WOCHENAUSBLICK: Neuer Anlauf im DAX in Richtung 4.000 Punkte möglich FRANKFURT (dpa-AFX) - Nachdem der wichtigste deutsche Aktienindex DAXin der vergangenen Woche knapp an der 4.000-Punkte-Marke gescheitert war, halten Experten in der kommenden Börsenwoche einen neuen Anlauf für möglich. Denkbar ist aber auch ein weiterer moderater Kursrückgang. Eine einheitliche Meinung ist derzeit unter den Experten nicht auszumachen.
"Der Markt ist nach wie vor desorientiert", sagte Aktienstratege Klaus Stabel von der Wertpapierhandelsbank ICF Kursmakler AG. Er und auch sein Kollege Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg sind optimistisch und erwarten, dass die Anleger neuen Mut fassen und den DAX über 4.000 Punkte steigen lassen. "Das Kursgewinn-Verhältnis des DAX liegt auf der Basis der Gewinnschätzungen für 2005 immer noch unter zwölf und damit auf dem tiefsten Niveau seit 25 Jahren", begründet Schallenberger seine Aufwärtsprognose. MANGEL AN KURSRELEVANTEN DATEN Die DZ Bank hingegen sieht den Markt aus Mangel an marktrelevanten Konjunkturdaten und Unternehmensnachrichten eher von Gewinnmitnahmen belastet. Vor allem charttechnisch orientierte Anleger, die versuchten, aus vergangenen Kursverläufen künftige Entwicklungen abzuleiten, dürften ihrer Ansicht nach den Handel bestimmen. Die Schwäche der US-Börsen sei für den weiterhin vermuteten Kursrückgang ausschlaggebend, argumentieren sie. Außerdem sehen viele Banken in den anhaltend hohen Energie- und Ölpreisen Belastungsfaktoren.
Zu den wenigen interessanten Unternehmensnachrichten dürften am Dienstag die Strategieaussagen von KarstadtQuelle zählen. Außerdem legt der zweitgrößte deutsche Damenmode-Hersteller Gerry Weber Quartalszahlen vor. Am Donnerstag lädt der Halbleiterausrüster AIXTRON zu einer außerordentlichen Hauptversammlung ein.
RÜCKGANG BEIM IFO-INDEX ERWARTET Zu den wenigen Höhepunkten unter den Konjunkturdaten zählen in Deutschland am Montag der ifo-Geschäftsklima-Index für September, für den die Volkswirte einen leichten Rückgang erwarten. Am Freitag werden dann die Einzelhandelsumsätze für August bekannt gegeben. In den USA wird am Dienstag das Verbrauchervertrauen im September erhöhte Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Auch die US-Konsumentendaten am Donnerstag und der Chicago-Einkaufsmanagerindex, der Auskunft über das Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten macht, ist von Interesse. Am letzten Handelstag der Woche wird schließlich der US-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe veröffentlicht. Der Deutschen Bank zufolge dürfte er im September von 59,0 auf 57 Punkte gefallen sein.
Auch die DekaBank und das Bankhaus HSBC Trinkaus & Burkhardt rechnen mit einem Rückgang, sehen aber weiterhin eine relativ starke Expansion im Verarbeitenden Gewerbe. |