Den Anfang machte die UK-Gesellschaft UraMin, die im Mai mit einer gigantischen Kapitalerhöhung an den AIM gingen, um ihr Flagschiffprojekt in Klein Trekkoje zur Produktion zu bringen, was ungefähr im selben Zeitrahmen wie bei Forsys ablaufen soll.
Danach sicherten sich mehrere kleinere Explorer Uranexplorationslizenzen in Namibia:
Bannerman (BMN.AX) Extract (EXT.AX) Kalahari (KAH.L) Western Australian Metals (WME) Xemplar Energy (XE.V)
und im Oktober kam dann noch die australische Deep Yellow (DYL.AX) dazu.
Bei solch positiven Aussichten darf natürlich auch ein Klaus Eckhof nicht fehlen, v.a. nachdem seine Clique bereits Ende 1998 mit der Acclaim Uranium die Rechte am Langer Heinrich Property hielt, das letztlich dann von Paladin erworben wurde zu einer Zeit, wo alle Explorer den Namenszusatz "uranium" aus ihren Namen getilgt haben und stattdessen in Internet und Adultshopkonzepten experementiert haben.
Schon frühzeitig war Eckhof mit "seiner" Gesellschaft Corporate & Resource Consultants Pty Ltd (CRC) in Namibia aktiv auf der Suche nach geeigneten Uranlizenzen. Das Problem war anscheinend, dass die namibische Regierung sich erstmal auf den Andrang einstellen mußte und seit Februar nur noch sehr restriktiv EPL Uranlizenzen vergeben hat. In der Zwischenzeit guckte man sich anscheinend am ASX einen geeigneten Mantel aus, in dem man die künftigen Uranexplorationsaktivitäten in Namibia einbringen konnte. Am 17.Juli 2006 meldete eine Louisiana Petroleum Ltd (LOU), dass sich einen groß angekündigten Ankauf eines Ölprospects abgebrochen hat und nur einen Monat später wurde Eckhof\'s Corporate & Resource Consultants Pty Ltd als technischer Berater beauftragt und Anfang November in Erongo Energy (ERN.AX) umbenannt.
Es dauerte nur einen weiteren Monat, bis Eckhof Vollzug melden konnte und LOU meldete die Akquisition von 4 Uranproperties in 2 Gebieten im Erongo Gebiet im Herzen der namibischen Uranbergbaulandschaft. Dabei handelt es sich um die Gebiete:
Erongo Granites Project, wo bereits die begehrten EPLs gewährt wurden. Dieses Gebiet liegt im Bereich der Erongo Caldera und umfaßt je eine EPL im nördlichen und südlichen Kratergebiet.
Auf Basis der radiometrischen Lufaufnahmenauswertung (VTEM) wird deutlich, welches Explorationspotential in den Properties steckt. Das sind die beiden von Eckhof/ERN properties in der VTEM Aufnahme
und hier im gleichen Maßstab die entsprechenden VTEM-Aufnahmen von Rössing und Langer heinrich (Paladin)
Hier könnte Eckhof also wirklich ein gutes Händchen gehabt haben.
Das zweite Gebiet hat den Arbeitstitel Spitzkoppe Project bekommen und liegt westlich des Erongo Granites properties. Die beiden dort beantragten EPLs sind noch nicht erteilt worden, es wird jedoch seitens ERN erwartet, dass diese in den nächsten Monaten (Stand 17.9.2006) erteilt werden.
Die CRC zeichnete noch eine Kapitalerhöhung von 4,5 Mio. Aktien nebst 4,5 Mio Optionen für insgesamt 450.000 A$ (0,10A$/Aktie)
In einem Update vom 6. November 2006 teilte CRC dann mit, dass die Kaufvereinbarung hinschtlich der Properties mit CRC mittlerweile "unconditional" sei, d.h. alle Genehmigungen liegen vor und das Settlement wird in Kürze erwartet.
In dieser Mitteilung ist mehr beiläufig erwähnt worden, dass ERN (direkt, nicht über CRC) inzwischen die Gewährung eines weiteren EPL für ein 5. Uran-Property beantragt habe, das jedoch zugleich von einer dritten Partei beansprucht werde und deshalb ebenfalls "pending" sei.
Insgesamt sieht ERNs Uranlandkarte in Namibia damit so aus:
Gebiet Nr. 5, das (noch) "contested" ist, umfaßt das attraktive Klein Spitzkoppe deposit, das auf der offiziellen Homepage des Minenministeriums http://www.mme.gov.na/gsn/uranium.htm mit folgenden Werten erwähnt wird:
… The arid coastal belt of western Namibia has numerous calcrete-hosted uranium deposits, which could be further investigated and developed. Examples of some known occurrences include: Klein Spitzkoppe uranium (5 Mt ore grading 287 ppm U3O8),…
Das wären ungefähr 3,15 Mio. lb uranoxid bei abbaubaren Werten (ungefähr 2g/t Goldäquivalent), die man als Basis bekäme, sofern die entsprechende EPL erteilt würde.
Zum Hintergrund dieses ganzen Gebietes (alle 5 bezeichneten Gebiete), wo ERN tätig werden wird, muß man folgendes wissen. In 2004 hielt die am AIM notierte Reefton Mining umfangreiche Tenements im gesamten Erongo-Gebiet, die auch die jetzigen ERN-Gebiete einschlossen. Reefton war fleißig am Explorieren, als sie urplötzlich einen Thorium-/Uranfund im Bereich der Hakseen Farm (südlich des Gebietes 5 auf der Übersichtskarte) via news release meldeten. Das Problem war allerdings, dass die ihnen gewährte Lizenz kein Uranium und Thorium mit einbezog und so gab es den ersten Ärger mit dem zuständigen Ministerium. Parallel dazu zweifelten immer mehr Geologen den Fund an. In der Tat ist es wohl so, dass so ziemlich jeder Geologiestudent in Namibia zur Hakseen Farm verfrachtet wird, um sich ein Beispiel eines mißgedeuteten Uranfundes anzuschauen. Unbeeindruckt davon beantragte Reefton Mining beim zuständigen Ministerium eine Erweiterung der gehaltenen Lizenzen, die jedoch verwehrt wurde und so mußte Reefton bis auf wenige kleine Properties seine Aktibitäten in Namibia einstellen und der Run auf die EPLs im Bereich der Reefton tenements ging los.
Das aber nur am Rande und vielleicht eine gute Überleitung zu den Risiken, die mit Erongo Energy verbunden sind. Erstmal das Länderrisko; wir sind in Afrika und auch in Namibia gibt es in letzter Zeit einen Unterton, die Schwarzen Bevölkerungsgruppen stärker am Wachstum im Lande zu beteiligen. Das geschieht allerdings sehr sanft über sog. " Black Economic Empowerment" Gesellschaften, die das Ziel verfolgen, über Beteiligungen in ausländischen Gesellschaften, die in Namibia tätig sind, eine stärkere Beteiligung zu erwirken. Allerdings dienen die BEEs allzu oft nur als Vehikel der Eliten des Landes. Das Risiko besteht v.a. darin, bei künftigen oder laufenden Projekten z.B: Lizenzvergaben an bestimmte Beteiligungsquoten von BEEs zu knüpfen. Weitere übliche Risiken in der Branche bestehen natürlich in der Exploration selbst, der Anfälligkeit der Rohstoffpreise oder der Nachfrage von Uran bei Havarien o.ä. Zwischenfällen. Auch könnte es schwierig werden, Kapital einzusammeln bei der zunehmenden Anzahl von Uranunternehmen oder die Kapitalbeschaffung könnte zum Nachteil der bisherigen Aktionäre (Verwässerung) erfolgen.
Um die Chancen zu erkennen, reicht ein Blick auf die Aktionärsstruktur.
http://sa.iguana2.com/cache/a22d46b80137c2923ae592299d37c4d4…
Neben den üblichen Verdächtigen aus dem Eckhof-Umfeld ist ein Mann besonders interessant. DR LEON EUGENE PRETORIUS , er ist Director von Deep Yellow, der Paladin Filiale und er hat maßgeblich daran mitgewirkt, Paladin Namibia Pty aufzubauen und den Minenbau zu begleiten. Er gilt es wahrer Kenner der Uranszene, im Speziellen in Namibia.
Auch Julius Bär, ein Ableger der UBS ist bei Erongo mit 3% beteiligt, dazu noch eine Goldfields Tochter und Ravenshill Investments.
Zur Bewertung:
Es sind derzeit 37,5 Mio. Aktien ausstehend, was bei einem Kurs von 0,51 A$ eine Marktkapitalisierung von 11,45 Mio. Euro ergibt. Dazu gibt es noch 37,5 Mio. options @ 0,20A$ strike. Ich rechne die immer partly diluted ein, d.h. Abstand Strike/Aktienkurs x Anzahl (0,31A$ x 37,5 Mio). Dann komme ich auf 18,4 Mio. Euro oder in A$ sind das 30,75 Mio A$.
Vor der Übernahme der CRC Properties war ERN bzw. MOU mit 12 Mio A$ bewertet, d.h. der Markt hat die restlichen Aktivitäten im Oil/Gasbereich, die ja weiter betrieben werden, mit eben dieser Summe bewertet und die Erongo-Aktivitäten sind momentan mit 18,75 A$ bewertet. Das merken wir uns mal.
Hier habe ich die Bewertung der anderen Junior-Uranexplorer in Namibia mal aufgelistet.
ERN.AX 30,75 Mio A$ WME.AX 44 Mio A$ BMN.AX 247,8 Mio A$ EXT.AX 74,0 Mio A$ KAH.L 56,0 Mio A$ XE.V 57,9 Mio. A$
Natürlich ist der Vergleich etwas holprig, weil einige Gesellschaften auch noch untergeordnete Aktivitäten in anderen Bereichen haben. Sehr gut vergleichbar ist Xemplar, die zusammenhanglose Lizenzgebiete ohne nachgewiesene Resourcen haben, aber gut doppelt so hoch wie ERN bewertet sind. Noch krasser Bannerman, die 8x die Bewertung von ERN haben. Zwar liegt das eine Begiet direkt vor der Langer Heinrich Haustür, aber man muß sich schon fragen, warum Paladin dort nicht zugegriffen hat, wenn doch diese Gesellschaft als eine der wenigen überhaupt in den Krisenjahren Urangrundstücke gesammelt haben. Das zweite Gebiet liegt mitten in einem Naturschutzgebiet, wo eine Umsetzung mehr als fraglich ist. EXT.AX und KAH.L teilen sich zwei Projekte 51:49, insofern müßte man die Bewertung fast addieren, womit wir ebenfalls locker bei 130 Mio A$ wären und WME ist mit seinem 80% Anteil an einer EPL auch noch nicht über Basisexploration hinausgekommen und ist trotzdem mit 44 Mio A$ bewertet.
Gemessen an der Peer der in Namibia tätigen Uran-Explorer hat ERN sicherlich noch Luft nach oben und wird mit Beginn der ersten Explorationsphase, für die 544.000 US$ bereitgestellt worden sind, in Australien mehr Aufmerksamkeit bekommen, da dort namibische Explorer gerade erst in Mode kommen und vielen klar wird, dass Namibia der neue Hotspot werden könnte. In Deutschland ist ERN zwar mit Tickerwechsel am 3.11.2006 in Frankfurt unter dem Kürzel L6Y gelistet, jedoch gibt es bislang noch keine Umsätze und der Makler stellt keine akzeptablen Geld-/Briefseiten.
Ich werde immer mal wieder ein paar ergänzende Infos in den Thread stellen undwürde mich über eine rege Diskussion freuen. |