""Nicht ohne Grund haben wir mehrfach im Geldanlage-Brief geschrieben, dass wir langfristig bei Gold (und Silber) lediglich eine längere (mehrjährige) Seitwärtsbewegung unter abnehmender Volatilität erwarten und dass dies dazu führen sollte, dass Gold und Silber als Investments weiter an Attraktivität verlieren. Und daher wiederholen wir auch gerne unser Fazit aus dem gestrigen Beitrag:
Fakt ist, dass wir es zuletzt auf Jahressicht mit einer abnehmenden Nachfragemenge nach Gold bei gleichzeitig steigendem Angebot zu tun hatten. In 2014 führte diese Entwicklung zu einem Überangebot in Höhe von über 9 %. Und dies, obwohl wir es mit diversen geopolitischen Krisen (Griechenland, Ukraine, Terrorismus) und einer extrem expansiven Geldpolitik der weltweiten Notenbanken zu tun hatten. Wenn Gold schon in diesem Umfeld nicht deutlich nachgefragt wird, dann wohl erst recht nicht, wenn sich die Krisen entspannen und die Zinsen ab 2015 zumindest in den USA wieder steigen.
2015 wird Gold voraussichtlich nicht glänzen können
Das einzige, was Gold noch auf die Beine helfen kann, wäre ein deutliches Anziehen der Inflation oder eine Verschärfung der Krisen, insbesondere der Problematik der extrem hohen Staatsverschuldungen. Ein solches Szenario sehen wir aber auf absehbare Zeit (bis weit in das Jahr 2016 hinein) nicht.
Und lassen Sie sich bitte nicht erzählen, dass der Goldpreis wieder auf 2.000 US-Dollar durchstartet, weil die aktuelle Nachfrageschwäche bald vorüber sein und dann die Nachfrage wieder den Preis treiben wird! Denn nicht ganz unwichtig sind auch die Entwicklungen auf der Angebotsseite. Im Vergleich zu den Vorjahren stieg das Angebot zuletzt jeweils um durchschnittlich 4,7 %. Es wurde über viele Quartale hinweg stets mehr Gold angeboten als gekauft, was vor allem daran lag, dass die Goldförderer die Produktion ausgeweitet haben. Die Angebotsmenge dürfte auch in Zukunft hoch sein, auch wenn das Angebotswachstum nachlässt.
Selbst wenn die Nachfrage wieder steigt, wird auf längere Sicht stets ein ausreichendes Goldangebot vorhanden sein. Das World Gold Council erwartete bereits für das Jahr 2014, dass die Produktion ihren Höhepunkt erreichen wird und sich über die kommenden zwölf bis 18 Monate auf diesem Niveau halten wird. Nun soll es halt das Jahr 2015 sein. Vielleicht hören wir Anfang 2016 mit dem Bericht zum Jahr 2015, dass der Peak in 2016 erreicht sein wird…
Es zeigt sich, dass wir mit unserer Erwartung an eine langweilige Seitwärtsbewegung im Goldpreis schon seit Monaten richtig liegen und wohl auch in einigen Wochen und Monaten wohl noch richtig liegen werden.""
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 11.03.2015)
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