiterzuführen."


Joos verteidigte Siemens gegen den Vorwurf der Gewerkschaften, die Handysparte mit dem Verkauf an BenQ kaltblütig ans Messer geliefert zu haben. "Ich weiß, dass Siemens damals befürchtet hat, dass das passiert, was jetzt passiert ist - und das war nicht gewünscht!" sagte Joos, der früher bei Siemens gearbeitet hatte. Prager sagte, ob es Ansprüche gegenüber Siemens gebe, beschäftige ihn nicht: "Das ist bei mir nicht auf dem Radar."


Der Insolvenzverwalter hat in den kommenden drei Monaten viel zu leisten. Vor allem die Patentsituation ist Prager zufolge "verworren". Ein Teil der Patente sei auf das insolvente deutsche Unternehmen angemeldet, ein Teil auf BenQ in Taiwan, ein Teil auf beide. Auf die Frage, ob sich mit den verfügbaren Patenten das Geschäft weiterführen lasse, habe er noch keine Antwort.


Auch der SPD-Vorsitzende Kurt Beck hat sich unterdessen in den Fall eingeschaltet. Nach Becks Worten muss die Insolvenz in geordnete Bahnen geführt werden. Siemens habe für seine ehemaligen Mitarbeiter weiterhin Verantwortung. Er habe mit dem Vorstandschef des früheren Eigentümers Siemens, Klaus Kleinfeld, telefoniert und von ihm auch Zusagen erhalten, sagte Beck auf einer SPD-Konferenz in Berlin. Kleinfeld habe ihm unter einem Rechtsvorbehalt zugesagt, dass Siemens den von Entlassung bedrohten BenQ-Mitarbeitern auch finanziell helfen wolle.


Manager-magazin.de mit Material von ddp, ap, dpa und reuters
© manager-magazin.de 2006



MfG
kiiwii  

01.10.06 15:31

1116 Postings, 6485 Tage MaxiJoSiemens hat sich über den Tisch ziehen lassen!

Das ist klar zu erkennen!

Man hat Siemens das Geld aus der Tasche  gezogen, weil Siemens eben mit einem blauen Auge aus dem Verlustgeschäft rauskommen wollten, und wohl der Kleinfeld aufsteigen wollte oder sollte.

Glaubwürdig ist es schon, dass Siemens diese Insolvenz, nicht wollte, und wohl auch diese Übergabe, nur deshalb an BenQ erfolgte, weil die Arbeitsplätze erhalten werden sollten - wohl alles für das Image von Siemens.

Doch, dass Siemens letzendlich wohl mind 350 Mio, andere sprechen von nochmehr, wohl nur zum Fenster rausgeworfen hat, und dafür nichts, ja gar nichts bekomme hat, sondern ihnen auch noch die Markenrechten ,und den Namen Siemens für 5 Jahren mitgeegeben hat, zeigt die Dummheit, ja die Inkompetenz des Managments.
Wenn es da schon nicht mal schafft eine solche Sache wasserdicht abzuschliessen und sich geradezu vorführen lässt von einem taiwanigschen Unternehmen, dass Geld nimmt, Makrenrechte und NowHow gratis bekommt und nun auch noch den Markennamen "Siemens" mit minderwertigen Produkten grossen Schaden zufügen kann, ist wohl eines der grössten Beispiele von Unfähigkeit, die man sich vorstellen kann!

Die Arbeitsplätze, sind sehr gefährdet, doch sind die Mitarbeiter hier eigentlich nur Nebenleidtragende. Denn in Tat ist Siemens das Ganze nur widerfahren, so an Dummheit vorgeführt zu werden, weil sie doch die Mitarbeiter weiter in Lohn und Brot sehen wollten, umso ihr Image aufrecht zu erhalten.

Andererseits muss man aber auch sehen, dass es für kein Unternehmen dieser Welt Sinn macht, auch wohl für keinen Staat und selbst der grösste Sozialist müsste einsehen, das es nicht geht ein Unternehmen weiter zu führen, dass jeden Tag 1 Mio Verlust macht.
Somit wohl jedes Jahr um die 300 Mio. Es werden 3,000 MItarbeiter beschäftigt. Schätze mal die verdienen eher 30,000 denn 40,000 brutto, ohne Manager - dann gibt man ja jedes Jahr das 2,5 fache an Jahresgehalt aus.

Sorry, so schade es ist, es wäre wohl keine Möglichkeit gewesen, hier abzuwickeln. Um dem Verlust ein ende zu machen, wären auch sehr grosszügige Sozialplanzahlungen bzw. Abfindungen möglich gewesen.
Und nebenbei wäre das ganze noch günstiger für Siemens gewesen als der verkauf an BenQ mit noch unübersehbaren Schaden.

Das sind nur wahrlich die echten Nieten - die Siemens Manager!  

01.10.06 16:38
2

34698 Postings, 8632 Tage DarkKnightWarum müssen wir eigentlich auf Teufel komm raus

Handys herstellen?

Ich dachte immer, Weißwürste, Panzer, Steuergesetze und Straßenschilder sind unsere Stärken?  

01.10.06 17:37
2

8001 Postings, 6819 Tage KTM 950Auf dem Prüfstand: Zahlungen an BenQ

Siemens-Finanzvorstand Kaeser
Auf dem Prüfstand: Zahlungen an BenQ

Nach der Pleite von BenQ Mobile in Deutschland will Siemens die Mitarbeiter seiner früheren Handysparte unterstützen - und ausstehende Zahlungen an den taiwanesischen Konzern genau hinterfragen.

„Wir sind wirklich betroffen von der Entwicklung und wollen uns jetzt darauf konzentrieren, wie wir die deutschen BenQ-Mobile-Beschäftigten unterstützen können“, sagte Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser.

Der Konzern habe beim Verkauf vor einem Jahr an BenQ an eine langfristige Perspektive geglaubt. „Dass BenQ bei dem ersten stärkeren Gegenwind gleich umfällt, ist sehr bedauerlich.“ Die scharfe öffentliche Kritik an Siemens wies Kaeser zurück.

BenQ hatte vor einem Jahr das Siemens-Handygeschäft weltweit übernommen und dabei eine Mitgift in dreistelliger Millionenhöhe bekommen. Am Donnerstag drehte der taiwanesische Konzern seiner deutschen Tochter den Geldhahn zu. BenQ Mobile mit 3000 Beschäftigten in Deutschland musste daraufhin Insolvenzantrag stellen.

„Wir sind überrascht, dass uns BenQ vorher nicht rechtzeitig konsultiert hat“, sagte Kaeser. Vor einer Woche habe BenQ darum gebeten, dass Siemens zwei noch anstehende Raten in Höhe von insgesamt rund 150 Millionen Euro sofort zahlt. Zudem sollte Siemens das Geld entgegen den Absprachen komplett nach Taiwan überweisen und nicht teilweise an die deutsche OHG. „Das hat uns schon etwas verwundert“, sagte Kaeser.

» Wir halten uns an die Vereinbarungen «

Siemens will die Zahlungen, die im Oktober und Dezember ausstehen, zwar nicht auf Eis legen. „Wir halten uns an die Vereinbarungen“, sagte Kaeser. Man werde aber genau prüfen, ob das Geld nach Taiwan überwiesen werden muss oder dem insolventen deutschen Tochterunternehmen ausgezahlt werden kann.

Die BenQ-Beschäftigten sollten, soweit dies arbeitsrechtlich möglich ist, bei der Vergabe von offenen Stellen bevorzugt - wie interne Mitarbeiter bei einer Versetzung - behandelt werden. Derzeit gibt es bei Siemens in Deutschland mehr als 2000 offene Stellen.

Den Verdacht, die Schließung nach nur einem Jahr sei ein abgekartetes Spiel zwischen Siemens und BenQ, wies Kaeser entschieden zurück. „Aus rein wirtschaftlicher Sicht hätte es damals attraktivere Wege gegeben als den Verkauf an BenQ.“ So hätte Siemens an andere Interessenten verkaufen können, die weniger Geld mitbekommen, aber im Anschluss zahlreiche Arbeitsplätze abgebaut hätten.

Auch eine Schließung der deutschen Standorte wäre den Konzern nach Angaben des Finanzvorstands deutlich billiger gekommen. „Die Schließungskosten einschließlich Abfindungen hätten grob geschätzt 250 bis 300 Millionen Euro betragen.“ Der Verkauf an BenQ kam wesentlich teurer. Zwar zahlten die Taiwanesen einen Kaufpreis von 285 Millionen Euro an Siemens für Gebäude und andere Vermögenswerte.

» Polemik und Trillerpfeifen alleine lösen die Probleme nicht «

Gleichzeitig sagte Siemens aber die Zahlung von fast 700 Millionen Euro zu. Damit sollten unter anderem der Wechsel der Produktplattformen, die notwendige Werbeoffensive für den neuen Namen Siemens-BenQ, Abfindungen und sowie die Absicherung gegen Patentstreitigkeiten finanziert werden.

Bei Siemens wundert man sich, dass BenQ trotz der Mitgift die deutsche Tochter nach nur einem Jahr in die Pleite schickt. Siemens habe neben dem Geld auch über 1750, zum Teil weltweit bedeutende Patente gegeben, betonte Kaeser. Auch zeige die Tatsache, dass Siemens für fünf Jahre seine Marke zur Verfügung stellte, dass man von der langfristigen Perspektive überzeugt war.

Das Vorgehen BenQs sei nicht absehbar gewesen. „Wenn das vorhersehbar gewesen wäre, hätte man sich mit anderen Lösungen befassen können.“ Die öffentliche Kritik an Siemens kann Kaeser nur teilweise nachvollziehen. „Ich verstehe zwar die Betroffenheit der Mitarbeiter“, sagte er. „Polemik und Trillerpfeifen alleine lösen aber die Probleme nicht.“

Siemens sei der drittgrößte Steuerzahler unter den DAX-Werten in Deutschland und fühle sich dem Land verpflichtet. „Es ist absurd zu sagen, wir seien nicht patriotisch.“ Allein im vergangenen Jahr sei die Zahl der Arbeitsplätze im Inland um 4.000 Stellen gestiegen, weltweit seien es 37.000 gewesen.

80 Prozent des Geschäfts von Siemens eilten derzeit „von einem Rekord zum nächsten“. Das Management müsse sich bei der Entwicklung des Unternehmens auf die Dinge konzentrieren, die am Erfolg versprechendsten seien. „Nur der nachhaltige Erfolg eines Unternehmens sichert langfristig die Arbeitsplätze.“

(sueddeutsche.de/dpa)

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wenn man daran zieht!

Gruß
KTM 950  

01.10.06 19:13

268 Postings, 6934 Tage geo1Kleinfeld -Der Ruinator

Kleinfeld - „Der Ruinator“

Siemens-Chef Klaus Kleinfeld ist auf dem besten Weg, seinem Kollegen Josef Ackermann von der Deutschen Bank den Rang als oberster Buhmann unter den Top-Managern abzulaufen.


Siemens-Chef Klaus Kleinfeld hat derzeit wenig Grund zum Lachen. Foto: dpa
Bild vergrößernSiemens-Chef Klaus Kleinfeld hat derzeit wenig Grund zum Lachen. Foto: dpa

HB FRANKFURT. Kleinfeld wird von Gewerkschaften, Politikern und Medien heftig gescholten: Seit Wochen hagelt es Kritik wegen der geplanten Gehaltserhöhung von 30 Prozent für die Vorstandsetage, während bei einzelnen Sparten des Konzerns Jobabbau droht. Nun kommt die Pleite des an BenQ verkauften Handygeschäfts hinzu, für die Kleinfeld ebenfalls einstecken muss.

„Der Ruinator“ lautet die Überschrift der „Bild am Sonntag“ über ein Bericht zu BenQ und Kleinfeld. Der Siemens-Chef, einst als „Wunderknabe“ und „Querdenker“ gefeiert, habe binnen weniger Tage seinen Ruf ruiniert, heißt es da. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos zeigte sich in der „Bild am Sonntag“ enttäuscht „von den unternehmerischen Leistungen“ bei Siemens. Was Nokia geschafft habe, hätte Siemens auch schaffen müssen. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers verlangte in der „Bild“ Angaben über die Hintergründe der Pleite. BenQ und Siemens müssten den Verdacht aufklären, ob die Insolvenz seit der Übertragung von Siemens auf BenQ von langer Hand vorbereitet worden sei.

Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ schrieb unter dem Titel „Das Versagen des Klaus Kleinfeld“, ausnahmsweise könnten sich die Manager nicht mit den Mängeln am Standort Deutschland herausreden. „Nicht das Gemurkse der großen Koalition, nicht die hohen Steuersätze sind haftbar zu machen für das Handy-Debakel.“ Auch hohe Löhne seien kein Grund, denn deren Anteil an den Produktionskosten liege bei Mobiltelefonen bei unter 10 Prozent.

L "Im Aufsichtsrat grummelt es"

Motorola führe in Flensburg vor, wie in Deutschland profitabel Handy gebaut werden. „Wenn sich ein Unternehmen unter diesen Umständen nicht behaupten kann auf einem Markt, der weltweit wächst, dann muss es an den Köpfen liegen“, schreibt die „FAS“. Der heutige Siemens-Chef selbst habe das Telefongeschäft im Konzern geführt, ehe er zum Vorstandsvorsitzenden befördert wurde und die Mobiltelefonsparte an BenQ verkaufte.

Dass sich Gewerkschafter auf Kleinfeld eingeschossen hätten, könne der Siemens-Chef wohl verkraften. Bedrohlicher sei indes die Unzufriedenheit unter Spitzenmanagern im Konzern sowie bei Investoren. „Im Aufsichtsrat grummelt es, und der hat über Kleinfelds Vertragsverlängerung zuentscheiden“, erklärte die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ die derzeitige Lage.

Schon am Freitag hatte der Münchner IG-Metall-Chef Harald Flassbeck im Zusammenhang mit der BenQ-Pleite von einem „schmutzigen Trick“ gesprochen, mit dem sich Siemens seiner Beschäftigten entledigt habe: „BenQ war offensichtlich für die Drecksarbeit, nämlich das Abwickeln der Siemens-Handysparte, zuständig“.

Klaus Nieding von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) räumte Kleinfeld nach der Pleite von BenQ Mobile nur noch eine Schonfrist an der Spitze des Konzerns ein. „Herr Kleinfeld ist mit großen Ansprüchen angetreten, wird diesen aber momentan nicht gerecht. Der Konzern sollte seinen obersten Angestellten noch mal zwölf Monate beobachten und - wenn der große Wurf weiter ausbleibt - die nötigen Konsequenzen ziehen“, sagte Nieding der „Bild am Sonntag“.

Wer so hohe Ansprüche weckt, der hockt auf einem Schleudersitz.“

„Teilweise haben die Manager den Mund sehr voll genommen, da ist die Erwartungshaltung entsprechend groß“, betonte der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK), Klaus Schneider, im „Tagesspiegel am Sonntag“. „Wer so hohe Ansprüche weckt, der hockt auf einem Schleudersitz.“ Es werde Zeit, dass auch mal ein Vorstand gehe. „Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, sich aus Neid auf andere Vorstände die Gehälter um 30 Prozent zu erhöhen und gleichzeitig die Ziele zu verfehlen“, sagte Schneider.

„Viele Chefs glauben, dass nur die Politik Akzeptanz nötig hat, doch die Unternehmen brauchen diese gesellschaftliche Akzeptanz genauso dringend“, kritisierte der ehemalige Berliner Senator für Stadtentwicklung und heutige Partner beim Beratungsunternehmen Pleon Public Affairs, Peter Strieder.

„Die Entscheidungen einiger Top-Manager fördern nicht gerade einen gesellschaftlichen Konsens“, sagte der Bundesvorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Karl-Josef Laumann. „Der normale Bürger schüttelt dabei nur noch den Kopf. Auch Manager haben eine soziale Verantwortung für ihre Mitarbeiter - nicht nur für ihre Aktionäre“, betonte der CDU-Politiker, der auch Arbeitsminister in Nordrhein-Westfalen ist.
 

01.10.06 19:17

12175 Postings, 8387 Tage Karlchen_IIWetten, dass der Kleinfeld BWL studiert hat? o. T.

01.10.06 19:22

129861 Postings, 7458 Tage kiiwii...nicht nur... aber interessant ist:

**Im Jahr 1982 wird Kleinfeld wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut der Stiftung für empirische Sozialforschung in Nürnberg.**


*loool*


MfG
kiiwii  

01.10.06 19:43

12175 Postings, 8387 Tage Karlchen_IIja und - was soll das sein.

Kennt keine Sau.  

01.10.06 19:46
1

129861 Postings, 7458 Tage kiiwiida kannst mal sehen, was aus einem werden kann,

der auch noch BWL studiert hat.


aber im Ernst - er wäre besser wissenschaftlicher Mitarbeiter geblieben...hätte weniger Schaden verursacht...



MfG
kiiwii  

01.10.06 19:55
1

1840 Postings, 7366 Tage Wärnawenn ich das schon höre

angeblich sei "das Vorgehen BenQs nicht absehbar gewesen"... So ein Unsinn!!! Weshalb wurde denn die Mobilfunksparte in mindestens 3 Firmen aufgeteilt? Eine Management-GmbH, eine Asset-GmbH (für Vermögenswerte, Know-How und die Namensrechte) und die BenqMobile GmbH, in der lediglich die 3000 Angestellten zusammengefasst sind?
Natürlich um die letztere schnell und unkompliziert in die pleite zu entsorgen, ohne die Vermögenswerte, das Know-How und die Namensrechte zu gefährden, die Benq über die sogenannte Asset GmbH von vornherein in Sicherheit gebracht hat.
Das eine Jahr Jobgarantie diente doch nur der Vernebelung der wahren Absichten.
Meine Güte, das war doch so was von offensichtlich!
Wenn es wirklich stimmt, dass Siemens keinerlei Kenntnis von dieser geplanten Vorgehensweise hatte, dann haben sie sich anscheinend wirklich von Benq über den Tisch ziehen lassen - wie blutige Anfänger!
Management "made in Germany" - ich könnte kotzen.

Gruß
Wärna  

02.10.06 08:13
1

36845 Postings, 7519 Tage TaliskerHoppala: Vorstand verzichtet auf Gehaltserhöhung

BENQ-PLEITE
Siemens-Chef verzichtet auf Gehaltserhöhung

Nach massiver Kritik verzichtet der Siemens-Vorstand auf eine 30-prozentige Gehaltserhöhung. Konzernchef Kleinfeld nannte den Schritt in einem Interview ein Zeichen der Solidarität nach der BenQ-Pleite. Das Geld solle in einen Härte-Fonds fließen. Er schließt juristische Schritte gegen BenQ nicht mehr aus.

Hamburg - Kleinfeld verteidigte zunächst erneut die ursprünglich geplante immense Gehaltserhöhung. "Der Aufsichtsrat hat die Gehaltsmaßnahmen sachlich und ausführlich begründet." In dem Interview mit der "Bild"-Zeitung fügte er allerdings hinzu: Nach der Pleite des Handyherstellers BenQ gebe es eine neue Situation. Er kündigte an, dass Siemens mit einem 30-Millionen-Euro-Fonds Härten bei Entlassungen in der ehemaligen Handysparte des Münchner Technologiekonzerns abmildern wolle. Darin sollten auch die rund 5 Millionen Euro einfließen, die sonst in die höheren Vorstandsgehälter geflossen wären. Man wolle den Menschen ein Zeichen der Solidarität geben, so Kleinfeld. Wie die Zeitung berichtet, sollen aus dem Fonds auch Qualifizierung, Umschulung oder Weiterbildung Betroffener bezahlt werden.

Protest: Massive Kritik am Siemens-Chef Kleinfeld
Die angekündigte Erhöhung der Vorstandsbezüge um 30 Prozent war in den vergangenen Tagen auf scharfe öffentliche Kritik gestoßen, zumal bei einzelnen Siemens-Sparten Jobabbau droht. Nach der Insolvenz des an BenQ verkauften Handygeschäfts hatte sich die Kritik an Kleinfeld massiv zugespitzt.

Dem Bericht zufolge hat Bundeskanzlerin Angela Merkel am Sonntag in einem Telefonat mit Kleinfeld das Hilfsangebot begrüßt. Merkel sagte dem Blatt zufolge, sie habe gegenüber Siemens deutlich gemacht, dass dieses Traditionsunternehmen in einer besonderen Verantwortung stehe.

Kleinfeld kritisierte in dem Interview den taiwanesischen BenQ-Konzern scharf: "Wir finden die Vorgehensweise von BenQ in Deutschland inakzeptabel und helfen, so gut wir können", wurde er zitiert. "Wenn BenQ die Mitarbeiter im Regen stehen lässt, wollen wir aktiv tatkräftig helfen - und zwar schnell." Er schloss auch juristische Schritte nicht aus: "Uns wurde versichert, dass die Standorte in Deutschland erhalten bleiben und sogar gestärkt werden. Dieses Versprechen wurde gebrochen. Wir prüfen alle juristischen Schritte gegen BenQ", sagte er demnach.

Gleichzeitig widersprach Kleinfeld Spekulationen, wonach die Einstellung der Handy-Sparte schon beim Verkauf beabsichtigt war: "Alle Behauptungen, wir hätten die Insolvenz von BenQ Mobile in Deutschland billigend in Kauf genommen, sind böswillige Unterstellungen. Das lassen wir uns nicht gefallen. Unser Ziel war immer, für das Siemens-Handy-Geschäft eine solide Zukunft zu schaffen. Dafür haben wir finanzielle Mittel, Patente und sogar unsere Marke Siemens zur Verfügung gestellt", sagte er.

ler/AP/dpa

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,440289,00.html
 

02.10.06 08:28

3051 Postings, 8915 Tage ruhrpottBenQ wollte Siemens-Zahlungen nach Taiwan umleiten

Quelle: http://de.today.reuters.com/news/...UTSCHLAND-FIRMEN-BENQ-SIEMENS.xml

Berlin (Reuters) - Neue Hinweise stützen einem Zeitungsbericht zufolge den Verdacht, dass die Pleite der früheren Siemens-Handysparte durch ihren neuen Eigentümer BenQ bewusst vorbereitet wurde.

Unterhändler aus Taiwan hätten Siemens Verhandlungskreisen zufolge vor rund zwei Wochen aufgefordert, noch ausstehende Zahlungen von mindestens 50 Millionen Euro an BenQ-Mobile in Deutschland vorzuziehen und an die Konzernzentrale in Taiwan umzuleiten, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (Montagausgabe) laut Vorabbericht. Als Grund hätten die Unterhändler die akute Finanzschwäche des gesamten Konzerns angegeben. Siemens habe einem Vorziehen der Zahlung zwar zugestimmt, die Umleitung des Geldes nach Taiwan aber abgelehnt. Daraufhin habe BenQ kein Interesse mehr an der Zahlung gehabt.

Siemens-Finanzchef Joe Kaeser sagte der Zeitung, Siemens sei weiter bereit, die Zahlungen wie vereinbart zu leisten. Bei den ausstehenden 167 Millionen Euro werde jedoch genau geprüft, was nach Taiwan und was an das deutsche BenQ-Tochterunternehmen überwiesen werde. Siemens hatte die Handysparte vor rund einem Jahr an BenQ abgegeben.

BenQ Mobile hatte am Freitag Insolvenz angemeldet, nachdem der Mutterkonzern aus Taiwan den Geldhahn zugedreht hatte. Insolvenzverwalter Martin Prager äußerte sich am Samstag zuversichtlich, den Betrieb zumindest bis zum Ende des Jahres aufrechterhalten zu können. Politiker aller Parteien hatten sich von der Schließung empört gezeigt.



Ausgedacht ist oft viel schöner als die Wahrheit.
Deshalb verkauft sich die BLÖD-Zeitung wie Sau.
Vorteil: Das Denken wird einem abgenommen.
Nachteil: Das Denken wird einem abgenommen.

Viele Grüße

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aus dem Ruhrpott

Software is like sex. It's better when it's free.

 

02.10.06 08:43

1116 Postings, 6485 Tage MaxiJoKleinfeld - schlechtester Manager

den man sich vorstellen kann!

Sowas darf einem Manager einfach nicht passieren!

Wie man hört ja wohl 500 Mio ausgeben, die Lizensen an den Telefonen, und Markenrechte für 5 Jahren- einfach in den Satz gesetzt!

Ohne eine Gegenleistung!

Die Absicht mag gewesen sein, mit all diesen Zugeständnissen den Standort weiter zuu führen, doch ist es mehr als fahrlässig, sich vertraglich nicht abzusichern!

Denke sowas wäre nicht mal einem Durchschnittsbürger passiert.

Ob Kleinfeld auf seine Gehaltserhöhung für DIESES Jahr verzichtet, interessiert keinen mehr. Er muss wohl froh sein, wenn er seinen Job behalten kann. Meine, das dürfte auf keinen Fall sein, so eine Niete müsste man postwendend entlassen, und die Restzahlungen oder gar Abfindungen, auf keinen Fall mehr auszahlen.
Schlechter kann doch ein Manager nichts machen, oder?  

02.10.06 09:18

33505 Postings, 6945 Tage PantaniDa rauchts gewaltig.

'HB': Siemens sucht Konflikt mit BenQ wegen ehemaliger Handy-Tochter

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Nach der Insolvenz der ehemaligen Handy-Tochter wird der Ton zwischen Siemens und der taiwanischen BenQ einem Pressebericht zufolge rauer. Speziell um die Patent- und Markenrechte sei ein Streit ausgebrochen, berichtet das 'Handelsblatt' (HB, Montagausgabe). 'Wir werden prüfen, ob wir BenQ zugestandene Rechte wie etwa die Patentüberlassung oder die Führung der Marke Siemens anfechten', sagte ein Siemens-Sprecher der Finanzzeitung.

Konzernchef Klaus Kleinfeld hatte bereits angekündigt, dass er juristische Schritte gegen BenQ erwäge. Siemens habe das Handygeschäft an BenQ abgegeben, damit es langfristig fortgeführt werde, und nicht, um es zu schließen.

'UNANNEHMBARE NACHVERHANDLUNGEN'

Firmenkreisen zufolge sei es wenige Tage zuvor zu einem heftigen Zerwürfnis zwischen Siemens und den Taiwanern gekommen, berichtet das 'Handelsblatt'. BenQ-Strategiechef Rick Lei habe bestätigt, dass sein Unternehmen vor rund einer Woche Siemens 'um Hilfe gebeten' habe. BenQ sei nach der Übernahme des Bereichs von den großen Verzögerungen der Produkte überrascht worden. Es gebe daher immer noch 'gewisse Streitigkeiten' mit Siemens. Nach Angaben deutscher Industriekreise habe BenQ in den Nachverhandlungen unannehmbare Forderungen aufgestellt.

Siemens–Finanzchef Joe Kaeser gab laut 'Handelsblatt' dazu jetzt erstmals Details bekannt. Vor einer Woche habe BenQ darum gebeten, dass Siemens zwei noch ausstehende Raten von insgesamt rund 150 Millionen Euro direkt nach Taiwan überweisen solle./ne/sbi

Quelle: dpa-AFX

 

02.10.06 09:46

8274 Postings, 6728 Tage pomerolich denke, die haben beide vorher gewusst

was sie vor hatten! so ist Siemens nicht der Böse!
mehr und mehr spürt nun auch Westdeutschland wie die Arbeitsplätze dahin sichen, noch wollen nicht alle war haben das hier in 10 Jahren auf Ost-Lohnniveau gewackelt wird.Jede Wette!  

02.10.06 09:49

112127 Postings, 7536 Tage denkideeVorstand verzichtet auf Gehaltserhöhung

Nach Pleite des Handy-Herstellers BenQ

Siemens bildet Härtefonds für Mitarbeiter
Siemens hat nach der Pleite des Handyherstellers BenQ angekündigt, die Mitarbeiter des insolventen Unternehmens zu unterstützen. Siemens will einen Fonds in Höhe von 30 Millionen bilden, um Umschulungen und Weiterbildungen für die betroffenen Mitarbeiter zu bezahlen. Das bestätigte das Unternehmen der ARD.

Vorstand verzichtet auf Gehaltserhöhung  

Siemens-Chef Klaus Kleinfeld kritisierte in der "Bild"-Zeitung die Vorgehensweise von BenQ Deutschland. "Wenn BenQ Mitarbeiter im Regen stehen lässt, wollen wir tatkräftig helfen", so Kleinfeld. Er kündigte zudem an, dass der Vorstand auf die in den vergangenen Tagen heftig kritisierte Gehaltserhöhung von 30 Prozent verzichte. Der dafür eingeplante Betrag, fünf Millionen Euro, solle auch in den Fond fließen.

Insolvenz bewusst vorbereitet?Kleinfeld wies Vorwürfe zurück, wonach die Einstellung der Handy-Sparte schon beim Verkauf beabsichtigt gewesen war. Dies sei eine böswillige Unterstellung. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" gibt es dagegen neue Hinweise, dass BenQ die Pleite der früheren Siemens-Handysparte bewusst vorbereitet hat. Unterhändler aus Taiwan hätten Siemens vor zwei Wochen aufgefordert, ausstehende Zahlungen von mindestens 50 Millionen Euro an die deutsche Tochter vorzuziehen und nach Taiwan umzuleiten, berichtet das Blatt.

Als Grund hätten sie die akute Finanzschwäche des gesamten Konzerns genannt. Siemens habe einem Vorziehen der Zahlung zwar zugestimmt, das Umleiten des Geldes nach Taiwan aber abgelehnt. "Daraufhin verlor BenQ das Interesse an der Zahlung. Seitdem herrscht Funkstille", verlautete nach "SZ"-Informationen aus Verhandlungskreisen.

[Bildunterschrift: Der Verkauf der BenQ-Siemens-Geräte blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück.]  
Angehängte Grafik:
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02.10.06 20:20

2689 Postings, 6865 Tage boersenjunky....


Eins ist klar, ein Produkt der Firma BENQ wird von mir nicht mehr gekauft!!!
Und wenn sich alle genauso verhalten, dann werden die Taiwanfuzies schon merken mit wem sie sich angelegt haben.

Deutschland sollte für die zum absoluten minusmarkt werden - im verkauf




Servus
boersenjunky

-- reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man nicht ausgibt.--
 

02.10.06 20:50

3030 Postings, 7050 Tage ORAetLaborawenn BenQ in Deutschland nicht mehr

gekauft wird, ist das ein Grund, das Werk schneller zur schliessen, als womöglich geplant, also daraus wird nix!

Die dt. Politik wollte sich doch für das Know-How einsetzen, was wird daruas nun, bzw. was wurde daraus, schon irgendwelche Neuigkeiten?  

02.10.06 20:58
1

2689 Postings, 6865 Tage boersenjunkywenn die schließen wollen, dann schließen se

leider - also FUCK BENQ



Servus
boersenjunky

-- reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man nicht ausgibt.--
 

03.10.06 14:17

8001 Postings, 6819 Tage KTM 950Merkel nimmt Siemens-Führung in die Pflicht

BenQ-Insolvenz
Merkel nimmt Siemens-Führung in die Pflicht

Nach SPD-Chef Beck hat auch die Bundeskanzlerin die besondere Verantwortung des Siemens-Konzerns für seine ehemaligen Mitarbeiter betont.

In ihrer Rede beim zentralen Festakt zum Tag der Deutschen Einheit erinnerte Angela Merkel an die Mitarbeiter der früheren Handysparte von Siemens, „die so mir nichts, dir nichts auf die Straße gesetzt werden sollen“.

Hier stehe ein Traditionsunternehmen wie Siemens in einer besonderen Verantwortung für seine früheren Mitarbeiter, mahnte die Kanzlerin laut Redemanuskript. „Diese Verantwortung muss wahrgenommen werden“, fügte die Regierungschefin hinzu. Wenn das nicht geschehe, leide das Vertrauen der Bevölkerung in die soziale Marktwirtschaft.

Siemens-Vorstandschef Klaus Kleinfeld hat den BenQ-mobile-Beschäftigten bereits zugesichert, dass ihre Bewerbungen bei Siemens wie die interner Mitarbeiter behandelt würden. Derzeit gebe es 2.000 offene Stellen bei Siemens in Deutschland.

BenQ Mobile hatte am Freitag Insolvenz angemeldet, nachdem die Zentrale des taiwanischen Elektronikherstellers die Zahlungen an seine deutsche Tochter eingestellt hatte. Erst vor einem Jahr hatte der BenQ-Konzern die defizitäre Siemens-Handysparte übernommen. BenQ Mobile beschäftigt in Deutschland rund 3000 Mitarbeiter.

(dpa/AFP/ddp)


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Alles im Leben braucht seine Zeit. Gras wächst auch nicht schneller,
wenn man daran zieht!

Gruß
KTM 950  

03.10.06 14:19

8001 Postings, 6819 Tage KTM 950Bayern sagt BenQ Mobile Hilfe zu

Überlebenskampf
Bayern sagt BenQ Mobile Hilfe zu

Der Freistaat Bayern will dem insolventen Handyhersteller aus der Krise helfen. Weiterbestehen kann das Unternehmen jedoch nur, wenn es noch Zugriff auf Patente und Lizenzen hat.

Der Freistaat Bayern will den insolventen Handyhersteller BenQ Mobile bei seinem Überlebenskampf unterstützen. Das Land werde sich an einer "Clearing-Stelle" beteiligen, der auch Vertreter der Gewerkschaften und des früheren Besitzers Siemens angehören sollen, sagte Wirtschaftsminister Erwin Huber (CSU).

Ziel sei es, alle rechtlichen Möglichkeiten im Sinne der Mitarbeiter auszuschöpfen. Dabei solle auch geklärt werden, in welchem Umfang Patente an den taiwanesischen Besitzer BenQ abgeflossen seien und was man dagegen tun könne. Am Abend wollte sich Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) mit Siemens-Chef Klaus Kleinfeld treffen.

Taiwanesischer Mutterkonzern hatte den Geldhahn zugedreht

BenQ Mobile mit 3000 Beschäftigten in Deutschland hatte in der vergangenen Woche Insolvenzantrag gestellt, nachdem der taiwanesische Mutterkonzern
den Geldhahn zugedreht hatte. "Die Nachricht hat uns wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen", sagte Huber.

Die Möglichkeiten für den Staat, finanziell einzugreifen, seien beschränkt. Nach Einschätzung von Freistaat und Gewerkschaft hängt die Zukunft von BenQ Mobile entscheidend davon ab, ob das deutsche Unternehmen noch Zugriff auf die Patente und Lizenzen hat. Diese sind bereits teilweise nach Taiwan transferiert worden.

Schlüsseltechnologie muss im Land gehalten werden

"Sollten die Patente und Lizenzen unwiderruflich bei BenQ sein, sehe ich keine Chancen, weiter produzieren zu können", sagte IG-Metall-Bezirkschef Werner Neugebauer. Ziel müsse es sein, diese Schlüsseltechnologie im Land zu halten, sagte Huber. "Wir wollen, dass es auch in Zukunft Entwicklung, Produktion und den Verkauf von Handys in Deutschland gibt."

Die Verbraucher rief Huber dazu auf, sich im Weihnachtsquartal beim Kauf eines Handys für ein heimisches Produkt zu entscheiden. "Ohne Markt gibt es keine Beschäftigung." Die Gewerkschaften begrüßten das Eingreifen des Freistaats. "Die Politik steht in der Pflicht", sagte Bayerns DGB-Chef Fritz Schösser.

(dpa)

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Gruß
KTM 950  

04.10.06 10:52
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268 Postings, 6934 Tage geo1Kleinfelds Kommunikations-Gau

Kleinfelds Kommunikations-Gau
Von Christoph Hardt und Christoph Nesshöver

In deutschen Top-Unternehmen hat es in den vergangenen Monaten zahlreiche Kommunikationsdesaster gegeben. Die Siemens-BenQ-Krise setzt dem Ganzen jetzt die Krone auf. Der öffentliche Umgang des Unternehmens mit seiner ehemaligen, nun insolventen Handy-Sparte ist das Ende einer langen Fehlerkette.


BenQ Mobile bekommt von vielen Seiten Hilfe. Doch reicht das zum Überleben? Quelle: Reuters
Bild vergrößernBenQ Mobile bekommt von vielen Seiten Hilfe. Doch reicht das zum Überleben? Quelle: Reuters

MÜNCHEN / DÜSSELDORF. Gerhard Schröder wollte mit „Bild, Bild am Sonntag und Glotze“ regieren. In der Verzweiflung macht es Klaus Kleinfeld ähnlich. Am Montag Morgen „Bild“, am Abend Fernsehen. Das aber geht nicht gut, die Siemens- Medienoffensive fällt zunächst aus. „Technische Probleme“ gebe es mit der Leitung, entschuldigte sich Heute-Journal-Moderatorin Marietta Slomka am Montag. Klaus Kleinfeld hat das Glück verlassen.

Als der Siemens-Chef zehn Minuten später endlich live auf Sendung ist, kommt seine Stimme dumpf über Telefon. Später, bei Tom Buhrow in den „Tagesthemen“, ist es auch nicht viel besser. Der Siemens-Chef wirkt erst kleinlaut, dann genervt: „Im Nachhinein ist man immer schlauer“. Dann lässt er die rechte Hand mehrfach in Richtung Kamera schnellen. Das sollte man nicht tun, Millionen nehmen den Eindruck mit, Kleinfeld ringe um die Fassung.

In deutschen Top-Unternehmen hat es in den vergangenen Monaten zahlreiche Kommunikationsdesaster gegeben. Da war Josef Ackermann mit seinen Milliardengewinnen und den gleichzeitig verkündeten Massenentlassungen, da war Allianz-Chef Michael Diekmann, der alles machen wollte, nur nicht den „Ackermann“, dann aber in die gleiche Falle lief: Rekordgewinne, Stellenabbau. Und nun Siemens, die Krönung.

Um zu erklären, was in den vergangenen Tagen über den deutschen Technik-Riesen hereingebrochen ist, bieten sich zwei Interpretationsmodelle an: Das erste, das ist die große Intrige gegen Klaus Kleinfeld, den Mann, der angeblich das Siemens-Erbe verschleudert. Es gibt Leute, die so reden in München, die sagen, Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer habe mit dem Vorstandschef gebrochen. Pierer hat das mehrfach dementiert, doch bleibt die Frage offen, wie Pierer, dieser eminent politische Siemens-Veteran, eine so deftige Gehaltserhöhung hat durchwinken können, ohne an die öffentlichen Folgen zu denken. „Vielleicht war es Tunnelblick“, sagt ein Vertrauter. Sonderbar bleibt dennoch, dass die Geschichte ausgerechnet zu dem Zeitpunkt ruchbar wurde, als sich die Krise um BenQ zuspitzte. Denn dass man bei Siemens nichts geahnt hätte, ist eine Mär. Gut möglich allerdings, dass es die falschen Leute waren, die davon wussten.

Interpretationsmodell zwei ist etwas einfacher: „Es ist einfach dumm gelaufen“, sagt ein Pressesprecher. Egal, für welche Sichtweise man sich entscheidet, fest steht, dass die Kommunikatoren der Siemens AG vor einem Scherbenhaufen stehen. „Das war der Gau“, sagt eine hochrangiger Siemens-Mann. In der Pressestelle räumt man ein, die politische Dimension des Geschehens unterschätzt zu haben. Und das von entsprechenden Stellen die Warnsignale fehlten.

Dabei hat alles ziemlich normal begonnen, typisch Siemens, ziemlich langatmig und formal korrekt. Die Geschichte der Gehaltserhöhung, sie beginnt schon im Jahr 2004. Angesichts der bevorstehenden Führungswechsel bleibt die Entscheidung zur turnusgemäßen Erhöhung der Vorstandsbezüge liegen. Im Geschäftsbericht für 2005 kündigt der neue Aufsichtsratschef von Pierer jedoch den Zuschlag bereits an. Dann werden Studien in Auftrag gegeben, im Mai 2006 entscheidet das Präsidium des Aufsichtsrats. Da die Gehälter drei Jahre nicht erhöht worden sind, fällt der Zuschlag kräftig aus. Man vereinbart Stillschweigen, die Maßnahme soll im Geschäftsbericht 2006 publiziert werden. Die Kommunikatoren werden nicht informiert.

Es mutet wie eine Ironie der Geschichte an, dass der Stein ausgerechnet auf einer Party ins Rollen kommt, die Siemens Anfang September zum Abschied für den langjährigen Kommunikationschef Eberhard Posner gibt. Dort konfrontiert eine Journalistin von Pierer mit einem Fragenbündel, die Gehaltserhöhung ist nur ein kleiner Teil davon. Gut eine Woche später ist die Vorabmeldung des „Spiegel“ in der Welt.

Jetzt rächt sich, dass es in der Konzernkommunikation in der Ära Kleinfeld zu tief greifenden Veränderungen gekommen ist, deren Folgen noch immer nicht bewältigt scheinen. Während Pierers Chefkommunikator Posner den Kontakt mit den Medien zu seinen vornehmsten Aufgaben zählte, sieht sich Kleinfelds neuer Kommunikationschef Janos Goenczoel als Kommunikationsmanager. Der gebürtige Ungar mit amerikanischem Pass ist als PR-Mann groß geworden, er hat einen Ausflug ins Private-Equity-Geschäft hinter sich, gegenüber Journalisten zeigt er sich betont zurückhaltend. Er arbeitet im Hintergrund, konzentriert sich auf die Neupositionierung der Marke Siemens und den Umbau der Kommunikationsstrukturen. In der Pressestelle herrscht munteres Kommen und Gehen, erst ab März 2006 tritt mit dem Amtsantritt des neuen Pressechefs Peik von Bestenbostel, der zuvor für BMW und die Quandt-Stiftung arbeitete, eine Beruhigung ein.

Doch erweist es sich als großer Mangel, dass dem Kommunikationschef der Draht zum Aufsichtsratschef zu fehlen scheint, die losbrechende Empörung trifft die Siemens-Presseleute daher unvorbereitet. Einen Tag nach der „Spiegel“-Geschichte, am 19. September, hat Siemens Journalisten zum Treff auf dem Oktoberfest geladen. Es herrscht Wies’n-Stimmung – scheinbar. Denn in Wahrheit gärt es. Die Hoffnung, die öffentliche Aufregung unter Kontrolle zu bekommen, ist zerschlagen, die Presseleute wissen bei Maß und Fleischpflanzerl, dass die Bild-Zeitung am nächsten Morgen Klaus Kleinfeld frontal attackieren wird. Dann bricht die Welle gegen Siemens richtig los. „Wir sind machtlos“, sagt einer, der mitten im Sturm steht.

Die Strategie: Wegducken. Interviewwünsche werden abgeschmettert. Schließlich wollte Klaus Kleinfeld ja eine ganz andere Geschichte von sich lesen: Während sich Deutschland über die gierigen Siemens-Manager echauffiert, stellt Kleinfeld in New York im Rahmen der Wohltätigkeitsinitiative von Bill Clinton und im Beisein von Janos Goenczoel ein Klinik-Projekt in China vor. In Deutschland erfährt man davon keine Silbe, hier herrscht die Strategie des Schweigens.

Im Fernen Osten braut sich ein noch schlimmeres Unwetter zusammen.

Dabei braut sich zur selben Zeit im Fernen Osten ein noch schlimmeres Unwetter zusammen. Mitte September ist es zwischen Siemens und den Taiwanern von BenQ zum Zerwürfnis über ausstehende Zahlungen nach deren Übernahme der Siemens-Handy-Sparte gekommen. Gerüchte über Liquiditätsengpässe sind in der Welt, die deutsche BenQ kann jeden Cent gebrauchen. Doch der Board in Taiwan lehnt das Siemens-Angebot ab, danach herrscht zwischen Taipeh und München Funkstille.

Dass Siemens von dem, was kommt, „völlig überrascht“ gewesen sei, kann man glauben, man muss es nicht. Die wichtigsten Kommunikatoren aber scheinen wieder nicht vorbereitet. Als BenQ Mobile vorigen Donnerstag die bevorstehende Pleite meldet, basteln die Siemens-Leute an einer ganz anderen, einer „Positiv-Geschichte“. Die liegt jetzt auf Eis. Dann bricht das Gewitter los. Der öffentliche Vorwurf, die Pleite sei ein abgekartetes Spiel gewesen, trifft den Nerv von Kleinfeld. „Fassungslos“, sei er gewesen.

Bis tief in die Nacht sitzen Vorstände und Kleinfeld-Vertraute am Freitag beieinander, dann wird das Schweigen gebrochen, ein Signal ausgesendet: der Verzicht auf die Gehaltserhöhung. Das exklusive Gesprächangebot geht ausgerechnet an die Zeitung, die Kleinfeld zuvor aufs Schärfste attackiert hat: „Bild“. Hier nimmt der Siemens-Chef das Wort „Solidarität“ in den Mund. Auch das ist ein Ereignis. Dann folgt das Fernsehen, Kleinfeld zeigt, dass er das noch üben muss.

Leute, die vor wenigen Stunden mit ihm verhandelt haben, sagen, der Siemens-Chef habe einen souveränen Eindruck hinterlassen. Leute in seiner Umgebung sagen, sein Image sei nicht beschädigt. Leute, die schon lange dabei sind, erinnern daran, wie oft Heinrich von Pierer in seinen Anfängen zum Abschuss frei gegeben wurde. Leute, die Kleinfeld kennen, wissen, dass das, was passiert ist, nicht ohne Folgen bleiben wird.  

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