Hallo Leute,
hab vorhin gelesen, dass heute schon mehrmals darüber philosophiert wurde, warum sich die positiven News zum Pepkor Rating nicht auch positiv auf den Kurs der Pepkor-Aktie niederschlagen. Wird hier auch durch "die" (wer immer "die" auch sein sollen?!) gedrückt, weil "die" nicht wollen, dass der Kurs steigt und wir alle arm bleiben?
Das glaube ich weniger. In der Tat wundert sich der eine oder andere vielleicht warum der Kurs von Pepkor seit dem Bilanzskandal nicht mehr auf die Beine kommt, obwohl diese Tochter ganz offensichtlich wunderbare Wachstumsraten aufweist und jetzt für ein südafrikanisches Unternehmen auch noch ein wirklich gutes Rating mit stabilen Outlook erhalten hat. Warum also der stagnierende Kurs?
Ganz ehrlich, wundert es euch? Steinhoff hält derzeit noch 71% von Pepkor und es gibt nach wie vor Gerüchte, dass Steinhoff sich den einen oder anderen Euro durch den Verkauf von Assets beschaffen könnte. Ob oder wie sie das machen bzw. wie viel es am Ende des Tages sein soll steht in den Sternen. Nicht gerade besonders attraktiv für einen potentiellen Investor, der jetzt nicht aus dem Dunstkreis der Kläger oder Gläubiger kommt (ähnliches gilt natürlich auch für die Holding). Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich finde Investments bei denen ein Aktionär über 50% hält nie besonders ansprechend (der Hauptaktionär kann die anderen Aktionäre jederzeit in allem überstimmen und sie relativ problemlos durch Kapitalerhöhung aus dem Unternehmen drängen). Und was für mich als kleinen Fisch gilt, das gilt natürlich auch für den restlichen Markt, denn der findet solche Unternehmen auch nie besonders sexy und bewertet in den meisten Fällen diese Kandidaten auch nicht besonders üppig. Schaut euch einfach mal Aktien an bei denen 50%+ in Besitz der Gründerfamilie des Unternehmens sind, da gibt es in Deutschland und Österreich eine ganze Menge.
Das führt mich auch direkt zu meinem nächsten Punkt. Nämlich dass 71% von Pepkor zu 1.600 ZAR pro Aktie nicht zwangsweise besser sein muss als ein geringerer Anteil zu einem höheren Kurs - der Stand im Dezember 2017 nämlich schon auf 2.571 ZAR. Und ich nehme an, dass dieser Stückkurs - obwohl jeder hier zustimmen würde dass Pepkor heute viel besser dasteht als 2017 - auch nicht wieder über das All-Time-High steigen wird, solange die Zukunft der Holding ungewiss ist (auch Moodys hat die ungewisse Zukunft der Holding im Rating erwähnt, hat sich also sicher nicht positiv auf das Endergebnis ausgewirkt). Vielleicht hat somit eine Investment Holding (wie am Investor Day vorgestellt) nicht nur Nachteile und du Preez und co. haben sich wirklich Gedanken zu ihrer Zukunftsstrategie gemacht und zu der Frage wie man den Wert des Assets steigern kann auch wenn man einen Teil davon verkauft.. wer weiß.. :-)
Ein kleines Gedankenspiel möchte ich in diesem Beitrag noch jenen Foristen hinterlassen, welche die Ansicht teilen, dass Steinhoff um keinen Preis Assets verkaufen sollte, um die Finance Costs zu drücken. Angenommen eine Fee würde euch Geld schenken, welche Option würdet ihr wählen:
1) Die Fee gibt euch 1 Millionen Euro, dafür müsst ihr nur sofort 1,2 Mio EUR als Tilgung in den Märchenwald überweisen. Aber Ihr bekommt 1. Millionen Euro, wow!! :-D
2) Die Fee gibt euch nur 100.000 Euro, aber dafür verschwindet auch so gut wie nichts davon im Märchenwald.. oh Mann, ich wollte doch die Millionen, da sind viel mehr Nullen dran.. :-(
Ich wäre gespannt welcher Forist welche Option wählen würde. |