Zum Abgesang von Airpower mit diesem vielversprechenden Namen passt die Art, wie nebensächlich die neuen AirPods präsentiert wurden. Was stand stattdessen ausschließlich im Mittelpunkt? Prominentenkult wie man ihn ständig auf allen Kanälen im TV serviert bekommt. Der stolze Technologie-Konzern Apple scheitert an einer simplen Lademappe und das nicht etwa aus kaufmännischem Kalkül. Statt den Kabelwirrwar zu stoppen, haben iOS-Geräte außer Lightning seit kurzem noch eine weitere Steckerart. Alles Unzulänglichkeiten zulasten der User. Airpower hätte Entlastung gebracht.
Mit den neuen Services haben sie in Cupertino Luftballons aufsteigen lassen. Und viele fallen jetzt auf dieses Ablenkungsmanöver von Innovationsarmut herein. Gedanklich fliegen all die Schönredner mit in Höhen, die Apple einfach so unverbindlich und - unpräziser noch als Airpower - ins Blaue hinein verspricht. Und tatsächlich diskutieren Apples Follower über mögliche Ausgestaltung, Preise und Weiterungen dieser Nebelkerzen. Einfach bekloppt, wenn man gerade erlebt, wie Apple mit lapidaren Worten eine angekündigte technische Notwendigkeit wie Airpower streicht. In den USA mag ja noch einiges verwirklicht werden vom Luftballon-Service. Bei uns ist es überholt, bevor es eingeführt wird. Wozu brauche ich zudem eine Goldman-Karte (ausgerechnet diese Goldmänner!) mit Apples Segen? Längst haben Fachleute sie als beliebige Kreditkarte entlarvt.
Nein, es reicht. Zwar wird Apple nie den Weg von Nokia gehen. Dazu haben sie zuviel Geldreserven. Wohl aber den Weg von IBM, von Ex-Big-Blue, das wird immer wahrscheinlicher. Wer diese undefinierten Windbeutel-Dienste über die innovativen technologische Spitzenleistungen stellt, überlässt zukünftig nicht nur die Fertigung, sondern auch die technologischen Innovationen den Chinesen. Huawai ist auf dem besten Weg. Apple ist momentan ein Schatten seiner selbst. Die richtige Konsequenz wäre die Erneuerung des hilflosen Managements bei Apple, denn der Fisch stinkt am Kopf zuerst. |