von msss Wie schon angekündigt, waren wir heute bei der Gerichtsverhandlung Hans-Jürgen Drillisch + Ralph Forster gegen Quam.
Um etwa 13.45 Uhr haben wir das Gerichtsgebäude in München erreicht. Mit dabei waren RKAG, Gallileo mit einem Bekannten, radic und mornyar. Am Gang haben wir Nico Forster, Ralph Forster und Anwalt Spielmann getroffen. Unsere Anwesenheit hat wohl offensichtlich etwas Unsicherheit ausgelöst - man konnte uns wohl nicht eindeutig zuordnen.
Weiterhin anwesend war Quam, vertreten durch einen Rechtsanwalt Wagner mit irgendeinem Assistenten und einer Vertreterin der Geschäftsführung.
Pünktlich um 14.15 Uhr hat die Verhandlung begonnen. Es wurde zuerst geprüft, ob wir anwesend bleiben dürfen. Nachdem beide Parteien bekundet haben, dass wir in diesem Vorgang keine Zeugen darstellen wurden wir im Raum belassen.
Als ersten Vorgang hat erst einmal Ralph Forster seine Klage zurückgenommen. Es ist anzunehmen, dass er die ausgelegten Gerichtskosten nicht weiter zur Verfügung stellen kann. Überhaupt war sein Auftritt etwas peinlich. Hätte man ihm einen Eimer und einen Besen in die Hand gegeben, könnte es durchaus zu Verwechslungen kommen (sorry Ralph - trotz aller Anspannung und Probleme warst Du hier als ehemaliger Aufsichtsrat und Aktionär anwesend). Weshalb RA Spielmann diesen Auftritt zugelassen hat bleibt wahrscheinlich für immer eine Frage. Soll doch die Glaubwürdigkeit von Ralph Forster eine große Rolle spielen wie ich später noch erläutern werde.
Der Vorsitzende Richter (es gab insgesamt 3) hat zu Beginn der Verhandlung den Sachstand vorgelesen. Danach wurde Anfang 2001 (genaue Daten hat radic notiert - ich habe leider vergessen mir Block und Stift mitzunehmen) mit Quam unter Anwesendheit von Marc Brucherseifer, Nico Forster, Ralph Forster, Herrn Folgemann, Herr Hannapel, einem Bankmitarbeiter und den beiden Choulidis-Brüdern ein Gespräch bezüglich der Übernahme geführt. Der damalige Kurs soll bei etwa 5,5 Euro gestanden haben. Quam hat den damals fairen Kurs von Drillisch mit 7,5 Euro bewertet. Folgemann hat daraufhin mündlich verkündet, Quam würde die Aktien von allen Anwesenden (Bruchi hat hier im Auftrag von Drillisch sen. auch zugestimmt) zu einem Kurs von 7,5 Euro kaufen. Bis auf beide Choulidis-Brüder haben alle zugestimmt. Die Choulidis-Brüder wollten wohl mehr für ihr Aktienpaket haben.
Zu diesem Zeitpunkt sind wir alle fast vom Stuhl gefallen. Die Klage beruht also nur auf eine mündliche Einigung.
Hinzu kam, dass RA Spielmann wohl etwas Anlaufschwierigkeiten hatte und nur mäßig argumentierte, im Gegensatz zum Anwalt der Gegenseite. Der vorsitzende Richter hat daraufhin seine Meinung geäußert, dass er den Vorgang eigentlich ablehnen wolle und die Klagepartei aus Kostengründen die Rücknahme prüfen soll. Eine außergerichtliche Einigung zwischen beiden Parteien wurde auch von Quam abgelehnt, RA Spielmann hat sich hier nicht eindeutig geäußert.
Im Laufe der weiteren Diskussion hat sich RA Spielmann aber zu wahrer Meisterleistung gesteigert. Ein Richter hat erklärt, dass eine mündliche Einigung durchaus nicht selten ist und hat hier auf die Sache mit EM-TV gelenkt. RA Spielmann hat wirklich gut argumentiert. Er hat beantragt, dass neben Bruchi, den beiden Choulidis (die ja eigentlich nicht verkaufen wollten und dadurch sicherlich glaubhaft erscheinen) und Nico vorallem auch Folgemann und Hannapel als Zeugen vorgeschlagen. Alle Zeugen können bestätigen, dass an diesem Tag der Kauf beabsichtigt wurde und somit wirksam sei.
Am 29.04. (radic berichtige mich bitte wenn dieser Termin nicht stimmt - passt aber ungefähr) findet nun die nächste Verhandlung statt. Hier wird dann festgelegt, ob die Klage abgewiesen, zugestimmt oder (was wir hoffen und vermuten) die Zeugen zugelassen werden. Sollten diese Zeugen dann einstimmig bestätigen, dass Folgemann den Kauf an diesem besagten Tag vereinbart hat, sollte der Klage statt gegeben werden.
Dies nur in aller Kürze. Alle anderen werden sicherlich auch noch etwas dazu sagen.
Grüße msss |