Salzgitter profitiert vom Stahlboom
Ebit zum Halbjahr verdreifacht - Weiter positives Marktumfeld erwartet - Hohes Jahresergebnis angestrebt
VOLLTEXT Börsen-Zeitung, 13.8.2004 ris Hamburg - Die Salzgitter AG hat im laufenden Geschäftsjahr erwartungsgemäß von der weltweit stark gestiegenen Stahlnachfrage profitieren können. Wie der Stahlkonzern bei Vorlage des Zwischenberichts mitteilte, stieg der Konzernumsatz im ersten Halbjahr 2004 um 10 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 2,76 Mrd. Euro.
Die gute Marktentwicklung für Walzstahlprodukte hat zusammen mit den Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung dazu geführt, dass der norddeutsche Stahlkonzern wieder deutlich mehr verdient hat als in den schwachen Vorjahren.
So hat sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Vergleich zu 2003 auf 91,7 (28,8) Mill. Euro mehr als verdreifacht. Das Nettoergebnis vervielfachte sich auf 57,7 (9,2) Mill. Euro. Der Vorstand zeigte sich nach zwei schwierigen Jahren mit der Rendite auf das eingesetzte Kapital (Roce) wieder zufrieden. Die Kennziffer erhöhte sich klar auf 13,2 (4,2) %.
Besonders positiv entwickelte sich das Handelsgeschäft des Konzerns, das dank der guten Nachfrage Preiserhöhungen zügig habe durchsetzen können. Der Preisanstieg für Rohstoffe wie Eisenerz, Kokskohle und Schrott habe die Erhöhung der Stahlabsatzpreise erforderlich gemacht. Zudem habe der Handel von den zu günstigen Einstandspreisen beschafften Lagerbeständen profitiert, deren Absatz im zweiten Quartal zu einem Ergebnissprung geführt habe. Der Handelsumsatz erhöhte sich um 21 % auf 1,23 Mrd. Euro. Der Vorsteuergewinn stieg auf 43,0 (5,6) Mill. Euro.
Ebenfalls positiv zeigte sich der Geschäftsbereich Stahl, in dem die Stahlerzeugung zusammengefasst wird und dessen Umsatz um 7 % auf 820 Mill. Euro kletterte. Die Rohstahlerzeugung stieg auf 4,3 (4,2) Millionen Tonnen.
Besonders Flachstahl und Träger seien im Verlauf des Jahres stärker nachgefragt worden. Der Bruttogewinn (Ebt) legte auf 29,5 (7,4) Mill. Euro zu. Hierin sind Gewinne von 5,8 Mill. Euro aus dem Verkauf von Aktien des US-Stahlunternehmens Steel Dynamics Inc. enthalten.
Auf gutem Weg war auch das Röhrengeschäft, dessen Umsatz aufgrund von Produktmix- Veränderungen und negativer Währungseffekte zwar um 3,4 % auf 458 Mill. Euro fiel.
Dafür war der Gewinn vor Steuern gegenüber dem krisengeprägten Vorjahr mit 25,7 (1,6) Mill. Euro wieder klar besser.
Risikofaktoren belasten
Für das zweite Halbjahr erwartet Salzgitter ein weiter gutes Marktumfeld, auch wenn die Aussichten für eine weitere weltwirtschaftliche Belebung durch Risikofaktoren wie gestiegene Rohstoff- und Energiekosten belastet werden. Das Ergebnisverbesserungsprogramm werde die Gewinnlage in allen Unternehmensbereichen nachhaltig stabilisieren, hieß es. Der Konzern erwartet für das Gesamtjahr einen Vorsteuergewinn, der dem Resultat von 2001 nahe kommt, als 160 Mill. Euro erwirtschaftet wurden |