Ursprünglich (seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts) bedeutete „Sonata“ im Gegensatz zur Vokalkomposition (canzona) instrumentales „Klangstück“. Der Begriff bezeichnete anfangs weder ein spezifisches Formmodell noch einen bestimmten Kompositionsstil. Die ersten Werke mit dem Titel „Sonata“ stammen von italienischen Komponisten, wie z. B. Giovanni Gabrieli (1597, 1615). Gabrielis Sonaten hatten Vorbildfunktion durch die formale Anlage und ihren improvisatorischen Stil. Das Formmodell bestand aus mehreren klar beschriebenen Abschnitten in kontrastierendem Tempo und mit kontrastierender Textur.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sonate
Ein nach der Sonatensatzform gegliederter Satz besteht üblicherweise aus den folgenden drei Hauptteilen: Exposition, Durchführung und Reprise. Diese äußerliche Dreiheit sollte aber nicht den Blick darauf verstellen, dass dieSonatenhauptsatzform grundsätzlich dialektisch ist, dass sie also grundlegend auf der Idee einer Zweiheit, nämlich auf zwei Themenkomplexen beruht, die in einem allgemeinsten Sinne gegenteilig dialogisieren, bzw. kontrastieren (hierzu gehören Eigenschaften wie Staccato/Legato, Forte/Piano, Tonikal/Dominantisch, u. v. m.). Zu diesem Hauptkörper eines Sonatenkopfsatzes gesellen sich gattungsgeschichtlich zwei optionale Satzteile, die meist nicht eigentlich thematisch exponiertes Material enthalten, nämlich evtl. eine (langsame) Einleitung am Beginn und/oder ggf. eine Coda, die das Satzganze beschließt.
Sonatensatzform – Wikipedia
Gabrielis Sonaten kommen noch sehr gravitätisch und sakral rüber:
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Giovanni Gabrieli Sonata XXI (1615) - YouTube
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