Seit Wochen warten Anleger auf Neuigkeiten aus dem Hause Catalis. Schließlich hatte das Management Ende August eine Revision der Planzahlen für 2006 und 2007 angekündigt. Hintergrund war die Übernahme des belgischen Spieletesters PMTC, der für das laufende Jahr bei Erlösen von 3,5 Millionen Euro ein Ergebnis vor Steuern von 0,8 Millionen Euro erzielen soll. Mit dem nun vorgelegten Bericht zum dritten Quartal hat Catalis zwar erneut gute Resultate vorgelegt, der große Knall bei der Plananpassung ist freilich ausgeblieben.
Nachdem im für Catalis so wichtigen dritten Quartal bei Erlösen von mehr als 3,7 Millionen Euro (plus 61 Prozent) ein Ergebnis vor Steuern von 1,3 Millionen Euro (plus 63 Prozent) anfiel, rechnet der Vorstand für das Gesamtjahr nun mit einem Umsatz von „mindestens 10,5 Millionen Euro“. Bislang lag die kommunizierte Spanne zwischen neun und elf Millionen Euro. Die Erwartungen mancher Investoren liegen indes zwischen 11,5 und zwölf Millionen Euro. Es bleibt also noch einiges aufzuholen in eher schwachen vierten Quartal.
Beim Gewinn vor Steuern stehen nach neun Monaten 2006 rund 2,5 Millionen Euro auf der Habenseite. Damit hat Catalis bereits vorzeitig das bisherige Unterziel für das Gesamtjahr touchiert. Nach oben sagte Vorstand Michael Hasenstab zuletzt 3,5 Millionen Euro Ertrag vor Steuern voraus. Nun heißt die offizielle Sprachregelung, dass ein Ergebnis von „mindestens drei Millionen Euro“ am Jahresende herausspringt. Angesichts der aktuellen Entwicklung würde jedoch vermutlich jeder Wert unter 3,5 Millionen Euro eher als Enttäuschung aufgenommen werden. Da keine Steuern im nennenswerten Umfang anfallen, sollte sich das 2006er-Ergebnis je Aktie demnach auf knapp 0,15 Euro verbessern. Im Vorjahr sprangen 0,10 Euro je Anteilschein heraus.
Für das kommende Jahr sagt der Catalis-Boss einen Umsatz von mindestens 13 Millionen Euro voraus. Geht man davon aus, dass PMTC 2007 einen höheren Erlös als 2006 erzielen wird, und Catalis auch sonst wachsen wird, scheint diese Prognose sehr tiefgestapelt. Immerhin spricht Catalis von „gleich bleibend attraktiven Margen“. Zudem wird der Einstieg in den Bereich Spieledienstleistungen angekündigt. Wir gehen derzeit davon aus, dass der Catalis-Umsatz in den Bereich um 14,5 Millionen Euro vorstoßen kann. Bei einer Marge von rund 30 Prozent würde dass einen Gewinn vor Steuern von 4,3 Millionen Euro implizieren.
Da auch 2007 noch keine signifikanten Steuerzahlungen abzuziehen sein dürften, sollte das Ergebnis je Aktie mindestens die Marke von 0,17 Euro erreichen. Beim aktuellen Kurs von 1,18 Euro beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis demnach knapp sieben. Unter diesem Gesichtspunkt zählt Catalis zu den günstigsten Werten auf dem heimischen Kurszettel. Allerdings: Dazu gehörte Catalis auch schon vor der Bekanntgabe des neuen Zahlenwerks. Dennoch lassen wir den Wert auf der Hot-Stock-Liste und veranschlagen das Kursziel auf zunächst 1,50 Euro.
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