Deloitte hat ein Testat verweigert. Der Grund für die Verweigerung und der Prüfungsbericht sind lediglich der Geschäftsführung von Steinhoff zugänglich. PWC wird diese Berichte und die Begründung von Deloitte natürlich sehen wollen müssen. Das ist schonmal das erste Kochrezept.
Vergleicht es einfach mal mit dem Gang zum Tüv. Wenn der Euer Auto durchfallen lässt, steht auf dem Papier der Grund dafür. Wenn Ihr dann in die Werkstatt geht zeigt Ihr dem Meister den Tüvbericht.
Natürlich sind die Leute von PWC auch nicht blöd und es gehört zum Standardvorgehen einer jeden Prüfung auch öffentliche Quellen zu berücksichtigten falls sich ein Thema aufdrängt, d.h. wenn die Presse von diesem und jenem schreibt sich auch dieses und jenes anzusehen. Wer glaubt, die Prüfer von PWC schauen sich die Buchhaltung des Konzerns an und prüfen jeden einzelnen Beleg, der irrt gewaltig.
Insbesondere wird man sich hier den Konsolidierungskreis ansehen und betrachten ob dieser erweitert werden muss um verdeckte Konzerntöchter (Stichwort Geisterumsätze oder versteckte Verluste). Dann wird man sich die Konsolidierung an sich ansehen. Ferner wird natürlich der Impairmenttest durchgeführt um zu sehen ob der üppige Goodwill korrigiert werden muss. Und die übrigen Standardprüfungsschritte spult man nebenbei herunter.
Wichtig für die Prüfung ist jetzt erstmal den Grund für die Verweigerung des Testates zu betrachten. Und wenn man das hat und noch Stunden abrechnen möchte bzw. kann, schickt man die Assis los um meinetwegen Standardschritte durchzuführen. |