DAX-Schluss: Leichte Abschläge nach lustlosem Handel
Der DAX notierte zum Handelsende mit einem Abschlag von 0,30 Prozent auf 4.922,34 Punkte. Belastet wurde der deutsche Leitindex von der weiter leicht abgebenden Wall Street und dem anhaltend hohen Ölpreis. Zudem war in einigen Bundesländern am heutigen Tag ein Feiertag, so dass das Handelsvolumen ebenfalls äußerst gering war und keine rechte Stimmung aufkommen konnte. So dümpelte der DAX am Nachmittag alles in allem lustlos vor sich hin. Die Gewinnerliste wird am Abend von der Allianz-Aktie angeführt. Das Papier profitiert von positiven Analystenkommentaren. DaimlerChrysler hat scheinbar einen Notfallplan aufgestellt, mit dem der Absatz der Marke Mercedes wieder angekurbelt werden soll. Zusätzlich hat das Unternehmen scheinbar Probleme, die vakante Vorstandsposition bei der Marke Mercedes neu zu besetzen. Daher wird wahrscheinlich der neue Vorstandschef Zetsche diese Position vorerst kommissarisch mit übernehmen. Zum Handelsende gehört auch die DaimlerChrysler-Aktie zu den größeren Gewinnern im DAX.
Meldungen gab es am heutigen Morgen von Fresenius. So gab die Gesellschaft ihr Stimmverhalten für die außerordentliche Hauptversammlung der Fresenius Medical Care AG bekannt. Die Aktie gehört am heutigen Handelstag zu den größten Verlierern im DAX.
Die Commerzbank bestätigte zudem, dass es nun auch Ermittlungen gegen Verantwortliche des Kreditinstitutes sowie den Vorstandsvorsitzenden Klaus-Peter Müller gebe. Zudem hatte er in einem Interview mitgeteilt, dass derzeit keine Übernahmegespräche geführt werden. Folgerichtig ebbt die Übernahmefantasie bei dem Titel ab. Die Aktie notiert zum Handelsende allerdings dennoch im Plus.
Schlussstände (17:38 Uhr):
DAX: 4.922,34 (-0,30 Prozent)
MDAX: 6.769,86 (-0,16 Prozent)
Tagesgewinner: Allianz, Continental, Linde
Tagesverlierer: Fresenius Medical Care, BMW, MAN
Unternehmensmeldungen:
Der Gesundheitsdienstleister Fresenius AG (ISIN DE0005785638/ WKN 578563) gab am Montag sein Stimmverhalten für die außerordentliche Hauptversammlung der Fresenius Medical Care AG (ISIN DE0005785802/ WKN 578580) am 30.8.2005 bekannt.
Die Citadel Equity Fund Ltd. hat am 12. August 2005 einen Gegenantrag zu Punkt 1 der Tagesordnung der außerordentlichen Hauptversammlung sowie zum einzigen Tagesordnungspunkt der gesonderten Versammlung der Vorzugsaktionäre (Beschlussfassung über die Umwandlung von stimmrechtslosen Inhaber-Vorzugsaktien in Inhaber-Stammaktien) eingereicht. Sie fordert die Aktionäre der Fresenius Medical Care AG auf, der Umwandlung nur zuzustimmen, wenn die Umwandlungsprämie auf 9,75 Euro je Inhaber-Vorzugsaktie reduziert wird. Wie nun mitgeteilt wurde, hat die Fresenius AG beschlossen, ihre Stimmrechte in der außerordentlichen Hauptversammlung der Fresenius Medical Care AG im Sinne dieses Gegenantrags auszuüben. Sie hält 50,76 Prozent der Stammaktien der Fresenius Medical Care AG.
Die Umwandlung von Vorzugsaktien in Stammaktien soll zu einer Erhöhung der Liquidität in den Stammaktien sowie zu einer Verbesserung der Position der Fresenius Medical Care AG im DAX führen und die Flexibilität bei der Finanzierung künftigen Wachstums steigern.
Die Commerzbank AG (ISIN DE0008032004/ WKN 803200) hat Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt gegen Verantwortliche des Kreditinstituts sowie ihren Vorstandsvorsitzenden Klaus-Peter Müller bestätigt.
Wie das im DAX30 notierte Kreditinstitut bereits am Samstag bekannt gab, geht es bei dem von der Staatsanwaltschaft eingeleiteten Ermittlungsverfahren um den Anfangsverdacht der Geldwäsche. Dieses bezieht sich auf Sachverhalte aus den neunziger Jahren, welche die lange zurückliegende Privatisierung auf dem Sektor der Telekommunikation in Russland betreffen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats und der Vorstand haben kein Verständnis für die Erweiterung des Verfahrens und gehen von Müllers vollständiger Entlastung aus. Die Bank ist zuversichtlich, dass auch die von der BAFin veranlasste Prüfung des Sachverhalts dazu beitragen wird. Diese Prüfung, bei der die Bank uneingeschränkt kooperiert, ist weit vorangeschritten, hieß es weiter.
Die Deutsche Telekom AG (ISIN DE0005557508/ WKN 555750) und der niederländische Telefonkonzern KPN N.V. (ISIN NL0000009082/ WKN 890963) haben Presseangaben zufolge gemeinsam die Übernahme des britischen Mobilfunkanbieters O2 plc (ISIN GB00B05KYV34/ WKN A0DQLC) vorbereitet.
Wie die britische "Sunday Times" unter Berufung auf Branchenkreise berichtet, wollten die beiden Telefongesellschaften den drittgrößten britischen Mobilfunkanbieter gemeinsam übernehmen. Laut dem Bericht war dabei eine Übernahmeofferte in Höhe von 160 Pence je Aktie geplant, was einem Volumen von 14 Mrd. Britischen Pfund (GBP) entsprochen hätte. Die gemeinsame Offerte sei jedoch nach wochenlanger Vorbereitung in den vergangenen Tagen gescheitert, nachdem sich beide Parteien nicht über eine gemeinsame Struktur des Übernahmeangebots einigen konnten, hieß es weiter. Wie die Zeitung weiter berichtet, könnten die beiden Konzerne jederzeit ihre Verhandlungen über eine gemeinsame Übernahmeofferte für O2 wieder aufnehmen.
Der Energieversorger MVV Energie AG (ISIN DE0007255903/ WKN 725590) konnte in den ersten neun Monaten des laufenden Fiskaljahres aufgrund des erfolgreich durchgeführten Restrukturierungsprogramms beim Gewinn deutlich zulegen.
Wie der im SDAX notierte Konzern am Montag bekannt gab, lag der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Berichtszeitraum bei 174 Mio. Euro, nach 99 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Periodenüberschuss nach Fremdanteilen lag bei 59 Mio. Euro bzw. 1,16 Euro je Aktie, nachdem in den ersten drei Quartalen des Vorjahres ein Break-Even Ergebnis erzielt werden konnte. Der Konzernumsatz kletterte von 1,22 Mrd. Euro auf 1,53 Mrd. Euro. Für das Gesamtjahr bekräftigte MVV Energie die ursprüngliche Prognose und erwartet einen Umsatz von rund 2 Mrd. Euro sowie einem EBIT-Anstieg gegenüber dem bereinigten Vorjahreswert um über 50 Prozent von 97 auf 150 Mio. Euro. Der MVV Energie-Chef Dr. Schulten kündigte daher an, erneut eine attraktive Dividende vorzuschlagen, "die wir aufgrund unserer deutlich verbesserten Ertragslage diesmal wieder vollständig aus dem erwirtschafteten Jahresüberschuss nach Fremdanteilen zahlen können."
Der Erotikkonzern Beate Uhse AG (ISIN DE0007551400/ WKN 755140) konnte im ersten Halbjahr beim Umsatz zulegen und bestätigte die Prognose für das Gesamtjahr.
Wie der im SDAX notierte Konzern am Montag bekannt gab, lag der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) in den ersten sechs Monaten des laufenden Fiskaljahres bei 10,2 Mio. Euro, nach 9,8 Mio. Euro im Vorjahreshalbjahr. Der Vorsteuergewinn verbesserte sich von 8,6 Mio. Euro leicht auf 8,9 Mio. Euro, während das Ergebnis nach Steuern gegenüber dem Vorjahreszeitraum (6,2 Mio. Euro) mit 5,7 Mio. Euro leicht rückläufig war. Der Konzernumsatz verbesserte sich im Vergleich zur Vorjahresperiode von 135,6 Mio. Euro auf 144,1 Mio. Euro. Wesentlichen Anteil an der Erlössteigerung hatte das Segment Versandhandel, welches seinen Umsatz von 59,0 Mio. Euro auf 67,9 Mio. Euro ausbauen konnte. Für das Gesamtjahr bestätigte Beate Uhse die Geschäftsprognose und geht nach wie vor von einem Erlösanstieg in Höhe von 15 Prozent sowie einer Steigerung beim Vorsteuerergebnis von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus.
Gruß Moya |